Mario Monteiro - Kreuzwege unter der Sonne

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In den vorliegenden Kurzgeschichten beschäftigt sich Mario Monteiro mit den »kleinen Brasilianern«, die uns nur allzu oft auf Straßen und Gassen des Riesenlandes begegnen. Ob es die halb ausgewachsenen Sklaven der Drogenkapitäne sind oder ob sie oft genug von den eigenen Kindern zur Kinderarbeit in Fabriken und auf Bananenfarmen gezwungen werden, ob sie als streunende Straßenhändler, die eine Schule höchstens von außen sehen und lieber an Kreuzungen und Bushaltestellen betteln, überall begegnen wir ihnen. Mario Monteiro, der ihr dramatisches Dasein durch hautnahen Kontakt am Besten kennt, führt uns mitten hinein in die andere brasilianische Realität, abseits von millionenschweren Fußballstars und weltberühmten Formel-1-Fahrern. Jenseits vom glitzernden Luxus der Millionenstädte erleben wir im Blitzlicht das Schicksal der Kleinsten, aber auch man unerwartete Wendung auf einem kurvenreichen Weg ins Leben. Brasilien ist überall!

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Mario Monteiro

KREUZWEGE

UNTER DER

SONNE

Kinder im brasilianischen Inferno

Engelsdorfer Verlag

Leipzig

2014

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.deabrufbar.

Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig

Alle Rechte beim Autor

Coverillustration © Joao Carlos Macedo

Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

www.engelsdorfer-verlag.de

FÜR GYSELDA

In den hier vorliegenden Erzählungen spiegeln sich die Erlebnisse des Autors wider, die er im Laufe der letzten zwanzig Jahre bei der Begegnung mit brasilianischen Kindern hatte.

Namen von Personen und Organisationen wurden verändert – die dargestellten Episoden sind indes real.

Inhalt

Cover

Titel Mario Monteiro KREUZWEGE UNTER DER SONNE Kinder im brasilianischen Inferno Engelsdorfer Verlag Leipzig 2014

Impressum Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte beim Autor Coverillustration © Joao Carlos Macedo Hergestellt in Leipzig, Germany (EU) www.engelsdorfer-verlag.de

Widmung FÜR GYSELDA In den hier vorliegenden Erzählungen spiegeln sich die Erlebnisse des Autors wider, die er im Laufe der letzten zwanzig Jahre bei der Begegnung mit brasilianischen Kindern hatte. Namen von Personen und Organisationen wurden verändert – die dargestellten Episoden sind indes real.

Heimkehr nach Ararapurana

Zinnsoldaten

Rio, morgens um fünf

Joselyn

Blutrausch

Omar klaut

Die Spur der Skorpione

Endstation Eselsmulde

Lumpen-Lindela

Schwester Corinna

Weitere Bücher

HEIMKEHR NACH ARARAPURANA

Agreste! Trockenes, ausgedörrtes, sterbendes Land. Stahlblauer Horizont, so weit ich sehen kann. Wolkenlos. Weder Sand noch Erde, selten eine Wurzel, verloren im Staub. Staub, nichts als Staub. Rotgelber Staub, undurchdringlich. Von überall weht er her und nirgends bleibt er. Ein einzelner Baum, der nicht recht in diese Landschaft passen will, steht neben mir. Einsam trotzt er einer Umgebung, die ihn nicht zu dulden scheint. Zweifel überfallen mich. Ist das wirklich ein Baum? Oder nur ein Rebell aus Ästen, die wie Finger eines Toten, den man schlecht beerdigt hat, aus dem Boden ragen?

Agreste! Kakteen unter der Sonne. Rotglühende Sonne. Sonne, Sonne, Sonne. Gleißend sticht sie durch die Haut und brennt meine Knochen lahm. Schon jetzt, am frühen Morgen, bin ich müde von gestern und von vorgestern und von allen Tagen zuvor, an die ich mich erinnern kann. Der Lappen auf meinem Kopf, vor Kurzem noch klatschnass, ist ausgetrocknet. Lustlos hängt er in meinem Nacken und über den Ohren. Halb zugekniffene Augen warnen mich vor Stacheln, die es auf mich abgesehen haben.

Ein Busch kriecht dicht am Boden, nach Wasser grabend. Um ihn herum erreicht mein Blick nur steinharte Zweige, trocken gegerbt, leblos. Hitze, die niemals nachgibt, Schweiß, der aus tausend Poren schießt und den der Boden unter meinen Füßen gierig verschluckt.

Gierig wie die Aasgeier, die frech um mich herumsitzen und warten. Warten auf was? Schafe und Ziegen sind selten geworden. Blank genagte Knochen starren durch die Ewigkeit aus Geröll und Staub. Nichts wird zu nichts.

Agreste! Der letzte Regen fiel vor einem halben Jahr. Jubel verhallt so schnell wie Wasser im Sand versickert. Irgendwo liegt ein Blatt. Ein einzelnes Blatt, das seine Farbe längst verloren hat. Leise knisternd zerbröckelt es. Bald wird es ein Teil sein von versandetem Land und Staub und Trauer, und keiner wird wissen, woher es einmal kam.

