Ein guter Charakter spiegelt etwas wider vom Wesen Gottes, der die Quelle alles Guten ist. Ein solcher Charakter wird auch von anderen wahrgenommen.
Welche Eigenschaften gehören zu einem guten Charakter?
Galater 5,22-23: Wenn dagegen der Heilige Geist unser Leben beherrscht, wird er ganz andere Frucht in uns wachsen lassen: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung.
Die Früchte des Geistes sind einige der wichtigsten Eigenschaften eines von Gott geprägten Charakters.
Sprichwörter 11,3: Aufrichtige Menschen lassen sich von ihrer Ehrlichkeit sicher leiten, das Leben der Betrüger aber wird durch Unehrlichkeit zerstört.
Amos 5,24: Stattdessen will ich Recht fließen sehen wie Wasser und Gerechtigkeit wie einen Fluss, der niemals austrocknet.
Gerechtigkeit, Erbarmen und Ehrlichkeit sind grundlegende Eigenschaften eines gottgefälligen Charakters.
Was kann ich tun, um meinen Charakter zu formen?
5. Mose 8,2: Erinnert euch an den ganzen Weg, den der HERR, euer Gott, euch während dieser 40 Jahre durch die Wüste führte. Dadurch wollte er euch demütigen und auf die Probe stellen, um euren wahren Charakter ans Licht zu bringen und um zu sehen, ob ihr seine Gebote befolgen würdet oder nicht.
Man wird nicht mit einem Charakter geboren, der etwas von Gott spiegelt. Charakter entwickelt sich durch Beharrlichkeit, Lebenserfahrung, das Bestehen schwieriger Situationen und die Bereitschaft, Gott und sein Wort kennenzulernen und sich davon prägen zu lassen.
1. Samuel 15,22-23: Aber Samuel entgegnete: »… zu gehorchen ist sehr viel besser als ein Opfer darzubringen … Weil du dich vom Wort des HERRN abgewandt hast, hat er sich nun auch von dir abgewandt; du wirst nicht länger König sein.«
Der Charakter formt sich im Umgang mit den täglichen Herausforderungen und Entscheidungen.
2. Korinther 4,8: Von allen Seiten werden wir von Schwierigkeiten bedrängt, aber nicht erdrückt. Wir sind ratlos, aber wir verzweifeln nicht.
Philipper 1,9: Ich bete darum, dass eure Liebe zueinander noch tiefer wird und dass sie an Erkenntnis und Einsicht zunimmt.
1. Petrus 4,19: Hört nicht auf, Gutes zu tun, und vertraut euch Gott an, der euch geschaffen hat. Er wird treu zu euch stehen!
Einen starken Charakter entwickelt man genauso wie jede andere Fähigkeit – durch Übung. Übe also ein, zu tun, was richtig ist; trainiere Eigenschaften wie Freundlichkeit, Großzügigkeit, Hilfsbereitschaft und Ehrlichkeit. Was dir wirklich wichtig ist, dafür wirst du auch bereit sein, Einsatz zu leisten.
Welche Bestandteile machen einen guten Charakter aus?
Römer 5,4-5: Geduld aber macht uns innerlich stark, und das wiederum macht uns zuversichtlich in der Hoffnung auf die Erlösung. Und in dieser Hoffnung werden wir nicht enttäuscht werden.
Geduld zu üben stärkt den Charakter. Oft sind es die unbeliebtesten Dinge im Leben, die unsere Geduld am stärksten herausfordern, doch gerade sie helfen, den Charakter zu stärken.
4. Mose 30,3: Wenn ein Mann dem HERRN ein Gelübde ablegt oder sich mit einem Eid dazu verpflichtet, sich von etwas zu enthalten, darf er diesen Schwur nicht brechen. (S. Anmerkung auf S. 672)
Versprechen zu halten ist in jeder Beziehung die Basis für Vertrauen.
2. Samuel 3,35-37: Aber David schwor … so wusste jedermann in ganz Israel, dass David keine Schuld an Abners Tod traf.
Wenn du verlässlich bist und deine Versprechen hältst, werden Menschen dir vertrauen.
2. Samuel 24,24: Nein, ich will es angemessen bezahlen, denn ich möchte dem HERRN, meinem Gott, keine Opfer darbringen, die mich nichts gekostet haben.
Ein starker Charakter entwickelt sich durch Opferbereitschaft.
Warum sollten wir uns um einen guten Charakter bemühen? Das Leben ist so kurz, sollten wir es nicht einfach genießen?
Matthäus 5,8: Glücklich sind die, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott sehen.
