Horst Bosetzky - Der Teufel von Köpenick

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Der Teufel von Köpenick: краткое содержание, описание и аннотация

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Berlin 1943: Der nur mäßig erfolgreiche Kriminalpolizist Franzke, ein überzeugter NS- Mann, wird mit der Klärung einer Serie von Frauenmorden beauftragt. Bei seinen Ermittlungen stößt er auf den geistig behinderten Lüdke. Diesen versucht Franzke, von seinem Geltungsdrang getrieben, der ungelösten Sexualmorde zu überführen … In seinem atmosphärisch dichten Roman greift Bosetzky den authentischen Fall des vermeintlichen Massenmörders Bruno Lüdke auf, der zum Sündenbock der NS-Justiz wurde.

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Der Pfarrer musste, sah er Bruno, unwillkürlich an die Bergpredigt denken: Selig sind, die da geistlich arm sind; denn das Himmelreich ist ihrer. Da hatte einer das Himmelreich auf Erden gefunden, und sein Sohn, der Philosophie studierte, meinte, dass der Mensch ein Unfall des Kosmos sei und Gott besser beraten gewesen wäre, wenn er die Schöpfung auf der Stufe der Schimpansen und Orang-Utans für immer angehalten hätte.

Sein Cousin befand daraufhin: »Intelligenz ist Mist!«

Erwin und Frieda Nickholz hatten lange gespart und sich nach Kriegsende am Sandschurrepfad ein knapp eintausend Quadratmeter großes Grundstück gekauft. Im Sommer 1921 war ihr Einfamilienhaus fertig geworden, und sie waren von Oberschöneweide, wo Nickholz bei der AEG als Buchhalter beschäftigt war, hinaus aufs Kietzer Feld gezogen. Auch des Kindes wegen, das unterwegs war. Zu Fuß und noch schneller mit dem Fahrrad war Nickholz in ein paar Minuten an der Straßenbahnhaltestelle und konnte mit der Linie 83 fast bis ins Büro fahren. Und nach knapp anderthalb Kilometern war man am Müggelsee, was beide als Naturmenschen besonders freute. Kennengelernt hatten sie sich im Betrieb, aber mit Beginn ihrer Schwangerschaft war Frieda Nickholz zu Hause geblieben, weil ihr oft übel war. Eine kleine Erbschaft sorgte dafür, dass sie auch so einigermaßen über die Runden kamen. Einiges ließ sich ja auch sparen, beispielsweise wenn sie im Garten Gemüse anbauten und ihren Obstbäumen eine ausreichende Pflege angedeihen ließen.

Beide hätten also allen Grund gehabt, wunschlos glücklich zu sein, doch Frieda Nickholz litt unter der Einsamkeit hier jwd und kam vor Angst fast um, wenn ihr Mann einmal später von der Arbeit heimkehrte.

»Du, Erwin, heute ist wieder dieser Neandertaler durch die Gegend gelaufen. Hast du mal nachgefragt, wer das ist?«

»Ja, die Frau im Milchladen sagt, dass das nur der ›doofe Bruno‹ sein kann, der aus der Wäscherei in der Grünen Trift.«

»Immer, wenn ich den sehe, läuft es mir eiskalt den Rücken runter.« Frieda Nickholz schüttelte sich. »Für unser Kind ist das bestimmt nicht gut.«

Auch Erwin Nickholz fürchtete, der Fötus könne geschädigt werden, wenn seine Frau beim Anblick des Jungen zusammenzuckte. »Ich verstehe nicht, warum man diesen Kretin nicht wegsperrt. So was gehört in die Irrenanstalt!«

»Kannst du das nicht mal beantragen?«

Erwin Nickholz war nicht der Mann, der sich gern mit den Behörden anlegte, und so antwortete er nur ausweichend: »Die Milchfrau sagt, das geht nicht, solange er keinem Menschen was zuleide getan hat.«

»Muss also erst etwas passieren?«

»Es wird schon nicht.«

Frieda Nickholz konnte es nicht fassen. »Dann darf er also weiterhin bei uns am Zaun stehen bleiben und mich anglotzen? Wie ich die Blumen gieße, wie ich die Wäsche aufhänge? Apropos Wäsche, mir fehlen ein Bettlaken und zwei Schlüpfer. Die wird er geklaut haben.«

Erwin Nickholz lachte. »Fremde Wäsche wird er doch zu Hause genug haben.«

»Wie heißen die Männer, die …?« Sie musste im Lexikon nachsehen, um darauf zu kommen, dass sie Fetischisten meinte, aber auch Voyeure und Exhibitionisten. »So einer ist das, und eines Tages fällt er über mich her.«

»Was soll ich denn machen, Frieda? Ich kann ihn doch nicht einfach erschießen. Und unser Staat, all diese Waschlappen! Aber«, er stand auf und nahm sie in die Arme, »morgen kaufe ich dir einen Hund.«

Otto Lüdke hustete anhaltend. Mit seiner Lunge stand es nicht zum Besten. Kein Wunder, denn jahrelang hatte er heiße und ätzende Dämpfe einatmen müssen. Auch seine Hände waren voll von Rissen und Schrunden. Aber das gehörte halt zu seinem Beruf, und es gab Schlimmeres. Immerhin konnte er sich an den Tagen erholen, an denen er auf dem Kutschbock saß und frische Wäsche ausfuhr beziehungsweise schmutzige abholte. Zwar musste er von den Brosamen leben, die von den Tischen der großen, industriellen Wäschereien fielen, der von Spindler etwa am anderen Ende Köpenicks, aber es reichte für ihn und seine Familie zum Leben. Was wollte man mehr? Eine bessere Frau als seine Emma konnte er sich gar nicht vorstellen, und auch die älteren Kinder gediehen prächtig. Nur Bruno machte ihnen Sorgen.

