Nicolas Koch - Du sollst nicht morden

Здесь есть возможность читать онлайн «Nicolas Koch - Du sollst nicht morden» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Du sollst nicht morden: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Du sollst nicht morden»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Kein Buch der Welt deckt so ungeschönt menschliche Schattenseiten auf wie die Bibel: Da ermordet ein Bruder aus Neid den anderen, ein König tötet seinen Nachbarn, weil er scharf auf dessen Frau ist, und der nächste tötet, weil ihn die Gier nach dem Nachbarsgrundstück verzehrt … Die Anthologie „Du.Sollst.Nicht.Morden“ versammelt 12 Kriminalfälle der Bibel und versetzt sie – mehr oder weniger eng am Original bleibend – in die Gegenwart: Da werden Könige zu Abteilungsleitern, Weinbergbesitzer zu Hotelerben oder Maria wird zur Hartz IV-Empfängerin.

Du sollst nicht morden — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Du sollst nicht morden», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

„Der große Sprecher der kleinen Leute“, lautete die Schlagzeile der Boulevardzeitung von heute Morgen, die ihr vom Monitor des iPads entgegenleuchtete. Das Foto darunter zeigte Philippe Wilbert, wie er mit Vertretern der Bürgerinitiative „Frankfurt gehört den Frankfurtern“ zusammen unter einem Transparent stand. Ein Populist, wie er im Buche steht, dachte Zafira. Aber was ist eigentlich an Populismus so schlimm? Vielleicht sollte sie ihn nach seiner Meinung dazu fragen. Schließlich fuhr sie nach Frankfurt, um ein persönliches Interview mit dem Mann zu führen, der momentan nicht nur die Klatschspalten der Boulevardpresse füllte, sondern auch von politischen Magazinen ernst genommen wurde. Und für ein solches schrieb sie ja selbst auch. Persona war eine Zeitschrift, die bekannt – manche sagten auch berüchtigt – war für Interviews und Reportagen, die versuchten, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens von ihren weniger bekannten Seiten zu beleuchten.

Natürlich ist längst nicht jeder dazu bereit, seine intimsten Gedanken zu heiklen Themen anderen zu offenbaren. Und erst recht nicht Ereignisse aus der eigenen Lebensgeschichte. Doch sie schaffte es immer wieder, das Vertrauen der Gesprächspartner zu gewinnen. Und das brauchte sie auf jeden Fall, denn der endgültige Text des Interviews wurde niemals dem anderen zur Freigabe vorgelegt. Da würde sie auch bei Philippe Wilbert keine Ausnahme machen: dem Shootingstar der Zukunftspartei, der sich gerade anschickte, seinen Vater als Parteivorsitzenden vorzeitig abzulösen.

„In wenigen Minuten erreichen wir Frankfurt Flughafen“, erklang die Stimme aus dem Lautsprecher. Sie schaltete ihr iPad aus und schob es in die schmale Tragetasche.

***

„Guten Tag, Frau Lösch, ich hoffe, Sie hatten eine gute Fahrt.“ Der sportlich gekleidete junge Mann, der Zafira am Eingang des kleinen Konferenzraums im Intercityhotel begrüßte, hatte nichts von einem Politiker an sich. Sie war sofort von ihm eingenommen: seiner freundlichen, aber verbindlichen Art, seiner warmen Stimme und seinen bernsteinfarbenen Augen, die sie wohlwollend betrachteten, nachdem sie vor ihm den Raum betreten und Platz genommen hatte.

„Ich möchte Sie zu drei Themen befragen: Ihrem Verhältnis zu Ihrem Vater, dem Vorwurf, Sie seien ein Populist der übelsten Sorte, und dem Gerücht, Sie hätten Kontakte zur Mafia“, eröffnete Zafira das Gespräch und schaute ihn erwartungsvoll an. Wilbert schenkte ihr und sich Kaffee ein und lehnte sich dann in seinem Stuhl zurück: „Über alle drei Themen können wir sprechen, schießen Sie los, ich habe nur eine Stunde Zeit.“

Zafira stellte ihr Aufnahmegerät an. „Sie haben sich erst vor kurzem mit Ihrem Vater versöhnt, nachdem der Sie jahrelang nicht sehen wollte. Was hat Ihr Verhältnis damals so nachhaltig getrübt?“

„Es war das abscheuliche Verhalten meines Halbbruders in einer Sache, über die ich hier nicht reden möchte. Daran hatte sich unser Streit entzündet. Als mein Bruder damals von einer Gang getötet wurde, verdächtigte mein Vater mich als Drahtzieher des Mordes.“

„Nun, das lag ja auch nicht fern, schließlich konnte man Ihnen ja auch eine Verbindung zu dieser Bande nachweisen“, wandte sie ein, fügte aber, als sie seinen Gesichtsausdruck sah, schnell hinzu: „Gut, da wären wir schon bei dem Mafia-Thema, aber das möchte ich lieber zuletzt anschneiden. Sprechen wir jetzt über den Populisten Philippe Wilbert. Würden Sie sich selbst so bezeichnen?“

Wilberts Gesichtszüge entspannten sich wieder, und in ruhigem Ton antwortete er: „Ich nehme mir Zeit für jeden, der mit seinem Anliegen zu mir kommt; und am liebsten würde ich jedem zu seinem Recht verhelfen. Wenn Sie das als Populismus bezeichnen, dann können Sie und jeder andere mich auch gern einen Populisten nennen.“

„Ja, schon, aber Sie verstehen es ja auch sehr gut, Ihren Einsatz für andere medial auszuschlachten.“

Er sah sie scharf an: „Das tut doch jeder Politiker, ich sehe darin auch nichts Verwerfliches, schließlich unterstütze ich damit die Anliegen derer, die keine Stimme haben …“

„ … und deren Stimme Sie sehr gut gebrauchen können für Ihre Partei“, ergänzte sie seinen Satz.

