Die Kraft des Miteinander

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Damit ein Kind sich gut entwickeln kann, braucht es ein ganzes Dorf, sagt man. Dieses Buch stellt in großer Vielfalt Ansätze vor, mit denen Therapeuten, Pädagogen und Sozialarbeiter das sprichwörtliche Dorf wiederbeleben. Autorinnen und Autoren aus acht Ländern präsentieren erprobte Methoden, mit denen Angehörige, Freunde oder Gemeindemitglieder aktiv Kinder, Jugendliche und Erwachsene beim Erreichen ihrer Ziele unterstützen können: Mehrfamilienarbeit, Neue Autorität, Familienrat, Open Dialogue. Die Settings reichen dabei von Familie, Kita und Schule über Jugendhilfe und Strafvollzug bis zur Psychiatrie.
Mit Beiträgen von: Idan Amiel, Eia Asen, Ulrich Baus, Ulrike Behme-Matthiessen, Anouck De Reu, Ben Furman, Christoph Klein, Tal Maimon, Thomas Pletsch, Erzsébet Roth, Jaakko Seikkula, Henner Spierling, Philip Streit, Erik van der Elst, Justine van Lawick, Lorenn Walker, Hanna Weber, Sue Young.

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Der »unwillige Vater«

Beim ersten Versuch der Kontaktaufnahme und der anfänglichen Begrüßung legt Herr Özgür auf: »Jugendamt? Nein, danke!« Die Koordinatorin schreibt einen Brief, in dem sie das Anliegen mit dem Familienrat erläutert. Auch einen Flyer und einen Internet-Link zu einem Kurzfilm über das Vorgehen legt sie bei.

Der Briefkontakt scheint geholfen zu haben. Herr Özgür ruft die Koordinatorin an: »Was genau wollen Sie denn?« Die Koordinatorin wiegt fast jedes Wort ab, bevor sie es ausspricht. »Es geht um Ihre Kinder. Sie werden nicht ernst genommen und die zuständige Kollegin im Jugendamt möchte das jetzt ändern. Sie möchte Sie ernst nehmen. Mit Ihrer Meinung und Ihrer Sorge, die Sie in Bezug auf Ihre Kinder haben. Und deshalb hat sie mich beauftragt, mit Ihnen einen Familienrat zu koordinieren.« Der Vater wirkt resigniert. »Ach wissen Sie, so oft haben wir schon, also meine Frau und ich, versucht, mit der Mutter der Kinder zu reden. Vergeblich. So oft haben wir die Missstände benannt und dass es so nicht weitergehen kann. Wissen Sie, das sind meine Kinder, und auch wenn sie leider nicht bei mir leben, möchte ich gehört werden. Das ist nicht in Ordnung.«

Die Koordinatorin zeigt Verständnis und versucht deutlich zu machen, dass der Familienrat ihm den Rahmen geben würde, den er jetzt bräuchte, um gehört und in seiner Rolle anerkannt zu werden. »Und inwiefern ist das anders als sonst? Der Mitarbeiterin im Jugendamt traue ich gar nicht mehr über den Weg. Sie nimmt ja meine Briefe nicht ernst und ignoriert sämtliche E-Mails oder Anrufe!« Die Koordinatorin versucht abzulenken und geht wieder auf den Punkt der Ernsthaftigkeit ein: »Der Familienrat ist für Sie die Chance, alle Ihre Sorgen zu platzieren und dafür Gehör zu finden. Sie sollen den Raum bekommen, den Sie so dringend als sorgender Vater benötigen. Kinder leiden ja auch darunter, wenn ihre Eltern so dermaßen zerstritten sind. Das sieht die Mitarbeiterin im Jugendamt ganz genauso und möchte Sie als Vater ernst nehmen.«

Der Vater setzt mit etlichen Berichten aus der Vergangenheit fort. Die Koordinatorin versucht immer wieder deutlich zu machen, dass im Rahmen des Familienrates das Hier und Jetzt angepackt und verändert werden kann. Es vergeht noch eine halbe Stunde, ehe der Vater zögerlich fragt: »Wie genau wird das denn ablaufen, bei so einem Familienrat?« Die Koordinatorin erklärt, dass es damit beginnt, wen er als Vater, wen die Mutter und wen die Kinder als wichtige Personen des Familienrates ansehen. Sie werden zu einem bestimmten Termin eingeladen an einem Ort, an dem sich die gesamte Familie wohlfühlt. »Zu Beginn wird die Mitarbeiterin des Jugendamtes noch mit dabei sein sowie mögliche weitere Fachkräfte, die Sie als Familie gerne dabeihaben möchten. Und nachdem das Jugendamt seine Sorge vorgetragen hat und auch Sie als Familie sagen, welche Sorgen Sie gerne bearbeiten möchten, verlassen die Fachkräfte und ich als Koordinatorin den Raum. Und dann überlegen Sie als Familie mit Ihrem Netzwerk, wie Sie das gemeinsam bewältigen können, und stellen einen Plan auf.« Der Vater bleibt skeptisch und meldet zurück, dass er und seine neue Frau sich Gedanken darüber machen und in der kommenden Woche sich noch einmal telefonisch bei der Koordinatorin melden. »Und wenn wir das machen – wie sollen wir denn nach Norddeutschland kommen? Sie wissen ja, wir leben in Österreich. Und die Großmutter der Kinder würde ich dabeihaben wollen. Sie ist ja auch wichtig für die Kinder.« Die Koordinatorin versichert, dass sie die Kosten dafür übernehmen würde. Und in Bezug auf die gewünschte Teilnahme der Großmutter versichert die Koordinatorin, es zumindest noch einmal mit Frau Özgür zu thematisieren.

