Wiglaf Droste - Kalte Duschen, Warmer Regen

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Wiglaf Droste geht aufs Ganze. Kein Wunder, dass die Passauer Neue Presse konstatierte: «Lakonisch, irritierend, prügelhart, hochintelligent und punktgenau trifft Droste immer ins Schwarze.» Droste ist unnachgiebig gegenüber politischen Hohlköpfen, weshalb er Frauke Petry als «Mischung aus Schreckschraube und Schreckschusspistole» beschreibt und Beatrix von Storch als «aufgeblasene Ochsenfröschin». Er entdeckt in Bamberg einen mysteriösen «Männerausverkauf»: «Es waren allerdings gar keine Männer zu sehen, jedenfalls nicht in der Auslage; aber vielleicht hinten, im Lager? Das wäre doch der perfekte Skandal: Männer werden in Lagern gehalten und aus- oder auch abverkauft!» Er beschreibt, wie er zu einer Jogginghose kam, der «Kapitulation der Zivilisation», und wie er sie sogar anzog: «Der letzte Eisbär auf einer schmelzenden Eisscholle hätte sich nicht einsamer und unglücklicher fühlen können.»

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Meine wahren Waffen – Notizbuch und Stift – blieben als solche unerkannt, unbeanstandet und unangetastet, aber der Zigarrenschneider hatte offenbar den Nimbus und Hochgefährlichkeitsrang von Plastiksprengstoff erreicht. Noch niemals hatte ich an einem Flughafen ein Mitnahmeproblem mit dem kleinen, nützlichen Gegenstand gehabt und trug das auch, innerlich zwar relativ fassungslos, äußerlich aber sehr gefasst vor, doch die Uni­formierte blieb dabei: »This is a weapon.«

Schade, dass ich eine Frau vor mir habe, dachte ich; einem Mann hätte ich in geflissentlicher Tücke beipflichten können: »Ja Sir, Sie haben vollkommen Recht. Ich könnte beispielsweise gerade Sie dazu ermuntern, Ihren Penis in die Öffnung des Zigarrenschneiders zu zwängen und das entsprechend mickrige, allenfalls pinkeltaugliche Teil dann abknapsen. Das wäre vielleicht nicht schade drum und keine Träne wert, aber doch eine ziemlich blutige Angelegenheit, und wer soll dann die Wäsche waschen und den Boden sauberwischen? Es wird wohl wieder an mir hängenbleiben. Einmal Zivildienstleistender, immer Zivildienstleistender.«

Also überließ ich der Uniformierten seufzend – Mi­cha­el Crichton hätte gesagt: »Guiterrez zuckte die Achseln« – den Cutter, den sie entweder selbst gut brauchen konnte oder, wahrscheinlicher, als fanatische Nichtraucherin an­geekelt und mit spitzen Fingern in eine Tonne werfen würde.

Man kann, wenn man zu etwas Richtigem nicht imstande ist, alles simulieren: Liebe, Anteilnahme, Sorge, Sicherheit und Arbeit. Ich ziehe eine gute, ehrliche Arbeit vor, und so hörte ich nach meiner Rückkehr eines meiner liebsten Lieder, den »Workingman’s Blues #2« von Bob Dylan, in dem es heißt:

»My cruel weapons have been put on the shelf

Come sit down on my knee

You are dearer to me than myself

As you yourself can see...«

Handreichung zu Pogrom und Mord

»Wenn ich einen Juden taufe, will ich ihn an die Elbbrücken führen, einen Stein um den Hals hängen, ihn hinabstoßen und sagen: Ich taufe dich auf den Namen Abrahams.« Martin Luther, Tischreden (Nr. 1795)

Das monatlich veritableren Presseerzeugnissen beigegebene evangelische Magazin chrismon unterhält auch einen »chrismonshop«, in dem man telefonisch oder digital Waren für den Erlösungsbedarf erwerben kann: Kerzen, die »Wortlicht« genannt werden, weil sie auf der Oberfläche mit christlicher Losung aufwarten: »Ich stehe in unmittelbarem Kontakt zu Gott«, heißt es in so ur- wie unchristlicher Hybris, eine weitere Durchhalteparole lau­tet »Ich bin wertvoll, genau so, wie ich bin«; wenn die Binse stimmt, wozu muss man sie dann in eine Kerzenrinde ritzen? »Ich übernehme Verantwortung für mich und meine Mitmenschen«, pfadfindert ein weiterer der vielen guten Vorsätze, mit denen der Weg zur Hölle gepflastert ist, und abgerundet wird das matt und lasch funzelnde Lichtangebot der Christenheit mit dem blusenoffenen Bekenntnis »Ich bin innerlich frei und nur der Liebe verpflichtet«; »innerlich« ist hier der Scheitelpunkt, von dem alles weitere abhängt.

Wortschmonzetten im Jargon der Innerlichkeit gibt es im »chrismonshop« auch ganz klassisch auf Papier gedruckt, und da wird geluthert nach und mit allen Kräften: Erwerbbar sind u.a. »Schlag nach bei Luther – Texte für den Alltag«, herausgegeben von der zuverlässig grundangel-evangelischen Margot Käßmann, »Bilder von Luther – Annäherungen an den Reformator«, mit Texten von Malu Dreyer, Harald Martenstein u.a.; bei »Annäherung« auf dem Buchtitel muss ich immer an das noch zu schreibende Welt- und Menschheitsverständigungsbuch »Knallt sie ab, die Schweine! Versuch einer Annnäherung« denken. »Luthers Paradiesgarten« wird ebenso vor­gestellt wie »Luthers Küchengeheimnisse« gelüftet werden; einen Luther-Titel allerdings kann man im »chrismonshop« nicht bekommen: Luthers Schrift »Von den Juden und ihren Lügen« in der gültigen, vom Autor selbst erweiterten zweiten Ausgabe von 1543.

