Kurt Remele - Die Würde des Tieres ist unantastbar

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Bilder von Tierfabriken, Tierversuchen und der Ausrottung ganzer Arten haben eine neue Diskussion über die Würde der Tiere entfacht. Welche Stellung nehmen dazu die christlichen Kirchen ein? Ist christliche Ethik nach wie vor durch einen arroganten Anthropozentrismus gekennzeichnet? Sonntagspredigten rufen gern zur Schöpfungsverantwortung auf, doch auf den Sonntagsbraten – meist aus Tierfabriken – will keiner verzichten. Dagegen setzt Remele seinen Entwurf einer zeitgemäßen christlichen Tierethik.
Das Herz ist nur eines, und die gleiche Erbärmlichkeit, die dazu führt, ein Tier zu misshandeln, zeigt sich unverzüglich auch in der Beziehung zu anderen Menschen. Jegliche Grausamkeit gegenüber irgendeinem Geschöpf' widerspricht der Würde des Menschen'. Wir können uns nicht als große Liebende betrachten, wenn wir irgendeinen Teil der Wirklichkeit aus unseren Interessen ausschließen.
(Papst Franziskus, Enzyklika Laudato si, 92)

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Im Folgenden werden die wichtigsten post-anthropozentrischen Ethiken, ihre Grundgedanken, ihre Übereinstimmungen und Unterschiede kurz dargestellt. Gemeinsam ist ihnen, dass sie sowohl den strengen traditionellen als auch den revidierten gemäßigten Anthropozentrismus zurückweisen, auch wenn sie mit bestimmten Ausprägungen des letzteren manche Anliegen teilen, z. B. die Abschaffung der industriellen Massen- und Intensivtierhaltung.

In der zeitgenössischen Tierethik gibt es unterschiedliche Ansätze oder Positionen. Alle sind darum bemüht, Tiere als empfindungsfähige Lebewesen ethisch aufzuwerten, unterschiedlich sind die dafür verwendeten philosophischen Argumente oder Begründungsstrategien. Als grundlegende tierethische Theorien 50sind zu nennen: der utilitaristische Ansatz, die Theorie der Tierrechte, die feministisch inspirierte Care-Ethik (englisch ethics of care ) und die Theorie der Großzügigkeit (englisch generosity theory ).

Der utilitaristische Ansatz der Tierethik geht zurück auf den bereits erwähnten Philosophen Jeremy Bentham. Seine utilitaristische Ethik verlangt von den Menschen, so zu handeln, dass sie Glück und Nutzen, Lust und Freude vermehren, Unglück und Schaden, Unlust und Schmerz verringern, und zwar sowohl für Menschen als auch für Tiere. Die Tierethik von Peter Singer 51, dessen Eltern Wiener Juden waren, die in der Zeit des Nationalsozialismus nach Australien emigrierten und der seit 1999 an der US-amerikanischen Princeton University lehrt, ist maßgeblich von Bentham beeinflusst. Allerdings stehen in Singers Präferenzutilitarismus nicht Lust und Unlust im Vordergrund, sondern die Interessen von Menschen und Tieren. Dabei geht es ihm nicht einfach um die größte Gesamtsumme befriedigter Interessen, sondern auch um deren Gewichtung: Das Interesse eines Menschen, aus geschmacklichen Gründen lieber ein Tier zu essen als Hülsenfrüchte, steht nach Singer hinter dem Interesse des Tieres zurück, nicht gequält und getötet zu werden. 52

Menschliche Interessen von vornherein über tierische zu stellen, ist nach Singer „speziesistisch“. Mit dem Begriff des „Speziesismus“, der auf den britischen Philosophen und Psychologen Richard Ryder 53zurückgeht, wird eine ethische Auffassung bezeichnet, die die Interessen der Mitglieder der eigenen Spezies generell höher bewertet als die Interessen der Mitglieder einer anderen Spezies. Das ist bei der traditionellen Überordnung der Menschen über die nichtmenschlichen Tiere der Fall. Nach Ryder und Singer besteht eine große Ähnlichkeit zwischen Rassismus , der bestimmte Menschen wegen ihrer Hautfarbe diskriminiert, Sexismus , der bestimmte Menschen wegen ihrer Geschlechtszugehörigkeit benachteiligt, und Speziesismus, der bestimmte Lebewesen wegen ihrer Zugehörigkeit zu einer nichtmenschlichen Spezies zurücksetzt. In einem Interview stellte Peter Singer fest: „Wir sind … immer noch so blind – wie es die Rassisten gewesen sind – gegenüber Milliarden anderen empfindungsfähigen Wesen, die leiden können und die ein Bewusstsein haben.“ 54Es gebe eine Parallele zwischen der Art und Weise, wie wir Tiere behandeln und wie Rassisten Menschen behandeln, die der ,falschen‘ Rasse angehören. Singer zufolge sollten wir den Kreis derjenigen, die ethisch zählen, über die Menschen hinaus ausweiten. Nach Singer haben alle empfindungsfähigen Wesen, egal ob Mensch oder Tier, einen grundsätzlich gleichen Anspruch, die Berücksichtigung ihrer Interessen einzufordern. Als Utilitarist geht es Singer um die Abwägung konkurrierender Interessen, nicht um moralische und legale Rechte.