Gerade wieder schrie seine Frau über den Hof, ob nicht einer wüsste, wo Bruno stecke.

Nein, niemand hatte ihn in den letzten anderthalb Stunden gesehen.

»Wir warten noch eine halbe Stunde, dann suchen wir ihn!«

Emma Lüdke dachte das, was sie in diesem Falle immer dachte: Womit habe ich das nur verdient?

Als Zweijähriger war ihr Bruno von einem Leiterwagen gefallen und hart mit dem Hinterkopf auf das Kopfsteinpflaster aufgeschlagen. Der Arzt hatte von einer Gehirnerschütterung gesprochen, und nach ein paar Tagen war Bruno auch wieder so munter gewesen wie früher, doch irgendetwas musste in seinem Kopf kaputtgegangen sein, denn von nun an blieb er in allem, was mit dem Denken und Sprechen zu tun hatte, deutlich hinter den Kindern seines Alters zurück. Vor allem war er zu langsam. Brauchten andere fünf Sekunden, um herauszufinden, was zwei mal zwei ergab, waren es bei ihm fünf Minuten, und es konnte vorkommen, dass dann auch noch eine Fünf auf seiner Schiefertafel stand. So kam es, dass er das Klassenziel der sechsten Klasse mehrfach nicht erreichte und auf die Hilfsschule musste.

Ob Otto und Emma Lüdke dieses Kind liebten? Nein, sicher nicht, aber nie wären sie auf den Gedanken gekommen, ihren Bruno in ein Heim zu geben. Es war so, wie es war. Er gehörte zu ihnen, und es war ihre Pflicht, ihn durchs Leben zu bringen. Nie würde er in der Lage sein, die Wäscherei zu übernehmen, wenn sie einmal aufs Altenteil gingen, aber nützlich machen konnte er sich allemal. Es musste halt gehen. Irgendwie. Sie wussten, dass es Leute gab, die nicht bei ihnen waschen ließen, weil sie fürchteten, Bruno würde bei ihnen auftauchen. Dafür aber gab es andere, die aus Mitleid mit ihnen ihre schmutzige Wäsche in die Grüne Trift brachten. Es glich sich also wieder aus.

Natürlich konnten sie mit der Firma W. Spindler nicht mithalten, der »Anstalt zur chemischen Reinigung, Wäscherei und Färberei« drüben in Spindlersfeld, Deutschlands größtem Wäschereibetrieb. Aber dafür waren die gerade von der Schering AG geschluckt worden, während sie, Lüdkes, weiterhin Herren im eigenen Hause sein durften. Und so klein war ihr Betrieb nun auch wieder nicht. Die große Halle war streng in zwei Abteilungen gegliedert: Eine war die »unreine Seite«, die andere die »reine Seite«. Auf der Seite mit der schmutzigen Wäsche, wo es an den Bottichen und Trommeln giftig dampfte und wallte, waren vorwiegend Männer am Werke, auf der anderen, wo die Bett- und Tischwäsche durch die Mangel gedreht und geplättet wurde, beherrschten Frauen das Bild. Zusätzlich gab es die Halle, in der die Wäsche zum Trocknen aufgehängt wurde, und die große Wiese, auf der im Sommer die Stücke zum Bleichen ausgelegt wurden. Hinzu kamen der Fuhrbetrieb und das Büro, denn alle Geschäftsvorgänge mussten registriert sowie Einnahmen und Ausgaben penibel festgehalten werden. Dies war das Reich von Emma Lüdke, während sich ihr Mann vornehmlich um den Betrieb und die An- und Auslieferung der Wäsche zu kümmern hatte. Ihre wichtigsten Kunden waren Gaststätten, kleine Hotels und Pensionen, Belegkrankenhäuser, Arztpraxen, das eine oder andere Altersheim sowie mittlere Industrie- und Handwerksbetriebe, in denen das Tragen von Kitteln zur Pflicht gehörte. Der gewöhnliche Bürger hatte es in der Regel nicht so dicke, dass er seine Wäsche hätte weggeben können, und die Hausfrau zog einmal im Monat zur großen Wäsche nach oben in die Waschküche oder nach unten in den Keller, um mit Hilfe naher Verwandter für saubere Bettlaken, Tisch- und Taschentücher, Unterhosen und Unterhemden sowie Strümpfe und Socken zu sorgen. Höchstens Riesenteile wie Gardinen und Stores wurden in die Wäscherei gebracht.

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