Josef Brauner - Erster-Weltkriegs-Tagebuch aus der böhmischen Provinz

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Erster-Weltkriegs-Tagebuch aus der böhmischen Provinz: краткое содержание, описание и аннотация

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26. Juli 1914. In dem ostböhmischen Städtchen Grulich wird die teilweise Mobilisierung bekanntgegeben. Der Erste Weltkrieg steht unmittelbar bevor. Stadtsekretär Josef Brauner beginnt, die Ereignisse in Grulich und Umgebung vor dem Hintergrund des Weltgeschehens aufzuschreiben. Bis 1921 wird er notieren, zitieren und auch kommentieren. Vor allem für den historisch interessierten Leser ist dieses Tagebuch ein Schatz. Es eröffnet tiefe Einblicke in das Leben der deutschsprachigen Bevölkerung in Böhmen bis zum Ende der k.k. Monarchie und in den Wirren der ersten Jahre in der 1918 gegründeten Tschechoslowakei.

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Zur besseren Übersichtlichkeit wurden jedes Datum zu einem Eintrag und die dafür verwendeten Schlagworte durch Fettschrift hervorgehoben. Zu einigen Namen und Begriffen wurden Fußnoten mit Erklärung hinzugefügt. Rainer Ostermann danke ich für die kritische Durchsicht und viele wichtige Hinweise für die Veröffentlichung des vorliegenden Tagebuches. Mein Dank gilt ebenso Karl Mück, Obmann des Vereins der Adlergebirgler, der mir mit Rat und Tat zur Seite stand, sowie Elisabeth Pischel von der Geschäftsstelle des Vereins der Adlergebirgler in Waldkraiburg für ihre wertvolle Unterstützung.

Bad Endorf, im Dezember 2015 Dr. Dieter Benatzky

Das Tagebuch

Das Jahr 1914

In Grulich wurde die teilweise Mobilisierung am Sonntag, dem 26. Juli 1914 bekanntgegeben. Bereits zuvor war die Beschränkung des Verkehrs auf den Eisenbahnen erlassen worden.

Ich saß gerade beim Sonntagsfrühschoppen im Gasthaus des Richard Prause , als mich der städtische Amtsdiener Gottfried Stöhr vom Eintreffen des Mobilisierungsbefehls verständigte. Sofort begab ich mich zur Dienstleitung in die Stadtkanzlei.

Eine große Volksmenge stand beim Amtshaus und bei der Pfarrei, wo die Mobilisierungskundmachung angeschlagen war. Menschengruppen standen auch auf den Straßen und Plätzen und vor allen Haustüren. Es war wie bei einem aufgeregten Bienenschwarm.

Binnen 24 Stunden mussten die Einberufenen zum Militärdienst einrücken. Bei der Abreise spielten sich Jammerszenen ab; denn so mancher wird die Heimat und seine Angehörigen wohl nicht mehr sehen. Wenn es mit dem Kriege nur bei Serbien bliebe!

Aber das ist eine schwache Hoffnung. Schon höhnen die Serben, dass sie bei einem bevorstehenden Kampf nicht allein sein werden. Damit ist offenbar Russland gemeint, welches schon seit Jahren unserer Monarchie mit unendlicher Gehässigkeit gegenüber steht.

31. Juli 1914:Es ist so: Russland, das autokratische Russland, spielt sich als Beschützer der serbischen Königsmörder auf.

Eine allgemeine Mobilmachungist heute angeordnet worden.

Insgesamt sind aus Grulich, soweit die bisherigen Erhebungen zeigen, 153 Mann eingerückt. Von denen sind allerdings wieder 13 Mann rückbeurlaubt worden. Von den städtischen Beamten und Angestellten mussten einrücken: Kassier Hans Philipp , Amtsdiener Gottfried Stöhr und die Polizeiwachleute Josef Zwiener , Josef Brauner und Ferdinand Gottschlich .

Nun geht der schon lange befürchtete Weltbrand los. Deutschland, unser treuer Bundesgenosse, erklärt Russland den Krieg, nachdem schon zuvor russische und auch französische Truppen die deutsche Grenze überschritten hatten. Deutschland, auch von Frankreich bedrängt, muss Luxemburg besetzen und in Belgien einrücken, um einem Vorstoß des französischen Heeres zuvorzukommen. Darauf hin erklärt England den Krieg mit Deutschland.2

Die zum Niederschreiben dieser Blätter nötige Zeit muss ich abstehlen, weil meine Arbeitslast groß ist. Ich muss nicht nur die laufenden Amtsgeschäfte versehen, sondern auch die aus der Mobilisierung und dem Krieg hervorgehenden Mehrarbeiten. Außerdem muss ich teilweise den Kassier vertreten. Da kann ich den erforderlichen Fleiß nicht verwenden, und diese Aufzeichnungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

2. August 1914:Der Stadtvorstand hat beschlossen, an die hiesige Bevölkerung einen Spendenaufruffür die armen Angehörigen der Eingerückten ergehen zu lassen. Hiermit wurde Stadtrat Alois Veith betraut. Dieser Aufruf ist zu drucken und in die Häuser zu verteilen. Sodann sollen mehrere Deputationen, bestehend aus je zwei Mitgliedern, eine Sammlung in der Gemeinde vornehmen. Hierzu wurden vorgeschlagen:

Ferdinand Zeh, Josef Kubelka, Anton Schwarzer, No. 195, Johann Kristen, Albert Winkler und Ferdinand Felzmann, als Ersatzmann Adolf Schmidt.

