Christian Grawe - Theodor Fontane. 100 Seiten

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Theodor Fontane. 100 Seiten: краткое содержание, описание и аннотация

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In Brandenburg und in ganz Deutschland wird dieses Jahr mit vielen Veranstaltungen des 200. Geburtstags von Theodor Fontane gedacht. Als Romanautor und Balladendichter weiter lebendig, verschafft er auch als Journalist, Reiseschriftsteller und Zeitbeobachter heutigen Lesern einen Zugang zur Welt des späten 19. Jahrhunderts, gerade in seiner kritischen und durchaus nicht widerspruchsfreien Haltung gegenüber der preußischen Gesellschaft. Christian Grawe zeichnet ein pointiertes wie lebendiges Porträt eines der bekanntesten deutschen Dichter und eröffnet dabei ein im literarischen Sinne des Wortes «weites Feld».

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»Kreuzzeitungsthum«

»Ich habe jetzt den Poeten aus- und den Zeitungsmenschen angezogen«, so charakterisierte Fontane seine literarische Neuorientierung an seine Frau, und tatsächlich veröffentlichte er nach 1851, mit Ausnahme des Bandes Balladen (1861), 25 Jahre lang kein im engeren Sinn literarisches Werk. Dagegen erschienen Sachbücher und eine Unzahl von Korrespondenzen, Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln und Rezensionen, viele davon anonym. Einen erheblichen Teil davon fasste Fontane in England ab, denn er hatte – anglophil wie er war – das Glück, 1852 halboffiziell und dann 1855 bis 1859 offiziell für die preußische Regierung in London zu arbeiten. Einen Teil der Zeit verbrachte seine Familie mit ihm dort.

Im bürgerlichen Sinn war Fontanes Karriere nicht erfolgreich; sie förderte weder sein Ansehen noch sein Einkommen, denn er wurde immer nur in untergeordneten Funktionen beschäftigt und auch in diesen gelegentlich von seinen Vorgesetzten kritisiert. Der Leiter der preußischen ›Zentralstelle für Preßangelegenheiten‹, Immanuel Hegel, fällte Ende November 1858 ein vernichtendes Urteil über den damals Vierzigjährigen:

Es scheint, daß Ihnen […] die praktische Anlage, gleichsam die Industrie – im anständigsten Sinn – fehlt. Sie sind zu kontemplativ und zu kritisch. Sie betrachten die Personen und Zustände, wissen sie aber nicht zu behandeln und für sich nützlich zu machen.

Kein Wunder, dass Fontane einen Monat später seine Stellung bei der preußischen Regierung aufgab. Er wechselte 1860 zur erzkonservativen Kreuzzeitung . In welches politische Fahrwasser er sich damit begab, wird in der Schilderung seiner Vorstellung beim Chefredakteur der Zeitung in Von Zwanzig bis Dreißig deutlich:

Er war aus seinem Nachmittagsschlafe kaum heraus und rang sichtlich nach einer der Situation entsprechenden Haltung. Ich hatte jedoch verhältnismäßig wenig Auge dafür, weil ich […] nur sein unmittelbares Milieu sah, das links neben ihm aus einem mittelgroßen Sofakissen, rechts über ihm aus einem schwarz eingerahmten Bilde bestand. In das Sofakissen war das eiserne Kreuz eingestickt, während aus dem schwarzen Bilderrahmen ein mit der Dornenkrone geschmückter Christus auf mich niederblickte.

Seine Beziehung zu England blieb bestehen, denn er übernahm bei der Zeitung die Position des englischen Redakteurs, als der er aus verschiedenen Quellen Informationen über Großbritannien zu den anonymen ›unechten Korrespondenzen‹ zusammenstellen musste. Die Texte erweckten oft den Eindruck, als habe Fontane die Fakten selbst vor Ort recherchiert. Seine tatsächlichen angelsächsischen Erfahrungen und Erlebnisse verarbeitete er dann in drei Reisebüchern: Ein Sommer in London (1854), Jenseits des Tweed. Bilder und Briefe aus Schottland (1860) und Aus England. Studien und Briefe über Londoner Theater, Kunst und Presse (1860).

Die Jahre in England und die schottische Reise 1858 wirkten sich entscheidend auf Fontanes literarische Karriere aus, denn hier entstand der Plan für die Wanderungen durch die Mark Brandenburg , die Fontane bis Ende seines Lebens beschäftigten: ein Projekt des konservativ-preußischen Fontane. Diesem märkischen Unternehmen sollte bald ein zweites, noch ›preußischeres‹ folgen: Zwischen 1864 und 1876 veröffentlichte Fontane drei voluminöse Bücher über die Kriege Preußens gegen Dänemark (1864), Österreich (1866) und Frankreich (1870/71), die durch Otto von Bismarcks politisches Geschick zur Einigung des Deutschen Reiches unter preußischer Dominanz führten.

Das erste Projekt erforderte viele Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung Berlins, das zweite führte Fontane nach Dänemark, Österreich und Frankreich. Da seine Anstellung bei der Kreuzzeitung nur »täglich 3 Stunden von 9 ½ bis 12 ½« beanspruchte, meinte er 1894 verklärend: »Meine schönsten Urlaubszeiten habe ich bei der Kreuz-Zeitung gehabt«. Auch über seine Abenteuer im ›Feindesland‹ Frankreich – er wurde Anfang Oktober 1870 als angeblicher Spion verhaftet und am 22. November nach Bismarcks Eingreifen freigelassen – veröffentlichte Fontane zwei Bücher: Kriegsgefangen. Erlebtes 1870 und Aus den Tagen der Occupation (zwei Bände, 1871). Um Italien kennenzulernen – ein seit den Vierzigerjahren gehegter Wunsch –, reiste er 1874 und 1875 endlich auch dorthin; das Tagebuch, das er dort führte, mutet allerdings an vielen Stellen naiv an.

