Sind Sie sich noch nicht ganz sicher, so beginnen Sie am besten mit einem allgemeinen Stressabbau; klopfen Sie mindestens zwei Sequenzen einfach nur mit „Stress!“, gefolgt von einer Runde mit „Energie!“ Selbstverständlich können Sie andere Begriffe wählen, die Ihnen vielleicht mehr entsprechen; der Leitgedanke dabei ist jedoch, Stress abzubauen und Energie aufzubauen, bevor Sie mit der Arbeit am dem eigentlichen Problem beginnen, das Sie sich jeweils vorgenommen haben.
Fühlen Sie sich dann klar, voller Energie und zum Handeln bereit, dann denken Sie an das Problem und geben Sie ihm eine Überschrift, einen Titel oder Namen. Dies ist noch kein Set-up, es ist die Bezeichnung des Problems, das gelöst werden soll, zum Beispiel „Kummer über meine Trennung von Peter“ oder „Ich will meine Geldprobleme lösen“. Schreiben Sie dies in gut leserlicher Schrift auf ein Stück Papier und legen Sie dieses an einen Platz, an dem Sie es Ihnen ins Auge fällt.
Nun können Sie damit beginnen, über Set-ups nachzudenken und die ersten EFT-Sequenzen durchzuführen. Am Ende jeder Runde – egal, wofür Sie geklopft haben – kehren Sie nochmals zu Ihrer ursprünglichen Beschreibung des Problems zurück und fragen sich, ob dieses Problem bereits vollständig gelöst ist oder ob es noch einen Aspekt gibt, der bearbeitet werden muss.
Damit haben Sie die Möglichkeit, immer wieder auf das eigentliche Thema Ihrer Selbsthilfe zurückzukommen, unabhängig davon, wohin Ihre Erinnerungen Sie führen oder welche Emotionen Sie dabei durchleben; so können Sie sicher sein, dass Sie das Problem wirklich lösen werden.
Sollten Sie während einer Klopfsequenz auf ein weiteres Thema stoßen, das auch noch gelöst werden muss, jedoch keinen unmittelbaren Bezug zu dem gerade bearbeiteten Problem hat, so schreiben Sie es auf einen neuen Zettel und legen Sie ihn für eine spätere Bearbeitung zur Seite. Sammeln Sie solche Zettel in Ihrer „EFT-Box“; wir haben bereits erwähnt, dass eine solche „Sammelstelle“ eine nützliche Sache ist.
Sollten Sie während der Bearbeitung Ihres Problems unterbrochen werden oder sollten Sie feststellen, dass Sie nicht genügend Zeit haben, so können Sie den Zettel mit dem noch nicht vollständig gelösten Problem für eine andere Gelegenheit aufbewahren.
Es ist sehr wichtig, jedes Problem bis zu einem echten Heilungserlebnis, also bis zu einem Wert von mindestens +8 auf der SUE-Skala, zu bearbeiten.
In der Vergangenheit klopften diejenigen, die das „alte“ EFT anwendeten, ihre Probleme von einer –9 auf der Skala herunter bis etwa zu –3. An dieser Stelle verloren sie in der Regel den Faden und begannen, über andere, noch schlimmere Probleme nachzudenken (also über Probleme, die schlechter als bei –3 eingestuft wurden). Sie wechselten vom ursprünglichen Problem, das noch nicht vollständig gelöst war, zum nächsten Problem, das ebenfalls nicht vollständig gelöst wurde. Dies passierte immer wieder und viele Stunden des Klopfens führten letzten Endes zu sehr mageren Ergebnissen.
Erst dann, wenn ein echtes Heilungserlebnis stattgefunden hat, ist das Problem gelöst und tritt nicht wieder auf. Wenn kein Heilungserlebnis erreicht wird, kommt das Problem immer wieder und wir müssen es wieder und wieder bearbeiten. Deshalb ist es so wichtig, am Ball zu bleiben und jedes Problem wirklich bis zum Heilungserlebnis durchgängig zu bearbeiten.
Haben Sie bei einem bestimmten Problem ein Heilungserlebnis erlebt, so können Sie den betreffenden Zettel „entsorgen“. Manche verbrennen ihn und feiern damit, dass Sie es ein für alle Mal los sind; andere sammeln ihre Zettel in einem separaten Ordner, auf dem steht: „Probleme gelöst!“
Wie auch immer Sie es genau machen wollen – denken Sie zunächst an das Problem, geben Sie ihm einen Namen, schreiben Sie es auf und kommen Sie immer wieder darauf zurück; dies ist ein hervorragender Weg, Ihre Selbsthilfe durchgängig zu strukturieren, am Ball zu bleiben und gute Fortschritte zu erzielen. – Zum Schluss nochmals in aller Kürze:
Schreiben Sie es auf und bleiben Sie am Ball!
