Christiane Hoffmans - Der Jahrhundertkünstler Joseph Beuys

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Joseph Beuys polarisierte wie kaum ein anderer Künstler im 20. Jahrhundert. Denn Beuys verstand sein Handeln politisch. Er wollte nicht im stillen Kämmerlein Werke für die Wohnzimmer von Sammlern und die Schauräume von Museen schaffen. Seine Kunst, seine Mission, brauchte den öffentlichen Raum. Sein Ziel war: möglichst Alle zu erreichen. Sein Wunsch war es, in der deutschen Nachkriegsgesellschaft, die noch von den Auswirkungen der Diktatur des Nationalsozialismus geprägt war, Impulse zu setzen für die Entwicklung einer humaneren Zukunft.
Dieses Buch gibt einen kompakten und gut verständlichen Einblick in Leben, Werk und Theorien des Aktionskünstlers, damit sich – ganz im Sinne von Beuys – viele Menschen mit seinem Wirken vertraut machen können. Die Einführung wird ergänzte durch Interviews mit Sonja Mataré, der Tochter von Beuys' Lehrer Ewald Mataré, mit dem Verleger Klaus Staeck, mit dem frühen Sammler und Freund Franz Joseph van der Grinten, dem Künstlerphilosophen Bazon Brock, dem Politiker Lukas Beckmann, der Fotografin Ute Klophaus und Beuys' langjährigem Taxifahrer Karl Heß.

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Dass Beuys später in Konflikt mit seinem Lehrer geriet, war zu erwartenn, wie sich Sonja Mataré erinnert. »Im Grunde genommen hatte er schon immer das Gefühl, ein fertiger Mensch zu sein. Das Wort Student passte nicht zu ihm.« 88Er habe schon damals gewusst, dass er gut sei, und scheute auch nicht davor zurück, seine Kommilitonen mit einem »Das ist alles Mist, was ihr macht!« anzugreifen. 89Ein Wesenszug, den später auch seine Studenten kennenlernen sollten. Vor allem die Kriegserlebnisse seien es gewesen, die Beuys von den anderen Studenten unterschieden hätten. Was wichtig und unwichtig sei im Leben, sei ihm während des Kriegs in die Seele eingebrannt worden.

Beuys sah keinen Sinn mehr darin, konventionelle Kunst zu machen. Was konnten Gemälde und Skulpturen schon in einer »kranken Gesellschaft« bewirken? Er hatte sich aufgemacht, eine Kunst zu entwickeln, die die Möglichkeit in sich tragen sollte, die Welt zu verändern. Das unterschied ihn auch grundlegend von Mataré. Und Mataré spürte das. Zwar beschäftigte er seinen Meisterschüler bei unterschiedlichen Aufträgen, wie bei der Fertigstellung der »Pfingsttür« am Südportal des Kölner Doms oder des Grabmals für den Maler Heinrich Nauen, doch verhinderte er 1958, dass aus seinem ehemaligen Studenten ein Professor der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf und damit ein Kollege wurde. Mataré überzeugte den Senat der Kunstakademie, dass Beuys als Lehrer scheitern werde, weil er die Schüler zu sehr fasziniere. 90

Die Nähe zu dem Werk seines Lehrers ist dennoch in Beuys’ ersten Jahren der Studienzeit spürbar. Die Kreuze und Grabmale, die Beuys gestaltete, auch einige Zeichnungen, weisen formale Ähnlichkeiten mit Matarés Werk auf.

Thematisch behandelten Beuys’ Arbeiten zunächst klassische Bereiche: die menschliche und hier insbesondere die weibliche Figur, die Natur, christliche und mythologische Darstellungen. Doch die Ausführung ist bereits »unakademisch«. Er benutzt Materialien mit Gebrauchsspuren, der Farbauftrag ist dünn, wirkt flüchtig. Seine »Pietà«, die Darstellung der Mutter Gottes mit Sohn aus dem Jahr 1952, macht den Eindruck, als ob braune Wasserfarbe über die Bleistiftzeichnung gegossen worden sei. Seine »Jungfrau« aus demselben Jahr ist ein winziges kopfloses Püppchen, das in eine Mullbinde gewickelt ist und auf einem großen Kissen liegt.

