Das Mitteldeutsche Seenland
Vom Wandel einer Landschaft
Der Süden
LOTHAR EISSMANN • FRANK W. JUNGE
Das Mitteldeutsche Seenland
Vom Wandel einer Landschaft
Der Süden
Die weite Welt, so ausgedehnt sie auch sei, ist immer nur ein erweitertes Vaterland und wird, genau besehen, uns nicht mehr geben, als was der einheimische Boden auch verlieh.
Johann Wolfgang von Goethe
Abbildungen Einband und Seiten 1 bis 4:
Einband: Titelseite Witznitzer Seen, 2011, Rückseite Göhrener Insel im Störmthaler See, 2011
S. 1: Cospudener See, Blick von der Bistumshöhe in Richtung Leipzig, 2012.
S. 2/3: Schlucht des Markkleeberger Sees 1991 und Hafenbereich 2012.
S. 4 von links nach rechts: Tagebau Witznitz 1996, Tagebau Zwenkau 2001, 2002 und 2012,
Hafen am Cospudener See 2011.
ISBN 978-3-86729-100-2 (Print)
ISBN 978-3-86729-509-3 (EPUB)
ISBN 978-3-86729-510-9 (PDF)
1. Auflage 2013
Alle Rechte vorbehalten
© Sax-Verlag, Beucha • Markkleeberg 2013
Kartographie: Kartographisches Büro Borleis & Weis, Leipzig
Layout / Einbandgestaltung: Birgit Röhling
www.sax-verlag.de
eBook-Herstellung und Auslieferung:
readbox publishing, Dortmund
www.readbox.net
INHALT
Einleitung
AUF DEM WEG ZUR VIERTEN SEENGENERATION
Eiszeitseen, Braunkohlentagebaue, Verlorene Orte und Tagebauseen
Werden und Vergehen in Jahrmillionen
Die vierte Seengeneration in zeitlicher und geografischer Reihenfolge
Braunkohlentagebau
Tabula rasa oder die Verlorenen Orte
Tagebauseen
Geologische Gesamtschnitte durch das südliche Mitteldeutsche Seenland
DAS MITTELDEUTSCHE SEENLAND. DER SÜDEN
Vom Wandel einer Landschaft
Die stadtnahen Seen – Leipziger Neuseenland
Kulkwitzer See
Zwillingspaar Wallendorfer See und Raßnitzer See
Cospudener See
Markkleeberger See und Störmthaler See
Braunkohlentagebau Espenhain
Markkleeberger See
Störmthaler See
Zwenkauer See
Gewässerverbund Leipziger Neuseenland
Die Seen um Borna
Witznitzer Seen – Kahnsdorfer See und Hainer See mit Haubitzer Bucht
Bockwitzer Seenkette
Wasserspeicher, Rückhaltebecken und Kleinseen um Borna
Stausee Rötha und Rückhaltebecken Stöhna
Speicherbecken Witznitz und Lobstädt
Speicherbecken Borna – die »Adria«
Altbergbau-Kleinseen um Borna
Seen um Lucka
Haselbacher See
Großstolpener See
Luckaer See
Seen um Altenburg und Meuselwitz
Pahnaer See oder vom Paradies zum gezähmten Erholungspark
Der Bergbau und die Kleinseen um Meuselwitz
Naturschutzgebiet Restloch Zechau
Zeitz-Profener Seen
Werbener See
Mondsee – Freizeitpark Pirkau
Altbergbauseen um Hohenmölsen – Theißen
Altbergbau entlang der Mulde
Teichgebiete und Fluss-Stauseen
Kiesseen, ertrunkene Steinbrüche und Kaolingruben
Verwandlung
ANHANG
Übersicht Geologie
Tabelle: Seen des Braunkohleabbaus im Gebiet südlich der Weißen Elster und östlich der Saale
Tabelle: Fischbestand der Seen des Braunkohleabbaus im Gebiet südlich der Weißen Elster und östlich der Saale
Literaturauswahl
Dank
Bildnachweis
EINLEITUNG
Welcher beispiellose Landschaftswandel sich in Mitteldeutschland zwischen Harz und Erzgebirgsvorland im letzten Vierteljahrhundert ereignet hat und unter aller Augen weiterhin vollzieht, von der Endzeit exzessiven Braunkohlentagebaues zu den aufgehenden Seen unserer Tage, zu einer den mecklenburgischen Naturseen vergleichbaren neuen mitteldeutschen Seenplatte – das und nicht weniger ist Thema eines zweiteiligen Buchprojektes, dessen erster Band, »Der Süden«, hier vorliegt. Mit Leipzig, Merseburg, Zeitz, Altenburg, Grimma und Wurzen etwa ist der Raum umschrieben, in dem alle Bergbaufolgeseen, aber auch die weit verstreuten Teiche, Kaolingruben, Steinbruch- und Kiesseen der Region, erfasst werden.