Dieses Buch, in dem Luther sich völlig offen als schäumender, rasender und vollends überzeugter Antisemit zeigt, ist seit knapp 500 Jahren alles andere als ein Geheimnis; gelesen wurde es immer, und nur wenige Leser nahmen Anstoß. Einer von ihnen, der Philosoph Karl Jaspers (1863-1969), schrieb: »Was Hitler getan, hat Luther geraten, mit Ausnahme der direkten Tötung durch Gaskammern.«

Das ist weder polemisch noch sonstwie übertrieben; auf Luther berief sich während der Nürnberger Prozesse 1946 explizit auch Julius Streicher, Herausgeber des Stürmer , und brachte zum Zweck seiner Verteidigung vor: »Antisemitische Presseerzeugnisse gab es in Deutschland durch Jahrhunderte. Es wurde bei mir z.B. ein Buch beschlagnahmt von Dr. Martin Luther. Dr. Martin Luther säße heute sicher an meiner Stelle auf der Anklagebank, wenn dieses Buch von der Anklagevertretung in Betracht gezogen würde. In dem Buch ›Die Juden und ihre Lügen‹ (= ›Von den Juden und ihren Lügen‹) schreibt Dr. Martin Luther, die Juden seien ein Schlangengezücht. Man solle ihre Synagogen niederbrennen, man solle sie vernichten.«

Hierin sprach der Berufslügner, Denunziant, Demagoge und Hetzer Streicher die Wahrheit über den »Dr. Martin Luther«, wie er ihn gleich dreimal in ehrerbietender Absicht nennt. »Von den Juden und ihren Lügen« ist eine Handreichung zum Pogrom, eine Anweisung für und eine Rechtfertigung von Massenmord. Luther forderte die Verbrennung der Synagogen, ein Lehrverbot für Rabbiner bei Androhung der Todesstrafe, Aufhebung der Wegefreiheit für Juden, die Zerstörung ihrer Häuser und ihre Zwangsunterbringung, die Wegnahme ihrer religiösen Bücher, ihre Zwangsenteignung und Zwangsarbeit.

Luthers Pamphlet geht über zeittypische antisemitische Ressentiments, die sich bis heute erhalten haben, weit hinaus: seine Forderungen nach mit Gewalt durchzusetzender Unterdrückung der Juden bis hin zu ihrer Ermordung sind konkret gemeint und aufzufassen. Verstanden wurde Luther nicht nur von den Nationalsozialisten, die seine antisemitischen Vernichtungsphantasien im alten lutherischen Geist mit modernsten Mitteln umsetzten; seine gedruckte Hetze war ein populäres Vademecum, wann immer es galt, die ältere jüdische Weltanschauungskonkurrenz auszuschalten. Was Luther verlangte, wurde Jahrhunderte später »Arisierung« genannt, und dazu war Luther wie seinen Nachfolgern jedes Mittel der Verleugnung und Denunziation recht.

Luther bezichtigt die Rabbiner, »vorsätzliche Lügner und Lästerer der Gottesworte« zu sein, nennt die Juden ein »böses, ärgerliches gotteslästerliches Volk«, Leute, die, »selbst wenn sie 100.000 Jahre lang lügen sollten und alle Teufel zu Hilfe nähmen, trotzdem für immer mit der Schande leben müssten« für das »Fluchen und Läs­tern aus dem Herzen und Maul des Juden«, »denn was weder die Vernunft noch das menschliche Herz erfasst, das wird erst recht nicht das verbitterte, bösartige, blinde Herz der Juden begreifen.« Man kann diese wahre Lutherbibel, diesen Nibelungenschrein des Judenhasses auf jeder x-beliebigen Seite öffnen und wird immer sofort fündig; Luther inszeniert sich als Rächer mit Feuer und Schwert, der die Mär vom »Mord an unserem Herrn Jesus Christus« so lange repetiert, bis er seine neiderfüllte Niedertracht für den höchsten Ausdruck christlicher Liebe hält. Da könnte etwas dran sein; in der mörderischen Intention seiner antijüdischen Raserei ist Luther ganz bei sich, selbstzufrieden, selbstgewiss und gottgefällig sich dünkend, ein Protestant reinsten Abwassers.

In Zeiten, in denen angeblich aufgeklärte Mitteleuropäer die Liebe zum Islam entdecken und davon schwärmen, wie schön es sei, einem muslimischen Schwiegervater sein Patriarchenhändchen abzuküssen und in denen die schon erwähnte Frau Käßman nach jedem islamistisch motivierten Mordanschlag den Tätern ihre Geschwisterhand darreicht, darf man sich über die Salonfähigkeit des Antisemitismus nicht wundern, wie ja das antisemitische Ressentiment überhaupt für viele ein für Menschen unbegreiflicher, aber manifester Reflex ist. Die Behauptung, dass man hierzulande »ja nichts gegen Juden sagen dürfe«, gehört längst zur Grundausstattung aller Antisemiten, die selbstverständlich »nichts gegen Juden haben«, nur Israel gerne in einen jüdischen Friedhof verwandelt sähen.

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