Wissenschaftliche Beiträge
aus dem Tectum Verlag
Reihe Pädagogik
Wissenschaftliche Beiträge
aus dem Tectum Verlag
Reihe Pädagogik
Band 52
Bettina Siebert-Blaesing
Geduld als Ressource
Gesundheitsförderung junger Erwachsener im Einzelcoaching
Mit Vorworten von Prof. Dr. Bernd Birgmeier
und Prof. Dr. Niko Kohls
Tectum Verlag
Bettina Siebert-Blaesing
Geduld als Ressource
Gesundheitsförderung junger Erwachsener im Einzelcoaching
Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum Verlag,
Reihe: Pädagogik; Bd. 52
© Tectum Verlag – ein Verlag in der Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2021
ePDF: 978-3-8288-7677-4
(Dieser Titel ist zugleich als gedrucktes Werk unter der ISBN 978-3-8288-4611-1 im Tectum Verlag erschienen.)
ISSN: 1861-7638
Zugl.: Diss. an der Philosophisch-Pädagogischen Fakultät
der Kath. Universität Eichstätt-Ingolstadt, 2020
Originaltitel: Geduld als Ressource der Gesundheitsförderung junger Erwachsener im Einzelcoaching – Qualitative Befragung im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ)
Umschlaggestaltung: Tectum Verlag, unter Verwendung der Abbildung
# 1825166237 von Chumakov Oleg | www.shutterstock.com
Autorinnenfoto © Nikolaus Roepfl, 2021: Projekt: Das Lächeln hinter der Maske:
http://www.nrphoto.eu/projekt_laecheln.htm
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Meiner Familie
Lars und Sonja
für ihre Geduld
Kurzfassung
Psychosoziale Fachorganisationen und Verbände belegen aufgrund des stärker erlebten gesellschaftlichen Leistungsdrucks einen Anstieg seelischer Belastungsreaktionen bis hin zum Burnout bei jungen Erwachsenen. Das Ziel der vorliegenden Dissertation ist es, über eine Untersuchung der Geduld als Ressource neue, explorative Ansatzpunkte zur psychosozialen Gesundheitsförderung junger Erwachsener im Coaching zu entwickeln. Die Studie verfolgt den Auftrag, die Ergebnisse anwendungsorientiert in den (sozial-)pädagogischen Kontext der Kirchlichen Jugendarbeit sowie der qualitativ-systemischen Beratungsforschung einfließen zu lassen.
Dazu werden folgende Forschungsfragen gestellt: Welche geistes- und sozialwissenschaftlichen Quellen zur Geduld lassen sich identifizieren? Welche Einstellungen zur Geduld als gesundheitsförderlicher Ressource haben junge Erwachsene? Welche Empfehlungskriterien zur Geduld können für das Einzelcoaching ausgesprochen werden?
Die Studie verbindet eine theoretische Recherche geschichtlicher Quellen, von Forschungsrichtungen sowie von Studien zur Geduld mit der empirisch inhaltsanalytischen Auswertung der qualitativen Befragung junger Erwachsener aus drei Jahrgängen im Freiwilligen Sozialen Jahr der Erzdiözese München und Freising in ihrer Einstellung zur Geduld als Ressource der Gesundheitsförderung.
Die Recherche der geschichtlichen Quellen, der Forschungsrichtungen und der Studien zur Geduld in den Forschungsfeldern ‚Lebensbewältigung/Coping‘, ‚Bildung/Ausbildung‘, ‚Partizipation/Teilhabe‘, ‚Wirtschaft/Arbeit und ‚Sport‘ verdeutlicht, dass Geduld eine wesentliche psychosoziale Ressource in langanhaltenden und schwierigen Herausforderungen und Krisensituationen ist. Sie ist ein Grundbestandteil des kulturellen Alltagswissens. Gleichzeitig zählt die Geduld zu einem bisher vernachlässigten Forschungsgegenstand und wird in der Forschung oft nur als eine Nebenerkenntnis erwähnt. In der Untersuchung der Forschungsrichtungen zu ‚Burnout und Gelassenheit‘, zur ‚Ethik‘, zur ‚Zeitforschung‘, zur ‚Systemischen Forschung‘, zu ‚Lernen, Entwicklung und Entscheidung‘, zur ‚Verhaltens- und Handlungsforschung‘, zur ‚Achtsamkeits- und Resonanzforschung‘ sowie zur ‚Mystik und Spiritualität‘ zeigt sich die inter-, multi- und transdisziplinäre Bedeutung der Geduld für ein vernetztes Handeln und Verstehen.