Es ist eine Niederschrift über die Gesamtheit der westelbischen, vor allem durch Braunkohlen- und Kiesabbau erzeugten Seen der Braunkohlenmeile des Saale-Elbe-Raumes. Diese neue Landschaft ist binnen weniger Jahrzehnte entstanden, namentlich seit dem Jahrtausendende, und inzwischen überreich an Wasserflächen. Es handelt sich bei diesem Buch um einen Überblick über die den Verfassern wichtig erscheinenden stehenden Gewässer, die zumeist menschlichen, bergbaulichen Eingriffen ihre Entstehung verdanken. Sie gehören – aus einer etwas größeren Sicht – zum künftigen neuen Mitteldeutschen Seenland, das vom Bergwitzsee bei Gräfenhainichen im Norden bis zum Haselbacher See nahe Altenburg im Süden reicht, im Westen bis zu den Seen des Geiseltals und im Osten bis über die Mulde. Den Schwerpunkt des nördlichen Teils des Mitteldeutschen Seenlandes, dem ein weiteres, derzeit in Arbeit befindliches Buch gewidmet ist, »Der Norden und Westen«, bilden das künftige Bitterfeld-Gräfenhainichener und das Geiseltal-Seengebiet.
Mit dem vorliegenden Band ist ein Gesamtüberblick über den Südteil des Mitteldeutschen Seenlands entstanden, dessen nähere geografische Umgrenzung mit Leipzig und dem einsetzenden Ost-West-Verlauf der Weißen Elster im Norden sowie Merseburg und dem Nord-Süd-Verlauf der Saale im Westen gegeben ist. Es reicht im Süden bis in die Höhe der Städte Altenburg und Zeitz und im Osten findet es seine Ausläufer östlich der Mulde. Als größere Tagebauseen bilden das Zwillingspaar des Wallendorfer und Raßnitzer Sees bei Merseburg im Nordwesten und die aus mehreren Teilseen bestehende Bockwitzer Seenkette bei Borna im Südosten seinen äußeren Saum. Die nördlichsten »Augen« sind der Kulkwitzer See, die noch zu Hochzeiten der Kohlegewinnung entstandene prachtvolle Erstgeburt des Leipziger Seenlandes, der Cospudener See, der Markkleeberger und Störmthaler See. Stadtrandnah hat sich heute der Markkleeberger See zu touristischer Anziehungskraft entwickelt, im Störmthaler See wie in den Seen zwischen Rötha und Borna, der Witznitzer Seengruppe mit Kahnsdorfer und Hainer See mit Haubitzer Bucht, hat der Wasserstand sein Endziel erreicht, und die für die einzelnen Seen unterschiedlichen Nutzungen nehmen Gestalt an. Das größte stehende Gewässer der Region, der Zwenkauer See, wird geflutet, und an seinem Rande ist der neue Hafen »Kap Zwenkau« in der Vollendung. Indes weiter im Süden bei Lucka, Meuselwitz, Altenburg und Zeitz gleichen viele der überwiegend auf den Kohleabbau aus der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts zurückreichenden Seen, wie der Hainbergsee, der Zipsendorfer See, der Pahnaer See oder der Mondsee, ewigen Orten natürlichen Idylls. Insgesamt haben sich über 60 größere und kleinere Bergbauseen der Kohlegewinnung, aber auch des Kies- und Erdenabbaus sowie der Steinbruchindustrie im Südteil des Mitteldeutschen Seenlandes entwickelt. Und auch die bereits älteren Teichlandschaften finden hier Berücksichtigung, so beispielsweise die Haselbacher, die Windischleubaer oder die Eschefelder Teiche.
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