Dies ist der Wortlaut des Aufrufes:

‚An die Einwohner von Grulich

Mitbürger!

Eine schwere Zeit ist über unser liebes Vaterland hereingebrochen, eine Zeit, deren furchtbaren Ernst wir zur Stunde noch nicht ermessen können.

D e r K r i e g h a t b e g o n n e n !

Dem Rufe des obersten Kriegsherrn folgten Österreichs tapfere Söhne, um die Ehre des Vaterlandes zu verteidigen.

Zahlreiche Mitbürger, die in Zeiten des Friedens als Familienoberhaupt für ihre Angehörigen – Weib und Kinder, Eltern oder Geschwister - sorgten, verließen Haus und Hof, die Werkstätte, den Pflug.

Mit warmer Begeisterung für die gerechte Sache geleiten wir die tapferen Streiter und lassen die innigsten Segenswünsche den ins Feld Ziehenden folgen.

Auf unabsehbare Zeit entbehren nun viele Familien ihres Ernährers und Beschützers, und so mancher von denen, die dem ungewissen Schicksal des Krieges tapfer entgegengehen, ist von banger Sorge um die Seinen erfüllt.

Mitbürger! Lasst uns diese Sorge teilen und helfen nach Möglichkeit, sei es durch Spenden mit Geld, Lebensmitteln und Bekleidung, sei es durch Gewährung von Freitischen für Kinder oder Vermittlung von Arbeit und Einnahmequellen.

Die Krieger, die für uns im Felde stehen, werden euch für die Sorge um ihre Angehörigen treuen Dank wissen.

Grulich, am 2. August 1914 Der Stadtvorstand

Spenden werden in den nächsten Tagen durch die Mitglieder der Stadtvertretung abgeholt.‘

4. August 1914:Nachdem alle drei Polizeiwachleute zum Militär eingerückt sind, mussten schon vor einigen Tagen zwei Aushilfswachleutebestellt werden, und zwar der städtische Vorarbeiter Wenzel Bittner und der Gaswerksbote Franz Klenner . Diese haben den Tagdienst zu versehen. Was den Nachtdienst betrifft, so wurden der freiwillige Feuerwehrs- und der Militärveteranenverein ersucht, während der Dauer des Krieges die Nachwache zu besorgen, und zwar durch je zwei Mann von 9.00 Uhr abends bis 4.00 Uhr früh.

Dieser Dienst wird schon seit dem 1. August versehen. Es gehen immer ein Feuerwehrmann und ein Veteran miteinander. Als Entlohnung wird für Mann und Nacht 1 Krone bestimmt. Auch sollen die auf Ferien hier anwesenden Studenten die städtischen Wachleute und die Nachtwache bei ihrem Dienst bezüglich Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe unterstützen, eventuell Anzeigen erstatten und besonders auf Fremde Acht geben. Sie erhalten Legitimationsschleifen mit dem Aufdruck ‚Städt. Amtsorgan’, welche verdeckt zu tragen und nur im Notfall vorzuzeigen sind.

Heute langte vom hiesigen Bahnamt folgendes Telegramm beim Stadtamt ein: ‚An alle Dienststellen. Von Frankreich sind auf der Route über Bergab, Görs, Haufa Richtung Dresden mehrere Autos mit Damen besetzt mit 100 Millionen Francs für russisches Land unterwegs. Eines dieser Autos hat die Nummer 12.386/L. Sogleich politische Behörden, Gendarmerie, Finanzwache verständigen.’

Darauf hin wurden alle Straßeneingänge verbarrikadiert, und zwar beim Fachschulgebäude und bei der Schroll-Fabrik durch je zwei Lastwagen, beim Meierhofe durch Ketten, beim Bräuhaus durch große Bierfässer und an der Krümmung der Strasse nach Mährisch Rothwasser durch einen quer über die Straße gezogenen starken Baumstamm, welcher mittels Ketten an den Alleebäumen befestigt wurde. Zu diesen Posten wurden Feuerwehrmannschaften beordert, welche die ganze Nacht bis 5 Uhr früh Wache hielten.

Die ganze Bevölkerung war erregt, und es wurde von nichts anderem als von Mobilisierung, Krieg und Kriegsgefahr gesprochen. Abends war auf allen Straßen, Gassen und Plätzen, besonders aber bei den Nachtposten ein lebhaftes Treiben bis in die späte Nacht. Eine Gruppe von Jungmannen zog in voller Straßenbreite durch die Stadt, deutschvölkische und vaterländische Lieder singend. Das begehrte Auto zeigte sich aber nicht.

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