Kritisches Denken

Здесь есть возможность читать онлайн «Kritisches Denken» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Kritisches Denken: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Kritisches Denken»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Kritisches Denken ist ein zentrales Werkzeug geisteswissenschaftlichen Arbeitens. Eigenes Urteilsvermögen zu stärken und kritisches Denken zu wagen, gehört zu den wichtigsten übergeordneten Zielen eines geisteswissenschaftlichen Studiums. Diese Metakompetenz verleiht speziellen Kompetenzen erst ihren Sinn. Die Beiträge aus verschiedenen Disziplinen gehen der Bedeutung dieser unverzichtbaren Fähigkeit für Geisteswissenschaftler:innen nach und zeigen auf, welche Ausprägungen kritisches Denken in den Geisteswissenschaften disziplinspezisch annehmen kann.

Kritisches Denken — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Kritisches Denken», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Den folgenreichsten Beitrag zur Frage der Geisteswissenschaft und letztlich auch zu ihrer Krise hat in den letzten Jahren Jacques Derrida mit seinem Bekenntnis zur unbedingten Universität geliefert. Derrida antwortet auf die neuen Herausforderungen der Geisteswissenschaften17 mit einem Bekenntnis zur „Verantwortung“18, die in der Ausübung der geisteswissenschaftlichen Praxis an den Universitäten liegt; mithin einer Verantwortung im Verhältnis von Wissen und Denken innerhalb eines Prozesses der Globalisierung, der Wissen selbst zu einer ökonomischen Ressource macht. Es lässt sich feststellen, dass das Plädoyer für eine unbedingte Universität im Anschluss an Derrida als Perspektive für die Geisteswissenschaften mittlerweile gleichwertig neben den unentwegt reproduzierten (Meta-)Diskursen über die Krise der Geisteswissenschaften steht. Der Diagnose eines scheinbar unauflösbaren Zusammenhangs von allgemeiner Verwertungslogik an den Universitäten und Bedeutungsverlust der Geisteswissenschaften widerspricht Derrida dabei mit einer Forderung: „Die Universität müßte also auch der Ort sein, an dem nichts außer Frage steht“.19 Diese immer wieder aufgerufene Forderung verspricht als Möglichkeit eines gesteigerten Selbstbewusstseins zwar zunächst einen potenziellen Bedeutungsgewinn in der geisteswissenschaftlichen Selbstreflexion, hält allerdings einen konkreten Bezug offen. Vielmehr stellt die Forderung sogar „noch die Form und Autorität der Frage, die Form des Denkens als Befragung“20 zur Diskussion. Das In-Frage-Stellen der Autorität des Fragens ließe sich, vielleicht ohne damit Derridas eigener Argumentation stricto sensu zu folgen, an dasjenige knüpfen, was er über das „Souveränitätsphantasma“, das „Phantasma der souveränen Verfügung“21 sagt. Dann ließe sich ein Unterschied im Fragen aufzeigen, der das (kritische) Fragen als soft skill vom Fragen als radikale Vollzugsform geisteswissenschaftlicher Kritik trennt. Dem souveränen Fragen (und der Praxis seiner Einübung) liegt ein Bild vom Subjekt zugrunde, das dergestalt über das Objekt der Frage verfügt, dass es dieses uneingeschränkt anzusprechen vermag. Es verfügt in der Frage über dieses Objekt, ohne selbst konstitutiv in das Fragen eingeschlossen zu sein. Eine kritische Denkarbeit, die die Fraglichkeit der Frage hervorhebt, muss hingegen die konstitutive Involviertheit des Subjekts in die Frage mit einbeziehen. Das Subjekt wird somit selbst Teil der Fragen: Warum stelle ich diese Fragen? In welchen diskursiven Zusammenhängen steht das Fragen? Welche Blickrichtungen und -bahnen werden dadurch abgelenkt? Die Einbeziehung des Subjekts in das Fragen betrifft dann gleichermaßen die Objekte und die Haltung des Subjektes zu seinem Gegenstand, der Disziplin, den institutionellen Rahmenbedingungen.

Diese kritische Frage nach dem Subjekt des Fragens klingt bereits in Max Webers berühmtem Vortrag über Wissenschaft als Beruf an, indem er auf den heiklen Punkt des selbstreflexiven Moments in der Frage nach der Frage hinweist und implizit eine Frage aufwirft, der meist nur in den unterschiedlichen Facetten der geisteswissenschaftlichen Krisendiskurse des Sinns begegnet wurde:

Die Tatsache, daß sie [die Wissenschaft] diese Antwort [nach dem Sinn] nicht gibt, ist schlechthin unbestreitbar. Die Frage ist nur, in welchem Sinne sie ‚keine‘ Antwort gibt, und ob sie stattdessen nicht doch vielleicht dem, der die Frage richtig stellt, etwas leisten könnte.22

Die Abwesenheit des Fragezeichens am Ende des zitierten Satzes ins Licht geisteswissenschaftlicher Selbstreflexion zu rücken, ist der Anspruch der nachfolgenden Beiträge. Diese Frage lautet: Was kann das Fragen leisten, das nicht auf eine letztgültige Antwort zielt? Im besten Falle stellt sie, so die These der nachfolgenden Beiträge, die unhinterfragte disziplinäre Ordnung der Dinge dergestalt in Frage, dass ihre Zusammensetzung und Organisation als erklärungsbedürftig erscheint. Das verbindet die Frage nach den Fragerichtungen der Disziplinen innerhalb eines diskursiven Rahmens mit der Kritik. Gerald Rauning hat in seiner Analyse von Foucaults Was ist Kritik? Kritik als „produktive[n] Prozess der Neuzusammensetzung “23 bestimmt, der hier auf den Modus des Hinterfragens ausgerichtet werden kann, sodass gerade in der Frage der Blick auf andere Formen des Arrangierens, Kombinierens, Komponierens geöffnet wird. Um diesen produktiven Prozess in Gang zu setzten, so unsere Annahme, muss jedoch die Frage der Kritik zugleich eine Kritik der Frage sein: ihrer Blickrichtung und ihrer institutionellen, disziplinären Rahmungen, also dessen, was ohne ein anderes Fragen nicht wahrnehmbar, sichtbar und sagbar bliebe.