Und ich, Agreste? Wo sind die Wege geblieben, die mich in deine Arme geführt haben? Und wann war es und warum überhaupt? Ich höre nicht auf nachzudenken und weiß es dennoch genauso wenig wie das Blatt, das vor meinen Füßen im Sand verdorrt. Oder wie die einfachen Kreuze, die irgendjemand aus krummen, knorrigen Ästen zusammengebunden hat und die ohne Friedhofsmauer und ohne Grabsteine dahindämmern und ohne Namen, die an die hier Begrabenen erinnern könnten.

Agreste! Selbst die Toten sind hier bedürfnisloser als sonst irgendwo.

Ein paar Minuten vor Sonnenaufgang kommt der Bus. An den verbeulten Schüttelkasten, dessen Türen nicht mehr richtig schließen und den Staubwolken freien Einlass gewähren, habe ich mich inzwischen gewöhnt. Von dem orangefarbenen Lack ist nicht mehr viel zu sehen. Nur seltsame Flecken und bizarre silbergraue Streifen, die das Sonnenlicht widerspiegeln und in meinen Augen schmerzen, sind übriggeblieben. Wind und Sand haben gründliche Arbeit geleistet.

Auf dem Dach halten sie sich gegenseitig. Notdürftig verschnürte Pappkartons aus zweiter Hand, mit einem mageren Strick eines ans andere gebunden. Tücher, die ein paar Habseligkeiten enthalten, und Köfferchen und Beutel, die während des täglichen Dahinrumpelns wie unförmige Klumpen hin- und hertanzen, dazwischen ein zerschlissen zerrittener Sattel samt Lasso, zuletzt ein betagter Tisch, dessen Beine nach oben ragen.

Mit dem knappen Fahrgeld, das man den Passagieren für die tägliche Fahrt abnehmen kann, ist es nicht weit her. Jede kleine Kiste, jeder Sack, jede Basttasche zählt. Ein paar Gemüsekisten, die auf den nahen Markt sollen, runden die schmalen Einkünfte ab. Fast ist die ärmliche Fracht so wertvoll wie die Hoffnung. Und nur Hoffnung ist wichtiger als der nächste Regen, auf den man geduldig wartet.

Trotz des krächzenden und scheppernden Motors schaffen wir es jeden Tag, an unser Ziel zu kommen. Leidend, hoffend, betend und wartend. Wir warten, bis irgendein Wunder geschieht. Die Frau, die manchmal in meiner Nähe sitzt, lispelt unverständlich vor sich hin, wobei sie ihren Rosenkranz in krallenartigen Fingern hält und langsam weiterschiebt.

Ich versuche, mit dem Blick durch das von Staub und Sand blind gewordene Fenster zu dringen. Selten entdecke ich Neues. Irgendetwas anderes als das, was sich mir jeden Morgen bietet. Mein Blick fällt auf eine Gruppe Frauen, die randvolle Wasserkübel auf ihren Köpfen nach Hause schleppen. Zum nächsten Brunnen sind es sechs Kilometer. Vielleicht auch ein paar mehr. Ende der Woche soll der Wasserwagen kommen. Wunder sterben niemals aus. Man muss nur an sie glauben.

Agreste! Auch das gebrechliche Gefährt, dem ich mich täglich anvertraue, findet den Weg, den es in Wirklichkeit nicht gibt. Zwischen den Kreuzen und dem Baum neben mir sehe ich Reifenspuren von gestern. Nicht weit davon stehen die Hütten von Ararapurana am Wegrand. Die Straße, die dort einmal hätte vorbeiführen sollen, hat man aufgegeben. Acht Hütten sind es. Während wir an ihnen vorbeirumpeln, zähle ich sie wieder. Rotbraune Lehmwände, grob und rau, da und dort mit gelben Flecken dazwischen, so als ob man sie tarnen wollte. Fingerbreite Risse, die sich über die Mauern gelegt haben, sehen aus wie Spinnenbeine und haben sich längst in mein Gedächtnis gegraben. Ab und zu scheint man ein paar Ziegel dazwischengestopft zu haben, um das Schlimmste aufzuhalten. Noch heute könnte ich sie zeichnen, und manchmal erscheinen sie in meinen Träumen.

Ich bemerke einen Schatten, dann das ausgemergelte, lederne Gesicht. Knöchern, reglos starrt es durch den Schlitz eines verblichenen Baumwolltuches auf unseren Bus. Wie ein Schmetterling, dem die Hitze zu viel wurde, flattert der Fetzen Stoff zwischen den Rissen hin und her, vielleicht um Staub und Sand abzuhalten und dem von draußen Kommenden die Sicht zu verwehren, obwohl es nicht viel zu sehen gibt. Unser Bus fährt gleichgültig daran vorbei. In Ararapurana wartet niemand auf ihn.

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