Klaus Bittermann - Sid Schlebrowskis kurzer Sommer der Anarchie und seine Suche nach dem Glück

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Sid Schlebrowskis kurzer Sommer der Anarchie und seine Suche nach dem Glück: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein charmanter, leichter und luftiger Roman, ein Roadmovie durch eine Zeit, als es noch keine Handys gab, mit zwei Teenagern, die wie die Raben klauen, in den Tag hineinleben, auseinandergerissen werden und sich dreizehn Jahre lang suchen.
"Ich mag diese Ausreißergeschichte sehr, insbesondere, weil sie ja tatsächlich stattgefunden hat." Robert Seethaler

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Das stimmte natürlich irgendwie, denn sonst hätte man es ja nicht klauen müssen. Aber jetzt war seine Lederja­cke weg und Sid nahm sich vor, nie wieder auf eine derart krumme Logik hereinzufallen.

Nancy klang niedergedrückt, als sie auf der Autobahn und nach langem Schweigen etwas sagte, das Sid wie ein Geständnis vorkam.

»Weißt du, ich konnte nicht mit meinem Vater sprechen. Ich hätte es nicht ausgehalten. Ich hätte nicht Nein sagen können, wenn er gesagt hätte, ich solle zurückkommen.« Sie zögerte, bevor sie fortfuhr. »Er hätte mich rumgekriegt. Er kriegt mich immer irgendwie rum. Ich hätte ihn nicht anflunkern können. Ich hätte ihm nicht sagen können, hol mich ab, ich warte hier auf dich, es tut mir leid, und mich dann ins Auto setzen und abhauen. Er hätte mir ins Gewissen geredet, so lange, bis ich weich geworden wäre wie so ein scheißfranzösischer Weichkäse in der Sonne. Aber dann hätte ich gar nicht erst wegfahren brauchen. Du kennst das nicht, aber das ist echt schlimm.«

Sid verstand, weil ihm die Worte groß und schwer und bedeutend vorkamen. Als er später wieder daran dachte, und er rief sich die Ereignisse in diesen Tagen immer wieder in Erinnerung, war er sich nicht mehr sicher, denn ihr Geständnis hörte sich ein wenig nach einem Luxus-Problem an. Er hatte jedenfalls keine Schwierigkeiten damit, seinen Vater zu enttäuschen. Für Willy Schlebrows­ki war er sowieso nur eine Enttäuschung und Sid hatte nicht die Absicht, ihn in dieser Hinsicht zu enttäuschen. Aber es wäre auch nicht der richtige Moment gewesen, Nancy ihr merkwürdiges Verhältnis zu ihrem Vater vorzuhalten.

»Hey Nancy«, flüsterte Sid und war überrascht, wie heißer und stockend seine Stimme klang, »es wird schon wieder. Wir kriegen das hin.«

Was immer das sein sollte, Sid wusste es selbst nicht, aber irgendetwas musste er sagen, etwas, von dem er hoffte, es würde sie trösten. Es fiel ihm schwer, weil er in solchen Dingen keine Erfahrung hatte. Er sah ihre griechische Nase und ihren düster entschlossenen Blick, der Sid schon aufgefallen war, als sie ihn von der Straße aufgelesen und ein Auto zur Vollbremsung gezwungen hatte. Als Nancy bemerkte, dass Sid sie ansah, huschte ein gequältes Lächeln über ihr Gesicht, bevor sie wieder auf den grauen Asphalt starrte, der unter ihnen hinwegschnurrte.

Ihre Schultern bebten, als sie an einer Raststätte angehalten und ihren Kopf in Sids Schoß gelegt hatte. Er strich vorsichtig mit seinen Fingern durch ihre Haare.

Michelangelo Bellini saß auf einem olivgrünen Seesack und rauchte eine Selbstgedrehte. Er beobachtete ein junges Paar, das ihm aufgefallen war, weil es in einem schwarzen Citroën langsam an ihm vorbeifuhr und eine Parklücke ansteuerte. Nachdem die Frau den Motor abgewürgt hatte, blieben die beiden noch lange im Auto. Sie hatte sich zu dem jungen Mann hinabgebeugt und war nicht mehr aufgetaucht.

Michelangelo Bellini überlegte, was sie da wohl trieb. Vielleicht würde sie ihm ja einen blasen? Er hatte Zeit, solche Überlegungen anzustellen, weil er nichts zu tun hatte, außer auf eine Mitfahrgelegenheit zu warten. Als die beiden schließlich aus dem Auto stiegen, glaubte er einen Moment lang, verlaufene Wimperntusche zu sehen, aber gleich darauf verbarg die junge Frau ihre Augen hinter einer großen Sonnenbrille. Da er selbst wenig auf sein Äußeres achtete, fiel ihm der kobaltblaue Anzug des Jungen auf, in dem dieser sich nicht wohlzufühlen schien. Ständig zog und zupfte er am Revers und an den Ärmeln, während die schäbigen Turnschuhe einen eigenartigen Kontrast bildeten. Er hielt die beiden für Popper, die eine Spritztour mit dem Auto ihres Papas machten.

Michelangelo Bellini mochte solche Leute nicht, weil sie privilegiert waren und er nicht. Aber genau deshalb interessierten sie ihn, denn er war 24 und Kleinkrimineller. Da gab es eine gewisse Symbiose. Dass es solche Leute gab, darauf war er schließlich angewiesen.