Mit dieser Adressierung der geisteswissenschaftlichen Fragepraxis in der Form einer Frage an die Geisteswissenschaften versteht dieser Beitrag sich allerdings keineswegs außerhalb, in einem Außen des Fragens. Mit der Frage nach der Involviertheit des Fragenden, der „kritischen Haltung“ (Foucault) ist sein In-Mitte-Sein in disziplinäre, institutionelle und gesellschaftliche Rahmungen immer mit angesprochen. In den ersten beiden Beiträgen wird es daher auch um die grundlegenden Bestimmungsmöglichkeiten dieser Haltung gehen: dem Raum und der Zeit des Fragens, um anschließend in drei exemplarischen Lektüren das Verhältnis von sichtbaren und abgeblendeten Objekten geisteswissenschaftlichen Fragens zu untersuchen. Kevin Drews nimmt ein Kunstwerk, das als Rauminstallation im Foyer der Universitätsbibliothek Erfurt zu sehen ist, zum Anlass, um daran kritische Anmerkungen zur Zirkelstruktur eines Fragens nach dem Fragen zu knüpfen und den Ort des Fragenden zu bestimmen. Sandra Ludwig wird in ihrem Beitrag dem prekären Status des richtigen Augenblicks des Fragens nachspüren, indem sie vor dem Hintergrund des Zusammenhangs von Krise und Kairos die Zeitlichkeit des Fragens in den Blick nimmt. Anschließend folgen drei exemplarische Lektüren disziplinärer Frageszenen, in denen kritisch beobachtet wird, wie Fragerichtungen und Blickbahnen nicht nur bestimmte Objekte fokussieren, sondern zugleich andere Formen des Fragens ausschließen. Andrea Renker geht in ihrem Beitrag von der grundsätzlich polyvalenten Potenzialität geisteswissenschaftlicher Frageobjekte (Kunstwerke) aus und schlägt in Anknüpfung an Roman Jakobsons Überlegungen zur poetischen Sprachfunktion eine Übertragung der literaturwissenschaftlichen Theorie auf die kritische Betrachtung und Befragung nicht genuin künstlerischer Objekte vor. Friederike Schütt beleuchtet in ihrem Beitrag aus kunsthistorischer Perspektive, wie sich eine wissenschaftsgeschichtlich orientierte Befragung kanonisierter Objekte und Methoden als Form kritischen Denkens manifestieren und Impulse für das Auffinden bisher nicht gestellter Fragen in der geisteswissenschaftlichen Praxis liefern kann. Ann-Kathrin Hubrich nimmt Aby Warburgs Denken der Pathosformel zum Anlass, um das Verhältnis zwischen traditionellen Bildsemantiken und dem uneindeutigen ikonographischen Status gegenwärtiger Bildproduktionen zur Fluchtdebatte in der Presselandschaft auszuloten. Dabei wird die generelle Frage nach dem Ort der Bildwissenschaft in und für die Geisteswissenschaften kritisch in den Blick genommen.

Der Beitrag in diesem Sammelband entstand in Anknüpfung an ein gemeinsames Tagungsprojekt24 und präsentiert sich als experimentelle, bewusst offen gelassene Annäherung an die Theorie und Praxis des geisteswissenschaftlichen Fragens in fünf kurzen Essays. Deren Anordnung leitet in der inhaltlichen Dramaturgie von grundsätzlichen Erwägungen des Fragepotenzials in den Geisteswissenschaften sukzessive in exemplarische Lektüren über. Dabei geht es nicht darum, eine über die einzelnen Beiträge hinausweisende kohärente inhaltliche oder methodische Linie zu verfolgen, die die einzelnen Beiträge zu einer verbindlichen Einheit zusammenfügt. Die gemeinsame Absicht der Essays liegt vielmehr darin, aus ihren verschiedenen Perspektiven Prismen anzubieten, die immer erneut dem Verhältnis von Frage und Kritik im geisteswissenschaftlichen Arbeiten auf die Spur zu kommen suchen. Wenn sich aus der Konstellation der hier vereinigten Perspektiven eine höhere Aufmerksamkeit dafür einstellt, dass geisteswissenschaftliche Arbeit an den Möglichkeiten der Kritik nicht ohne grundsätzliche (methodische) Reflexion über den Status des Fragens zu haben ist, dann hat der Beitrag seinen Sinn bereits erfüllt. Um jedoch zu markieren, wo unter den verschiedenen Beiträgen Zusammenhänge hergestellt werden können, wurden an verschiedenen Stellen der einzelnen Texte Querverweise eingefügt, sodass neben einer linearen Lektüre auch die Möglichkeit gegeben ist, hinsichtlich spezieller Schwerpunkte zwischen den Beiträgen zu springen, diese miteinander zu vergleichen, zu konfrontieren und zu diskutieren.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Kritisches Denken»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Kritisches Denken» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Kritisches Denken»

Обсуждение, отзывы о книге «Kritisches Denken» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x