Oft sehen wir die Dinge aus der falschen Perspektive: Wir glauben, dass kurzzeitige Vergnügen und körperliche Genüsse uns glücklich machen. Aber Gott zeigt uns in seinem Wort die Quelle wahren, anhaltenden Glücks. Und unser Charakter spielt eine entscheidende Rolle dafür, dass wir dieses Glück entdecken.
Wie kann ich anderen ein gutes Vorbild sein?
Titus 2,7: Und du selbst sei ihnen in allem ein gutes Vorbild und ein Beispiel für die Glaubwürdigkeit und Würde deiner Lehre.
Hebräer 6,12: Dann werdet ihr auch nicht träge oder gleichgültig werden, sondern dem Beispiel derer folgen, die aufgrund ihres Glaubens und ihrer Geduld die Zusagen Gottes empfangen. (S. Anmerkung auf S. 1998)
Strebe danach, anderen ein Vorbild zu sein, dem sie gern folgen, weil es ihnen guttut.
Jeremia 1,10: »Ich gebe dir die Vollmacht, vor Völkern und Königreichen zu reden.«
Ein gutes Vorbild handelt nicht nur richtig, es erhebt auch die Stimme gegen Unrecht.
Hebräer 5,12: Ihr seid nun schon so lange Christen und solltet eigentlich andere lehren.
Ein gutes Vorbild lehrt andere, was es bedeutet, im Glauben zu leben.
1. Timotheus 4,12: Niemand soll dich gering schätzen, nur weil du jung bist. Sei allen Gläubigen ein Vorbild in dem, was du lehrst, wie du lebst, in der Liebe, im Glauben und in der Reinheit.
Du kannst in jedem Alter ein gutes Vorbild sein.
Matthäus 5,13: Ihr seid das Salz der Erde. Doch wozu ist Salz noch gut, wenn es seinen Geschmack verloren hat?
Als gutes Vorbild beeinflusst du andere positiv, statt dich selbst leicht vom Negativen prägen zu lassen.
Hosea 6,3: Ja, lasst uns alles daransetzen, dass wir den HERRN erkennen!
Als gutes Vorbild musst du nicht perfekt sein; es genügt, sich um Reife und Weisheit zu bemühen.
Matthäus 20,28: Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um anderen zu dienen.
Ein gutes Vorbild zu sein macht dich nicht zum Star – es macht dich zum Diener.
2. Mose 23,24: Betet nicht ihre Götter an … Folgt nicht ihrem schlechten Beispiel.
Jeder Mensch ist in irgendetwas oder für irgendjemanden ein Vorbild. Wir alle folgen dem Beispiel anderer, und wir alle geben anderen ein Beispiel. Die Art und Weise, wie wir da sind, beeinflusst andere – nicht nur in Fragen des täglichen Lebens, sondern auch zum Guten oder zum Bösen. Wem bist du in letzter Zeit ein Vorbild gewesen?
1. Korinther 11,1: Und ihr solltet meinem Beispiel folgen, so wie ich Christus folge.
Orientiere dich immer wieder an Jesus, dem vollkommenen Vorbild. Bei Menschen finden wir einzelne, die uns Vorbild sind. An Jesus Christus aber sehen wir alle Tugenden, denen wir nacheifern wollen. Wenn du dich fragst, was du tun sollst, frage danach, was Jesus tun würde.
Hesekiel 5,14-15: Ich werde dich … zum Gespött der Völker machen … zur Warnung für alle Völker, die dich umgeben. (S. Anmerkung auf S. 1458)
Ein Leben, das von der Sünde geprägt ist, wird ein Negativvorbild – es zeigt, wir nicht sein sollten.
Was meint die Bibel, wenn sie von »guten Früchten« in meinem Leben spricht?
Psalm 1,3: Er ist wie ein Baum, der am Flussufer wurzelt und Jahr für Jahr reiche Frucht trägt.
Jesaja 5,4: Was hätte ich für meinen Weinberg noch mehr tun können, das ich nicht getan habe?
Die Bibel nutzt oft das Bild des Baums oder das des Weinstocks, um zu veranschaulichen, wie es gelingen kann, ein fruchtbares Leben zu führen. Als Nachfolger von Jesus sind wir aufgerufen, in unserem Leben gute Früchte zu bringen. Gerechtigkeit, Freundlichkeit, Liebe und Wahrheit sind wichtige, fruchtbare Wege, Gottes Königreich auf der Erde Wirklichkeit werden zu lassen. Solche guten Früchte werden andere »auf den Geschmack« bringen für Gott und einen ihm entsprechenden Lebensstil.
Matthäus 13,23: Der gute Boden steht für die Herzen derer, die die Botschaft Gottes annehmen und eine große Ernte einfahren – dreißig, sechzig, ja hundert Mal so viel, wie gesät wurde. (S. Anmerkung auf S. 1649)
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