Martin Ressagg - Später Aufbruch

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Später Aufbruch: краткое содержание, описание и аннотация

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Im Frühjahr 2014 wird der 48-jährige Marketingmann M. Ressagg vollkommen überraschend gekündigt und muss seinen Arbeitsplatz unverzüglich räumen.
War er zu teuer? War er zu unbequem? Er wird es nie erfahren.
Es beginnt ein verzweifelter Kampf um einen neuen Job. Immer wieder teilt man Ressagg mit, dass man für eine Stelle besser geeignete Bewerber gefunden hat. Die angeblich besetzten Positionen werden jedoch erneut ausgeschrieben.
Alle Wege zu einem Neubeginn sind knapp vor dem 50. Geburtstag versperrt. Also tritt Ressagg vollkommen unvorbereitet zur Aufnahmeprüfung an einer Lehrerbildungsanstalt an und katapultiert sich überraschend in die vorderste Reihe der Studienwerber. Das Studium scheint allerdings nicht finanzierbar. Ein Brandschreiben an den Leiter der AMS-Niederlassung und ein unglaublicher Zufall machen es schließlich möglich, dass er die Ausbildung zum NMSLehrer antreten kann.
Während dieser drei Jahre macht Ressagg allerhand kuriose Erfahrungen. Er scheint in eine vollkommen andere Welt einzutreten. Mit satirischem Unterton beschreibt der Autor diese „Studentenwelt“, berichtet aber in zahlreichen Rückblenden auch von absurden Vorkommnissen in einem mittelständischen Familienbetrieb. Es wird deutlich, über welche Mechanismen Untergebene drangsaliert werden und wie Firmengeld geschickt für private Interessen eingesetzt wird.
Diese Satire bietet tiefe, oft erschütternde Einblicke in die Welt eines mittelständischen Unternehmens und zieht Vergleiche zur Parallelwelt der angehenden Akademiker.

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Eine ehemalige Arbeitskollegin aus längst vergangenen Tagen hatte sich – nachdem meine vorvorletzte Firma insolvent geworden war – beim AMS beworben. Seit mittlerweile 19 Jahren ist sie in einer anderen Bezirksstelle als Beraterin tätig und genießt demonstrativ jene Bonifikationen, welche die Unternehmen der öffentlichen Hand ihren Mitarbeitern ermöglichen (zusätzliche Urlaubstage, Gesundheitstage samt Übernahme von Hotelkosten, Fortbildungen während der Arbeitszeit usw.). Spontan erkundigte ich mich, ob nicht etwa beim AMS ein Platz als Berater frei wäre – schließlich stieg in jenen Tagen die Arbeitslosigkeit dramatisch an. Die Brünette starrte weiter vor sich auf den Tisch. »Aber wenn Sie bei uns arbeiten möchten, da müssen Sie zuerst einmal für

20 Wochen nach Linz zur Einschulung!«, warnte sie mich. Wenn die Dame glaubte, mich damit nachhaltig erschreckt zu haben, so täuschte sie sich gewaltig. Dass jemand, der in den letzten Jahren förmlich am Schreibtisch angekettet war, eine bezahlte Schulungsmaßnahme während der Dienstzeit als willkommene Abwechslung betrachten könnte, war ihr wohl nicht bewusst. Ich solle einfach eine Bewerbung an jene E-Mail-Adresse schicken, welche ich auf der Homepage fände. Nun wurde ich aber nochmals lästig: Ich wollte wissen, wer die eingehenden Bewerbungen verwaltet, damit ich meine Bewerbung etwas gezielter und mit persönlicher Anrede einbringen könne – sogleich hatte ich ein Zettelchen mit der Mailadresse der betreffenden Frau Magister in Händen.

Als ich mich verabschiedete, streckte ich meiner Beraterin die Hand entgegen. Diese Geste schien sie sehr zu überraschen – es kostete sie offenbar etwas Überwindung, sich per Handschlag von mir zu verabschieden. Das war also meine erste, wenig erquickliche Erfahrung mit unserem AMS.

Der Nachspeis’-Skandal

Trotz der bereits geschilderten Situation, welche im Unternehmen meines ehemaligen Arbeitgebers herrschte, wird so mancher unter euch noch immer nicht so ganz verstehen, wie man froh sein kann, einen ordentlich dotierten Job zu verlieren, den man noch dazu mit viel Freude ausgeübt hat. Daher habe ich mich entschlossen, zum allgemeinen besseren Verständnis in diesem Buch einige Episoden zu schildern, welche man kaum zu glauben vermag, welche aber genau so passiert sind. Beispielsweise fällt mir soeben jenes kuriose Erlebnis ein, welches ich nach einem Betriebsausflug samt Besuch der Messe in Verona hatte. Solche Ausflüge waren für die Mitarbeiter üblicherweise eine recht willkommene Abwechslung. Meist hatte die Chefin Migräne oder musste auf den Dackel aufpassen, also war der Chef alleine mit seinen Leuten unterwegs und üblicherweise locker und gut gelaunt. Bisweilen aber war die Chefin überraschenderweise doch dabei und nützte die Situation selbstverständlich, um irgendwelche Skandale zu entdecken.

