Herbert Günther - Der Versteckspieler

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Wilhelm Busch (1832–1908), Schöpfer von rabenschwarzen, abgründigen Bildergeschichten, war schon zu Lebzeiten eine Legende. Er selbst jedoch maß diesen Geschichten wenig Bedeutung bei, für ihn waren sie seine 'leichte Betriebsamkeit', und er fühlte sich vom Ruhm seiner skurrilen Gestalten verkannt. Doch seine Gemälde, das für ihn eigentlich Bedeutsame, hat er ängstlich vor den Augen der Welt verborgen. Schein und Sein war ein ewiges Thema seines Lebens. Mit kritischer Sympathie erzählt Herbert Günther, Niedersachse wie Busch, den Lebensweg des verletzlichen, sensibel-mürrischen und oft einsamen Menschen nach. Im Wechselspiel von Nähe und Ferne entsteht vor den Augen der Leser ein facettenreiches Bild vom Leben, Werk und von der Zeit des erfolgreichsten deutschen Humoristen, der eigentlich ein Maler und ein wenig auch ein Philosoph sein wollte.

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Während des dösigen Schweigens streift ihn Johanns Blick und der scheint nun doch so etwas zu sagen wie: »Was will der hier, der Hosenscheißer?« Aber Krischan weist Johann zurecht; Krischans Augen sagen: »Er steht unter meinem Schutz. Er hat das Pulver besorgt.« Wortlos ist auch das schnell erledigt.

Dann bewundert Wilhelm ausführlich Kords großes Messer mitsamt Lederscheide, ein Geschenk von seinem weggelaufenen Vater, um das Wilhelm ihn ehrlich beneidet. Kord prüft damit die Kartoffeln im Feuer, und als sie ihm weich genug erscheinen, spießt er sie auf und teilt jedem zu.

Herrlich schmecken die gebackenen Kartoffeln, aber sie machen durstig. Krischan hockt sich unter die braune Kuh, zieht eine Zitze zu sich her und melkt ein paar Spritzer in den weit geöffneten Mund. Dann fordert er Wilhelm auf, es ihm gleichzutun, aber Wilhelm fährt der warme Kuhmilchstrahl über die Wangen, rinnt unter den Kragen, bis in die Achselhöhlen hinein.

Die anderen lachen, aber fürsorglich ist da Christine mit einem Grasbüschel und wischt ihm die Milch aus dem Gesicht, selbstverständlich und ohne Getue.

Dann macht Hinnerks Tonpfeifenstummel die Runde. Die Mädchen sind davon ausgeschlossen. Nur wenn das knisternde, trockene Kraut keinen Dampf mehr absondert, fällt es den Mädchen zu, einen brennenden Span über den Pfeifenkopf zu halten.

Der Nachmittag vergeht wie im Flug. Sie treten das Feuer aus und ziehen mit den Kühen ein Stück am Waldrand entlang. Johann findet ein seltsam verwachsenes Wurzelstück, das dem Gesicht des Lehrers Bohnhorst gleichen soll. Sie werfen es von einem zum anderen, jeder treibt seinen Spott mit dem Abbild des Peinigers, und als es wieder bei Johann landet, wirft er es hinter sich auf die Erde, dreht sich um und pinkelt darauf. Johlend ziehen sie weiter.

Die Sonne senkt sich dem Horizont zu, die Abendglocke tönt herüber und gemächlich trotten Mensch und Tier dem Dorf entgegen. Zufrieden fühlt Wilhelm sich, tief einverstanden mit allem, was um ihn herum ist, angenehm schwer und müde in den Gliedern, als hätte er den ganzen Tag lang gearbeitet. Am Dorfrand wehen ihnen Essensgerüche entgegen, Bratkartoffelherrlichkeiten, geröstete Zwiebeln, hier und da vielleicht sogar Speck. Wilhelm läuft das Wasser im Mund zusammen; wie noch nie freut er sich auf das Essen. Als er sein Elternhaus erreicht, ist er voll gepumpt mit Freude, und die Bilder des Nachmittags drehen sich in ihm, geheimnisvoll lockend.

Aber vor der Haustür erwartet ihn der Vater mit strengem Gesicht. Sofort weiß Wilhelm Bescheid. Er hat es im Wald schon gewusst, aber nicht wahrhaben wollen und dann einfach vergessen. Der Vater schiebt ihn vor sich her, die Treppe zum Speicher hinauf, drängt ihn vor den steinernen Krug und sagt nur ein schneidendes Wort: »Nun?«

Wilhelm schlägt die Augen nieder und schweigt.

Der Vater greift ihn am Ohr, dreht es herum, und dann pfeift der Rohrstock durch die Luft, trifft Wilhelms Rücken, er schreit und rennt los, immer rund-herum um den Krug, der Vater hinter ihm, hält ihn am schmerzenden Ohr.

Der Vater brüllt. Das Ohr schmerzt. Wilhelm rennt und schreit, als solle er aufgespießt werden. Die Schläge treffen ihn im Nacken, am Knie, in der Seite, überallhin. Am schlimmsten aber brennt ihm das Ohr.

Endlich kann er entwischen und flüchtet stolpernd die Treppe hinunter. Unten wartet die Mutter, die alles mit angehört hat. Aber sie weicht aus, als er sich weinend in ihre Arme stürzen will. Sie zieht ihn hinein in die Kammer.