In der darauffolgenden Woche meldet der Vater an, für einen Familienrat bereit zu sein. »Aber nur, wenn auch meine Frau kommen kann. Und die Oma der Kinder.« Die Koordinatorin entgegnet: »In Ordnung, ich werde das mit der Mutter besprechen und dann schauen wir, wann das stattfinden kann.« Der Vater erklärt sich einverstanden.

Die Organisation des Familienrats wird von einer unabhängigen Koordination durchgeführt, um durch die Trennung von »Wächteramt« und Organisation/Moderation des Hilfeplanprozesses annähernde Neutralität zu erreichen. Alle Teilnehmenden werden über Ziel und Ablauf des Verfahrens sowie ihre Rechte und die Bedeutsamkeit ihres Mitwirkens für eine die lebensweltliche Autonomie sichernde Lösung des Problems aufgeklärt. Die Koordination orientiert das Setting des Familienrats (Sprache, Ort, Termin, Rituale, Verpflegung) an der familiären Kultur. Fachkräfte haben im Familienrat eine rahmengebende Funktion. Das Kindeswohl zu gewährleisten ist auch hier ihre Kernaufgabe, allerdings bestimmen sie nicht, auf welche Weise dies zu erfolgen hat. Die Koordination unterstützt die Jugendamtssozialarbeiterin in der Formulierung einer gelungenen Sorgeklärung (z. B. Sicherheit eines Kindes in der Familie), die Anlass und Gegenstand der Lösungsüberlegungen sein soll. Zudem überlegt die Koordination gemeinsam mit den Betroffenen, welche weiteren Fachkräfte anwesend sein müssen, um als »Informanten« dem familiären Netzwerk Sachinformationen zur Verfügung zu stellen, die für eine tragfähige Lösung berücksichtigt werden sollten. Der Rat findet in den Räumlichkeiten einer Moschee statt. »Das ist neutral. Ich will ihn nicht hier zu Hause haben«, sagte die Mutter.

Der Familienratstag

Die Jugendamtsmitarbeiterin, die Kinder, Frau Özgür und ihr Mann und ein guter Freund von Ali kommen zusammen. »Er soll so ein bisschen die Moderatorenrolle übernehmen. Der macht das wirklich gut!«, erklärt Frau Özgür. Außerdem ist der Imam der Moschee mit dabei. »Er kennt mich und Herrn Özgür wie auch die Kinder, seitdem wir klein waren!«, sagt die Mutter.

Herr Özgür bringt Tee und Kaffee mit. Es herrscht eine angespannte Stimmung. Die Koordinatorin eröffnet die Runde und weist auf die einzige Grundregel des Familienrats hin, die gerade in dieser Familie sehr wichtig ist: »Es wird nicht über Vergangenes geredet.« Das bedeutet nicht, dass man nicht von vergangenen Ereignissen auf Zukünftiges schließen könne, aber die Regel ist wichtig, um sich nicht in alte Konflikte zu verstricken. Die Teilnehmenden sind still und warten. Die Koordinatorin muss sie direkt ansprechen. Es scheint ein merkwürdiger Unwille in der Luft zu hängen, das Gespräch zu beginnen. Die Jugendamtsmitarbeiterin nutzt eine stille Pause, um ihre Sorge mitzuteilen. »Liebe Familie Özgür, es freut mich wirklich, dass Sie sich bereit erklärt haben, hier heute zusammenzukommen. Das spricht für Sie und Ihren Willen, eine Regelung für Ihre Kinder zu finden! Ich habe grundsätzlich keine Sorge. Jedoch hoffe ich, dass Sie die heutige Chance nutzen, um Ihre Kommunikation untereinander neu auszurichten und eine Lösung zu finden, um in Bezug auf Ihre Kinder sich angemessen austauschen zu können. Sie haben als Familie schon so viel erreicht. Und Herr Özgür, ich habe Sie immer als sorgenden Vater erlebt, so wie Sie, Frau Özgür, als sorgende Mutter. Ich bin gespannt, auf was Sie sich heute einigen können.«

Die Familie schließt mit ihren Sorgen an, die die Koordinatorin auf dem aufgehängten Flipchartpapier festhält. Auch die Kinder trauen sich, ihre Sorge mitzuteilen. »Wenn wir bei dir sind, Papa, dann müssen wir immer so still am Esstisch sein. Und ihr streitet euch so oft mit Ali, wegen seiner Kleidung. Da will ich dann immer nach Hause«, erzählt Yunus. Weder er noch sein jüngerer Bruder spielen wie sonst auf ihrem Handy.

Der Imam kommt zu Wort und führt nach einem Bittgebet grundlegende religiöse Ansichten von Familiengemeinschaft und Freiheiten der Familienmitglieder aus: »Familie ist ein hohes Gut im Islam, genauso wie die freie Entfaltung des Einzelnen. Die Familie gilt als Grundstein der Gesellschaft, gleichzeitig bleibt die Würde des Menschen als oberstes Scharia-Prinzip davon unberührt. Was heute passiert, war schon tief in der religiösen Lebenspraxis unseres Propheten Muhamad – Friede und Segen seien auf ihm – verankert. In jeglicher Krisensituation galt schon immer die Anwendung des grundlegenden Schura-Prinzips: Alle Menschen, die zur Lösung des Problems beitragen, werden in die Entscheidungsfindung miteinbezogen. Ihr seid eine liebende Familie und ich wünsche mir für euch, dass ihr euer Problem lösen könnt.«

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