Die Kraft des Miteinander

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Damit ein Kind sich gut entwickeln kann, braucht es ein ganzes Dorf, sagt man. Dieses Buch stellt in großer Vielfalt Ansätze vor, mit denen Therapeuten, Pädagogen und Sozialarbeiter das sprichwörtliche Dorf wiederbeleben. Autorinnen und Autoren aus acht Ländern präsentieren erprobte Methoden, mit denen Angehörige, Freunde oder Gemeindemitglieder aktiv Kinder, Jugendliche und Erwachsene beim Erreichen ihrer Ziele unterstützen können: Mehrfamilienarbeit, Neue Autorität, Familienrat, Open Dialogue. Die Settings reichen dabei von Familie, Kita und Schule über Jugendhilfe und Strafvollzug bis zur Psychiatrie.
Mit Beiträgen von: Idan Amiel, Eia Asen, Ulrich Baus, Ulrike Behme-Matthiessen, Anouck De Reu, Ben Furman, Christoph Klein, Tal Maimon, Thomas Pletsch, Erzsébet Roth, Jaakko Seikkula, Henner Spierling, Philip Streit, Erik van der Elst, Justine van Lawick, Lorenn Walker, Hanna Weber, Sue Young.

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Der Familienrat entspricht im englischen Sprachraum der Bezeichnung »Family Group Conferencing« (FGC). Er ist ein Hilfeplanungsverfahren, das in Neuseeland entwickelt wurde und mittlerweile weltweit verbreitet ist. Die grundlegende Philosophie des Familienrats besteht darin, dass die Familie und ihre Gemeinschaft selbst über die Souveränität verfügen, ihre eigene Hilfe zu entwerfen. Vor 1989 waren Kinder, die aus Maori-Familien stammten im Vergleich zu Nicht-Maori-Kindern häufiger in Kinderheimen und Gerichtsverfahren wiederzufinden. Beteiligte Pädagoginnen und Pädagogen sowie Richterinnen und Richter waren vor allem aus Europa zugewandert oder hatten einen europäischen Migrationshintergrund. Im Rahmen einer umfassenden Bürgerrechtsinitiative in Neuseeland wurden Veränderungen im Kinder- und Jugendhilfesystem vehement eingefordert, eben weil eine »kulturelle Invasion« der europäischen Familienwerte und Verwaltungsnormen erkannt wurde. Um für das Wohl und die Sicherheit eines Kindes zu sorgen, das besondere Unterstützung brauchte, kannte die traditionelle Gemeinschaft der Maori die Idee des mātua whāngai. 6Kinder, die auf Hilfe angewiesen waren, wurden im Kreis der erweiterten Familie versorgt. Der Familienrat hat in einer die ganze Familie einbeziehenden Whānau Conference 7, die die Maori in solchen Fällen durchführen, seine traditionellen Wurzeln. Erklärtes Ziel einer Empfehlung des Bürgerrechtskomitees war es, Prinzipien des mātua whāngai in das soziale System zu integrieren und somit den Fokus wieder mehr auf die kindliche Entwicklung und Erziehung mit Unterstützung seines familiären Umfeldes zu setzen (Ministerial Advisory Committee on a Maori Perspective for the Department of Social Welfare 1988).

Die Orientierung an dieser Tradition für eine bedarfsorientierte Reform des Hilfesystems dient hier als herausragendes Beispiel für eine realisierbare Kooperation zwischen Regierungsbehörden und einer bestehenden, lebensweltlichen Gemeinschaft. 1988 wurde vom Department of Social Welfare unter Berücksichtigung des Sachverständigenberichts der Expertenkommission das Modell des mātua whāngai in Form des Family Group Conferencing gesetzlich verankert (Ministerial Advisory Committee 1988). Außerdem wurde durch das Festhalten des Ablaufs, der Durchführung und der Rolle der Koordination eines Familienrats im vorliegenden Gesetz das Hilfesystem dazu verpflichtet, im Falle des Kinderschutzes und in der Jugendgerichtshilfe den Kreis der Betroffenen zu erweitern und in die Lösungsfindung miteinzubeziehen.

Die Koordinatorin eines Familienrats beginnt ihre Arbeit

Im Rahmen der Vorbereitungsphase verabredet sich die Koordinatorin mit der Mutter (siehe Abb. 1). »Die Kinder sollten auch dabei sein, wenn es möglich ist«, empfiehlt sie am Telefon. Sie wird von der Mutter an der Wohnungstür begrüßt. Eine stattliche brünette Frau mit modernem Kurzhaarschnitt, gemütlichem Outfit und rotlackierten Fingernägeln. Mit einem Lächeln lässt sie die Koordinatorin in ihre Wohnung treten: »Kommen Sie herein.« Diese folgt der Mutter durch den engen Flur in das Wohnzimmer. Neben einer alten Zweier- und einer Dreisitzer-Couch findet ein großer PC-Tisch mit einem 17-Zoll-Bildschirm Platz. Davor sitzt der neue Ehemann, dreht sich auf einem Bürostuhl um und lächelt freundlich: »Guten Tag, ich bin der Mann von Frau Özgür.« Er streckt der Koordinatorin eine Hand entgegen, während die andere Hand hastig seine Zigarette zum Mund führt, um gierig daran zu ziehen. Er scheint etwas nervös zu sein.