Das mit der Symbiose hatte Sids Schutzengel nicht mitbekommen, denn da war er gerade damit beschäftigt, in Michelangelo Bellinis Akte zu blättern. Bellini war schon Leichenwäscher, Zeitungsausträger, Bauarbeiter, Kellner, Kleindealer, Autoknacker (einmal erwischt), Kohlenschlepper, Ticketverkäufer für eine Geisterbahn, und einmal hatte er gegen Bezahlung Flugblätter einer kommunistischen Organisation vor den BMW-Werken in München verteilt, in denen zum Generalstreik aufgerufen wurde. Bei diesen Unternehmungen reifte in ihm die Erkenntnis, dass er nicht die Zeit hatte, das Leben mit Arbeit zu vertun. Lieber trieb er sich mit Leuten herum, die, wie er, nicht müde wurden, den ganzen Tag darüber zu reden, wie man zu Geld kommen könnte, ohne sich groß anzustrengen.

Ein Hallodri, dachte der Schutzengel. Na gut. Etwas Besseres war auf die Schnelle nicht zu finden. Dass die Sache dann allerdings so aus dem Ruder laufen würde, hätte er nie gedacht. Er war abgelenkt von der Notiz, die mit einer Büroklammer an der Akte befes­tigt war. Da stand, dass Michelangelo auf dem Weg nach Hause war, um seinen todkranken Vater zu besuchen. Sids Schutzengel empfand sofort Mitleid mit dem jungen Mann.

»Why the fucking hell not?«, murmelte Michelangelo Bellini in seinen Fünftagebart. Sids Schutzengel hörte das nicht gern, aber dieser Ton schien bei Jugendlichen verbreitet zu sein. Er beobachtete Bellini skeptisch, als er den beiden in die Raststätte folgte, wo Nancy und Sid an einem Tisch saßen und sich eine Por­tion Pommes teilten.

»Fahrt ihr nach Italien?«, fragte er.

Der Junge sagte nichts. Die junge Frau sah ihn durchdringend an, obwohl er das wegen der Brille nicht wirklich beurteilen konnte.

»Vielleicht«, sagte sie und dieses Vielleicht schwebte wie ein vages Versprechen zwischen ihnen. Für Michelangelo Bellini aber war das ein so gut wie sicheres »Sicher!«

»Und?«, fragte er.

»Hört sich nicht schlecht an, oder? Was meinst du, Sid?«, sagte die junge Frau und stieß ihren Begleiter an.

Sid zuckte mit den Schultern. Warum kam ausgerechnet jetzt, wo sich gerade eine zarte Vertrautheit zwischen ihm und Nancy herstellte, dieser Typ an und machte alles kaputt, fragte sich Sid. Andererseits konnte er ja wohl schlecht einen Tramper einfach stehen lassen. Ein Tramper muss immer mitgenommen werden. So lautet das Gesetz. Schließlich war er gestern selbst einer gewesen.

»Warum nicht«, sagte sie, als von Sid nichts kam. »Wollten wir nicht sowieso in den Süden?«

»Da gibt’s eine Grenze. Vergessen?«, sagte Sid.

»Sogar zwei«, sagte Michelangelo Bellini. »Jedenfalls, wenn ihr nach Italien wollt.«

»Nicht gut. Wie soll das gehen?«

»Das geht ganz einfach«, sagte Bellini, der hellhörig wurde, weil sich normale Leute ein solche Frage eher nicht stellen. »Auf der Autobahn wird man nämlich einfach durchgewunken. Befreundete Nachbarstaaten. Es sei denn, die suchen nach was Bestimmtem. Habt ihr denn was ausgefressen? Steht ihr auf der Fahndungsliste? Oder habt ihr das Auto geklaut?«

Nancy gefiel sein Humor. Weniger gefiel ihr der etwas wilde Eindruck, den er machte, und sein wirres Haar, das von einem Stirnband gehalten wurde, so dass er sie an Charles Manson erinnerte.

Diesem Mann musste sie nichts vormachen. Also erklärte sie ihm, wie sich die Lage darstellte. Michelangelo Bellini stellte zufrieden fest, dass er mit seiner Vermutung, es handle sich um das Auto Papas, richtig gelegen hatte. Er habe einen Führerschein und könne sie chauffieren. Pässe könne er ihnen leider nicht besorgen, jedenfalls nicht auf die Schnelle. Er konnte es sich nicht verkneifen, damit ein wenig anzugeben. Das einfachste sei es, einfach freundlich an den Grenzbeamten vorbeizufahren. Die Erfolgsaussichten, durchgewunken zu werden, stünden bei 95%, bei einem vorzeigbaren Auto wie dem Citroën sogar bei 97%. Sie könnten es sich auch im Kofferraum bequem machen, was die Erfolgsaussichten jedoch nicht wesentlich erhöhe und was er, Michelangelo Bellini, auch nicht so gern hätte, denn dann würde er sich, wenn es dumm liefe, strafbar machen. So könne er ja immer noch behaupten, von allem nichts gewusst zu haben. Schließlich sei er nur ein ganz gewöhnlicher Tramper. Das mit dem Gelegenheitskriminellen erwähnte er an dieser Stelle nicht.

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