„Höre ich da etwa Ironie heraus?“, fragte er süffisant lächelnd. „An Ihrer Stelle wäre ich damit sehr vorsichtig, sonst könnte ich Sie daran erinnern, dass Sie und Ihr tolles Magazin Ihr Geld damit verdienen, dass Leute wie ich Ihnen Interviews geben.“ Zafira Lösch seufzte resigniert: „Das höre ich nicht zum ersten Mal. Also gut, lassen Sie uns über Ihre aktuellen Ziele sprechen …“

Dazu hatte Wilbert in der Tat viel zu erzählen, und sie ließ ihm freien Lauf. Das war allerdings ein Fehler, wie sich 50 Minuten später herausstellte, als das iPhone des Politstars summte, das vor ihm auf dem Tisch lag. „Ja, Luca, ich komme sofort“, hörte sie ihn sagen. Wilbert klappte sein Handy zu und steckte es ein: „Mein PR-Berater Luca Mehring, ich muss mit ihm meine Rede für den Parteitag durchgehen. Aber unsere Stunde ist ja sowie schon fast vorbei. Eigentlich schade, dass wir nicht mehr über die Mafia sprechen konnten, vielleicht beim nächsten Mal. Sehen wir uns auf dem Parteitag?“, fragte er sie.

„Mit Sicherheit, ich will doch dabei sein, wenn Ihr Vater erneut zum Vorsitzenden gewählt wird“, erwiderte sie schnippisch. Er überging diese Spitze und reichte ihr zum Abschied die Hand: „Lassen Sie sich überraschen, Frau Lösch.“

***

„Ich werde mit keinem Wort auf die Rede meines Sohnes eingehen“, erklärte Erich Wilbert. Der Parteivorsitzende sah über den Rand seiner Gleitsichtbrille hinweg seinen Berater an. Carlo Fari nickte bedächtig und schlürfte gedankenvoll seinen Milchkaffee. Seit sechs Stunden arbeiteten beide konzentriert an der Parteitagsrede, der vielleicht wichtigsten in der langen politischen Karriere des Vorsitzenden und Gründers der Zukunftspartei. „Eigentlich war es nicht korrekt, dass wir uns von Philippe diese Dramaturgie haben aufdrücken lassen“, sinnierte Fari.

„Aber du weißt doch, wie wichtig es ist, dass er glaubt, du wärst von mir zu ihm übergelaufen und würdest nur nach einer Gelegenheit suchen, mir eins auszuwischen. Außerdem ist es gut, wenn er das Gefühl hat, das Rennen um den Vorsitz sei schon so gut wie entschieden“, insistierte Wilbert.

„Aber ist es das nicht auch tatsächlich?“, fragte sein Berater zurück.

„Mit dem Parteitag ist noch nicht das letzte Wort gesprochen. Eine Schlacht verlieren heißt noch nicht, den Krieg verlieren“, zitierte Wilbert de Gaulle, „und außerdem ist in diesem Fall der Gegner mein eigener Sohn, da möchte ich nicht von Krieg sprechen.“

„Aber du wirst sehen: Wenn Philippe gewinnt, wird hier kein Stein auf dem andern bleiben“, orakelte Fari und trank seinen Café au lait aus.

***

Zafira Lösch hatte sich einen Platz ganz vorne im Saal der Jahrhunderthalle, direkt vor der Parteitagsbühne, gesichert. Hier, wo sonst Stars der Popmusik, bekannte Kabarettisten, Comedians oder gelegentlich sogar Starköche mit eigener Show auftraten, fand nun der Parteitag der Zukunftspartei statt. Einerseits ein passendes Ambiente, wenn man bedenkt, dass Parteitage von Anfang bis Ende eine perfekt geplante Personality-Show sind, dachte Zafira. Andererseits war Frankfurt der Schauplatz der ersten deutschen demokratischen Versammlung gewesen, die hier vor weit mehr als einem Jahrhundert, als es noch keine Jahrhunderthalle gab, in einer Kirche stattgefunden hatte. Waren Demokratie und Volkswille damals den Politikern noch heilig gewesen? Zumindest mehr als heute, dachte sie weiter, während unter dem aufbrausenden Beifall der Delegierten die Mitglieder des Parteipräsidiums die Bühne betraten. Einer nach dem anderen nahmen sie Platz unter dem riesigen Transparent mit der Aufschrift „Wir gestalten heute das Morgen – die Zukunft für Deutschland“.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Du sollst nicht morden»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Du sollst nicht morden» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Du sollst nicht morden»

Обсуждение, отзывы о книге «Du sollst nicht morden» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x