Christoph Geisselhart - The Who - Maximum Rock I

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Christoph Geisselhart, geboren 1963, gründete mit dem Maler Rolf Sieber 1992 die international tätige Künstlergruppe
MAN HOI und veröffentlichte 1994 den Roman Die Erben der Sonne.
www.manhoi.de

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Tommy, Tommy, Tommy, und immer wieder Tommy! Der von Pete und seinem Mentor Kit Lambert entworfene, emotional und körperlich verkrüppelte spiri­tuelle Superheld begann die gesamte Geschichte der Band zu überstrahlen. Sein Erfolg wurde zum Fluch, zum musikalischen Überego, zum Maßstab aller Werke zuvor und vor allem danach. Petes eigentlich leichtmusischer Genius wurde unter dem Gewicht und der Tommy zugestandenen Bedeutung fast zermalmt. Doch The Who besannen sich in der Krise auf ihre Wurzeln – ein Reflex, der oft dann einsetzte, wenn sie nicht weiter wussten. War es nicht ein Wunder, so weit gekommen zu sein, dass es anscheinend nur noch abwärts ging?

Vieles musste zusammen kommen, damit The Who innerhalb weniger Monate­ die Grenzen der quirligen Kleinkunstszene West-Londons überschreiten konnten. Der wichtigste Faktor aber war ganz unbestreitbar, „als wir Keith Moon gefunden hatten“, wie Pete erzählt. „Dieser Moment markierte einen vollkommenen Wendepunkt.“

Der kleine wilde Drummer darf in der Tat als größte Bereicherung und als entscheidende Herausforderung für das eingespielte Trio der drei Acton-Grammar-School-Zöglinge Daltrey, Entwistle und Townshend gelten. Die drei Älteren kannten­ einander seit sieben Jahren und waren zu einer musikalischen Einheit verschmolzen. Sie hatten Besetzungswechsel, Namensänderung und radikale Stil­brüche überdauert. Unter Fans und Kollegen galten sie als die Gruppe mit dem größten Potenzial im Tourzirkus von Bob Druce. Sie hatten das neue R&B-Material gemeistert, wie zuvor Hillbilly, Rock’n’Roll und Merseybeat, und sie begannen, eigene Ideen zu entwickeln. Sie arbeiteten hart an sich und mit ihrem Publikum, und sie schreckten vor nichts zurück. Sie hatten einen ehrgeizigen Mäzen im Hintergrund, erste, hoffnungsvolle Kontakte zur Musikindustrie und seit kurzem einen neuen PR-Manager mit aufregenden Vorstellungen. Der Plattenvertrag mit Fontana, einer Philips-Tochter, war nur noch eine Frage der Zeit, nachdem sie die Vorbedingung, den alten Schlagzeuger zu feuern, erfüllt hatten. The Who traute­ man den großen Sprung an die Spitze zu.

Mit Doug Sandom hätten sie ihn nie geschafft.

Keith Moon war mehr als nur ein außergewöhnlicher Schlagzeuger. Erst mit ihm wurden The Who auch mehr als eine außergewöhnliche Rock’n’Roll-Band. Die Gruppe entwickelte sich nach seinem Eintritt in rasender Geschwindigkeit zur maximalen Kunst- und Kultform in der noch jungen Popmusik, zum Sprachrohr einer ganzen Generation, angeführt von einem plötzlich wie entfesselt wirkenden Townshend, der in rascher Folge nahezu alles ausspie, was den Stellenwert der Who bis heute definiert.

Betrachtet man die schier irrwitzigen Schulden, die Drogenexzesse, die Skandale wegen ihrer kontroversen Songs, die ruinöse Unwissenheit ihrer Manager, private Sorgen und existenzielles Unglück, Schlägereien vor, auf und hinter der Bühne, eine paranoid anmutende Spur der Zerstörung durch die Musikarenen und Hotelzimmer dieser Welt, kommt man zu dem Ergebnis, dass The Who und vor allem Keith Moon auch die schattenhaften Elemente der sechziger und siebziger Jahre fast magisch anzogen. Keiths anarchistische Seele wirkte­ wie ein Katalysator auf Roger, John und Pete, die fast alles mitbrachten, was für eine Rockband erforderlich war. Nur Hemmungslosigkeit nicht. Mit Keith ­brachen die Dämme.

Der intellektuelle Pete Townshend, binnen weniger Jahre zum „Mastermind“ einer gesamten Szene ausgerufen, proklamierte „seine“ Who als überirdisches Kunstprodukt. Er arbeitete verbissen daran, auch mit Hilfe der beiden neuen Manager Lit Lambert und Chris Stamp, und feilte The Who im Geist und mit vielen klugen, frechen Worten für das Maximum in der Rockmusik zurecht. Doch erst Keith machte das Ganze lebendig. Sehr lebendig sogar. Keith, ein Besessener des Rockmusikkults, amüsierte sich buchstäblich dem Tod, der Dunkelheit, entgegen, und die Band wurde durch ihn ein „Monster“, unkontrollierbar und autonomer als erwünscht.

