Andreas Pittler - Mischpoche

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Der Polizeibeamte David Bronstein muss weisungsgemäß bei der Ausschaltung des Österreichischen Nationalrats 1933 zugegen sein. Er spürt, dass hier etwas zerbricht, und fragt sich unwillkürlich, wie es überhaupt so weit kommen konnte, liegt doch die Aufbruchstimmung nach dem Ersten Weltkrieg noch gar nicht so lange zurück …
In 14 Geschichten ermittelt der jüdischstämmige David Bronstein von der Wiener Mordkommission in realen Verbrechen aus der Zeit der ersten Österreichischen Republik von 1919 bis 1933.

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»Woher wissen S’ das mit dem Mantel und den Schuhen?«, fragte er daher.

»Weil das Luder damit ab’pascht ist«, kam es postwendend retour.

Nach leidlich zwei Stunden hatte Bronstein endlich einen Überblick über das Vorgefallene. Offensichtlich hatte sich die 20jährige Rosa Pichler bei der Hellebrand eingeschlichen, um festzustellen, ob es bei der Dame etwas zu holen gab. Und da dies der Fall gewesen war, schmiedete sie mit ihrem Geliebten den Plan, die Alte zu berauben. Hellebrand sagte aus, sie habe eben Bier holen wollen, und als sie zurückgekommen sei, habe sie den Liebhaber der Pichler gesehen, wie dieser mit einem Hackebeil ihren Kasten zertrümmerte. »Dort hab’ ich ja meinen Schmuck aufbewahrt, ned?!« Als das Pärchen erkannte, dass die Hellebrand früher als erwartet wieder eingetroffen war, beschloss es, die Zeugin zu beseitigen.

»Der ist mit dem Hackl auf mi losgangen, als wollt’ er mich schlachtigen. Ich hab mich natürlich g’wehrt mit Händ’ und Füß’, und g’schrien hab ich wie am Spieß. Dann hab’ ich mir denkt, solang’ ich mich noch beweg’, hören die ned auf, mich zu malträtieren, und so hab’ ich demonstrativ g’röchelt, die Augen verdreht und mich nimmer g’rührt. Dann haben s’ wirklich aufg’hört. Ich hab’ noch mitg’kriegt, wie das ausgschamte Mensch mein Mantel anzieht und meine Schuh, und dann sinds’ raus. Wohin, das weiß ich nicht.«

Ja, das wusste auch Bronstein nicht. Noch nicht. Doch andererseits mochte es nicht sonderlich schwer sein, den beiden auf die Schliche zu kommen, denn sie wirkten alles andere als professionell. Man brauchte nur ein Auge auf die amtsbekannten Hehler zu werfen, dort würden die beiden früher oder später auftauchen, da sie, nach allem, was bislang über sie bekannt war, über keinerlei Barmittel verfügten, die Sore daher schnellstmöglich versilbern mussten.

Zudem war die Pichler keine Unbekannte. Obwohl erst 20 Jahre alt, hatte sie bereits hinlänglich unter Beweis gestellt, was für ein Früchtchen sie war. Mit 13 war sie aus dem Heim ausgebüchst, und seitdem pendelte sie ohne Unterlass zwischen Häfen und Kriminal. Auch diesmal, so war Bronstein überzeugt, würde es nicht lange dauern, bis die Pichler wieder gesiebte Luft atmen würde.

Zwischenzeitlich hatte Pokorny auch in Erfahrung gebracht, um wen es sich bei Pichlers Geliebtem handelte. Der Mann hieß Karl Matauschek und war 22 Jahre alt. Im April des Vorjahres war er aus der Volkswehr entlassen worden und seitdem ohne Arbeitsverhältnis geblieben. Wie die beiden bislang ihren Lebensunterhalt bestritten hatten, konnte nicht eruiert werden, aber für Bronstein lag der Verdacht nahe, dass die beiden sich darauf spezialisiert hatten, arglosen Vermietern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Offenbar verlief diese Tour eine Zeit lang ganz erfolgreich, doch jede Serie kam einmal an ihr Ende. Diesmal erwies sich der Bogen als überspannt. Matauschek und Pichler würden keinesfalls weit kommen, aber sie würden für ihre Untaten fraglos lange sitzen.

Tatsächlich begann das Netz um die beiden immer enger zu werden. Alle Beherbergungsunternehmen waren angewiesen, sofort Meldung zu erstatten, falls ein junges Pärchen bei ihnen ein Zimmer begehrte. Die Bahnhöfe wurden ebenso überwacht wie alle Hehler und Pfandleihanstalten. Und Bronstein hatte in der Galerie verbreiten lassen, dass es für Hinweise auf die beiden ein namhaftes Sümmchen geben würde. In der Tat kam am Donnerstag ein Kleinganove in das Präsidium und verlangte Bronstein persönlich zu sprechen. Nachdem dieser ihm versichert hatte, dass seine Information, so sie sich als stichhaltig erweisen würde, dem Staat tatsächlich eine ansprechende Remuneration wert sein würde, erklärte der Mann, jemand, auf den die Beschreibung Matau­scheks passe, sei vor einer guten Stunde in der Leopoldstadt bei einem jüdischen Pfandleiher gewesen. Bron­stein wiederholte, sollte sich diese Aussage als richtig herausstellen, werde man sich erkenntlich zeigen, und ließ den Mann stehen. Mit einem Dienstwagen fuhr er an die angegebene Adresse. Dort befand sich ein abgetakeltes Geschäft, auf dem groß der Name Mordechai Tajtelbaum geschrieben stand. Bronstein betrat den Laden, und eine Erscheinung wie aus einem antisemitischen Flugblatt tauchte unter dem Ladentisch hervor. Ein schier endloser weißer Rauschebart hing dem Mann fast bis zum Bauchnabel und verdeckte die untere Hälfte des Gesichts, während die obere durch ein schieres Wagenrad von Hut unsichtbar blieb. Die Gestalt schleppte sich mühsam auf Bronstein zu und linste den Kriminalisten unsicher an. Dabei gab sie einige Worte von sich, deren Bedeutung Bronstein verschlossen blieb. »Herr Tajtelbaum?«, fragte Bronstein.

