Luiz Antonio de Assis Brasil - Gestalt im Schatten

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Gestalt im Schatten handelt vom Mann, der Alexander von Humboldt auf seiner Reise nach Südamerika begleitet hat. Während sich letzterer allgemein großer Bekanntheit erfreut, wurde der französische Arzt und Botaniker Aimé Bonpland in Deutschland geflissentlich übersehen. Von seiner herausragenden Rolle als Naturforscher zeugen jedoch die Benennung eines Berggipfels in den Anden, eines Mondkraters, eines Asteroiden und einer Pflanzenart nach ihm. Bonpland hatte maßgeblichen Einfluss auf die Aufklärung während der Französischen Revolution und war später Botaniker Napoleons und Intendant dessen Schlosses in Malmaison. Gemeinsam mit Humboldt erforschte er das tropische Südamerika und verbrachte gegen Ende seines Lebens viele Jahre im Süden dieses Erdteils, erst hochgeehrt und dann vernachlässigt in Buenos Aires, viele Jahre als Gefangener vom Diktator Paraguays und schließlich als Besitzer von Mateplantagen in Brasilien und Argentinien. Einfühlsam und mit Sinn für Dramatik schildert der Autor in einem inhaltlich wie literarisch gleichermaßen packenden Roman das Schicksal dieses außergewöhnlichen Menschen. In gepflegter poetischen Sprache verbindet der Roman, der in Brasilien wenige Monate nach seinem Erscheinen in zweiter Auflage herausgebracht wurde, eine sorgfältig recherchierte und faktenreiche Erzählung mit nachdenklichen, nahezu philosophischen Überlegungen über das Leben.

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Humboldt entzündete eine Kerze. Er zeigte auf seinen Taschenkompass. Die Nadel zitterte fiebrig.

„Man sieht, dass es ein elektromagnetisches Phänomen ist“, sagte er.

„Warum wollten Sie, dass ich kein Geräusch mache?“

„Es gibt gewisse Dinge, die so schön sind, dass man sie schweigend betrachten muss.“

So standen die Dinge, als sie an den Kanarischen Inseln anlegten und den Vulkan El Teide bestiegen. Von den vergangenen Ausbrüchen waren Ströme erkalteter Lava und große Mengen schwarzer Asche zurückgeblieben.

Nur mit Mühe konnten sie atmen, ihr Gehirn war von der dünnen Luft und dem steilen Aufstieg leicht benebelt, sie zitterten vor Kälte; so betrachteten sie das Meer und die Inseln um sie herum.

„Psst!“, sagte Humboldt und flüsterte: „Das ist das erste Mal, das jemand mit unseren Kenntnissen diese Szenerie sieht.“

Bald darauf begann Humboldt aufzuzeichnen, wie sich die Vegetation in dem Maße, wie sie tiefer hinabstiegen, veränderte: Auf das Fehlen von Leben ganz oben folgten Büsche, Kiefern, Wälder von Pappeln und Lorbeerbäumen, Weinberge, Feigenbäume und Dattelpalmen.

Am Fuße des Berges sagte er zu Aimé Bonpland inmitten von üppigen Bananenplantagen in großer Hitze:

„Sehen Sie! Die Bananenstauden hier würden auf dem Gipfel des Berges nicht gedeihen, nur auf dieser Höhe.“

15

Eine Typhusepidemie an Bord des Schiffes führte dazu, dass der Kapitän den Plan aufgab, nach Kuba zu segeln. Sowohl Mitglieder der Besatzung als auch Passagiere erlagen der Krankheit und wurden über Bord geworfen.

Humboldt begleitete unter Deck das Leiden und Sterben eines neunzehnjährigen jungen Mannes, den er ins Herz geschlossen hatte.

Es fiel ihm schwer, wieder an Deck zu gehen. Er hatte rotgeweinte Augen. Lange betrachtete er den Horizont.

„Er war so jung, Aimé“, sagte er, „so jung und so schön. Aber das ist wohl das Los der Schönheit.“

Als Aimé Bonpland ihn am nächsten Tag tief die Morgenluft einatmen sah, betrachtete er ihn als genesen.

Sie nahmen Kurs auf Cumaná im Norden von Südamerika.

Das dortige Meer kennen die Seeleute gut. Da sind die Seewege wie Straßen auf offenem Gelände.

„Die Änderung unseres Ziels soll uns recht sein“, sagte Humboldt, „Für das, was wir brauchen, ist jedweder Landstrich von Nutzen. Das gibt uns die Gelegenheit, den Orinoco und seine Verbindung mit dem Amazonas zu erforschen. Den Casiquiare, erinnern Sie sich?“

Schon am Vortag hatte der Kapitän der Pizarro angekündigt, dass sie bald Land sichten würden. Indessen war nichts davon zu sehen. Das Schiff segelte in einer weißen Wolke von Nebel.

Sie hörten die Schiffsglocke am Heck läuten und das Geschrei der Männer.

Aimé Bonpland und Humboldt liefen zur Reling an der Backbordseite. Es war der Hafen von Cumaná.

Endlich waren sie in der Neuen Welt.

Das Schiff legte ohne Schwierigkeiten an.

„Schön“ riefen beide wie aus einem Munde. Aber Wörter sind nur Schall.

Aimé Bonpland spürte Humboldts Arm auf seiner Schulter.

„Sehen Sie nur! Schauen Sie sich das mit mir zusammen an! Eine solche Schönheit ist zu viel für einen einzelnen Menschen.“

Die Neue Welt, das war ein tiefblauer Himmel, eine angenehme Temperatur, eine Vegetation aus Dattel- und anderen Palmen, Mangobäume zuhauf, Sklaven mit bunten Tüchern um die Taille, Kolonialherren mit breiten Hüten. Aber außerdem gab es dort das Weiß der Kalkfelsen, Kakteen, rosafarbene Flamingos, Pelikane mit weißlichem Gefieder und über der Landschaft umherschweifende Reiher.

