Jürgen Roth - Nur noch Fußball!

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"Jürgen Roth schließt so gut wie nahtlos an
die thematisch verwandten Texte der Dichter Ror Wolf
und Eckhard Henscheid an, hat dabei aber seine ganz
eigenen originellen Stoffe und Perspektiven so
eigenständig im Griff, daß tatsächlich
Neuland als vermessen gemeldet werden
darf!" schreibt Dieter Steinmann
in dem Magazin Bewegungsmelder.
Da will man nicht widersprechen – und
läßt auf die Sammelbände Fußball! -
Vorfälle von 1996 bis 2007 und Noch
mehr Fußball! – Vorfälle von 2007 bis
2010 frohgemut die nächste Chronik allerhand
fußballerischer und allgemeinsportlicher
Tollheiten folgen. Denn wenn auf
etwas Verlaß ist, dann auf die systemische
Stupidität in der höllischen Welt
der Hochleistungsleibesübungen, auf
die, kurzum: ubiquitäre «Sportidiotie»
(Karl Kraus).
Nur noch Fußball! versammelt im wesentlichen
Glossen, Polemiken, Satiren,
Rundfunkarbeiten und Homagia aus
den vergangenen vier Jahren – und
zwar unter dem Motto des
großen Muhammad
Ali: "Ich weiß nicht
immer, wovon ich
rede. Aber ich weiß,
daß ich recht habe."
Ja eben.

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Einhellig tadelten die Frankfurter Rundschau und die taz die zusehends hektische, nahezu kinematographische, inflationär mit Superslomomontagen operierende FIFA-Fernsehweltregie, die schon mal den Eindruck eines vollen Stadions vortäuschte und Gefühlskulissen zurechtbastelte. Lasen wir uns zwischendurch nicht im WM-Sonderteil der Süddeutschen Zeitung einen Hungerast und ebenda solch einen geschwefelten Käse: »In der DFB-Elf verschmelzen der ultraleichte Südländerstil des türkischstämmigen Özil und die draufgängerische Ader des bayerischen Brauchtumsstürmers [Müller] zum stilvollen Mentalitäten-Herkunfts-und-Bewegungs-Mix«, dann labten wir uns an den äußerst buntgemischten Darbietungen auf RTL: am Redundanzgequatsche des Frühstücksprofessors Olaf Thon zum Beispiel oder an Herrn Klinsmanns unfaßbar klugen Annotationen zu allerlei »emotionalen Kisten« und zum »positiven Feeling« zumal im Kopfe des unvermindert semmeldummen Sprachvergewaltigers.

Doch, das alles hat uns ausnehmend gut gefallen: die narzißtischen Infantilendebilenaufführungen im Sat.1- Frühstücksfernsehen (»Die WM-Stimmung bei uns heute morgen: Wir sagen yes!«) genauso wie Katrin »innerer Reichsparteitag« Müller-Hohensteins beherzt-selbstloses Engagement im »Qualitätsbeirat« einer Molkerei. Den lauwarmen Wortmilchschaum, den sie am Mikrophon stets zart lächelnd absonderte (»Mein lieber Herr Gerichtsvollzieher!«), garnierte Oliver Kahn aufs holdeste mit feinsinnigen Bemerkungen zu nunmehr »zehntausendprozentig« und volle Kanone »hochmotivierten« Kickern.

»Daß die Leute es aushalten, das Vorher- und Nachhergerede«, darüber wunderte sich Dieter Kronzucker ausgerechnet in der ZDF-Vollpfostensendung Volle Kanne . Wir haben es aus- und durchgehalten. Wir haben gesehen und gehört, wie der Sky-Experte Franz Beckenbauer vergeblich nach dem Wort »Stratege« suchte und dreimal hintereinander einen »Strategiker« am Werk sah. Wir haben Reiner Calmund zugehört, der herumfaselte: »Laß ma’ die Kirche im Dorf lassen«, und Jogi Löw, der versicherte: »Nach so einem Spiel lassen wir uns nicht nervös werden lassen« – sowie dem bemitleidenswerten Guido Buchwald, der erläuterte, eine Mannschaft habe »ein Stück Unerfahrenheit oder ein Stück, daß sie es einfach nicht besser machen können«.