Probieren geht über Studieren
Wirklich erstaunlich ist bei EFT die Tatsache, dass man es auf jedes nur vorstellbare menschliche Problem anwenden kann. Wir können natürlich nicht garantieren, dass in jedem Fall etwas Dramatisches geschehen wird; was den Unterschied ausmacht, ist aber der Umstand, dass Sie ein Problem vermutlich noch nie zuvor auf der Ebene des Energiekörpers angesprochen haben, egal, wie lange Sie schon versuchen, es zu lösen.
Seit Hunderten, wenn nicht sogar seit Tausenden von Jahren galt der Energiekörper für uns Menschen der westlichen Welt als nicht existent. Niemand hat sich je bemüht zu verstehen, was ein Energiekörper sein könnte, geschweige denn, ihn zu unterstützen oder gar herauszufinden, wie man ihn voll funktionsfähig erhalten kann.
Dies hat zur Folge, dass wir keine Ahnung davon haben, wie sich Eingriffe in den Energiekörper auf unsere unterschiedlichen Probleme auswirken. Wir haben zwar bereits festgestellt, dass Energy EFT die richtige Methode ist, emotionale Probleme jeder Art zu bearbeiten. Was ist jedoch mit den anderen Problemen?
In den vorhergehenden Kapiteln sind wir einer Frau begegnet, die sich für eine schlechte Mutter hielt, außerdem einem Herrn mit Flugangst, einem Mann mit Krebsdiagnose und Heuschnupfen, einer Person mit Kopfschmerzen und einem Jugendlichen, der glaubte, er könne nicht rechnen lernen. Hier haben wir es schon mit einem großen Spektrum an Problemen zu tun und dabei hat unser Abenteuer gerade erst begonnen! Und es gibt noch so viele andere Probleme …
Nehmen wir zum Beispiel die Süchte. Sie glauben, eine echte körperliche Sucht wie die nach Kokain, Heroin oder Nikotin würde auf Interventionen am Energiekörper nicht ansprechen?
Und wie steht es mit rein körperlichen Erkrankungen wie Arthritis oder körperlichen Schmerzen etwa nach einem Beinbruch oder nach einer schweren Operation? Was ist mit charakterlichen Veranlagungen wie leichter Erregbarkeit, Introvertiertheit oder Faulheit?
Es stimmt, dass wir nicht wissen, wie klein oder groß der Einfluss ist, den der Energiekörper auf eines dieser Probleme hat. Nach vielen Jahren Erfahrung mit EFT und nach vielen Überraschungen auf diesem Weg können wir nur empfehlen, dass Sie EFT einfach auf alles anwenden sollten. Probieren Sie es einfach aus!
Das „Schlimmste“, was passieren kann, ist, dass Sie entspannter werden und – anstatt sich elend zu fühlen – vielleicht etwas mehr Energie haben. Viel häufiger sind wir allerdings am Ende überrascht, wie viel wohler wir uns fühlen, wie viel besser wir „funktionieren“ und wie viel wir dabei über uns selbst gelernt haben.
Egal, welches Problem oder welche Probleme Sie auch haben, probieren Sie es einfach aus!
Und beherzigen Sie für Ihre Set-ups immer die grundlegenden Regeln, nämlich:
• Bauen Sie zuerst Stress ab, damit Sie klarer denken können;
• seien Sie genau;
• formulieren Sie direkte, ehrliche, einfache Aussagen
… und lassen Sie sich überraschen!
Mit kleinen Schritten zu Entwicklungssprüngen
Die meisten unserer energetischen Probleme haben ihre Ursache in einer Blockade im Energiesystem; irgendetwas verhindert, dass die Energie ungehindert in den Energiekörper hineinfließen, frei zirkulieren und wieder hinausfließen kann.
Wenn wir mit der Energy EFT beginnen, hoffen wir natürlich alle auf ein „Minutenwunder“, wie in der viel zitierten Geschichte von Roger Callahan über seine Klientin Mary.
Mary und ihre Wasserphobie
Diese Dame hatte eine schwere Wasserphobie; bereits bei dem Gedanken daran, nass zu werden, hatte sie Angstattacken und sogar, wenn nur ein Zentimeter Wasser in einer Badewanne stand, versetzte sie das in Angst und Schrecken.
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