Deutsche Erstausgabe (ePub) September 2020
Für die Originalausgabe:
© 2017 by B.G. Thomas
Titel der amerikanischen Originalausgabe:
»Getting His Man«
Originalverlag:
Published by Arrangement with Dreamspinner Press LLC, 5032 Capital Circle SW, Ste 2, PMB# 279, Tallahassee, FL 32305-7886 USA
Für die deutschsprachige Ausgabe:
© 2020 by Cursed Verlag, Inh. Julia Schwenk
beloved ist ein Imprint des Cursed Verlags
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung,
des öffentlichen Vortrags, sowie der Übertragung
durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile,
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit
Genehmigung des Verlages.
Bildrechte Umschlagillustration
vermittelt durch Shutterstock LLC; iStock
Satz & Layout: Cursed Verlag
Covergestaltung: Hannelore Nistor
Druckerei: CPI Deutschland
Lektorat: Jannika Waitl
ISBN-13: 978-3-95823-844-2
Besuchen Sie uns im Internet:
www.cursed-verlag.de
Aus dem Englischen von Erin Sommer
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Klappentext:
Weil er dank der Drogengeschäfte seines Mitbewohners im Gefängnis gelandet ist, muss Artie notgedrungen einen Kautionsagenten anheuern, damit er wieder auf freien Fuß kommt. Es muss Schicksal sein, dass besagter Agent August genau wie der Held aus den alten Schwarz-Weiß-Filmen ist, die Artie so sehr liebt. Um Arties Namen wieder reinzuwaschen, muss August alle Register ziehen, die ihm zur Verfügung stehen, und kommt seinem Auftraggeber dabei näher als erwartet. Doch bevor die beiden Männer über eine gemeinsame Zukunft nachdenken können, müssen sie erst einmal die Hürden der Gegenwart bewältigen – und sehen, ob ihre Gefühle die Feuerprobe bestehen…
Für Arthur Bailey, alias Artie, begann der Abend im Himmel und endete in der Hölle.
Der Abend war himmlisch, weil er auf einem Electric-i-Konzert gewesen war. Er hatte unglaubliche Tickets auf KUTE ergattert und mit seinem besten Freund und einer Gruppe schreiender Teenager-Mädchen ein paar Stunden in der dritten Reihe verbracht. Es war ihm sogar gelungen, sich an den Bühnenrand vorzukämpfen und die Hand von Connie Jax Jacques, seinem Lieblingsbandmitglied, zu berühren.
»Ich werde meine Hand nie wieder waschen«, scherzte er mit Ross, seinem Date, der lachte und ihn fragte, ob er einen Gummihandschuh brauchte. Er war ein CNA – ein zertifizierter Krankenpflegehelfer – im St. Lukes und für ihn wäre es kein Problem, Artie mit einem lebenslangen Vorrat auszustatten.
Artie wünschte sich manchmal, Ross wäre mehr als ein Freund, aber Ross empfand nicht dasselbe für ihn. Das passierte Artie öfter, oder zumindest fühlte es sich so an. Er ging auf ein Date und erkannte schnell, dass der potenzielle Partner wirklich nichts anderes wollte, als ihn ins Bett zu bekommen. Er war vierundzwanzig, sah aber wie höchstens achtzehn aus, und viele Männer mochten das offenbar. Aber dann, wenn er nachhakte, warum eine schnelle Nummer alles war, was sie zu wollen schienen, sagten sie ihm, dass sie jemand Männlicheren zum Ehemann wollten.
»Wer möchte einen Freund, der jedes Mal, wenn wir ausgehen und Wein zum Abendessen bestellen, seinen Ausweis zeigen muss?« So hatte sich ein kurzzeitiger und nicht so subtiler, ehemals potenzieller Freund ausgedrückt.
Der Abend war himmlisch, weil er trotz seines Liebeslebens – nämlich, dass er keines hatte – erkannt hatte, dass es in Ross' Fall besser war, einen wahren Freund als einen festen Freund zu haben. Ross war lustig, süß, spaßig, treu, rücksichtsvoll und immer da, wenn man ihn brauchte. Wer sonst würde mit ihm zu einem Electric-i-Konzert gehen?
