Günter Mosler - Als DDR-Auslandskader in Mosambik (1979 – 1982)

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Als DDR-Auslandskader in Mosambik (1979 – 1982): краткое содержание, описание и аннотация

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Die DDR-Regierung hat großes Interesse, bei der Entwicklung der jungen Republik Mosambik – unlängst befreit von portugiesischer Kolonialausbeutung – mitzumischen. Einerseits sind es politische, sozialistische Aspekte, andererseits aber auch die Hoffnung, an den reichhaltigen Bodenschätzen des afrikanischen Landes mitzuverdienen. Günter Mosler wird als Auslandskader abkommandiert, erhält die Aufgabe, als Bauabteilungsleiter Baumaßnahmen für das Steinkohleförderprogramm CARBOMOC in Moatize mit einheimischen Arbeitskräften zu realisieren. Schon bald wird er mit mannigfaltigen Problemen konfrontiert. Armut, Krankheiten, schwache Arbeitsproduktivität, desolate Wirtschaft, fehlende Baustoffe und von gegnerischen, bewaffneten Banden zerstörte Transportwege, um nur einiges zu nennen. Trotz allem hat Günter Mosler, während seiner dreijährigen Tätigkeit in Mosambik, die ihm anvertrauten Aufgaben erfolgreich gemeistert.

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Günter Mosler Günter Mosler Als DDRAuslandskader in Mosambik 1979 1982 - фото 1

Günter Mosler

Günter Mosler

Als DDR-Auslandskader in Mosambik

1979 – 1982

Zwischen Dschungel, Taiga, Savanne, Wüste und Heimat

Engelsdorfer Verlag

Leipzig

2013

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.dnb.deabrufbar.

Copyright (2013) Engelsdorfer Verlag Leipzig

1. digitale Auflage 2013: Zeilenwert GmbH

Alle Rechte beim Autor

Fotos © Günter Mosler

ISBN 9783954887705

www.engelsdorfer-verlag.de

INHALT

Cover

Titel Günter Mosler Günter Mosler Als DDR-Auslandskader in Mosambik 1979 – 1982 Zwischen Dschungel, Taiga, Savanne, Wüste und Heimat Engelsdorfer Verlag Leipzig 2013

Impressum Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.dnb.de abrufbar. Copyright (2013) Engelsdorfer Verlag Leipzig 1. digitale Auflage 2013: Zeilenwert GmbH Alle Rechte beim Autor Fotos © Günter Mosler ISBN 9783954887705 www.engelsdorfer-verlag.de

Vor dem neuen Auslandsarbeitseinsatz

Meine Dienstreise in die VR Angola vom 28. März – 16. April 1979

Vor der Ausreise

Das erste Jahr 1979/1980 in Moatize

Das zweite Jahr 1980/1981 in Moatize

Das dritte Jahr 1981/1982 in Moatize

VOR DEM NEUEN AUSLANDSARBEITSEINSATZ

Nach einem langem Kadergespräch im Ministerium für Bauwesen der DDR, liegt meine Bereitschaft zum weiteren Auslandarbeitseinsatz vor.

Im arabischen Raum, wie in Syrien, Irak oder Kuwait wäre der nächste Arbeitseinsatz möglich. Helene an meiner Seite, Dollarscheine zum Leben, Rest transferieren, aber auch ein arabisches Land kennenlernen - das alles hat seinen Reiz. Denkbar wäre ein Einsatz in Syrien. In Aleppo werden Stahlbetonsilos im Gleitbauverfahren von der DDR gebaut. Über Bau-Exportleistungen im NSW erfährt man nichts, in der Kombinatsleitung ist das ein geschütztes Geheimnis. Danach zu fragen, könnte für einen Reisekader böse Folgen haben. Der „Dollar-Kuchen“ ist längst unter einigen Genossen und Nichtgenossen verteilt.

Seit dem 2. Mai 1978 bin ich wieder im VEB Bau- und Montagekombinat „Chemie“ im Einsatz, aber nicht in Zeitz, sondern im Betriebsteil Leuna. Die Oberbauleitung hat von meiner Bereitschaft zum weiteren Auslandeinsatz Kenntnis genommen und versetzte mich daraufhin in die Baubetriebsleitung.

Es wäre nicht böse gemeint, aber verständlich: Für langfristige Aufgaben bin ich für eine Oberbauleitung ungeeignet.

Also muss ich die bittere Pille schlucken, jeden Morgen 4:00 Uhr aufstehen, um ca. 4:50 Uhr zur Bushaltestelle rennen und am späten Nachmittag gegen 17:30 Uhr zu Hause sein.

Als Technologe wälze ich Bauzeichnungen, stelle Baumaterial, Arbeitszeiten und Baumaschineneinsätze zusammen, erarbeite Bauablaufpläne, löse Aufträge und Bestellungen aus, bin auf Baustellen zu Arbeitsberatungen oder Erläuterungen bestimmter Details einer technologischen Ausarbeitung.

