Jan Eik - Der Ehrenmord

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Der heiße Sommer 1914: In Sarajewo wird der österreichische Thronfolger ermordet. Während es auch in der deutschen Reichshauptstadt zu brodeln beginnt, birgt man die Leiche einer jungen Frau aus dem Luisenstädtischen Kanal – ausgerechnet in der Nachbarschaft von Hermann Kappe. Kappe beginnt zu recherchieren und stößt im Milieu der Kreuzberger Mietskasernen auf bedrückende Verhältnisse. Die ermordete 16 jährige Lina Jungnickel war im vierten Monat schwanger, und nahezu alle männlichen Bewohner des Mietshauses kommen als Täter in Frage. Wird Hermann Kappe trotz des ausbrechenden Weltkriegs den Mörder fassen?

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«Sie war also schwanger?», vergewisserte sich Kniehase. Levinson nickte. «So ist es. Und es wäre nicht ihre erste Geburt gewesen. Sie hat übrigens auch unmittelbar vor ihrem Tod noch koitiert.»

«Eine Vergewaltigung?», erkundigte sich Kniehase, dem das alles nichts auszumachen schien.

Der Doktor zuckte die Achseln und spreizte seine Hände. «Ich glaube kaum. Die Verletzungen sind sämtlich älteren Datums.»

Er bedeckte die Leiche wieder mit dem Tuch und wandte ihr den Rücken zu. «Ein wahres Glück, dass ich heute Dienst habe und nicht einer von diesen. .. Nun ja, lassen wir das. Sie ist jedenfalls unzweifelhaft erdrosselt worden und nicht ertrunken. Mit höchster Wahrscheinlichkeit mit jenem Seidentuch erwürgt, das sie noch um den Hals trug.»

Er griff nach einem bunten Tuch, das auf dem Tisch neben der unsäglichen Schale lag. Kniehase bat um ein Behältnis und fragte: «War das Tuch verknotet?»

Levinson runzelte die Stirn. «Nicht fest», sagte er. «Vermutlich hat es ihr der Täter wieder umgelegt, bevor er die Leiche ins Wasser stieß.»

«Oder die Täterin», gab Kappe zu bedenken. Eifersucht war schließlich auch ein Mordmotiv.

«Das glaube ich kaum», widersprach der Doktor scharf. «Es handelt sich bei der Toten um eine dralle, kleine Person mit kräftigen Händen.»

«Irgendwelche Abwehr- oder Kampfspuren?», wollte Kniehase wissen.

«Nichts dergleichen.»

Kniehase hob die Schultern. «Tja, wenn Sie sich tatsächlich so sicher sind. ..», sagte er.

«Absolut sicher. Wir werden selbstverständlich noch den Mageninhalt und die Lunge genauer untersuchen, doch wird das kein anderes Ergebnis erbringen.»

«Und wie lange, glauben Sie, hat sie im Wasser gelegen?»

«Schwer zu sagen bei diesen Temperaturen. Nicht länger als zwei, drei Tage, meine ich. Vielleicht haben Sie ja ’ne passende Vermisstenmeldung. ..»

Eine halbe Stunde später hatte Kniehase seine Photos gemacht, und sie verließen den gelben Klinkerbau. Mit widerstrebenfeuchten Wäschesack mit der Kleidung der Toten. Schmuck oder irgendetwas anderes, was auf ihre Identität hingedeutet hätte, war nicht bei ihr gefunden worden.

Der nachmittägliche Verkehr auf der überfüllten Friedrichstraße schleppte sich stockend dahin. «Wollen wir nicht auf die Busfahrt verzichten und die zwei Stationen mit der S-Bahn fahren?», schlug Kappe vor, obwohl ihm Wäschesack und Photokoffer eine Last waren. Kniehase war einverstanden, doch als sich kurz darauf eine grellgeschminkte Kokotte an seinen Arm hängte und ihm mit deutlichen Worten nahelegte, doch erst mal etwas Kaltes mit ihr zu trinken und dann. .., verfluchte er Kappes Idee. Energisch schubste er die Frau beiseite und schnauzte Kappe an:

«Sie wissen anscheinend nicht, was das hier für eine Gegend ist! Jetzt sprechen einen die Nutten schon am hellerlichten Tag an, als fürchteten sie, dass wir morgen alle ins Feld ziehen!»

Kappe, den vertrackten Beutel weit von sich haltend, hielt es für angebracht zu schweigen.

FÜNF

OTTO UNRAUH war ein eher schmächtiger, in den Schultern allerdings breit auslegender junger Mann mit kurzem Haar und kantigem Gesichtsprofil, zu dem das eingedellte Nasenbein nicht recht passen wollte. Entgegen allen Hänseleien, es wäre ihm bei einer der üblichen Auseinandersetzungen unter den «Scharfen» vom Moritzplatz gebrochen worden, verdankte er es dem Sport, dem er sich mit Leib und Seele verschrieben hatte, dem Boxen nämlich. Fast jeden Abend verbrachte er in dem heruntergekommenen Tanzsaal der Sportklause in der Alexandrinenstraße, in der auch die «Scharfen Jungs» vom Moritzplatz verkehrten, die ihn durchaus respektvoll zu den ihren zählten. Er trank ein, zwei Bier, trainierte mit Sprungseil und Sandsack, guckte den anderen im Ring zu und diente in letzter Zeit häufiger mal dem einen oder anderen für ein paar Sechser als Sparringspartner. Geld brauchte er immer, und mit Arbeit sah es mau aus. Mit Boxkämpfen übrigens auch. Nur hin und wieder gelang es ihm, seine gefürchtete Linke einzusetzen. In der Riege galt er nur als Vertretung. Außer einer ausgeleierten Turnhose besaß er ja nicht mal vernünftige Sportkleidung.