Wir haben sogar das Fußball-Frühstück auf n-tv geguckt, und daß der größte Hohlschädel unter all den heldenhaften Sportjournalisten bei der taz beschäftigt ist, wissen wir jetzt auch. Er heißt Deniz Yücel und schreibt ein grenzenlos ekelhaftes Stummeldeutsch. Das »Sexy-Chilly-Funky-Punky-Trendy-Super-Duper-Knuddel-Wahnsinns-Zauber-Märchen-Deutschland«, das er herbeisehnte, das liegt allerdings wieder am Boden. Fußballgott sei Dank.

Es brodelt, brummt und summt

Im März 1999 habe ich als Exterritorialer und bis dahin ein einziges Mal tatsächlich als Sportreporter tätig gewesener Autor im Sportteil der Frankfurter Rundschau einen kleinen Aufsatz über das delikat-intrikate und zugleich innige Verhältnis zwischen der Eintracht und den Dichtern plazieren und behaupten können, kein anderer Klub sei von den Dichtern »inständiger und kenntnisreicher umworben« worden als die SGE, weil sie »einst einen Stil praktizierte, der ›kunstnah‹ zu nennen war«.

Ich zitierte u. a. Eckhard Henscheids legendäre »Hymne auf Bum Kun Cha« (»Am Abendhimmel blühte ein Frühling auf, und / Sein Name war Cha. Die Eintracht aber, jahrlang / Von Klippe / Zu Klippe / Geworfen, glühte mit dir, o mein Trauter, zu / Neuschönem Glanze«) sowie Henscheids Eloge auf die Epiphanie eines »Quadrupelpasses Bein-Binz-Andy-Möller-Bein, explosiv elektrisierend wie eine Chopinsche chromatische Terzenkaskade«.

Ich hätte mich, cum grano salis, aber ebensogut an die wackeren Männer aus dem FR -Sportressort halten können. Zumindest in den ersten beiden Jahrzehnten nach dem Krieg pflegten sie bisweilen eine nahezu lyrische Beziehung zu den »Riederwäldlern«. Ein »Drahtbericht unseres Fachmitarbeiters Günter Wölbert« vor dem Finale des Europapokals der Landesmeister gegen Real Madrid in Glasgow am 18. Mai 1960 begann zum Beispiel so: »Der glühende Sonnenball am wolkenlos blauen Himmel über der wildromantischen schottischen Küste, sechzig Kilometer westwärts Glasgows, und der aus den Herzen der Eintracht-Spieler strahlende freundliche Optimismus sorgen für Sonnenschein im Hauptquartier des Deutschen Fußballmeisters.«

Dergleichen ab und an einnehmend keusche Poetereyen, die den gewöhnlich betulich vor sich hin knatternden Berichtston punktuell ins Schief-Schöne verschoben, wurden begleitet von ungeniert parteilichen Einlassungen. »Wir sind alle unruhig und ungeduldig wie kleine Kinder […]. Selten hat ein Sportereignis so die Herzen berührt wie das Spiel am heutigen Abend im fernen Glasgow, das durch das Wunder des Fernsehens in unsere Stuben verpflanzt wird«, hieß es, und die »kritische Einschätzung« nach dem 3:7 gegen den »Kolossalsturm« der Madrilenen zeichnete sich dann auch eher durch melancholische Hingabe denn durch analytische Schärfe aus.

