Holger Finze-Michaelsen - Ohne Liebe - nichts

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"Die Liebe ist langmütig, sie ist gütig …" Im berühmten 13. Kapitel des 1. Briefes an die Korinther schreibt Paulus von der Liebe (agape). Christliches Leben und christliche Gemeinde ohne Liebe bezeichnet er als «nichts». Ohne Liebe fehle der rote Faden. Nüchtern beschreibt der Apostel die Facetten gelebter Zuwendung zum anderen Menschen. Immer wieder jedoch wurden und werden in der kirchlichen Verkündigung seine Worte in den Zusammenhang mit Verliebtheit, Hochzeit und gelegentlich auch mit einem Todesfall gestellt. Der Autor liest das Kapitel über die Liebe ohne Sentimentalität, lädt zum Verweilen bei jedem einzelnen Wort ein und stellt es in den grossen Zusammenhang der paulinischen Theologie. So öffnet sich der biblische Horizont echter Hingabe an das Du im menschlichen Miteinander.

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Was uns hier interessiert, ist ein folgenreiches Grossereignis in der Geistesgeschichte. Etwa um die Mitte des 3. Jahrhunderts vor Christus begann die Arbeit, die Hebräische Bibel in die sich auf dem Vormarsch befindende griechische Sprache zu übersetzen. Weil einer Legende zufolge etwa 70 Gelehrte daran mitwirkten, bürgerte sich für diese Übersetzung der Begriff «Septuaginta» (meist mit der römischen Zahl LXX abgekürzt) ein. Es waren zunächst die griechischsprachigen Juden in Ägypten, die ihre ursprüngliche Muttersprache nicht mehr verstanden und denen auf diese Weise entgegengekommen werden sollte; später waren es geschätzte sechs bis sieben Millionen Juden in der Diaspora, die auf diese Weise ihre «neue» Bibel bekamen.

Wird ein Text übersetzt, werden nicht nur Wörter der einen in Wörter der anderen Sprache transportiert; ebenso wichtig ist es, dass der ganz spezifische Sinn eines Wortes – ein Nebensinn, ein Unterton, eine besondere Tradition – oder |18| Assoziationen, die ausgelöst werden bei denen, die die Sprache kennen, nicht verlorengehen. Aber ein Pendant zum Begriff in der einen Sprache ist in der anderen womöglich gar nicht vorhanden, oder es findet bei der Übersetzung eine Sinnverschiebung statt, die sich durch einen anderen Kulturhintergrund erklären lässt.

Beim Übersetzen der Hebräischen Bibel ins Griechische wurde somit hebräisches Denken in eine griechische Form gegeben, und das hatte weitreichende Konsequenzen, so dass der Ausdruck «Grossereignis» für dieses Unternehmen keineswegs übertrieben ist.

Berühmt ist das Beispiel nefesch, das im Hebräischen ursprünglich «Kehle» meint, den Sitz der Lebenskraft, die «Gurgel», durch die Luft, Wasser, Nahrung, Töne und Sprache gehen – alles elementare Dimensionen des menschlichen Lebens. Das ist typisch für das Hebräische, diese «leibhaftige» Art, vom Menschen zu reden. «Lobe den HERRN, meine Kehle!», wäre demnach der Beginn von Psalm 103. In der LXX wurde nun für nefesch das Wort psychē eingesetzt, das in eine völlig andere Richtung weist: hin zum Geistigen. Der nächste Schritt führte dann auf diesem Weg weiter zum deutschen Wort «Seele».

Die LXX verhalf zwar den griechischsprachigen Juden zum Verstehen der Tora, füllte aber gleichzeitig alte Worte mit neuen Inhalten. Die Übersetzung bewirkte jedenfalls, dass die Glaubensgrundlage des Judentums in der damaligen Welt kommunizierbar und somit bekannter wurde. Das alles hatte natürlich seinen Einfluss wiederum auf das Neue Testament, dessen Schriften in der griechischen Sprache verfasst wurden: Was die LXX vorgespurt hatte, dessen konnte man sich nun bedienen. So tat es auch Paulus, als er agapē zu einem Schlüsselwort des christlichen Glaubens machte.

|19| Gottes «Liebe» kommt erst spät

Das hebräische Wort für «lieben» (’ahab), das im Alten Testament über 200-mal verwendet wird, hat «ungefähr den Bedeutungsumfang wie im Deutschen» (Horst Seebaß, 129) – und dieser ist bekanntlich immens. Dass jedoch Gott sein Volk «liebt», ist in der biblischen Entstehungsgeschichte erstaunlicherweise eine verhältnismässig junge Aussage. Seine Liebe erweist sich vornehmlich in der Weise seines Tuns, auch ohne dass ein bestimmter Oberbegriff dafür gebraucht worden wäre; sie steckt in allen Werken Gottes. Das betreffende Stichwort brauchte es über viele Jahrhunderte nicht. «Die Liebe Gottes ist nach dem Zeugnis des Alten Testaments ganz und gar eine Tat, also nicht ein Gefühl, eine Gesinnung, Verhaltensweise und Einstellung Jahwes» (Karl Barth, 4/2, 863–864). Auf Menschen bezogen gilt Gottes Liebe allerdings fast immer einem Kollektiv: seinem Volk. Der Einzelne ist dabei Teil des Ganzen.

