Klaus Bittermann - Sid Schlebrowskis kurzer Sommer der Anarchie und seine Suche nach dem Glück

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Sid Schlebrowskis kurzer Sommer der Anarchie und seine Suche nach dem Glück: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein charmanter, leichter und luftiger Roman, ein Roadmovie durch eine Zeit, als es noch keine Handys gab, mit zwei Teenagern, die wie die Raben klauen, in den Tag hineinleben, auseinandergerissen werden und sich dreizehn Jahre lang suchen.
"Ich mag diese Ausreißergeschichte sehr, insbesondere, weil sie ja tatsächlich stattgefunden hat." Robert Seethaler

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Und Sid schwor.

»Ach, deine Mutter war das!«, sagte Nancy. »Ist ja verschärft.«

»Verschärft?« Sid drehte den Kopf zu ihr und sah ein geheimnisvolles Lächeln im Profil. Er versuchte, diese Momentaufnahme in seinem Gedächtnis wie ein Foto aufzubewahren, um es sich immer wieder ansehen zu können.

Sid glaubte, auch etwas mehr Heroisches von sich erzählen zu müssen. Von Herrn Schulz, seinem Deutschlehrer, der SS-Schulz genannt wurde. Der war zwar nie bei der SS, sondern in der Hitler-Jugend. Aber Sid machte da keinen großen Unterschied. Zur Begrüßung, bei der alle aufstehen mussten, deklamierte Schulz jedesmal dramatisch: »Die Weide biegt sich, die Eiche aber bricht.« Dabei sah er Sid an, und der dachte, na gut, dann bin ich eben eine Weide. Es wäre ihm albern vorgekommen, stramm zu stehen. Einmal hatte ihn SS-Schulz nach vorne kommandiert und gesagt: »Hier seht ihr ein degeneriertes Prachtexemplar der heutigen Jugend. So was hätte früher nicht lange überlebt. Na los, Michael Schlappikowski, Brust raus, Bauch rein.« SS-Schulz ließ ein unangenehm schepperndes Lachen vernehmen. Die meis­ten Schüler fragten sich gerade, was degeneriert hieß, als Sid sagte: »Welchen Bauch? Ihren?«

Einen Moment war es still. Dann hörte Sid ein paar unterdrückte Lacher und ein aufgeregtes Füßescharren.

»Soso, da wird jemand auch noch frech«, sagte SS-Schulz und holte ein Heft hervor, in das er die Verweise eintrug.

Seitdem galt Sid als renitent. Und als jemand eines Tages auf das Straßenpflaster vor der Schule in großen Buchstaben gemalt hatte: »Haut dem Schulz ins Mondgesicht«, gehörte Sid zum Kreis der Verdächtigen. Die Schulleitung verhörte ihn, aber Sid sagte immer nur, er wisse von nichts. Von diesem Text wich er nicht ab, und das konnte er sehr gut. Nachweisen ließ sich ihm nichts. Danach sonnte er sich in der Bewunderung, weil nicht wenige in der Schule glaubten, er habe sich an SS-Schulz gerächt. Und warum eigentlich nicht?

»Und? Hast du?«, fragte Nancy.

Sid grinste chinesisch.

»Scheiße«, sagte Nancy, »ich hab keine Ahnung, wo wir hier eigentlich sind.«

Natürlich wusste sie, dass sie in München war. Sie war am Ende der Autobahn Richtung Innenstadt abgebogen und die Leopoldstraße entlanggefahren. Danach verließ sie die Orientierung. In der Nähe eines Taxistands fuhr sie an die Seite, stieg aus und ging zu einem der Wagen. Sid stellte fest, dass sie keine krummen Beine hatte, was ja theoretisch hätte möglich sein können.

Er beobachtete Nancy, wie sie sich lässig an ein Auto lehnte und eine Weile mit einem der Fahrer plauderte. Für Sid sah es so aus, als würden sich die beiden kennen. Sie lachten und gestikulierten. Dann kam sie zurück und sagte: »Süß. Der fährt uns voraus.«

»Wohin?«, fragte Sid.

»Na, zum Hotel«, sagte Nancy.

»Hotel?«

»Vier Jahreszeiten.«

»Vier Jahreszeiten?«

»Heißt so. Warum weiß ich aber nicht. Ich muss mich jetzt auf den Verkehr konzentrieren«, sagte Nancy und konzentrierte sich auf den Verkehr. »Ich hab nämlich bis jetzt immer nur auf Feldwegen geübt, weißt du. Großstadt ist irgendwie ganz anders. Ständig diese blöden Autos überall.«

Sid betrachtete den um sie herumbrausenden Verkehr nun mit anderen Augen und sagte nichts mehr. Zehn Minuten später hielt Nancy direkt unter einer Deutschlandfahne vor den Arkaden des Hoteleingangs. Sie winkte dem Taxifahrer hinterher, der aus dem offenen Fenster zurückwinkte und ihr eine Kusshand zuwarf. Sids Blick schweifte am Gebäude hoch und entdeckte einen kleinen einsamen Balkon aus Sandstein im dritten Stock, flankiert von zwei Statuen in langen Gewändern.

»Wie seh ich aus?«, fragte Nancy.