Als Beuys nach beendetem Studium 1954 sein Meisteratelier in der Akademie aufgeben musste und sich ein Atelier im Düsseldorfer Stadtteil Heerdt, Krefelder Straße 34, mietete, das er bis zum Herbst 1958 nutzte, stand er finanziell auf wackeligen Füßen. Seine Studienbeihilfe war ausgelaufen, Aufträge hatte er kaum. Für Fritz Niehaus entstand zwar 1951 ein Grabstein und für Joseph Koch 1955/56 ein vier Meter hohes Kreuz aus Basalt, einen Preis sprach ihm der Verband der Eisenhüttenwerke in Düsseldorf für seine »Pietà« zu und für die Edelstahlwerke Krefeld entwarf er einen Brunnen, aber seinen Lebensunterhalt konnte er davon nicht bestreiten, auch nicht, obwohl sein Vater ihn hin und wieder unterstützte. 91

Das Problem mildern konnten zwei Brüder aus Kranenburg, einem Wallfahrtsort in der Nähe von Kleve. Hans und Franz Joseph van der Grinten lernten Beuys 1951 kennen, und sie folgten einer Empfehlung des Malers Hermann Teuber, 92ihre Sammlung um Arbeiten von Beuys zu ergänzen. 93Nachdem sie 1952 zwei Holzschnitte für je 20 Mark gekauft hatten, waren sie nicht mehr zu bremsen. 20 Mark, dafür konnte man damals dreieinhalb Kilogramm Butter oder 100 Eier kaufen. Ein magerer Preis für ein Kunstwerk, aber Beuys war unbekannt und selbst Holzschnitte seines Lehrers Mataré konnte man 1953 schon für 100 Mark erwerben und Franz Marcs Holzschnitt »Tiger« kostete 1954 auch nur 1.100 Mark. Beuys verkaufte den Brüdern nicht einzelne Arbeiten, vielmehr stellte er Mappen zusammen, die sie nach und nach abbezahlten. Später, Anfang der 1960er-Jahre, kauften die van der Grintens dann nochmals einen großen Werkblock. »Wir haben eine Absprache über den Preis getroffen und sind einmal im Jahr, immer in den Weihnachtsferien, zu ihm nach Düsseldorf gefahren und haben die Jahresrate überreicht. Jupp machte dann ein kleines Fest für uns. Er kochte, und wir verbrachten den Tag miteinander«, erinnert sich Franz Joseph van der Grinten. 94Franz Joseph van der Grinten glaubt, es seien möglicherweise mehr als 6.000 Werke. 95Neben den Ankäufen schenkte Beuys den Brüdern immer mal wieder das eine oder andere Blatt. 96Heute befindet sich die Sammlung mit mehr als 6.000 Arbeiten von Beuys im Museum Schloss Moyland zwischen Kalkar und Kleve gelegen.

Dass Beuys in jenen Jahren seine Werke verkaufen konnte, war sicher gut für sein Selbstbewusstsein. Aber wichtiger als der Verkauf war, dass die Brüder eine erste Ausstellung mit den Werken des damals unbekannten Künstlers auf ihrem elterlichen Bauernhof ausrichteten. Die Ausstellung zog 1953 Sammler und Museumsleute nach Kranenburg. Der Bildhauer Gerhard Marcks kam dorthin, auch die Wuppertaler Sammlerin Stella Baum, die den Direktor des Wuppertaler Von der Heydt-Museums Harald Seiler auf das junge Talent aufmerksam machte. Seiler übernahm einen Teil der gezeigten Werke für die Doppelausstellung »Wolfgang Fräger — Josef Beuys« in seinem Museum. Damals schrieb Beuys seinen Vornamen übrigens noch mit »f«. Die Schreibweise mit »ph«, wie sie auch in seiner Geburtsurkunde steht, nahm er erst Anfang der 1960er Jahre wieder an. Waren die Kritiken der Kranenburger Ausstellung verheerend, 97in Wuppertal waren sie durchaus positiv. Die Werke seien von »einer ganz eigenen und eigenartigen Vorstellungswelt«. 98Man sollte, riet ein Journalist, Beuys »mit echter Anteilnahme« 99verfolgen. Weitere acht Jahre mussten Kunstfreunde noch warten, bis sie seine Werke in einer Einzelausstellung wiedersehen konnten. Diesmal in seiner Heimatstadt Kleve im Haus Koekkoek.