Seine manchmal langen Abwesenheiten, die berufliche Notwendigkeit mit dem freien Leben einer »Junggesellenschaft« verbanden, belasteten allerdings Fontanes Ehe stark. Einen ausgeprägten Familiensinn kann man Fontane nicht nachsagen. Während er auf diese Weise ein arbeitsreiches, anstrengendes, finanziell eingeschränktes, aber doch erlebnisreiches Reiseleben führte, musste seine frustrierte Frau zu Hause manchmal bei Freunden unterkriechen und sich kümmerlich durchschlagen. Sogar bei der Geburt zweier Kinder und an mehreren Weihnachten war Fontane abwesend.

»Ehefragen und Ehestreitigkeiten«

Da Fontane ab 1850 – mit einer kurzen Unterbrechung – ein regelmäßiges, wenn auch kleines Einkommen hatte, heiratete er im Oktober desselben Jahres Emilie Rouanet-Kummer (1824–1902), mit der er seit 1845 verlobt gewesen war. Auch Emilie entstammte einer Hugenottenfamilie, war aber unehelich geboren. Ihre leibliche Mutter sah sich außerstand, ihr Kind aufzuziehen, und so wurde es im Alter von drei Jahren von dem Berliner Kommerzienrat K. W. Kummer und dessen Frau adoptiert, die allerdings bald starb. Fontane kannte Emilie flüchtig schon aus seiner Berliner Schulzeit; im Alter schrieb er, in Von Zwanzig bis Dreißig : »Ich habe viele hübsche Hochzeiten mitgemacht, aber keine hübschere als meine eigne.«

Brief Fontanes von einer seiner Reisen durch Brandenburg am 18 Mai 1868 an - фото 6

Brief Fontanes von einer seiner Reisen durch Brandenburg am 18. Mai 1868 an seine Frau Emilie

Der Briefwechsel des Ehepaars zwischen 1844 und 1898 ist weitgehend erhalten und erlaubt einen geradezu ›voyeuristischen‹ Einblick in die Ehe. Er lässt an ihrer tiefen lebenslangen Zuneigung und der Dauerhaftigkeit der Ehe keinen Zweifel, aber im Alltag war ihr gemeinsames Leben über Jahrzehnte durch Fontanes künstlerische, sensible, nervenschwache, krankheitsanfällige »Junggesellennatur« – so 1855 in einem Brief an Ludwig Metzel – und Emilies Bedürfnis nach bürgerlicher und finanzieller Sicherheit starken Belastungen, gegenseitigen Kränkungen und Vorwürfen ausgesetzt. 1870 sprach er in einem Brief an Emilie sogar von seiner »20 jährigen, unerträglichen Ehe«. Erst im Alter verlief das Eheleben harmonisch, konnte das Ehepaar bequeme gemeinsame Urlaube unternehmen. Nun fand Fontane liebenswürdige, anerkennende Worte für seine Frau:

ein anständiges sich Helfen, mit guter Rollenverteilung, bedeutet viel in der Ehe, und »mine Fru« hat diese große Sache geleistet. Um nur zwei Dinge zu nennen: sie hat mir alle Bücher und alle Zeitungen vorgelesen und hat mir alle meine von Korrekturen und Einschiebseln starrenden Manuskripte abgeschrieben, also, meine dicken Kriegsbücher mit eingerechnet, gute vierzig Bände. Sie war vor allem auch eine Haushälterin von jener nicht genug zu preisenden Art, die Sparsamkeit mit Ordnungssinn und Helfefreudigkeit verbindet. […] Ich muss […] noch weiteres an meiner Ehehälfte loben, und zwar ihr Temperament, ihren ausgesprochenen ästhetischen Sinn, ihre Naivität und nicht zum wenigsten ihre Unlogik. ( Von Zwanzig bis Dreißig )

Von den sieben Kindern, die Emilie zwischen 1851 und 1863 gebar, erreichten drei Söhne und eine Tochter das Erwachsenenalter. Fontane musste seine wachsende Familie mit einem geringen Einkommen durchbringen. Manchmal war es schwierig, »auch nur das bescheidenste Brot zu finden«, vertraute er Wilhelm Wolfsohn im Januar 1852 an. Noch als Fünfzigjähriger bedauerte Fontane seiner Frau gegenüber »die ganze Bettelhaftigkeit unserer Zustände«. Zeitweilig versuchte er sein Einkommen mit Vorträgen und Privatunterricht und kurzfristig sogar mit einer Schülerpension aufzubessern, und wiederholt schrieb er ›Bettelbriefe‹ an den preußischen König. Die »bedrohliche Finanzlage des Hauses« verurteilte die stimmungsabhängige Emilie zu einem entbehrungsreichen, erschöpfenden Leben. Fontane war sich bewusst, dass seine Frau »den Schmerz nicht verwinden kann, arm zu sein«. Sie litt unter der niedrigen gesellschaftlichen Stellung ihres Mannes, der umgeben war von erfolgreichen, besser gestellten Freunden mit adligen, akademischen, militärischen Titeln oder Beamtenstatus.

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