Nimm nicht sofort an, dass der andere Unrecht hat. Vielleicht kennst du nicht alle Fakten und bist selbst im Unrecht.
Jesaja 55,8: »Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken«, sagt der HERR, »und meine Wege sind nicht eure Wege.«
Auch über Gott können wir spekulieren, wenn wir z. B. seinen Charakter und seine Absichten daran ablesen wollen, wie er in unserem Leben (vermeintlich) wirkt. In solchen Fällen denken wir selten daran, dass Gott viel komplexer handelt und denkt als wir und wir vieles gar nicht verstehen oder mitbekommen können, was er auf der ganzen Welt und in unserem Leben tut. Vielleicht bringt uns das dazu, ihm weniger zu vertrauen oder uns sogar von ihm abzuwenden, weil wir ihm ein bestimmtes Handeln oder Passivität unterstellen.
Richter 6,13: »‹Ach, Herr‹, entgegnete Gideon, ›wenn der HERR mit uns ist, warum ist uns dann all das passiert? Wo bleiben die Wunder, von denen unsere Vorfahren uns erzählten? Sagten sie nicht: ›Der HERR hat uns aus Ägypten herausgeführt‹? Jetzt hat der HERR uns verlassen und an die Midianiter ausgeliefert.‹«
Denke nicht, dass Gott dir nicht helfen will oder wird, denn er hat es schon auf so viel mehr Weisen getan, als du ahnst, und er wird es weiter tun. Und nimm nicht an, dass du deine Probleme besser lösen kannst als Gott.
1. Mose 18,12: »Jetzt, nachdem ich verwelkt bin, sollte ich noch an Liebeslust denken?!«, dachte [Sara].
Wer die Situation von einem menschlichen Standpunkt aus beurteilt, handelt oft auch aus einem menschlichen Standpunkt heraus; so kann man Gott die Tür dafür verschließen, Wunder zu tun. Wenn du für das Wirken Gottes in deinem Leben offen bist, wirst du immer deutlicher sehen, wie er in deinem Leben am Werk ist.
Was denkt Gott darüber, wenn wir andere verurteilen?
1. Korinther 4,5: Deshalb hütet euch, voreilige Urteile über den Glauben anderer zu fällen, bevor der Herr wiederkommt. Wenn der Herr kommt, wird er unsere tiefsten Geheimnisse ans Licht bringen und unsere verborgensten Beweggründe offenbar machen. Und dann wird Gott jeden so loben, wie es ihm zusteht.
Halte dich mit den Urteilen über andere zurück, denn nur Gott kann die Menschen wirklich beurteilen. Wenn du einmal eine Meinung über jemanden gefasst hast, ist es schwierig, sie wieder zu ändern. Wenn du fälschlich schlecht von jemandem denkst, verhinderst du damit vielleicht jahrelang, eine gute Beziehung zu ihm oder ihr aufzubauen.
Römer 2,1: Aber du bist ja genauso wie sie und hast dafür keine Entschuldigung! Wenn du sagst, dass sie bestraft werden sollen, dann verurteilst du dich damit selbst, weil du genau dasselbe tust, wenn du über sie richtest.
Wir sind immer schnell dabei, andere zu verurteilen und unsere eigenen Fehler zu übersehen. Gestehe anderen zu, dass sie nicht perfekt sind, so wie auch du nicht perfekt bist, und arbeite zuerst an dir selbst, anstatt dich zum Richter über andere aufzuspielen.
Jeremia 48,27: »Oder hast du dich etwa nicht über Israel lustig gemacht?«
Unsere Vorurteile verführen uns dazu, zu glauben, wir wären den anderen moralisch überlegen – dass wir Segen verdienen, sie aber Gericht. Zum einen nehmen wir uns damit heraus, sie und ihre Taten zu beurteilen, ohne womöglich Hintergründe zu kennen. Zum anderen zeigt es, dass wir uns auf unsere guten Taten verlassen, nicht auf Gottes Gnade.
1. Samuel 16,7: Doch der HERR sprach zu Samuel: »Lass dich nicht von seinem Äußeren oder seiner Größe blenden, ich habe ihn nicht erwählt. Der HERR entscheidet nicht nach den Maßstäben der Menschen! Der Mensch urteilt nach dem, was er sieht, doch der HERR sieht ins Herz.«
Gott möchte nicht, dass wir jemanden oberflächlich nach seinem Äußeren beurteilen.
3. Mose 19,15: Wenn ihr eine Gerichtsverhandlung führt, sollt ihr kein Unrecht tun. Ihr sollt eure Mitmenschen stets gerecht richten und weder die Armen begünstigen noch die Reichen bevorzugen.