Electric i war in den letzten Jahren die neue, angesagte Boyband geworden und Justin Bieber direkt auf den Fersen. Aus diesem Grund wurden sie beide geliebt und verunglimpft. Es gab diejenigen, die sich über ihre Songs, Stimmen, Haare und Tanznummern lustig machten, aber die Popgruppe hatte bereits sechs Hits gelandet – zwei an der Spitze der Charts – und verkaufte millionenfach Alben.
Ross hatte ihm sogar dabei geholfen, ein T-Shirt zu bezahlen, obwohl Artie nicht sicher war, ob er es tatsächlich tragen würde. Er würde von Freunden und Arbeitskollegen gnadenlos damit aufgezogen werden, wenn er es täte, und wer wusste, was Willie, sein kiffender Mitbewohner, dazu sagen würde.
Der Heimweg fühlte sich an wie der Himmel, als er mit Ross zusammen Electric-i-Songs sang, auch wenn es albern war. Wer sonst würde das tun?
In the club (all right)
On a Saturday night
Can I dance with you?
Or walkin' down the street
Let me chase that beat
That you step, step, step to
Hey girl, with your eyes so blue
With your hair let down, can I git wich-u?
Can I hold your hand and be your man?
Can I be your boy
Friend?
Der wahre, entzückende, überschwängliche, lustige Himmel.
Der himmlische Teil des Abends endete jedoch, als Ross seinen gebraucht gekauften Honda vor Arties Apartment parkte. Als er den Motor ausschaltete, konnten beide die Hardrockmusik hören – entschieden andere Musik als die von Electric i –, die aus dem zweiten Stock zu ihnen herabschallte.
Arties Schultern sackten zusammen. »Kacke«, sagte er und seufzte tief.
»Ich kann da nicht hoch«, sagte Ross leise und bestätigte damit, was Artie bereits wusste. Ross und Willie verstanden sich wie ein Honigdachs und eine Kobra. Es ging nicht einmal ums Schwulsein, obwohl Willie, als Artie bei ihm eingezogen war, gesagt hatte: »Ich erwische dich besser nicht dabei, wie du an meinem verdammten Jockstrap schnüffelst oder irgend so eine komische Scheiße.« Artie hatte ihm versichert, dass das nicht passieren würde. Er fühlte sich nicht im Geringsten zu Willie hingezogen.
Solche Kommentare sorgten dafür, dass Ross Willie nicht ausstehen konnte. Artie war sich allerdings nicht sicher, warum Willie Ross so wenig mochte.
»Ich verstehe immer noch nicht, warum du bei ihm eingezogen bist«, sagte Ross und schaute durch seine Windschutzscheibe zu dem lila erleuchteten Fenster über ihnen hinauf. »Du warst nicht scharf auf ihn, oder?«
Artie verzog das Gesicht. »Um Himmels willen, nein.« Willie sah aus wie eine noch stärker ausgebrannte Version von Eminem oder Mac Miller. Und er war genauso schlank – besser gesagt dürr – wie Artie. Artie mochte größere, männlichere, intellektuell aussehende Männer. Und vielleicht vier oder fünf Jahre älter als er. Nicht zu viel älter, nicht gleich alt, nicht jünger – wie zum Beispiel Ross. Das war einfach der Geschmack, den er als Neuntklässler in der Highschool entwickelt hatte, als er sich in die Zwölftklässler verknallt hatte.
»Wann haust du da endlich ab?«, fragte Ross stöhnend. »Ich dachte, du sparst Geld, damit du umziehen kannst!«
»Ich spare ja auch«, sagte Artie. »Ich habe fast dreitausend Dollar.«
Ross ließ ein Pfeifen hören. »Wow, Artie! Das ist mehr als genug, sogar für eine Kaution. Zieh da aus!«
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