»Wie du aussiehst?«

»Seh ich gut aus?« Nancy besah sich im Rückspiegel.

»Ich denke schon. Aber was machen wir hier?«, fragte Sid.

»Was macht man wohl in einem Hotel?«, sagte Nancy.

»Aber wir haben doch gar kein Geld, oder?«, sagte Sid.

»Geld? O Gott! Stimmt, wir haben ja gar kein Geld«, sagte Nancy mit aufgerissenen Augen. »Hab ich ganz ver­gessen. Wir müssen ja erst mal eine Bank überfallen.« Sie lachte. Und als Sid sie befremdet anguckte, fügte sie hinzu: »Wer redet denn von Geld? Lass mich nur machen.«

Sie stieg aus, hielt die Autoschlüssel mit spitzen Fingern in die Höhe, ließ sie in die offene Hand eines Hotelbediensteten fallen und sagte: »Das Gepäck ist im Kofferraum.« Ohne eine Antwort abzuwarten, ging sie zur Rezeption. Sie zeigte auf einen Sessel in der Hotellobby, in dem Sid auf sie warten sollte. Als sie zurückkam zwinkerte sie Sid zu.

Sid folgte ihr. Er fand das alles grotesk und unwirklich, und ständig rechnete er damit, angehalten und gefragt zu werden, was er hier verloren habe. Unter dieser Voraussetzung war es schwer, selbstsicher und locker zu wirken. Mit seiner Lederjacke kam er sich so auffällig vor wie ein fetter Regenwurm, der sich durch eine Schwarzwälder Kirschtorte hindurchfraß. Wie ein Irokese unter lauter Bankangestellten mit Anzug und Krawatte. Sid war, als würde ihn jeder mustern, bevor man sich abwandte, um die Ehefrau zu fragen, ob man gerade richtig gesehen habe. Vielleicht kam ihm das auch nur so vor, aber diese Welt war ihm fremd und schien ihm voller gefährlicher Fallen, und wenn am Hoteleingang ein Schild angebracht gewesen wäre mit der Aufschrift: »Punks müssen draußen bleiben« und zwar ohne das »leider«, das für Hunde galt, dann hätte ihn das nicht gewundert. Aber niemand starrte ihn an oder niemand zog auch nur eine Augenbraue hoch. Er schien überhaupt nicht zu existieren.

Sid bestaunte den Prunk und die Großzügigkeit des Zimmers.

Nancy sagte: »Und? Ist das nichts?«

»Doch«, sagte Sid.

»Schön groß hier. Bei kleinen Zimmern kriege ich immer Klaustrophobie.« Nancy war auf diesen Befund so stolz wie Sid auf Insubordination. Eine rätselhafte, seltene Krankheit. Wer konnte von sich schon behaupten, von ihr überhaupt mal gehört zu haben? Auch Sid hatte noch nie etwas von Klaustrophobie gehört. Ein Klassenkamerad hieß Klaus, aber das war auch schon alles, was er damit assoziierte. Es sah außerdem nicht so aus, als ob Nancy sehr unter dieser Krankheit litt, jedenfalls konnte er nichts Auffälliges an ihr feststellen. In diesem Zimmer schon gar nicht.

Sid ließ sich in einen der breiten, dunkelbraunen Fauteuils fallen und sah sie fragend an.

»Hey, keine Panik. Geht alles auf Rechnung von Papa.«

»Kriegst du da keinen Ärger?«, fragte Sid.

»Den hab ich schon.«

Stimmt auch wieder, dachte Sid.

»Und außerdem: Was will er denn machen? Mich umbringen? Das würde mich wundern. Mich nach Sibirien schicken? Das könnte sein.«

»Sibirien?«

»Naja, in ein Internat. Das ist ungefähr so was wie Sibirien.«

»Oh, nicht gut.«

»Ist es auch nicht. Ich war da nämlich schon mal.«

Es klopfte an der Tür und der Page schleppte zwei große Koffer. Nancy sagte dem Jungen, der nicht älter als Sid war, er solle das Gepäck beim Kleiderschrank abstellen. Sid beobachtete, wie Nancy mit ihm scherzte und der Page unsicher grinste.

Nancy packte aus und sortierte ihre Kleider. Sid sah ihr dabei verträumt zu.

»Wozu brauchst du diese ganzen Klamotten?«, fragte Sid.

»Um sie anzuziehen. Was hast du gedacht?«

Sid bemerkte den leicht spöttischen Ton in ihrer Stimme und nahm sich vor, Nancy das lieber nicht mehr zu fragen.

Nancy hielt einige Kleidungsstücke hoch, sagte die Marke, den Laden und die Stadt, und welche gekauft und welche geklaut waren.

Sid saß tief eingesunken im Sessel und bewunderte die für ihn etwas befremdliche Begabung Nancys, sich all diese Labels zu merken. Er fühlte sich schwer wie ein Stein und ungefähr auch so beweglich. Dennoch war er aufgewühlt, als würde er nachts bei schwerem Seegang allein auf einem Schiff stehen, das in Seenot geraten war. Und er hatte keine Ahnung, wo sich die Leuchtmunition befand, damit jemand kam, um ihn zu retten.

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