Die Auswertung der qualitativen Befragung junger Erwachsener zur Geduld belegt, dass ‚Geduld mit mir und mit anderen‘, die ‚erfahrene Gelassenheit und Ruhe am Beispiel von Vorbildern‘, ‚der Umgang mit Warten‘, ‚das Erleben von Geduld in konkreten Situationen‘, ‚die Reflektion von Stress und Entspannung‘, ‚die Formulierung motivierender Ziele‘ und die ‚Wahrung der (spirituellen) Autonomie‘ wesentliche Kriterien sind, die für das Einzelcoaching junger Erwachsener ausgesprochen werden können.
Die Studie gibt über die konkreten anwendungsbezogenen Empfehlungen für den Kontext des Coachings weitergehende Forschungs- und Denkempfehlungen für die gesellschaftliche Stärkung junger Menschen in den Systemfeldern ‚Familie‘, ‚Bildung‘ und ‚Arbeit‘. Hierbei geht sie auf die durch die ‚COVID-19‘-Erkrankung verursachte globale ‚Corona-Krise‘ ein.
Die Geduld wird insgesamt als eine stille, friedliche Kraft in der Begleitung von komplizierten und komplexen Herausforderungen und Krisen verstanden, die im Alltag dynamisch transformierend, revolutionierend und gesundheitsförderlich wirkt.
Inhalt
Kurzfassung
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Vorwort
„Geduld“ als innovativer Gegenstand sozialpädagogischer Coachingforschung – Prof. Dr. Bernd Birgmeier
Ein Vorwort zur ‚Geduld als Ressource der Gesundheitsförderung junger Erwachsener‘ – Prof. Dr. Niko Kohls
Einordnung und Danksagung
1 Einleitung
1.1 Forschungsthema und Ausgangslage
1.1.1 Auftrag aus der Burnout-Forschung für das Einzelcoaching
1.1.2 Auftrag aus der Kirchlichen Jugendarbeit
1.1.3 Auftrag aus den gestiegenen Belastungsphänomen junger Menschen
1.1.4 Auftrag für das Einzelcoaching
1.2 Problemstellung
1.3 Forschungsfragen
1.3.1 Forschungsfrage 1: Wissenschaftlicher Überblick zum Thema Geduld
1.3.2 Forschungsfrage 2: Einstellung junger Erwachsener zur Geduld
1.3.3 Forschungsfrage 3: Empfehlungskriterien im Einzelcoaching
1.4 Zielsetzung und Abgrenzung
1.5 Methodisches Vorgehen
1.6 Aufbau der Arbeit
2 Theoretische Grundlagen
2.1 Begriffsklärungen
2.1.1 Ressourcenorientierte Gesundheitsförderung
2.1.2 (Sozial-)pädagogisches Einzelcoaching
2.1.3 Gesellschaftliche Situation junger Erwachsener
2.2 Textanalytische Herausforderungen
2.2.1 Auswahl der Textstellen
2.2.2 Systematisierung der Textauswahl
2.2.3 Perspektiven der Textauswahl
2.2.4 Leitfragen der Textanalyse
2.2.5 Zeitliche, fachliche und kulturelle Struktur
2.3 Geduld im historischen Kontext
2.3.1 Geduld in der Antike
2.3.2 Geduld in den jüdisch-christlichen Wurzeln
2.3.3 Geduld in den Anfängen des Christentums
2.3.4 Geduld in der Entwicklung des klösterlichen Lebens
2.3.5 Geduld in der Industrialisierung
2.3.6 Geduld in der Gegenwart
2.3.7 Zusammenfassung: Geduld im historischen Kontext
2.4 Forschungsansätze zur Geduld als Ressource
2.4.1 Burnout und Gelassenheit
2.4.2 Kategorien der Ethik
2.4.3 Dimension Zeit
2.4.4 Systemische Perspektive
2.4.5 Lernen, Entwicklung und Entscheidung
2.4.6 Verhalten zwischen Handeln und Warten
2.4.7 Achtsamkeit und Resonanz
2.4.8 Mystik und Spiritualität
2.4.9 Zusammenfassung: Forschungsansätze zur Geduld als Ressource
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