Wenn ich in einer Oberbauleitung erscheine, betrachtet man mich als Exot: „Ach du bist der Mosler, der in Vietnam und Sibirien war.“

„Haben die Amerikaner den Vietnamesen großen Schaden angerichtet?“

„Ist es dort wirklich so schwülwarm? “

„Was habt ihr dort gebaut? “

„Gibt es in Vietnam nur Reis zum Essen?“

„Habe gehört, Vietnamesen essen Hundefleisch. Stimmt das?“

„Sind Vietnamesinnen scharfe Weiber?“

„Habe gehört, Vietnamesinnen haben kleine Tüten. Stimmt das? “

Andere stellen Fragen zu Sibirien:

„Ist dort wirklich so kalt, dass die Spucke wie ein Stein zu Boden fällt?“

„Mein Alter erzählt, dass ihm bei den Russen, in der Gefangenschaft, der Arsch an der Latrine festgefroren ist und beim Pinkeln, im Freien, kam am Ende eine dünne Eisstange heraus, aber weißt du, wenn mein Alter was gesoffen hat, erzählt er Stories über sein Leben in der Gefangenschaft.“

„Wie kann man bei -40 °C/-30 °C arbeiten?“

„Gibt es spezielle Technologien zur Herstellung und Verarbeitung von Beton bei den sowjetischen Freunden?“

„Der Boden ist doch gefroren, wie kann man darauf bauen?“

„Scheint auch dort die Sonne?“

Sie stellen diese Fragen und ich gebe bereitwillig Auskunft. Meine Dia-Vorträge im Baubetrieb, Schulen, Hausgemeinschaften kommen gut an. Von Schülern kommen ebenfalls interessante Fragen: „Wie weit ist der Kommunismus in der Sowjetunion fortgeschritten?“

„Ob ich in Moskau Leonid Breschnew begegnet bin oder ob ich im Lenin-Mausoleum war.“

„Liegt dort tatsächlich der Leichnam Lenins oder eine Wachspuppe?

„Gibt es in Sibirien auch Sommerferien oder nur Winterferien?“

Auch solche Fragen beantworte ich ausführlich.

Obwohl die Tätigkeit in der technischen Abteilung interessant ist, füllt sie mich nicht aus. Acht Stunden lang im verqualmten Raum sitzen, schmeckt mir nicht. Unter beliebigem Vorwand, mit einer Englischvokabelliste in der Hand, verlasse ich den Raum, gehe ins Freie und pauke Englisch.

Mein Parteisekretär kommt auf mich zu und sagt: „Günter, von der Kreisparteileitung wurdest du für den kommenden Kreisparteilehrgang und anschließend für die Bezirksparteischulung in Ballenstedt nominiert. Für deine verantwortungsvolle Auslandstätigkeit brauchst du theoretische Kenntnisse über Marxismus-Leninismus, damit du standfest in Diskussionen mit Andersdenkenden bist. Aus deinen Akten geht hervor, du hast an so wichtigen Lehrgängen noch nicht teilgenommen.“

Mein Gehirn wird immer hellhöriger und denkt: ‘So ein Scheiß passt doch nicht in mein Berufsumfeld.’ Doch ich antworte meinen Parteisekretär: „Oh, das ist nett, dass die Kreisparteileitung an mich denkt. Warum nicht? Wenn das in meinen Zeitplan passt, bin ich sofort bereit, meine marxistisch-leninistischen Kenntnisse zu vertiefen. Die Kreisparteileitung hat recht, wertvolle Argumente für Diskussionen mit Andersdenkenden sind eine gute Waffe, Genosse Parteisekretär.“ Bei dieser Lüge werde ich gar nicht rot im Gesicht.

Über zwei Wochen bin ich schon in Leuna, die tägliche Fahrt hin und zurück. Es wird immer langweiliger. An das Kramen in verstaubten Zeichnungen und Akten kann ich mich nicht gewöhnen. Ich bewundere die Kollegen, die täglich viele Stunden den Stuhl oder Sessel drücken, Frühstück, Mittag und Kaffeetrinken pflegen, dazwischen arbeiten und den Feierabend erwarten. In der Baubetriebsleitung gibt es auch Kollegen, die meinen Ehrgeiz, Mut, Risikobereitschaft hoch schätzen. Sie stellen sachliche Fragen zur Verständigung, zum Zusammenleben und -arbeiten mit Menschen fremder Kulturen, besonders in der Anfangszeit eines Auslandeinsatzes. Meine Erzählungen werden mit Interesse verfolgt, ich muss versprechen, bald einen weiteren Dia-Vortrag zu halten.

Während des Mittagessens sagt mein Parteisekretär: „Hätte ich gewusst, dass sich dein Einsatz weiter verzögert, dann hätte ich dich zum Kreisparteilehrgang delegiert, du stehst auf der Dringlichkeitsliste.“

Ich zucke mit den Schultern und will den Spruch meiner Großmutter wiederholen: Der Mensch denkt und Gott lenkt, aber mein Parteisekretär sprach plötzlich einen vorbeigehenden Genossen an.

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