Stanislaw Lem - Der Schnupfen

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Ein spannender Kriminalroman und ein brillantes philosophisches Verwirrspiel über Zufall und Wahrscheinlichkeit. Ausgezeichnet mit dem Grand prix de littérature policière 1979.
Eines von 12 bisher vergriffenen Meisterwerken aus der ZEIT Bibliothek der verschwundenen Bücher.

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Die zweite Kurve. Ich fuhr zusammen, denn ich spürte jemandes Blick, der auf unmögliche Weise von unten her kam, als läge dieser Jemand auf dem Rücken und schaute unter dem Sitz hervor mich beobachtend an. Die Sonne war auf den Magazinumschlag mit der Blondine gefallen, die ihre Zunge herausstreckte. Ohne hinzusehen, beugte ich mich vor und drehte das glatte Heft auf die andere Seite. Sie haben ein zu reiches Innenleben für einen Astronauten, hatte der Psychologe nach dem Rorschachtest zu mir gesagt. Ich verwickelte ihn in ein Gespräch. Aber vielleicht verwickelte er mich. Er meinte, es gäbe zwei Sorten Angst, eine hohe, von der Fantasie her, und eine tiefe, direkt aus den Därmen. Vielleicht wollte er mich auf diese Weise trösten und mir beibringen, ich sei zu gut?

