Matthias Luserke-Jaqui - Buchstäblichkeit und symbolische Deutung

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In diesem grundlegenden Werk geht es um die Darstellung und Interpretation einer Kulturgeschichte der Literatur im Spannungsfeld von buchstäblichem Verstehen und symbolischer Deutung. Ausgangspunkt einer kritischen Diskussion philosophischer und literaturtheoretischer Positionen ist eine Reflexion über das Bild Offenes Buch von Paul Klee. Darauf aufbauend wird eine Poetik der Bedeutungsoffenheit entwickelt, die Philologie als eine Kulturgeschichte der Literatur versteht. An den Leitbegriffen von Poiesis (Philologie als Überlieferungsgeschichte), Katharsis (Philologie als Wirkungsgeschichte) und Aisthesis (Philologie als Deutungsgeschichte) wird das Modell PoiKAi generiert, mit dem sich eine Kulturgeschichte der Literatur schreiben lässt. Umfangreiche Register (Begriffe, Quellentitel, Namen) erschließen das Buch zusätzlich als Enzyklopädie.

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„Seine besten Gedichte hat er sämtlich auf dem Asperg, unter den ungünstigsten Umständen verfertiget; und grade der Zwang, unter dem er hier seufzte, schien die höchste Elasticität seiner Seele gewekt zu haben. Unter diesen besten verstehe ich, mit einem großen Theile des Publikums: die Fürstengruft; […]. Die Fürstengruft trug er seit seinem Aufenthalte zu München stets in der Seele, – wo ein Requiem in der Gruft die erste Idee in ihm entzündet hatte; wollte sie mehrmahlen zu Ulm schon ausführen; zürnte sie aber erst im dritten Jahre seiner Gefangenschaft nieder, als ihm Herzog Karl auf einen gewissen Termin hin ausdrüklich seine Freiheit versprochen hatte, und dieser Termin ohne Erfüllung vorüber gegangen war. Er dictirte dieses Gedicht eines Abends einem Fourier in die Feder bis zu der Strophe

‚Wo Todesengel nach Tyrannen greifen[‘] –

nachdem er sich vorher sehr stark gegen den Herzog erhizt hatte; und es hieß hier ausdrüklich: ‚ Facit Iracundia Versum. ‘ Nachher nahm er nur wenige Veränderungen damit vor; und es ist ganz ohne sein Zuthun, und sehr voreilig ins deutsche Musäum eingeschikt worden: denn es machte gleich nach seiner Erscheinung soviel Aufsehn, daß dem Herzoge etwas davon zu Ohren kam, und Seine Durchlaucht einen ihrer Günstlinge in den unangenehmen Fall sezten, Ihnen das Gedicht laut vorlesen zu müssen .

Dieser Umstand hat, wie ich gewiß weiß, vieles zu Verlängerung seines Arrests beygetragen.“33

So meldete schon 1779 das Schwäbische MagazinSchwäbisches Magazin : „Herr Schubart hat wieder mehrere Freiheit erhalten“34, was sich aber als Irrtum herausstellen sollte. Was Heinrich Leopold WagnerWagner, Heinrich Leopold in einem Brief vom 9. Februar 1777 an Maler MüllerMaler Müller schrieb, kann sicherlich als repräsentatives Urteil der jungen Intellektuellen dieser Zeit gelten: „– und Schubart ! wüthend werd ich wenn ich dran denke! War einer mit von den Wenigen die Muth hatten Wahrheit zu sagen! Warum sitzt er? Weist Dus so schreib mirs! – Die ……!“35

Reflexionen über die philologische Denkfigur der Zuschreibung am Beispiel von Schubart und Ludwig Philipp HahnHahn, Ludwig Philipp: Schubart an MillerSchubart an Miller – so heißt ein Gedicht, das SchubartSchubart, Christian Friedrich Daniel auf seinen Ulmer Freund Johann Martin MillerMiller, Johann Martin (1750–1814) am 31. Dezember 1776 schreibt; es schließt mit den hoffnungstrunkenen Worten: „Welch ein himmlisch neues Jahr!“36 Miller antwortet noch am selben Tag mit dem Gedicht Antwort an SchubartAntwort an Schubart , worin es heißt:

„Neue Wonn und neues Leben

Soll das neue Jahr uns geben!

Komm und reich die Hand mir dar!

Glück und Heil zum neuen Jahr!“37

Es sollte das schlimmste Jahr in Schubarts Leben werden. Kurz darauf, am 22. Januar 1777, wurde er nach Blaubeuren auf herzogliches Territorium gelockt, einen Tag später verhaftet und auf der Festung Hohenasperg ohne Anklage und Urteil inhaftiert.38

