Christiane Hoffmans - Der Jahrhundertkünstler Joseph Beuys

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Joseph Beuys polarisierte wie kaum ein anderer Künstler im 20. Jahrhundert. Denn Beuys verstand sein Handeln politisch. Er wollte nicht im stillen Kämmerlein Werke für die Wohnzimmer von Sammlern und die Schauräume von Museen schaffen. Seine Kunst, seine Mission, brauchte den öffentlichen Raum. Sein Ziel war: möglichst Alle zu erreichen. Sein Wunsch war es, in der deutschen Nachkriegsgesellschaft, die noch von den Auswirkungen der Diktatur des Nationalsozialismus geprägt war, Impulse zu setzen für die Entwicklung einer humaneren Zukunft.
Dieses Buch gibt einen kompakten und gut verständlichen Einblick in Leben, Werk und Theorien des Aktionskünstlers, damit sich – ganz im Sinne von Beuys – viele Menschen mit seinem Wirken vertraut machen können. Die Einführung wird ergänzte durch Interviews mit Sonja Mataré, der Tochter von Beuys' Lehrer Ewald Mataré, mit dem Verleger Klaus Staeck, mit dem frühen Sammler und Freund Franz Joseph van der Grinten, dem Künstlerphilosophen Bazon Brock, dem Politiker Lukas Beckmann, der Fotografin Ute Klophaus und Beuys' langjährigem Taxifahrer Karl Heß.

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Beuys’ Vater Joseph war Kaufmann. Er arbeitete in der Futtermittelfirma seines Bruders in Hau, einem Nachbardorf von Kleve. 28Später leitete er die Filiale des kleinen Betriebs seines Neffen im acht Kilometer entfernten Rindern. Die junge Familie lebte in der Anfangszeit in Kleve, später in Neu-Rindern. 29In Kleve besuchte Beuys von 1927 bis 1932 die Katholische Volksschule, anschließend das Hindenburg-Gymnasium. Er sei ein waghalsiger Junge gewesen, erinnert sich seine Cousine Gertrud Beuys. Ständig hätten die Lehrer seinen Vater in die Schule zitiert, um ihn über die Streiche seines Sohns zu informieren. Mit dem Fahrrad die Treppe des Gymnasiums hinunter zu flitzen, machte Beuys diebische Freude. 30Auch sonst war er abenteuerlustig. Nach dem Motto »Was können wir jetzt anstellen?«, 31stachelte er seine zehn Cousinen und Cousins, die in Hau wohnten, zu Streichen an. Beuys kletterte die Dachrinne hinauf, um durch das Dachfenster in das Haus zu gelangen, oder balancierte auf dem oberen Steg der Schaukel. Mit Jüppken, wie ihn damals alle nannten, paffte Gertrud ihre erste Zigarette. Dennoch war Joseph Beuys kein lebenslustiger Spielgefährte. Er sei nicht wie die anderen Kinder gewesen, erinnert sich seine Cousine. Er sei ein »adiges« Kind, habe die Großmutter einmal über ihren Enkel gesagt, was niederrheinisches Platt ist und »sonderbar« bedeutet. 32

Aber vielleicht war es für Gertrud und ihre Geschwister gerade deshalb interessant, wenn Jüppken nach der Schule zu ihnen kam. Er kannte alle Pflanzen mit ihrem lateinischen Namen. »Manchmal habe ich dann zu Hause nachgeschaut, ob er uns beschummelt hatte. Aber es stimmte immer.« 33Gemeinsam mit anderen Kindern ging der kleine Biologe auf Exkursion. Kriechtiere, Kaulquappen, Käfer, Fische, Mäuse und Ratten wurden gesammelt und später präsentiert. 34Beuys’ Interesse an Botanik, aber auch an Zoologie, Technik und Naturwissenschaften war schon in frühen Jahren da und verließ ihn nie mehr. Im elterlichen Haus richtete er ein Labor ein und beim Nachbarn Johannes Sanders durfte er zuschauen, wie der Wäschereibesitzer mit allen möglichen Apparaturen — Dampfkesseln, Heizungsanlagen, Bügel- und Schleudermaschinen mit ungeheuren Schwungrädern — »experimentierte«. »Das hat mich als Junge natürlich fasziniert, denn es war phantastisch und grotesk zugleich«, sagte er später. 35

Vielseitig begabt war Beuys. Und wie in einer gutbürgerlichen Familie damals üblich, erhielt er Klavierunterricht — manchmal gemeinsam mit seiner Cousine Gertrud. Am 22. März 1931 trat er mit drei kurzen Stücken das erste Mal als Solist bei einem Schülerkonzert auf. Von 1938 bis 1941 spielte er im sogenannten Bannorchester der Hitlerjugend Cello. 36Seine musikalische Ausbildung legte den Grundstein für seine späteren Aktionen. Klavier, Flügel und Stimme waren Beuys’ bevorzugte Instrumente und die Hauptdarsteller vieler seiner Werke. In der Aktion »Sibirische Symphonie« (1963) spielte er auf dem Flügel ein selbst komponiertes Stück und eines von Erik Satie. In dem Werk »Infiltration Homogen für Konzertflügel« (1966) überzog er das Instrument mit Filz. Übrigens war Erik Satie Beuys’ Lieblingskomponist. »Manchmal kam er zu uns, und wir hörten gemeinsam Saties ›Messe des Pauvres‹«, erinnert sich Maritha Richter, die Beuys 1948 kennenlernte und in deren elterlichem Haus in Meerbusch-Büderich der Student zwei Jahre lang lebte. 37

Bildende Kunst hingegen wurde im Hause Beuys wenig gefördert. Dabei gab es in der Geschichte der Familie Beuys einige Maler. Der bekannteste war Johann Heinrich Brey (1872–1960), ein regional gefragter Porträt-, Landschafts- und Kirchenmaler aus Geldern. Breys Halbschwester Theodora war die Urgroßmutter von Joseph Beuys. 38Auch in der Schule wurde Kunst unterrichtet, und Beuys’ Arbeiten waren so gut, dass er eine Serie seiner Landschaftsaquarelle im Treppenhaus des Gymnasiums aufhängen durfte. Nur eines davon, »Landschaft bei Rindern«, ist noch erhalten. 39Drei Jahre vor seinem Abitur lernte er den belgischen Bildhauer Achilles Moortgat (1881–1957) kennen, der noch ganz in der Tradition von Spätimpressionismus und Jugendstil stand. 40Beuys besuchte Moortgat von Zeit zu Zeit in dessen Klever Atelier.