Wenn du jemanden beurteilen musst, sei gerecht und aufrichtig.
Welche Konsequenzen kann es haben, wenn wir über Personen oder Situationen vorschnell urteilen?
2. Samuel 12,5-7: David wurde sehr zornig über diesen Mann. »So wahr der HERR lebt«, schwor er, »wer so etwas tut, verdient den Tod! Er muss dem Armen vier Lämmer für das eine geben, das er ihm, ohne auch nur das geringste Mitleid zu zeigen, geraubt hat.« Da sagte Nathan zu David: »Du bist dieser Mann!«
Wenn du andere zu schnell verurteilst, könnte es geschehen, dass du damit dich selbst verurteilst.
Matthäus 7,2: »Denn andere werden euch so behandeln, wie ihr sie behandelt. Der Maßstab, nach dem ihr andere beurteilt, wird auch an euch angelegt werden, wenn man euch beurteilt.«
Lukas 6,37: »Hört auf, andere zu verurteilen, und ihr werdet auch nicht verurteilt werden. Hört auf, andere zu tadeln, oder es wird euch ebenso ergehen. Vergebt, und euch wird auch vergeben werden.«
Du wirst nach demselben Maß beurteilt, nachdem du andere beurteilst. Daher ist es besser, barmherzig und gnädig zu sein anstatt kritisch und streng.
Zusagen von Gott
Matthäus 7,1: »Hört auf, andere zu verurteilen, dann werdet auch ihr nicht verurteilt.«
1. Korinther 4,5: Deshalb hütet euch, voreilige Urteile über den Glauben anderer zu fällen, bevor der Herr wiederkommt. Wenn der Herr kommt, wird er unsere tiefsten Geheimnisse ans Licht bringen und unsere verborgensten Beweggründe offenbar machen. Und dann wird Gott jeden so loben, wie es ihm zusteht.
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W
Wachstum siehe Reife
Wahrheit siehe auch Bibel, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit, Überzeugung
Seit einiger Zeit gilt es als Tugend, jedem seine eigene individuelle Wahrheit zuzugestehen – du glaubst, was du willst, und ich glaube, was ich will, und alle sind glücklich. Wenn jedoch jeder täte, was er will und persönlich für richtig hält, würden bald Chaos und Gesetzlosigkeit regieren. Während wir bei anderen Themen willig feste Wahrheiten akzeptieren – die Gesetze der Schwerkraft, die Regeln der Mathematik –, behalten wir es uns bei geistlichen Wahrheiten vor, selbst auszuwählen. Wenn das Leben jedoch Sinn ergeben soll, muss es feststehende Wahrheiten geben, absolute Wahrheiten, die von Beginn der Zeit an existierten und für alle Menschen zu allen Zeiten und an allen Orten gelten. Die heutige Mentalität der individuellen Wahrheiten – die jede Religion, jede Ideologie und jede Glaubensüberzeugung umfasst – leugnet die Existenz absoluter Wahrheiten. Ihre einzige Wahrheit ist, dass es keine absoluten Wahrheiten gibt.
Die Bibel lehrt dagegen deutlich, dass wir nicht festlegen, was Wahrheit ist; stattdessen entdecken wir sie. Wir haben die Freiheit, die Wahrheit zu ignorieren, wenn wir das wollen, aber wir tun es auf eigene Gefahr. Die Bibel offenbart Wahrheiten, nach denen die Welt funktioniert, nach denen Beziehungen ablaufen und die unsere Zukunft bestimmen. Wenn wir diese Wahrheiten erforschen und unser Leben an ihnen ausrichten, werden wir erkennen, wie das Leben wirklich funktioniert.
Was ist absolute Wahrheit?
Johannes 3,33: »Wer ihm glaubt, bestätigt damit, dass Gott wahrhaftig ist.«
Psalm 119,160: Alle deine Worte sind wahr, alle deine gerechten Gesetze haben ewig Bestand.
Jesaja 40,8: Das Gras verdorrt und die Blumen welken; aber das Wort des HERRN hat für immer Bestand.
Römer 3,4: Es ist vielmehr so: Gott ist wahrhaftig und jeder Mensch ist ein Lügner! So steht es schon in der Schrift: »Du wirst gerecht dastehen mit dem, was du sagst, und du wirst siegen, wenn man dich vor Gericht bringt.«
Absolute Wahrheit kann man definieren als das, was objektiv, universell und beständig ist, was für alle Menschen an allen Orten und zu allen Zeiten gilt. Absolute Wahrheit hat ihren Ursprung bei Gott: Da er die Grundlage schuf von allem, was wir sind und kennen, kann nur er den Anspruch erheben, die Wahrheit nicht nur zu kennen, sondern selbst Wahrheit zu sein.
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