Das musste Pete, den Egozentriker, auf den Plan rufen. Wie ein musikalischer Dr. Frankenstein, der von seiner selbstgezüchteten Kreatur überrumpelt wird, versuchte er „seine“ Who zu zerstören, weil sie ihm zu banal, zu unecht, zu langweilig, zu unadäquat, zu unzeitgemäß geworden waren. Und Keith nahm den Ball begeistert auf. Er zerstörte aber nicht die Gruppe, sondern sich selbst. Er war „die verfluchte Seele dieser Band“, wie ihr Manager Stamp einmal sagte. Pete hingegen war ihr Gehirn. Er versuchte, in die Abläufe der Welt gestaltend einzugreifen, durchdrang ihre Versäumnisse, Eitelkeiten und Gemeinheiten – und zog sich zunehmend davon zurück. Keith stürzte sich mitten hinein. In die Versäumnisse, Missstände, Etikettierungen, Schweinereien; er sonnte und suhlte sich darin; er lebte die Dekadenz seiner Zeit und ging mit ihr unter.

Zwischen diesen beiden Extremen blieb die Band außergewöhnlich lebendig und wandelfähig. Verblüffenderweise wirkt Moons spiegelbildliche, undurch­dachte­ Selbstinszenierung und Destruktion in der Nachschau oft genauso produktiv, fruchtbar, heilsam – und auf seltsame Weise sogar erzieherischer – als Petes scharfsinnige Thesen, Selbsterkenntnisse und artifizielle Schöpfungen. Roger, Pete und John waren zu allem bereit und hatten das erforderliche musikalische Talent. Aber ihnen fehlte jener zündende Funke, den nur ein verrückter Anarchist besitzt, der die Lunte zum Pulverfass selbst dann anzündet, wenn er auf dem Fass sitzt.

Das war Keith Moon; neben vielem anderen mehr. Ohne ihn hätte es die Bereitschaft zum Untergang nicht gegeben, und die ist unabdingbar, wenn man das Höchste dem Menschen Mögliche erlangen will. Vor allem in der Kunst, wo die Grenzen zur Person zerfließen, ja: zerfließen müssen, um das Ewiggültige zu erhaschen, braucht es oft radikale Selbstaufgabe, Selbstdurchdringung oder Selbstverherrlichung, die meist tragisch endet, wie viele Lebensgeschichten von Malern, Dichtern, Musikern beweisen. Am Eingang zum Olymp lauern Dämonen und dunkle Herrscher. Wer diese magischen Torwächter nicht fürchtet, sondern sie mit schrillem Humor und donnerndem Gepolter ins Höllenreich zurückkegelt, der mag einmal den Lorbeerkranz erringen.

Keiths stärkste Waffe blieb bis zum Ende sein Humor; beziehungsweise das, was er darunter verstand. Die ihm nahe standen, konnten zwar immer weniger darüber lachen, aber vor sich selbst hielt er diesen schrillen Humor aufrecht, selbst im größten Elend seiner Drogen- und Alkoholabhängigkeit. Für die Welt wurde er zum tragischen Held. Als lärmender, schöner Jüngling hatte er The Who zum Aufstieg verholfen. Seine Naivität schützte vor Schicksalsangst, seine reine, gottgegebene Spielfreude bewahrte ihn vor Hartherzigkeit und Erschöpfung. Er war der mitreißende Anarchist, bereit zum vorzeitigen Untergang und unheilbar davon überzeugt, dass ihm der Olymp bestimmt war. Keith glaubte sich unbesiegbar und hielt The Who für die mit Abstand beste Band der Welt, abgesehen von den seiner­ Meinung nach ohnehin unerreichbaren Beach Boys. So begannen sogar Roger, John und Pete sich darauf einzustellen, dass mit ihrem unerschrockenen Trommler eine mephistophelische Seele in die Band gefahren war, die The Who unsterblich machen würde.

Sie behielten Recht, was The Who betraf. Aber sie irrten sich in Bezug auf Keith Moon. Alle irrten sich; die Welt war ja noch so jung. Drogen und Alkohol bestärkten ihn immer fataler in seiner Selbstüberschätzung, und so grenzte es beinahe an ein Wunder, dass Keith so viele hoch veranlagte Hohepriester des Exzesses wie Jimi Hendrix, Janis Joplin oder Jim Morrison um Jahre überlebte.

Die Ahnung von Keith Moons unvermeidlichem Untergang überschattet die bunten, perlenden Ereignisse der Vergangenheit. Damals allerdings viel weniger als heute. Wir können uns die an Verantwortungslosigkeit grenzende Freiheit jener Aufbruchszeit kaum mehr vorstellen. Umso kostbarer, dass ihre Erfahrungen in der Geschichte der Rockmusik so nachhaltig dokumentiert sind.

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