Der Himmel presste Wolken aus sich heraus, die zu einer weißen Fläche verliefen. Die Tankstelle näherte sich. Ich bremste. Dabei überholte mich ein jugendlicher Alter, sein langes graues Haar flatterte im Wind, er hetzte voran mit einer heiseren Fanfare, ein greiser Wotan. Ich bog zu den Zapfsäulen ab. Während des Tankens trank ich die ganze Thermosflasche mit dem braun gewordenen Zucker am Boden leer. Niemand wischte mir die fett- und blutbespritzte Windschutzscheibe. Ich fuhr weiter bis zu einer Baustelle, stieg aus und vertrat mir die Beine. Hier stand ein großer, verglaster Verkaufspavillon. Adams hatte dort ein Kartenspiel gekauft, die Nachahmung italienischer Barockkarten aus dem 18. oder 19. Jahrhundert. Die Tankstelle befand sich im Ausbau, rund um die Grube für den neuen Geschäftsraum lag weißer, noch nicht ausgewalzter Kies. Glasscheiben glitten vor mir zur Seite. Ich trat ein. Niemand war da. Siesta? Die Zeit ist schon vorbei. Ich ging zwischen Stapeln von bunten Schachteln und künstlichen Früchten hindurch. Die weiße Rolltreppe zum ersten Stock setzte sich in Bewegung, als ich mich näherte, und blieb stehen, als ich sie umging. Ich sah mich in einem Monitor neben den Vitrinen, das schwarzweiße Bild bebte in den Sonnenreflexen, ich sah mich im Profil. In Wirklichkeit war ich wohl nicht dermaßen blass. Kein einziger Verkäufer. Auf den Tischen türmte sich der Andenkenschund, Stöße von Postkarten, vermutlich von einer Sorte. Ich suchte in der Tasche nach Kleingeld und blickte mich nach einem Verkäufer um, als draußen der Kies unter Autorädern knirschte. Aus einem weißen Opel, der mit Schwung anhielt, stieg ein Mädchen in Jeans, umging die Grube und betrat den Pavillon. Ich stand mit dem Rücken zu ihr und sah sie im Monitor. Ohne sich zu rühren, verharrte sie ein Dutzend Schritte von mir entfernt. Ich nahm die Nachahmung eines alten Holzschnittes vom Tisch, ein rauchender Vesuv über dem Golf, es gab dort auch Ansichtskarten mit Reproduktionen pompejanischer Fresken, wie sie bei unseren Vätern Anstoß erregten. Das Mädchen ging ein paar Schritte auf mich zu, unsicher, ob ich ein Verkäufer sei. Die Rolltreppe lief an. Sie bewegte sich leise, das Mädchen aber blieb stehen, eine schmale Figur in Hosen. Ich machte kehrt, um hinauszugehen. Daran war nichts Besonderes. Sie hatte ein kindliches, unausgeprägtes Gesicht, einen kleinen Mund, und nur dass sie mit runden Augen durch mich hindurchsah und dabei mit dem Finger am Kragen ihrer weißen Bluse kratzte, bewirkte, dass ich im Vorbeigehen den Schritt verlangsamte; da fiel sie lautlos mit unbewegtem Gesicht nach hinten. Ich war so unvorbereitet, dass sie wie ein Klotz zu Boden stürzte, bevor ich zuspringen konnte. Es gelang mir nicht, sie aufzufangen, sondern nur ihren Fall zu mildern und sie bei den Armen zu fassen, als legte ich sie mit ihrem Einverständnis auf den Rücken. Da lag sie wie eine Puppe. Wer von außen hereinsah, hätte meinen können, ich kniete vor einer umgefallenen Schaufensterpuppe, denn zu beiden Seiten der Fenster standen Puppen in neapolitanischer Tracht, und ich kniete mitten dazwischen, über die eine gebeugt. Ich fasste nach ihrem Handgelenk. Der Puls ging schwach, aber regelmäßig. Sie lag mit leicht geöffnetem Mund, man sah das Weiße in ihrem Auge, als schliefe sie mit halb geschlossenen Lidern. Hundert Meter weiter fuhren die Autos bei der Tankstelle vor, drehten dann sofort ab und kehrten in weißen Staubwolken zurück zum dröhnenden Strom der Strada del Sol. Nur zwei Wagen standen vor dem Pavillon, meiner und der des Mädchens. Langsam richtete ich mich auf. Noch einmal musterte ich die Liegende. Der Unterarm mit dem schmalen Handrücken, den ich losgelassen hatte, schwang langsam zur Seite. Als er den Oberarm nach sich zog und die hellen Härchen der entblößten Achselhöhle enthüllte, bemerkte ich dicht unter ihnen zwei Zeichen, kleine Kratzer oder winzige Tätowierungen. Ich hatte einmal Ähnliches bei gefangenen SS-Leuten gesehen, ihre Blutgruppe. Hier aber war es wohl ein gewöhnliches Muttermal. Meine Beine bebten in dem Wunsch, erneut hinzuknien, doch ich zügelte diesen Reflex und ging zur Tür. Wie um zu unterstreichen, dass die Szene beendet sei, blieb die lautlos gleitende Rolltreppe stehen. An der Schwelle blickte ich mich um. Ein Haufen bunter Luftballons verdeckte die Liegende, aber ich sah sie im fernen Monitor. Das Bild zitterte. Mir schien, als zitterte sie. Ich wartete zwei oder drei Sekunden. Nichts. Die Glastür ließ mich diensteifrig durch. Ich sprang über die Grube, stieg in den Hornet und setzte zurück, um das Kennzeichen des Opels zu sehen. Es war ein deutsches. Aus einem bunten Durcheinander von Dingen ragte ein Golfstock. Ich hatte nun an etwas anderes zu denken, während ich mich in den Verkehr einfädelte. Es sah nach einem stillen epileptischen Anfall aus, un petit mal. Es gibt solche, ganz ohne Krämpfe. Sie konnte die Vorzeichen bemerkt und deshalb angehalten haben, und als sie den Pavillon betrat, verlor sie das Bewusstsein. Daher der nichts sehende Blick und die insektenhafte Kratzbewegung am Kragen. Aber es konnte auch eine Vortäuschung gewesen sein. Ich hatte ihren Opel unterwegs nicht bemerkt. Allerdings, allzu aufmerksam war ich nicht gewesen, und derartige Autos – weiß mit kantigen Linien – hatte ich viele getroffen. Wie durch ein Vergrößerungsglas betrachtete ich jede Einzelheit, die mir im Gedächtnis haftengeblieben war. In dem Pavillon musste es mindestens zwei, vielleicht auch drei Verkäufer geben. Und die waren alle gleichzeitig zu einem Drink gegangen? Seltsam. Obwohl – heute ist auch das möglich. Sie waren ins Café gegangen, weil sie wussten, dass zu dieser Tageszeit niemand den Pavillon aufsucht, und das Mädchen war vorgefahren, weil sie es für besser hielt, wenn es dort über sie kam und nicht in der Tankstelle. Sie wollte den Burschen in den Overalls von Supercortemaggiore keine Vorstellung geben. Wie natürlich sich das alles fügte. Nicht wahr? Oder etwa allzu natürlich? Sie war allein. Wer fährt in solcher Lage allein? Na und? Wäre sie wieder aufgewacht, hätte ich sie nicht zu ihrem Wagen geleitet. Ich hätte versucht, ihr das Weiterfahren auszureden. Also? Ich hätte ihr geraten, den Opel stehenzulassen und bei mir einzusteigen. So hätte jeder gehandelt. Und ich hätte es bestimmt getan, wäre ich als Tourist hier gewesen. Mir wurde heiß. Ich hätte doch dableiben und mich mit der Sache abgeben müssen, falls es da eine Sache gab. Dazu war ich doch da! Zum Teufel! Ich redete mir immer eifriger ein, sie hätte wirklich das Bewusstsein verloren, und ich war immer weniger davon überzeugt. Nicht nur davon. Man lässt doch einen Verkaufspavillon nicht so stehen, das ist doch beinahe ein Kaufhaus. Wenigstens die Kassiererin hätte an ihrem Platz sein müssen. Aber an der Kasse war niemand. Man konnte jedoch das ganze Innere vom Café über die Grube hinweg überblicken. Wer aber konnte wissen, dass ich hier halten würde? Niemand. So oder so, das zielte nicht auf mich ab. Sollte ich ein anonymes Opfer werden? Wessen Opfer eigentlich? Wie denn, die Verkäufer, die Kassiererin, das Mädchen – alle unter einer Decke? Das ist mir zu fantastisch. Also ein gewöhnlicher Zufall. Und so immer wieder von vorn. Adams war heil nach Rom gekommen. Und allein. Aber die anderen? Plötzlich erinnerte ich mich an den Golfstock im Opel. Großer Gott, solche Stöcke waren doch …

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