Die Person nickte und schickte eine neuerliche Wortfolge auf die Reise, die nun freilich anders klang. Offenbar hatte Tajtelbaum, nachdem er mit seinem ersten Versuch keinen Erfolg gehabt hatte, eine andere Sprache ausprobiert.

»Wie wäre es mit Deutsch?«, schlug Bronstein vor.

»Oj, Deitsch hot mar dar Barscheffer nit gegeben«, radebrechte Tajtelbaum. »Gavaritje Ruski? Ukrajnski?«

Auch ohne zu wissen, was »gavaritje« bedeuten mochte, ahnte Bronstein, dass hier Russisch- oder Ukrainischkenntnisse gefragt waren. Dieser Kapu-irgendwas aus Hietzing, der kam doch aus der Ukraine. Vielleicht vermochte der sich mit dem Manne zu verständigen. »Bin gleich wieder da«, raunte Bronstein und verließ das Geschäft, einen »was fir a Goj«murmelnden Tajtelbaum zurücklassend.

Leidlich eine Stunde später war Kapuszczak endlich aus Hietzing in der Leopoldstadt eingetroffen. Zuvor hatte er Bronstein am Telefon versichert, des Ruthenischen mächtig zu sein. In der Tat erhellte sich Tajtelbaums Miene, nachdem Kapuszczak sich in dieser Sprache bei ihm vorgestellt hatte. Auf die simple Frage des Uniformierten nach Karl Matauschek kam ein halber Roman aus Tajtelbaums Mund, den Kapuszczak penibel übersetzte. Fazit der Darlegungen war, dass Matauschek tatsächlich den gesamten Schmuck der Hellebrand bei Tajtelbaum habe versetzen wollen. Dieser hatte dem Geschäft auch zugestimmt, allerdings einschränkend gemeint, nicht über genügend Barmittel zu verfügen, um Matauschek sofort zufriedenstellen zu können. Daher sei vereinbart worden, dass Matauschek in drei Stunden wiederkomme, zu welchem Zeitpunkt man das Geschäft abschließen könne.

Kapuszczak hatte eben seine Übersetzung beendet, als die Tür aufging und ein 22jähriges Milchgesicht in die Runde blickte. Eine Schrecksekunde lang bewegte sich Matauschek nicht, dann sprang er auf die Straße, warf die Tür zu und suchte sein Heil in der Flucht. Kapuszczak setzte ihm nach und riss ihn achtzig Meter vom Geschäft nieder. Dabei platzte Matauscheks Manteltasche auf und einige Ringe und Ohrgehänge kollerten über das Trottoir. Kapuszczak fixierte den Ganoven, dieweilen Bronstein, der nun auch herangekommen war, das Diebesgut aufhob. Er sah Matauschek lange an, dann schüttelte er nur den Kopf. »Was für ein Trottel«, murmelte er.

Während sie auf den Gefangenenwagen warteten, fragte Bronstein unvermittelt: »Wieso können Sie eigentlich Ruthenisch?«

»Weil bin aufwachsen dort.«

»Ich hab’ geglaubt, Sie sind so ein strammer Deutschnationaler! Wenn Sie Ruthenisch besser sprechen als Deutsch – und das tun Sie –, warum sind Sie dann überhaupt hierhergekommen?«

Kapuszczak zögerte eine Weile, als müsse er jedes seiner Worte sorgfältig abwägen. Dann erst antwortete er. »20 Jahre ich war Österreich dort. Nach Ende Monarchie und Anfang Republika, war Feind, obwohl immer bin Ruthene gewesen. Niemand mehr redete mit mir. Blieb nur Emigracija.«

So war das also mit den Kapuszczaks, Narutinskys, Woprschaleks und Szentszerenyis. Sie hatten, historisch gesehen, auf das falsche Pferd gesetzt und eine Rechnung bezahlen müssen, für die jemand anderer verantwortlich zeichnete. Und jetzt gerierten sich diese Männer als Deutschnationale, in der Hoffnung, diesmal auf das richtige Pferd zu setzen. In Wirklichkeit, so wusste Bron­stein, hatten diese Menschen ihre Heimat schon verloren, als sie sich bereit erklärt hatten, einem Herrn zu dienen, der von den Landsleuten als Fremdkörper empfunden worden war. Und so waren sie selbst zu Fremdkörpern geworden – dort wie hier. Bronstein bemühte sich um ein mitfühlendes Lächeln und klopfte Kapuszczak auf die Schulter. »Das haben S’ eben sehr gut g’macht. Gratulation, Herr Kollege.«

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