Einige markante Beispiele mögen dies verdeutlichen. In der biblischen Überlieferung ragt der folgende Appell besonders heraus: «Höre, Israel: Der HERR, unser Gott, ist der einzige HERR. Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit deiner ganzen Kraft» (Deuteronomium 6,4–5). Umgekehrt, vom Menschen aus betrachtet, sind Formulierungen wie «Ich liebe den HERRN» (Psalm 116,1) höchst selten. Es ist die Scheu, Gott in dieser sprachlichen Weise zu nahe zu treten, und darum werden lieber «der Name des HERRN», seine Gebote, sein Heil oder sein Heiligtum genannt. Die Liebe zum Mitmenschen gehört ebenso in den Bedeutungshorizont: «du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst» (Leviticus 19,18), oder wie Martin Buber übersetzte: «… denn er ist wie du.» Und aus dem |20| Fundus der Lebensweisheit: «Besser ein Gericht von Gemüse mit Liebe, als ein gemästetes Rind mit Hass» (Sprüche 15,17).

Die Vokabel ’ahab hat im Alten Testament also noch längst nicht (wie dann später im Neuen Testament) den Rang eines charakteristischen Schlagwortes, das nicht nur das Verhältnis zu Gott, sondern alle Dimensionen verantwortlichen mitmenschlichen Verhaltens ausdrücken würde. Es bleibt in dieser Hinsicht ein gelegentlich fallender Ausdruck, dem die «Prominenz» noch fehlt.

Aus dem Aschenputtel agapē wird eine Königin

Bei der Übersetzung von ’ahab ins Griechische standen vor allem drei Wörter zur Verfügung: erōs (Verb: eraō), philia (Verb: phileō) und agapē (Verb: agapaō). eraō/erōs ist «das leidenschaftliche Lieben, das den andern für sich begehrt» (Ethelbert Stauffer, 34), und das nicht nur im «erotischen» Sinne, den es freilich auch einschliesst; erōs hat etwas Angreifendes, Energisches und für sich Beanspruchendes. Dagegen bezeichnet phileō/philia «zumeist die Neigung, die fürsorgliche Liebe […], nicht Trieb oder Rausch» (ebd., 36); es ist die zurückhaltende und aufs Gegenüber ausgerichtete Variante.

Die Übersetzer vom Hebräischen ins Griechische wählten nun aber auffälligerweise agapaō/agapē, das dritte und «blasseste griechische Verb für den Bedeutungsbereich ‹lieben›, das nur die wenig feste Bedeutung ‹sich mit etwas zufrieden geben› hatte» (Oda Wischmeyer, 1981, 25). Ein Wort ohne Pathos, ohne grosse Tradition, allerdings auch ohne grosse Vorbelastungen; immerhin wurde Eros in der Antike als Gottheit verehrt. «Während der Eros das Denken der Dichter und Philosophen von Homer bis Plotin immer |21| neu beschäftigt hat, ist agapaō kaum jemals zum Gegenstand grundsätzlicher Betrachtung geworden» (Ethelbert Stauffer, 34). Diese Entscheidung bedeutete, dass ein Wort vom Rand der Alltagssprache nun in den Mittelpunkt einer Religion gerückt wurde und eine ganz neue Bedeutungsfülle bekam. «Dies Verb wurde in LXX Träger des gesamten Spektrums der ‹Liebe›, von der Liebe der Geschlechter über die Verwandten- und Nächstenliebe bis zur Feindesliebe – soweit der profane Gebrauch –, darüber hinaus aber der Liebe Gottes zu Israel und der Erwiderung dieser Erwählungsliebe durch Israel in Liebe und Gehorsam» (Oda Wischmeyer, 1981, 25). So machten die griechisch denkenden Juden das Wort agapē zu einem theologischen Begriff – und das mit einer bis dato unbekannten Breite verwendete und jetzt enorm aufgewertete Wort wurde Teil ihrer Glaubenssprache. Aus dem Aschenputtel agapē wurde durch die LXX eine Königin.

So war es selbstverständlich, dass agapē/agapaō später auch ins Neue Testament gelangte, und zwar nicht nur an den vielen Stellen, in denen aus dem Alten Testament zitiert wird (etwa bei der herausragenden Frage nach dem höchsten Gebot, Matthäus 22,34–40). In den ersten drei Evangelien kommt das Nomen agapē (die Liebe) allerdings nie vor, sondern nur das Verb agapaō (lieben), und das spärlich. Einige Beispiele: «Liebt eure Feinde», sagt Jesus (Matthäus 5,44). «Wenn ihr die liebt, die euch lieben, was für ein Dank steht euch dann zu? Auch die Sünder lieben ja die, von denen sie geliebt werden» (Lukas 6,32). Die Feindesliebe wird damit zum Prüfstein der Liebesbereitschaft und -fähigkeit schlechthin. Über die Frau, die ihn mit kostbarem Öl salbt und die buchstäblich zu seinen Füssen weint, sagt Jesus: «Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig» (Lukas 7,47). Es fällt auf, dass agapaō hier fast |22| ausschliesslich in radikalen Forderungen oder provokativen Feststellungen begegnet. So kann es in Bezug auf die Entscheidung für Gott oder Mammon heissen: «Niemand kann zwei Herren dienen. Denn entweder wird er diesen hassen und jenen lieben, oder er wird sich an jenen halten und diesen verachten» (Matthäus 6,24). Generell muss man jedoch sagen, dass in den ersten drei Evangelien andere Begriffe im Vordergrund stehen: Wörter wie «Barmherzigkeit» (Musterbeispiel: der barmherzige Samariter, Lukas 10,25–37), «Vergebung» und «Versöhnlichkeit». Wie im Alten Testament wird hier «Liebe» nicht mit einem bestimmten Wort ausgedrückt, sondern die Vorstellung steckt in der Aktion, im Tun und im Lassen.

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