Am Sonntagnachmittag waren wir aus Italien zurückgekehrt. Ich muss vorausschicken, dass ich freitagmorgens meine Geldbörse im Auto meiner Frau vergessen und mir daher einen »Fuffy« (50er) von Frank ausgeliehen hatte. Nun war es Montagnachmittag. Ganz unvermittelt rief mich der Chef zu sich. »Nehmen Sie doch Platz, wie hat Ihnen denn der Messebesuch gefallen, sollen wir an unserem Stand für nächstes Jahr etwas ändern?« Ich war mit dem Stand bezüglich Größe und Ausstattung eigentlich sehr zufrieden gewesen, das teilte ich dem Chef auch mit. »Ach ja, das muss ich Ihnen jetzt auch noch sagen: Sie haben sich am Freitagabend ja um halb elf noch eine Nachspeise bestellt.« Ich stutzte. »Also, das geht so nicht, alle anderen sind so bescheiden und beenden das Essen ganz normal – nur Sie müssen da wieder eine Ausnahme machen und sich um diese Zeit als Einziger noch eine Nachspeise bestellen.« Ich war baff. Natürlich wies ich jetzt darauf hin, dass drei bis vier Kollegen zur gleichen Zeit jeweils einen Aperol oder einen Rotwein bestellt hatten, Getränke, die, wie ich mich erinnern konnte, zumindest jenen Betrag gekostet haben mochten, welcher für meine Panna Cotta angefallen war. »Darum geht es ja gar nicht, Sie hätten sich ja noch drei Gläser Wein bestellen können, da hätte sich niemand etwas dabei gedacht – aber nein, Sie bestellen sich ausgerechnet eine Nachspeise.« Meine Verblüffung kannte kein Ende. »Und am Sonntag, bei unserer Rast in Wielsbruck, da haben Sie sich wieder als Einziger eine Mehlspeise bestellt.« Ich musste das korrigieren – ich war etwas früher als alle anderen mit dem Essen fertig geworden und wollte mir kurz die Füße vertreten. Dabei hatte ich eine Konditorei entdeckt und mir dort von meinem eigenen Geld eine Nachspeise gekauft, den letzten Bissen hatte ich beim Einsteigen in den Bus vertilgt. »So geht das nicht! Wenn Sie in einer Konditorei etwas Süßes sehen, dann müssen Sie doch zu mir kommen und mich darüber informieren, vielleicht hätten ja auch andere Kollegen noch eine Nachspeise gewollt. Das ist jetzt ganz egal, um wessen Geld Sie das gekauft haben.« Sapperlot! Aber okay, jetzt wusste ich auch das. Der Chef war aber noch immer nicht fertig: »Und Sie haben ja auch Ihre Geldbörse vergessen, nicht? Also, das wirft auf Sie als erwachsenen Mann und als Großvater kein gutes Licht. In einem solchen Fall können Sie doch jederzeit zu mir kommen und mir das vertraulich sagen, ich helfe Ihnen dann doch gerne aus, aber das brauchen doch die Kollegen nicht mitzubekommen.« Seit diesem Tag weiß ich, dass es für einen jungen Großvater absolut unschicklich ist, seine Geldbörse zu vergessen. Hatte es bei früheren Ausflügen mit der Chefin noch »echte« Skandale um betrunkene Lehrmädchen gegeben (die mit dem Rauswurf eines Kollegen endeten), so war diesmal der unsägliche »Nachspeisen-Skandal« das Highlight der Saison. Das Traurigste an dieser Geschichte war aber wohl, dass ein an sich selbstbewusster Unternehmensgründer sich vor einem Mitarbeiter zum Kasperl machte, weil die Chefin aufgrund ihres permanenten psychischen Ausnahmezustandes stets danach strebte, irgendein Fehlverhalten von Mitarbeitern entdecken und korrigieren zu müssen.

Wohin geht der Weg?

Gut. Das AMS hatte also nicht das allergeringste Interesse, mir eine Umschulung zum Pädagogen zu ermöglichen. Gott sei Dank strotzte das Internet geradezu von verlockenden Jobangeboten. Ich hatte bei der lokalen Einschränkung einen relativ großen Radius gewählt, denn ich würde mir ja ohnehin aussuchen können, wo meine Schmerzgrenze hinsichtlich Arbeitsweg dann liegen würde. Dies müsste man sicherlich im Bezug auf das zu erwartende Gehalt sehen, denn ich hatte keine Ambitionen, für ein Nettogehalt von 1500 Euro monatlich hundert Kilometer am Tag zu fahren.

Im Keller hatte ich ein kleines Fotostudio aufgebaut. Eine gute Spiegelreflexkamera, zwei synchronisierte Aufsteckblitze, ein großer, neutraler Hintergrundkarton und die Unterstützung meiner Frau – so entstanden einige sehr brauchbare Bewerbungsfotos. Da meine letzten Bewerbungsschreiben schon Jahre zurücklagen (natürlich hatte ich auch während meiner Tätigkeit bei den Bammers fallweise eine Testbewerbung abgeschickt), musste erst einmal alles auf den neuesten Stand gebracht werden. Die letzten absolvierten Kurse im Lebenslauf eintragen, Bestätigungen einscannen usw. – aber ich hatte ja Zeit. Insgesamt sandte ich in den folgenden Wochen gut 35 Bewerbungen aus. Teilweise auch für Positionen, bei denen das angegebene Gehalt mir bereits signalisierte, dass sie für mich wahrscheinlich nicht in Frage kommen würden. Teils auch auf ausgeschriebene Stellen, für welche ich wohl haushoch überqualifiziert sein würde. Aber einen Job wie bei der Firma Bammer würde ich wahrscheinlich ohnehin mein Lebtag lang nicht mehr erwischen. Ach ja, auch das sei noch erwähnt: Selbstverständlich erhielt auch die Frau Magister vom AMS eine Bewerbung von mir. Ein Pöstchen im Schoße unseres Staates mag vielleicht nicht ganz so gut bezahlt sein wie mein letzter Job in der Privatwirtschaft, aber sehr sicher ist er allemal.

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