Ohne Abendessen geht Wilhelm ins Bett. Lange noch liegt er mit offenen Augen und die Gedanken wollen keine Ruhe geben. Er fährt sich durchs Gesicht und spürt die klebrige Milch auf der Wange. Mit der Zunge leckt er danach, reicht aber nur bis zum Rand.

Da ist was, denkt er, draußen vorm Dorf. Prickelnd, warm wie Kuhmilch, schwebend. Da ist die Freiheit, das Leben. Vielleicht hat es mit dem Bösen zu tun, wovor sie ihn warnen, die Eltern, der Lehrer, der Pfarrer. Herrlich ist es. Unbeschreiblich. Zerbrechlich aber. Wenn nur einer dran rührt, springt’s entzwei. Verstecken wird er’s. Keiner soll es ihm nehmen.

Schlag du nur, denkt er trotzig zu seinem Vater hin. Schlag du nur. Diesen Nachmittag wirst du nicht aus mir herausprügeln können.

Sammelbilder

1832-1841

Das Dorf, das Zuhause, Bauernhöfe links und rechts der Straße, der Besitz, die Weiden und Acker, handtuchförmig ausgestreckt hinter jedem Hof bis weit in das flache Land hinein. Der Mensch hat die Natur gezeichnet mit bäuerlichem Nutzungswillen, alles ist ausgemessen und zugeordnet, die Ackerstreifen bis zu 1300 Meter lang, manchmal nur sechs Meter breit. Wiedensahl im Königreich Hannover, 140 Häuser, 850 Einwohner, ein Hagen-Hufen-Dorf aus dem 13. Jahrhundert, zwischen Stadthagen und dem Kloster Loccum, nahe dem Steinhuder Meer. Übersichtlich scheint alles, die Verhältnisse geordnet, bescheidener Wohlstand oder Armut je nach Geburt vorbestimmt.

Dass in diese Strenge hinein am 15. April 1832 ein Humorist geboren wird, scheint auf den ersten Blick verwunderlich. Auch ein Blick in die Ahnenreihe lässt wenig Scherzhaftes erwarten. Väterlicherseits sind es ausschließlich bäuerliche Vorfahren, mütterlicherseits Wundärzte, Apotheker, Pfarrer, der Reformator Corvinus, Hofräte, Bürgermeister und Handwerker. Und doch gibt es beiderseits etwas, das der Norm nicht entsprach.

Friedrich Wilhelm Busch, der Vater, Bauernsohn aus dem westfälischen Ilvese bei Minden, war vorehelich geboren, und Wilhelm Busch hieße Wilhelm Emme, hätte nicht der Großvater Busch darauf gedrungen, dem Enkel auch nach der Heirat seiner Tochter mit dem Kindsvater den Namen Busch zu belassen.

Einen schweren, wenn auch für die Zeit wohl nicht so ungewöhnlichen Lebensweg hatte Wilhelm Buschs Mutter hinter sich, bevor sie 1831 Friedrich Wilhelm Busch heiratete. Henriette Dorothee Charlotte Busch, geborene Kleine, war vorher mit dem Wundarzt Friedrich Wilhelm Stümpke verheiratet gewesen und hatte drei Kinder, die alle drei starben. 1829 starb auch ihr Mann und sie war mit 28 Jahren Witwe.

Friedrich Wilhelm Busch, auch das eine Abweichung vom vorbestimmten bäuerlichen Lebensweg, hatte sein Heimatdorf früh verlassen und im Kloster Loccum eine Kaufmannslehre durchlaufen. Nach der Heirat übernahm er einen kleinen Kramladen in Wiedensahl, den seine Frau zwischenzeitlich betrieben hatte. Die Buschs brachten es mit händlerischem Geschick und unermüdlichem Fleiß dazu, ihre schnell wachsende Familie ernähren zu können und 1847 ein neues, größeres Haus an das alte anzubauen. Beide lebten einträchtig und so häuslich, daß einst über zwanzig Jahre vergingen, ohne daß sie zusammen ausführen. So Wilhelm Busch in seiner Autobiographie über seine Eltern.

Kaufleute in bäuerlicher Umgebung also, für die es überlebensnotwendig war, sich den Wünschen ihrer Umwelt anzupassen. Für die eigenen Wünsche blieb da nicht viel. Arbeiten und Zusammenhalten bestimmte das Leben und schon die kleinsten Abweichungen, die bescheidensten Träume mussten als Bedrohung erscheinen. Die musste jeder mit sich selbst abmachen, die nahm jeder in seine Einsamkeit mit.

Mein Vater war Krämer, klein, kraus, rührig, mäßig und gewissenhaft; stets besorgt, nie zärtlich; zum Spaß geneigt, aber ernst gegen Dummheiten. Er rauchte beständig Pfeifen, aber, als Feind aller Neuerungen niemals Zigarren, nahm daher auch niemals Reibhölzer, sondern blieb bei Zunder, Stahl und Stein oder Fidibus. Jeden Abend spazierte er allein durchs Dorf, zur Nachtigallenzeit in den Wald.

Was Wilhelm Busch nicht schreibt, was er wahrscheinlich gar nicht gewusst hat, ist, dass auch sein Vater als junger Mann Gedichte geschrieben hatte. Auf den leeren Seiten eines Rezeptbuches fanden sich Verse im Stil der Biedermeierzeit, aber auch Spottverse gegen die Anmaßung vermeintlicher Poeten, Gedichte, die die Vergänglichkeit der Liebe in der Ehe betrauern, auch Kritisches gegen die Pracht des Papsttums. Themen, die auch den Sohn später in seinen Gedichten und Bildergeschichten beschäftigen sollten.

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