Diese ersten Erfahrungen mit einem Künstler waren sicher spannend für den Schüler, doch prägend wurde für Beuys die Begegnung mit einer Skulptur Wilhelm Lehmbrucks (1881-1919) — zunächst allerdings nur als Schwarz-Weiß-Foto in einem Heftchen. Doch der Eindruck, den die Figur auf Beuys gemacht hat, muss atemberaubend gewesen sein, vor allem, wenn man bedenkt, dass der Schüler in jenen Jahren von Naziarchitektur und Naziskulptur umgeben war. Lehmbrucks Skulptur war die Initialzündung für Beuys’ Beschäftigung mit Bildhauerei. Das zumindest erklärte der Künstler in seiner Rede zur Verleihung des Wilhelm-Lehmbruck-Preises, die er am 12. Januar 1986, nur elf Tage vor seinem Tod, hielt. Lehmbruck gab ihm den entscheidenden Anstoß, Plastik nicht ausschließlich als dreidimensionales, festes Materialgebilde zu betrachten. Für Beuys bedeutete Plastik sehr viel mehr — und diese erste Begegnung mit Lehmbruck enthielt für Beuys bereits den Keim zu seinem »erweiterten Kunstbegriff« und seiner »sozialen Plastik«, die er seit der Mitte der 1960er-Jahre entwickelte.

Trotz Naturerlebnissen, Schülerkonzerten und Treppenhaus-Ausstellungen — Beuys’ Kindheit und Jugend waren kein Idyll. Für die Eltern war es wohl schwierig, den intelligenten Jungen mit der schnellen Auffassungsgabe nach ihren ländlich-bürgerlichen Vorstellungen zu erziehen. Beuys selbst sagte, das Verhältnis zu seinen Eltern könne man nicht als »eng« bezeichnen. 41Das scheint noch freundlich formuliert zu sein. Verwandte und enge Bekannte erzählen, dass besonders seine Mutter sehr streng gewesen sei, ihren Sohn »mit fester Hand« 42erzogen und wenig Verständnis für ihr »überintelligentes Kerlchen« 43aufgebracht habe. 44Kein Wunder, dass das Einzelkind gern bei seinen Cousinen und Cousins war. »Hier hatte er ein Stück Freiheit.« 45

In der Hitlerjugend glaubte der Teenager Beuys, den Fesseln seines Elternhauses zu entkommen: »Man muss ja zugeben, dass […] damals die Situation für die Jugendlichen in gewisser Weise ideal war, um sich auszuleben. […] ansonsten fühlten wir uns frei und unabhängig«, erklärte er später pragmatisch und, wie es scheint, wenig reflektiert. 46Zwar herrschte in der Hitlerjugend militärischer Drill, zugleich förderte diese Organisation aber auch die Auflehnung der Jugendlichen gegen ihr Elternhaus. Skrupel, 1936 am Adolf-Hitler-Sternmarsch nach Nürnberg teilzunehmen, hatte Beuys selbst daher keine, die hatten aber seine Eltern. 47Irritierend war für den naturwissenschaftlich Interessierten nur, dass bei der Bücherverbrennung, die auf dem Klever Schulhof im Mai 1933 stattfand, 48möglicherweise Bücher verbrannt wurden, die ihn faszinierten. Später sagte er, er habe aus dem brennenden Haufen einiges Beiseite geschafft, unter anderem Systema Naturae des schwedischen Naturforschers Carl von Linné. 49Allerdings stand Linné nicht auf dem Index der Nazis. Beuys war damals gerade einmal zwölf Jahre alt. Als einen bewussten, heroischen Akt des Widerstands wird man diese Geschichte, sofern sie sich überhaupt so zugetragen hat, auf keinen Fall werten dürfen. Über die Gräueltaten der Nationalsozialisten, die es natürlich auch in Kleve gab — 1938 brannte auch hier die Synagoge —, hat Beuys später nie gesprochen.

Ein Jahr vor dem Abitur entsprach der uniformierte Drill der Hitlerjugend nicht mehr dem Freiheitsdrang des Teenagers. Beuys suchte daher sein Glück beim Zirkus. Ein »Zirkusmädchen« hatte ihm den Kopf verdreht. 50Er riss aus und schloss sich der fahrenden Truppe an. Diese nahm den jungen, kräftigen Mann mit — als Plakatausträger, Handlanger, Tierpfleger. Das Intermezzo währte jedoch nicht lange, wie sich Gertrud Beuys erinnert. Am Oberrhein fing der Vater seinen Sohn wieder ein. Für Beuys ging die Geschichte glimpflich aus. Zwar wollten seine Eltern, dass ihr Sohn die Schule verließ und in einer Margarinefabrik in Kleve Prokurist würde, doch blieb es bei der Androhung. Beuys durfte wieder auf das Gymnasium gehen und schloss nach einer Ehrenrunde seine Schulkarriere 1941 ab. 51

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