Fragte man ihn nach seinem Beruf, so bezeichnete er sich als Stubenmaler - eine Profession, die auch sein Vater ausgeübt hatte, bevor ihn die Lungenschwindsucht mit knapp 33 Jahren dahingerafft hatte. Das käme von dem giftigen Blei in den Farben, hatte in der Schule ein Lehrer erklärt. Otto hatte da seine Zweifel. Man aß die Farbe schließlich nicht.

Es war inzwischen zwei Monate her, dass er die letzte Stube gemalert und tapeziert hatte. Den meisten Leuten in der Gegend ging es wie ihm: Sie hatten kein Geld. Die goldenen Jahre der prächtigen Neubauten schienen endgültig vorbei zu sein.

Otto scheute keine Arbeit. Im Urbanhafen kannte man ihn und wusste, dass man bedenkenlos die schwersten Säcke auf seine breiten Schultern laden konnte. Aber im Augenblick gab es wenig zu laden. «Is sich wie abjeschnitten», murrte der Schieber achselzuckend in seinem breiten Ostpreußisch. «Wird Zeit, dass der Kriech anfangt.» Und irgendwann, als Otto am späten Nachmittag noch einmal nachfragte, schob er eine beiläufige Bemerkung nach, die Otto wie ein Tiefschlag in die Magengrube traf: «Hast jeheert? Heut morjen ham se ne Marjell ausn Luisenstädtschen jezoren. Mit janz langes blondes Haar. ..»

Im Nu stand Otto vor dem Riesenkerl, der ihn um einen halben Kopf überragte. «Sag das noch mal!», forderte er. Der Mann, der seit Jahren den Kolonnenschieber für den Lademeister spielte und sich seiner Macht über die Hilfskräfte bewusst war, guckte ihn verständnislos an. «Was is denn mit dich, du Lorbass? Wird ja wohl nicht deine Braut jewesen sein, oder?»

«Hast du sie gesehen? Ich meine die. ..» Er suchte nach einem anderen Wort als Leiche. «.. . das Mädchen?»

«Äich nich. Hat mir ejner von die Schiffers erzählt, die da mit ihre Kähne im Kanal liejen. ..» Er wies hinüber zur Kanaleinfahrt am anderen Ufer.

Um welchen Schiffer es sich handelte, wusste er angeblich nicht. Um einen von den Oberschlesiern, mit einem gewissen Antek als Bootsmann. Mehr war von ihm nicht zu erfahren.

Otto, von bangen Ahnungen überwältigt, stürzte los. Im Laufschritt überquerte er die Admiralbrücke und war schon drauf und dran, nach links zum Kanal abzubiegen, als ihm zum Bewusstsein kam, dass seine Sorge vielleicht unbegründet sein könnte. War es nicht besser, vorher in der Adalbertstraße vorbeizugehen? Möglicherweise war Lina im Laufe des Tages aufgetaucht.

Zu Hause im Hinterhof jedoch traf er nur seinen Bruder Max an, der sich gerade ausgehfertig machte. «Musste dir noch jedulden, Bruderherz», sagte der mit milder Nachsicht, «bevor de det Aas verdientermaßen eens uffs Maul haust.»

Nie wieder, hatte Otto längst beschlossen, würde er sich von seiner Wut überwältigen lassen und die Schwester schlagen. Immer hatte er sie verehrt und beschützt, sein blondes Engelchen, auch vor Max, gegen den er manchen bösen Verdacht hegte. Aber als sie dann so mir nichts, dir nichts schwanger wurde und statt einer vernünftigen Auskunft über den Vater oder Vergewaltiger - oder wie immer man einen Kerl nennen wollte, der sich heimtückisch über ein fünfzehnjähriges Kind hermachte - nur schnippische, um nicht zu sagen rotzfreche Antworten lieferte, war ihm ein paar Mal die Hand ausgerutscht. «Ich hasse euch alle», hatte Lina gekreischt, «dich mit deinem Glauben an die Jungfrau Maria und Maxe, das olle Schwein, sowieso!»

Und Max hatte seinem Ruf alle Ehre gemacht, ölig gegrient und gesagt: «Nu sei wenichstens jetz uff Draht, und schnapp dir die Kerle. Et jibt jenuch, die machens jerne mit ’ner Schwangeren.»

Das alles ging Otto durch den Kopf, während er Max beobachtete, der vor dem Spiegel stand und sich Pomade ins Haar klatschte. «Was würdest du denn sagen, wenn sie tot wäre?»

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