Eike Geisel - Die Wiedergutwerdung der Deutschen

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"Some of my best friends are German", machte sich Eike Geisel gerne über das antisemitische Stereotyp lustig, demzufolge einige Juden zu den besten Freunden zählen. Eike Geisel war aber nicht nur ein unnachgiebiger Kritiker des deutsch-jüdischen Verbrüderungskitsches und der Entsorgung deutscher Vergangenheit, sondern machte als Historiker mit seinen Arbeiten u.a. über den jüdischen Kulturbund und das Berliner Scheunenviertel aufmerksam.
Dieser Band versammelt Geisels große essayistische Arbeiten wie über den Antisemitismus des «anderen Deutschland» und den Mythos vom Widerstand des 20. Juli.
"Die Deutschen haben sich nie als Bürger dieser Welt, sondern immer als Verdammte dieser Erde gesehen. Auch die Wiedervereinigung hat daran nichts geändert. Gab es vor dem Fall der Mauer 60 Millionen Opfer, so hat sich deren Zahl nun um 17 Millionen Insassen einer Einrichtung erhöht, die nicht nur der Kanzler schon vor 1989 als Konzentrationslager bezeichnet hatte." Eike Geisel

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Den Kampf gegen Harris, der mit einer deutschen Übersetzung als Franktireur hinter den feindlichen Linien operieren wollte, übernahm dieses Mal der Spiegel . »Deutschfeindlich« sei die Stimmung, für die der Thriller geschrieben sei, die Werbung für das Buch habe einen deutlichen »deutschfeindlichen Anstrich«. Virtuos appelliere Harris »an die Ängste und Ressentiments des angelsächsischen Publikums«. Und was unter Ressentiment in Deutschland verstanden wird, erläuterte der Spiegel im gleichen Atemzug mit einem Zitat von Harris: »Zum ersten Mal seit fünfzig Jahren beachtet ganz Europa ängstlich die Entscheidungen eines deutschen Kanzlers.« Deutschfeindlich ist, wer den Deutschen auf die Pfoten schaut, und wer sie einmal daran hinderte, weiter damit Millionen umzubringen, ein Massenmörder. 4

Doch auch die Abwehr des Spiegel konnte nicht verhindern, dass der britische Autor schließlich mit einer Über­setzung bei einem deutschsprachigen Verlag, wenn auch in der neutralen Schweiz, landete. Der Luftkrieg schien zum zweiten Mal verloren. Jetzt konnte wieder nur noch die Wunderwaffe helfen. Ihr Einsatz war für den 3. Oktober, den »Tag der deutschen Einheit« geplant. Die Hoffnungen der schreibenden Flakhelfer ruhten nun allein auf der Industrie, wie umgekehrt sich die Industrie darauf verließ, dass beim ja nur symbolischen Abheben der Rakete eine symbolische Anschubfinanzierung für die deutschen Unternehmer herausspränge. Denn wie Arbeitnehmer in Deutschland nicht nur ihre Arbeitskraft, sondern immer auch ihre Seele mitverkaufen wollen, so wünschen deutsche Unternehmer, dass ihre Produkte nicht als bloße Waren, sondern als Güter, als Waren mit einem zusätzlichen moralischen Gebrauchswert auf den Markt kommen – made in Germany.

Die deutschen Raketenhersteller, wie die Gaslieferanten insbesondere nach dem Golfkrieg in den Geruch geraten, vorbildliche Geschäftsleute zu sein, wollten sich bei einer staatlich beschirmten Gedenkfeier zur 50jähri­gen Wiederkehr des ersten deutschen Raketenabschusses dieses moralischen Gütesiegels versichern: es werde eine Pionierleistung der Raumfahrt gewürdigt; man wolle »an die Geburtsstunde einer Technik erinnern, die heute noch die Basis für die bemannte wie unbemannte Raumfahrt« sei, erklärte ein momentan nicht auf Umsatz, sondern ein auf immateriellen Zusatzgewinn, auf Tradition, erpichter Manager der deutschen Raumfahrtindustrie.

Am 21. September 1992 schrieb der Spiegel über den Autor von »Fatherland«: »Harris pflegt das Image ... des unbeugsamen Kritikers, des rastlosen Mahners. ›Die Deutschen‹, davon ist der eloquente Jung-Autor nun fest überzeugt, ›wollen im Grunde nichts mehr über ihre dunkle Vergangenheit hören‹.« Wenige Tage später ging die neue Wunderwaffe schon vor dem geplanten Start zu Bruch. Wieder war alles so geheim gehalten worden, dass die ganze Welt über die Feierstunde Bescheid wußte, nur die Veranstalter wussten nichts. Schon gar nichts davon, dass Peenemünde wie dessen Zuliefererstätte nicht die »Wiege der Raumfahrt«, sondern ein Massengrab für Sklavenarbeiter gewesen war, von den Opfern der Raketen gar nicht zu reden.