»Stolz« müsse man auf die Eintracht sein – das war der Tenor jener Tage, in denen Ressortleiter Erich Wick in einem Porträt über Paul Oßwald den Meistertrainer vom Main unverkennbar höher einschätzte als Bundestrainer Herberger (womit er womöglich sogar recht hatte) und ihm attestierte: »Der Trainer weiß, daß er die großen Tiere nicht reizen darf« – den »›verriegelten‹ Pfaff« beispielsweise oder den »eleganten, selbstsicheren, jungen Stinka«.

Fünfunddreißig Jahre später führten einige der »›Ballratten‹ vom Riederwald« (Wick) einen ziemlich ridikülen Tanz auf. Anthony Yeboah, Jay-Jay Okocha und Maurizio Gaudino, schwer beleidigt und gedemütigt oder was, verweigerten nach einem von Trainer Jupp Heynckes angeordneten Sonderwaldlauf die weitere Arbeitsverrichtung, und »die Folge war der zweifelsfrei größte Knall in zweiunddreißig Jahren Bundesligazugehörigkeit« (Walther Lücker, 5. Dezember 1994) – sowie ein wochenlang über die Sportseiten der FR sich hinwegwälzendes Gezeter über speziell Yeboahs gekränkte »Ehre«, über die unterdessen traditionelle Herrschaft der »Querulanten« in der notorisch »launischen« ersten Mannschaft, über »Eitelkeiten« und – nun eher Heynckes angelastete – Herrenmenschenallüren (diesbezüglich legte sich vor allem Peter Körte im Feuilleton ins Zeug, vom »Rassismus« bis zum »eisernen Korpsgeist« blieb da nichts unerwähnt). Nein, bei all den Possen und »Irrungen und Wirrungen« ward hier das, was die FR wohl im Kern ausmachte, oftmals aufs prangendste auf seinen Begriff gebracht: die moralische Entrüstung, am prächtigsten verkörpert durch meinen Lieblingstugendwart und Sprachverbieger Harald Stenger, der sich etwa am 11. Januar 1995 bitterlich über den »Schlendrian«, über »Konfusion und Chaos«, »Peinlich- und Niveaulosigkeiten«, den fehlenden »Realitätssinn« und »Dilettantismus« in der Führungsetage der Eintracht beklagte – und zwar in einer einzigen winzigen Kommentarspalte.

Hinter alledem verbarg (und verbirgt) sich, scheint mir, die gekränkte Liebe des Fans, der es auf die andere Seite geschafft hat. In keiner anderen bedeutenden Tageszeitung hierzulande dürfte sich die unverbrüchliche Verbundenheit der Redakteure mit dem Herzensverein derart unverhohlen artikulieren oder artikuliert haben. Das ist, verglichen mit dem manchmal gekünstelt wirkenden Habitus der Distanziertheit in anderen großen Blättern, vielleicht schlicht und einfach ehrlich.

Thomas Kilchenstein schrieb 1998 für eine Anthologie, für die ich als Co-Herausgeber verantwortlich zeichnete, eine herzergreifende Geschichte über seinen Einsatz als Reporter beim zweiten Relegationsspiel gegen den 1. FC Saarbrücken im Sommer 1989 – und machte aus seiner Sympathie für die Adlerträger keinen Hehl. Im Mai 1999 pries er vor dem Bundesligasaisonfinale (nach dem schließlich nicht Frankfurt, sondern skandalöserweise respektive aus blanker Dummheit der 1. FC Nürnberg abgestiegen war) unablässig die »bemerkenswerte« Entwicklung der Mannschaft, ihren »Charakter«, den »bravourösen Torwart« Nikolov, er beschwor die Chance, »aus der Geschichte Nektar [zu] saugen«, und so fort – nahezu jede Zeile Ausdruck einer hoffnungs- und euphoriegesättigten Inflammiertheit. Anders gesagt: »Es brummt und summt am Riederwald« (Kilchenstein, 26. Mai 1999), nein, »es brodelt, brummt und summt« (derselbe, 27. Mai 1999) ebenda.

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