Aimé Bonpland wandte sich zu Humboldt um. Starr vor Staunen schaute dieser das Land an. Sein Blick sagte: „Ich sehe, ich höre, ich fühle, aber ich kann es nicht glauben.“

Aimé Bonpland wusste:

Alsbald würde Humboldts Blick beginnen, diese verwirrende Vielfalt zu sichten und ihren Sinn zu erfassen. Alles würde seinen Platz in der weltumspannenden Ordnung finden.

Sie gingen von Bord. Die anderen Passagiere versuchten, sich aus dieser infizierten Umgebung in Sicherheit zu bringen.

Die Windstille im Hafen bewirkte, dass die Gerüche schwer in der Luft hingen: Es roch nach Gebratenem, dazu kamen Körperausdünstungen, vermischt mit aromatischen Düften nach Moschus und Weihrauch.

Aimé Bonplands Blicke verloren sich in dem Geflecht der harten Blätter, das seine Finger ertastet hatten, und den Kondenswassertropfen auf den Zweigen der Mimosen.

Sie verließen den Hafen. Aimé Bonpland pflückte die erste Art der Neuen Welt. Es war eine Mangrove: die Avicennia tomentosa.

Benommen von so viel Neuem, hielten sie sich nicht bei einer Pflanze auf, sie eilten zur nächsten. Sie liefen Gefahr, sich nie mehr auf etwas konzentrieren zu können.

Die Luft war gesättigt von Feuchtigkeit. Das Hemd klebte ihnen auf dem Rücken und an der Brust.

Aimé Bonplands Blick blieb an dem schwirrenden Flug der Kolibris hängen, die er nur von den blassen Abbildern auf Aquarellen kannte. Jetzt sah er sie in all ihrer Farbenpracht, der ein wenig Purpur mit einem irisierenden Seidenglanz beigemischt war: Grün, Kobaltblau, intensives Rot, Gelb und Tiefschwarz.

„Das ist ein einzigartiger Vogel, Alexander. Es ist unmöglich, dass er fliegen kann, und dennoch fliegt er“, sagte er.

16

Sie erblickten zum ersten Mal in ihrem Leben einen Indianer. Ein lebendes Bild wie auf einem Stich: In der einen Hand hielt er eine Kokosnuss, in der anderen eine Ananas. Er lächelte wie jemand, der zu Hause Besuch empfängt.

Es war nicht Rousseaus edler Wilder. Er nahm viel Geld für die beiden Früchte. In sein gebrochenes Spanisch mischte er lateinische Ausdrücke aus der Messe. Gekleidet war er so wie die Mestizen. Und er stieß wohl überlegte Verwünschungen gegen die Portugiesen aus.

An diesem Nachmittag sah ihn Aimé Bonpland auf einem Stein sitzen. Ihm gegenüber richtete Humboldt das Wort an ihn. Der Indianer hörte ihm mit einem unterwürfigen Blick zu. Dies war es, was Humboldt ihm auf Französisch sagte:

„Mein lieber Freund, Sie sind Teil eines Universums von Dingen, welche die Natur benötigt. Sie sind nicht weniger bedeutend als der Papst, und Sie sind wichtiger als der König, Sie könnten seinen Namen tragen. Sie sind so wichtig wie eine Blume oder ein Vogel. Sie, als Teil der Natur, haben dieselbe Freiheit, wie es sie in der Natur gibt. Niemand kann Sie domestizieren oder versklaven, so wie man Gewitter und Stürme oder wilde Tiere nicht zähmen kann. Wenn Sie verschwänden, würde es die Natur große Mühe kosten, Sie zu ersetzen. Ihre Freiheit ist kein Geschenk Gottes, sondern eher die bloße Konsequenz dessen, dass Sie am Leben sind.“

„Alexander“, sagte Aimé Bonpland, „er versteht kein Wort.“

„Natürlich nicht.“

17

Cumaná war die erste Stadt der Neuen Welt, die sie zu Gesicht bekamen. Ihre Lage am Golf von Cariaco, umgeben von Bergen und durch eine Festung geschützt, hatte in Europa nicht ihresgleichen.

Cumaná war entsprechend dem Geschmack und den Wünschen der Reichen gebaut worden; es hatte gewundene Gassen und mit einem grünen Schleim bedeckte Ziegeldächer.

Aimé Bonpland und Humboldt ließen sich dort nieder. Sie ließen einen Führer kommen. Humboldt mietete ein Haus mit Blick auf das Meer. Weiter zurück lag der erschütternde Sklavenmarkt.

Sie zogen Tag für Tag aus, um zu botanisieren. Nachts beschäftigten sie sich damit, die Pflanzen zu pressen, am nächsten Morgen musste man sie in die Sonne legen, damit sie schneller trockneten, um sie dann auf Papierbögen kleben und klassifizieren.

Sie trugen prächtige Orchideen am Revers.

Wegen der Hitze entledigten sie sich schon bald der Jacken. Sie zogen die Westen aus. Sie legten die Krawatten ab. Sie falteten den Kragen ihres Hemdes nach unten und krempelten die Ärmel hoch. Sie ließen sich Hemden aus weißem Leinen nähen. Sie tauschten ihre schwarzen Filzhüte gegen solche aus hellem Stroh aus, deren durchscheinende Krempen ihr Gesicht in einem vagen Halbdunkel ließen.

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