Im Gegensatz dazu betrachtet die tierrechtliche Position (Tom Regan 55, Gary Francione 56) bestimmte Tiere – nach Regan geht es dabei um geistig normal entwickelte Säugetiere, die ein Jahr oder älter sind – als empfindende „Subjekte-eines-Lebens“ („subjects-of-a-life“) und moralische Objekte („moral patients“), die Berücksichtigung verdienen und mit eigenen Rechten ausgestattet sind. Dem tierrechtlichen Ansatz zufolge haben diese Tiere einen Rechtsanspruch darauf, mit Rücksicht behandelt und nicht getötet zu werden. Das kanadische Forscherehepaar Sue Donaldson und Will Kymlicka 57fordert sogar, Kumpantiere (Haustiere) und andere domestizierte Tiere als volle Mitglieder unserer Gesellschaft anzusehen und ihnen Bürgerrechte zu gewähren.

Bei der feministischen Care-Ethik und der Ethik der Großzügigkeit stehen nicht Theorien der Güterabwägung und Rechtsnormen im Vordergrund, sondern die persönliche Beziehung zu jedem einzelnen Tier und seinem Schicksal. Wesentlich für die Care-Ethik sind Aufmerksamkeit, Mitgefühl und Fürsorge. Einige Vertreterinnen der tierethischen Care-Ethik, z. B. Carol Adams 58und Marti Kheel 59, stellen eine Verbindung her zwischen der Unterdrückung von Frauen und der Unterdrückung von Tieren durch das Patriarchat.

Die Ethik der Großzügigkeit geht von einer großen Ähnlichkeit zwischen dem Status der Tiere und dem Status der Kinder aus. Beide, Kinder und Tiere, seien nicht oder nur begrenzt zustimmungs- und ablehnungsfähig, beide könnten ihre Interessen nicht verbal formulieren, beide seien schuldunfähig, verwundbar und weitgehend wehr- und machtlos. Deshalb sollten sie nicht bloß den gleichen Anspruch auf die Hilfe Erwachsener haben wie andere Gruppen, sondern einen größeren und besonderen. Hauptvertreter ist der anglikanische Priester und Theologe Andrew Linzey 60, der auch das Oxford Centre for Animal Ethics leitet. Linzeys Tierethik, die die Gemeinsamkeiten von Tieren und Kindern betont, stellt in diesem Punkt eine bewusste Gegenposition zum tierethischen Ansatz von Peter Singer dar, dessen Aufwertung von Tieren mit Ich-Bewusstsein mit einer Abwertung von menschlichen Babys ohne Ich-Bewusstsein einhergeht. 61 Großzügigkeit hat in Linzeys Verständnis zudem nichts mit Gönnerhaftigkeit oder Paternalismus zu tun, sondern ist als solidarische Haltung zu verstehen, die Gerechtigkeit, Menschenpflichten und Tierrechte mit einschließt und das Töten von Tieren nur in wenigen Ausnahmefällen für ethisch vertretbar hält: „Zu töten ohne dass strenge Bedingungen dafür vorliegen, bedeutet, ein Leben mit mangelnder Großzügigkeit zu leben.“ 62

Aus jüngerer Zeit sind z. B. noch die Übernahme tierethischer Perspektiven in die Tugendethik durch die neuseeländische Ethikerin Rosalind Hursthouse 63zu erwähnen sowie die Ausweitung von John Rawls Vertragstheorie der Gerechtigkeit durch Martha Nussbaum 64und Mark Rowlands 65. Den beiden letztgenannten geht es darum, auch nichtmenschliche Spezies in die bisher auf Menschen beschränkte Gerechtigkeitskonzeption des Harvard-Philosophen John Rawls einzubeziehen.

Primaten, Krabben, Insekten

Was der Theologe Primatt und der Philosoph Bentham vor über 200 Jahren über Tiere festgestellt haben, wird durch die heutige kognitive Ethologie (Verhaltensbiologie) und die Neurowissenschaft empirisch bestätigt. Eine große Anzahl von Tieren ist empfindungsfähig (englisch: sentient ), kann (körperlichen) Schmerz empfinden, einige davon auch (emotionales, seelisches) Leid 66, und natürlich auch deren Gegenteil, nämlich Lust und Freude 67: Das gilt für Wirbeltiere wie Säugetiere, Vögel, Amphibien, Reptilien, Fische, aber sogar für einige Wirbellose, Kraken und Tintenfische zum Beispiel und – wie die Forschungsarbeiten des Belfaster Zoologen Bob Elwood 68nahelegen – auch für Krebse und Krabben. Unklar ist, ob zum Beispiel Insekten 69Schmerzen fühlen können. Das Fehlen eines sogenannten nozizeptiven Systems, das auf gewebeschädigende Reize reagiert, spricht nach Meinung mancher Forscher eher dagegen. Andere Wissenschaftler meinen jedoch, Insekten könnten zumindest über einige nozizeptiven Nervenfasern verfügen, die Schmerzempfindungen weiterleiten. Es spricht aus ethischer Sicht einiges dafür, in einem Zweifelsfall wie diesem die vorsichtigere Wahl zu treffen – die moraltheologische Tradition bezeichnet dies als Tutiorismus – und deshalb zu Gunsten der Insekten zu entscheiden.

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