Erst vom Ausland daran erinnert, sprach der Schirmherr der Gedenkfeier, ein CSU-Staatssekretär, der an­sons­ten mit kühlem Kopf eine »asylantenfreie Zone« in seinem Wahlkreis fordert, von »absurden hysterischen Reaktionen«, die zeigten, »wie notwendig es ist, Peenemünde einmal aufzuklären und uns mit dem Inhalt der tragischen Verwicklung zwischen einem verbrecherischen System Adolf Hitlers und der Forschung auseinanderzusetzen.« Diesen Satz musste die örtliche PDS als Tagesbefehl im Ohr gehabt haben, das gleichzeitig an den Lippen der Lokalpolitiker ruhte. Und von dort murmelte es beschwörend: Raumfahrtpark, Arbeitsplätze und Touristen. Weit entfernt davon, den ganzen Spuk zu verhindern, wollte die PDS alternativ daran teilhaben: mit einer Talkshow zur Geschichte von oben, bei der ein ehemaliger britischer Bomberpilot von seinen Einsätzen über Peenemünde erzählen sollte. Angesichts dieser klassenübergreifenden Vorsätzlichkeit, mit welcher das Raketenprojekt in die politische Pleite geführt wurde, erwärmte sich sogar die Süddeutsche Zeitung für die abgewickelte Volkspolizei. »Gäbe es Hammer und Zirkel noch«, trauerte sie der DDR nach, »dann wären Offizielle und Industrielle aus der Bundesrepublik nie auf den Gedanken gekommen, in Peenemünde etwas zu feiern.« Nun hatten allein Proteste des demokratischen Auslands die Feierstunde in eine vorverlegte und selbstverschuldete Blamage verwandelt. »Wir sollten vorsichtig sein mit solchen Veranstaltungen«, sagte deshalb Klaus Kinkel, der Kosmetikberater für deutsches Ansehen. Dann eilte er nach Sachsenhausen, wo eine andere Veranstaltung bereits erfolgreich stattgefunden hatte. Dort, wie an anderen Brennpunkten der neuen Republik, wurde bewiesen, dass man auf Raketen vorerst verzichten kann.

Das Ausland mit seiner »hysterischen Reaktion« muss auf eine gebührende Antwort noch warten, die einstweilen Ausländern erteilt wird. Im Inland braucht man keine Raketen, sondern Mollis, hier bedarf es keiner ferngesteuerten Waffen, sondern kurzentschlossener Nahkampf­bürger. Hier ist nicht einmal eine Flugleitzentrale nötig, denn der kollektive Marschflugkörper zündet mit Selbstauslöser. Diesen technologischen Fortschritt hob der Außenminister bei seiner Stippvisite an der verbrannten KZ-Baracke hervor, indem er den demokratischen Charakter des Bündnisses von Elite und Mob betonte. Auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers rehabilitierte er dessen Voraussetzungen: er sagte den Reportern ins Mikrophon, jetzt müssten die Politiker den »Wünschen des Mainstream« nachkommen.

Nur Günther Rühle, dessen heimliche Wünsche nicht zur Verübung gelangen konnten, schwieg beharrlich. Er muss sich damit trösten, dass in der Halle des Flughafens Tegel eine Erinnerungstafel für den V2-Konstrukteur Wern­her von Braun hängt. Er muss aus lichten Höhen wieder auf den Boden der Tatsachen herab und die verbrannte Erde des Feuilletons bewässern, auf dass es dort vom Rhein bis zur Oder blühe: »Man muss sich gegenseitig als Teilhaber einer im Getrennten doch gemeinsamen Geschichte begreifen und Denken und Empfindung ohne Selbstgerechtigkeit wieder ineinander binden.«

1992

Der hilflose Antisemitismus

Anmerkungen zu seiner Hamburger Verübung

Alle Jahre wieder. Wie die unvermeidlichen Feiertage, wie Ostern und Weihnachten, so gehören seit vielen Jahren regelmäßig wiederkehrende Rituale auch zum linken Kalenderjahr. Ein besonders fester Termin darin ist die jährliche Verabredung zu einer rhetorischen Fragestunde mit dem Thema: Gibt es linken Antisemitismus? Diese Fragestunde hat inzwischen eine über zwei Jahrzehnte reichende Tradition aufzuweisen, doch die ewigen Studenten sind der Frage noch immer nicht auf den Grund gekommen. Die Referenten bei den jährlichen Hauptversammlungen linker Gewissenserforschung sind so seltsam alterslos, wie ihr Thema zeitlos ist. Das Publikum wechselt von Zeit zu Zeit, doch das Podium trifft sich immer wieder. Es wirkt in einer unendlichen Geschichte mit, deren identische Fortsetzungskapitel sich allein durch den Namen des Schauplatzes unterscheiden. Mal ist es die Heimvolkshochschule Göppingen, mal die Evangelische Akademie in Arnoldshain, dann die Universität einer Großstadt oder irgendein Sozialistisches Zentrum in irgendeiner nichtsozialistischen Kleinstadt.

In diesem Jahr tagte man in Hamburg. Dort wollten sich die linken Lehrer der alten Frage neu stellen. »Antisemitismus oder berechtigte Kritik an Israel?« lautete die schon sprachlich verunglückte Variation des Dauerthemas, mit der die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Ende Oktober 1992 in Hamburg zur jährlichen Selbsterkundung aufforderte. Zwar wären vor der eigenen Haustür genügend Anlässe vorhanden gewesen, sich mit Antisemitismus zu befassen, doch bevor man sich damit abgab, musste erst die linke Gretchenfrage beantwortet werden. Um den Ernst und die Wichtigkeit der ganzen Sache zu begreifen, stelle man sich vor, ein Verein alternativer Pharmakologen stellte seine Jahrestagung unter die Frage: »Grüner Schnupfen?«

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