Gegenüber der größeren Couch befindet sich ein riesiger Fernseher. Stumm flimmert eine der aktuellen Nachmittagssoaps über den Bildschirm. Die Luft ist getränkt von frischem Zigarettenrauch und die Geräuschkulisse erinnert, dank dem PC aus den 1990ern, an einen Heizungskeller. Die Wohnung könnte etwas Weiß vertragen – Tapeten und Gardinen haben die Farbe des Nikotins angenommen. Die Mutter ruft nach den Kindern und prompt stehen Yunus (8), Adam (12) und Ali (16), der Älteste, im Wohnzimmer und nehmen nach einem »Hallo!« auf dem Boden Platz. Ein Smalltalk beginnt, wie es dem Paar denn die Woche so erging. Die Koordinatorin versucht das Gespräch auf den Familienrat zu lenken: »Die Mitarbeiterin vom Jugendamt berichtete Ihnen ja schon vom Familienrat und sie teilte mir mit, dass Sie dafür bereit wären?« Frau Özgür erwidert: »Glauben Sie mir, wir tun alles, um den Vater loszuwerden.« Sie lacht verlegen: »Der Vater ist ja auch gar nicht das Problem. Eher die neue Partnerin. Seitdem er mit ihr zusammenlebt, hetzt sie ihn gegen uns auf. Andauernd beschwert er sich, dass die Kinder nicht gepflegt genug wären. Oder sie zu viel Fernsehen schauen. Wir sind zu allem bereit, damit das aufhört. Obwohl ich nicht so recht daran glaube, dass das was ändern könnte.«

Das Jugendamt möchte den Familienrat vor allem für den Vater und so fährt die Koordinatorin fort: »Nun gut. Für einen Versuch wären Sie doch bereit, oder?« Die Mutter nickt und versichert, dass es ja vor allem um die Kinder gehe. Auch die Kinder werden gefragt. Yunus und Adam sind mittlerweile mit dem Handy beschäftigt, der Älteste antwortet für alle drei: »Also wir sind bei allem dabei, sodass Mama und Papa nicht mehr so viel streiten.« Die Koordinatorin erklärt, wie die Vorbereitung auf den Familienrat ablaufen wird. »Wir könnten heute schon eine Netzwerkkarte erstellen. Da Sie ja insgesamt fünf Personen sind, würde ich vorschlagen, dass ich heute mit Ihnen, Frau Özgür, und Ihrem Mann die Netzwerkkarte mache, und ich vereinbare einen zweiten Termin mit Ihren Kindern, wäre das in Ordnung?«. Die Mutter zögert: »Okay, aber das sollte bitte nicht länger als eine Stunde dauern.« Die Kinder ergreifen die Chance und ziehen sich in ihre Räume zurück. Auch aus den Kinderzimmern dröhnen die Ventilatoren weiterer Computer.

Abb 1 Schritte zur Durchführung des Familienrats Roth u Früchtel 2017 S - фото 2

Abb. 1: Schritte zur Durchführung des Familienrats (Roth u. Früchtel 2017, S. 27)

Die Vorbereitungsphase beginnt mit der Netzwerkarbeit

Die Koordinatorin holt ein großes Blatt Papier heraus: »Dann lassen Sie uns gleich loslegen.« Sie setzt ihre Routine fort: »Ich würde nun gern mit Ihnen einmal aufschreiben, wer bei Ihnen im Netzwerk denn alles so vorhanden ist. Es geht noch nicht darum, wer dann auch tatsächlich dabei sein wird. Es geht nur darum, wer grundsätzlich alles zur Verfügung steht.« Die Mutter beugt sich nach vorn, greift nach dem Stift und schreibt ihre Kinder, ihren Lebensgefährten und einen guten Freund des Lebensgefährten auf. »Das sind eigentlich alle, die ich dabeihaben möchte.« Die Koordinatorin setzt nach: »Es geht wie gesagt nicht darum, wer tatsächlich eingeladen werden soll, sondern wer alles so vorhanden ist in Ihrer Umgebung. Wissen Sie, manchmal vergisst man ja Personen, die im Nachhinein wichtig gewesen wären. Schreiben Sie auch gerne Bezugspersonen von Ihren Kindern auf.« Die Mutter zögert und listet mit erklärenden Beschreibungen der einzelnen Beziehungen weitere Personen auf. »Aber wie ich schon sagte: Die, die ich zu Beginn aufgeschrieben habe, die will ich dabeihaben.« Die Koordinatorin schaut auf das Blatt und überlegt, wie sie die Oma als wichtige Bezugsperson aller Kinder ansprechen soll. »Und Ihre Mutter wollen Sie wirklich nicht dabeihaben?« Frau Özgür fällt der Koordinatorin direkt ins Wort: »Nein, alle, bloß nicht meine Mutter. Sie haben ja keine Ahnung, wie das enden würde! Dann bin ich nicht mit dabei!«

»Frau Özgür, könnten Sie sich denn vorstellen, dass Ihre Mutter zumindest einen Brief für den Familienrat schreibt?« Die dreifache Mutter hat keine Einwände. Die Koordinatorin notiert sich das, fährt in der Planung fort und klärt Ort und Zeit mit der Familie ab. »Also, ich möchte nicht, dass das hier stattfindet. Das muss schon an einem neutralen Platz sein. Wir könnten das doch in der Moschee, hier um die Ecke machen, oder Salman?« Frau Özgür beugt sich nach vorn, um ihren Mann anzuschauen. »Ja, wir können mal fragen.« Die Koordinatorin bietet Unterstützung an für den Fall, dass es dort nicht möglich sein könnte. Auch die kulinarische Versorgung wird besprochen. »Ich mache das Lieblingsessen meines Ex-Mannes! Da bin ich aber auf das Gesicht seiner Lebensgefährtin gespannt!« Frau Özgür lacht und wirft dabei ihren Kopf in den Nacken.

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