Der Aufruhr zu PisaDer Aufruhr zu Pisa (1776) ist das erste Drama von Ludwig Philipp HahnHahn, Ludwig Philipp (1747–1814). Es erscheint in Ulm in der Druckerei von Johann Conrad WohlerWohler, Johann Conrad. Sehr wahrscheinlich ist, dass Christian Friedrich Daniel SchubartSchubart, Christian Friedrich Daniel den Druck vermittelt hat. Demzufolge könnte es zuvor einen brieflichen Kontakt zwischen Hahn und Schubart gegeben haben. In Schubarts Korrespondenz ist allerdings kein Brief hierfür erhalten, der dies belegen könnte. Immer noch wird ein längerer Aufenthalt Hahns in Ulm behauptet, wo er Schubart persönlich kennengelernt haben soll, das ist aber ebenfalls nicht zu belegen und tatsächlich nur eine philologische Behauptung.39 Ich halte es hingegen für viel wahrscheinlicher, dass der Kontakt zwischen Hahn und Schubart über den gemeinsamen Dichterfreund Maler MüllerMaler Müller (1749–1825) in Mannheim gestiftet wurde, der schon 1765 zur Zeichenausbildung in Hahns Zweibrücken war. 1774 hat Müller erstmals ein Gedicht im Göttinger MusenalmanachGöttinger Musenalmanach veröffentlicht und dadurch die Aufmerksamkeit der Res publica litteraria – auch Schubarts – auf sich gezogen. Ab 1775 hielt er sich in Mannheim auf. In einem Brief vom 27. November 1776 an Müller schreibt Schubart: „Genies sind sichtbare Gottheiten, […]. Wie viel herrliche Gedanken hat KlingerKlinger, Friedrich Maximilian ohne Würkung verspritzt; da liegen sie nun im Mist und kannst lang warten, biß Aesops Hahn kommt und das Edelgestein aufscharrt.“40 Der Kommentar zur Briefausgabe, genauer zu diesem Brief bemerkt dazu, eine solche Fabel sei von Äsop nicht bekannt. Das entspricht durchaus dem heutigen Stand der Äsop-Forschung, jedoch, wenn man historisch genauer kontextualisiert, so ergibt sich leicht Aufschluss über diese scheinbar kryptische Anspielung. Die Editio princeps von ÄsopsÄsop Fabeln wurde von Buonaccorsi 1479 in Mailand vorgelegt. Heinrich SteinhöwelSteinhöwel, Heinrich hat ca. 1476 eine für die Buchgeschichte der Frühen NeuzeitFrühe Neuzeit maßgebliche Sammlung von Äsop zugeschriebenen Fabeln auf Deutsch herausgegeben, gedruckt wurde sie bei Johann ZainerZainer, Johann in Ulm und in über 20 verschiedenen Drucken bis zum Ende des 17. Jahrhunderts weit verbreitet.41 Als erster Text dieser Sammlung wird die pseudoäsopische fabel von dem Han und dem bernlinfabel von dem Han und dem bernlin abgedruckt, deren Ursprung auf eine „spätantike Prosabearbeitung des PhädrusPhädrus“42 zurückgeht und die in mittelalterlichenMittelalter Handschriften überliefert wird:

„Die erst fabel von dem Han vnd dem bernlin

AIn han suͦchet syne spys vff ainer misty. vñ als er scharret / fand er ain kostlichs bernlin an der vnwirdigen statt ligende. vo er aber daz also ligend sach sprach er. O du guͦtes ding wie ligst du so ellenglich in dem kätt? hette dich ain gytigë gefunden / wie mit grossen froͤden hett er dich vff gezuket / und werest du wider in den alten schyn dyner zierde gesetzet worden. So aber ich dich finde an der schnoͤden statt ligende. vnd lieber myne spys fünde. so bist du weder mir nüczlich noch ich dir[.] Dise fabel sagt esopus denen. die in lesent vñ nit verstant. die nit erkeñent die krafft des edeln bernlins. vnd das honig vß den bluͦmen nit sugñ kuͤnent. wañ den selben ist er nit nuͤczlich ze lesen.“43

Die steinhöwelscheSteinhöwel, Heinrich Fabelsammlung hat Martin LutherLuther, Martin als Etliche Fabeln aus Äsop Äsop (1530)44 bearbeitet, denn sie taugt nach seiner Einschätzung als Kinder- und Schulbuch zum Erlernen von Lebensweisheit. Da sich der Reformator aber an den sittlich bedenklichen Textstellen der Fabelsammlung stößt, entschließt er sich zu einer eigenen Übersetzung, die über die Vorrede und die Bearbeitung von 13 Fabeln aber nicht hinauskommt. Luther übernimmt von SteinhöwelSteinhöwel, Heinrich die Reihenfolge der Fabeln und bietet, wie Steinhöwel, als Nummer eins die Fabel vom Hahn und der Perle. Für ihn ist sie ein Exemplum für die menschliche Torheit. Der Titel lautet in der Handschrift Vom Han und PerlinVom Han und Perlin , im Druck Vom Hahn und PerlenVom Hahn und Perlen . LutherLuther, Martin resümiert das ‚Fabula docet‘ mit folgenden Worten: „Diese fabel zeigt an, Das, grobe leute, nicht wissen wo zu eine einige fabel nütze odder sie zu gebrauchen sey, darumb sie dis buchlin verachten, wie denn alle kunst vnd weisheit bey solchen leuten vnwerd vnd veracht ist, wie man spricht, kunst gehet nach brod“45. Man kann annehmen, dass SchubartSchubart, Christian Friedrich Daniel Luthers Schriften in der 24-bändigen LutherLuther, Martin-Ausgabe (1740/1753) von Johann Georg WalchWalch, Johann Georg (1693–1775) studiert hat, sowohl in Erlangen, während seines kurzen Theologiestudiums 1758 bis 1760, als auch in Ulm. Luther galt ihm als Autorität eben auch in Fragen kunstvoller Prosa. Die ÄsopÄsop-Bearbeitung mit einer Vorrede Luthers ist erst 1557 (sog. Jenaer Ausgabe) nach Luthers Tod erstmals erschienen und in der Walch-Ausgabe im 14. Band von 1744 unter der Überschrift „Thorheit“ abgedruckt.

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