Derart schwierige Zeiten stürzen sogar die selbstsichersten Künstler in eine Krise. Für Beuys, der zum Zeitpunkt der Kranenburger Ausstellung bereits 32 Jahre alt war, stellte sich die Zukunft nicht gerade rosig dar. Als dann auch noch seine Verlobte am Heiligabend 1954 den Verlobungsring zurückschickte, wuchs sich die Krise zu einer Depression aus, die mindestens zwei Jahre dauerte. Wer die abtrünnige Zukünftige von Beuys war, ist bislang nicht mit Sicherheit geklärt. Vermutungen gibt es zuhauf. Ihr Familienname soll Nettesheim gewesen sein. Wahrscheinlich war sie mit der Familie des Sammlers Niehaus verwandt, denn Ise Niehaus war eine geborene Nettesheim. 100Andere Varianten, wie die Beuys-Verlobte sei die Tochter eines Fabrikanten aus Geldern gewesen 101oder eine Postangestellte aus Düsseldorf, 102sind weniger glaubhaft.

Die gelöste Verlobung als Grund für seine Krise ließ Beuys nur bedingt gelten. Er bevorzugte die Version, dass es vor allem seine Kriegserlebnisse gewesen seien, die nachwirkten. Später stilisierte er diesen Zeitraum zu einer Art Reinigungsprozess mit anschließender Wiederauferstehung. 103Wie einem Schamanen sei es ihm gelungen, sich selbst zu heilen und daraus die Fähigkeit zu gewinnen, auch andere Menschen und — ein hoher Anspruch — die Gesellschaft zu heilen. 104Von der Idee des Künstlers als Heiler distanzierten sich Beuys’ Künstlerkollegen im Nachkriegsdeutschland — schließlich hatten auch die Nationalsozialisten behauptet, sie wollten Deutschland »heilen«. Sie standen daher solchen Ideen skeptisch gegenüber und bevorzugten »ungegenständlich« zu arbeiten. Damit glaubten sie — analog zur Vorstellung, Abstraktion sei eine neue Art von Weltsprache —, ein Bekenntnis zu Demokratie und Freiheit abzugeben. Dass Beuys mit seiner Kunst, seiner »sozialen Plastik«, versuchte, die Menschen zu freien und kreativen Individuen zu erziehen, stellte in der damaligen Zeit ein ungeheures Wagnis dar.

In dieser Zeit versuchten Freunde und Verwandte, ihm zu helfen. Immer wieder fuhren sie nach Heerdt, um ihn aus seiner Isolation zu befreien. Sie trafen dort einen blassen, abgemagerten Künstler an. »Er stand mit einem weißen Unterhemd bekleidet oben am Fenster«, erinnert sich Maritha Richter. 105Aber er wollte niemanden sehen, schickte seine Freunde weg. Es wurde so dramatisch, dass er drohte, wenn sie hereinkämen, würde er das Messer nehmen. 106Briefe beantwortete er nicht. Selbst von seiner Kunst wollte er nichts mehr wissen. 107Beuys ließ sich in psychiatrischen Kliniken in Düsseldorf und Essen behandeln, 108später konsultierte er den Düsseldorfer Arzt und Heilpraktiker Hans Giesen. 109

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