Matthias Falke - Torus der Tloxi
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- Название:Torus der Tloxi
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»Allerdings«, sagte Jennifer grimmig.
Reynolds wirkte enttäuscht.
»Schade«, meinte er. »Ich muss zugeben, ich war ziemlich beeindruckt. Vor allem als ich erfuhr, wie man es steuert.«
Ich war perplex. Und auch Jennifer kratzte sich an ihrer Schläfe, um die sich keine Locke mehr ringelte, und versank in tiefes Nachdenken. Dabei spitzte sie die Lippen wie zu einem Kuss. Aber ihr Blick war ins Leere gerichtet.
»Wie kann das sein?«, fragte ich nach einer Weile.
Reynolds’ Augen wanderten von einem zum anderen.
»Vielleicht«, sagte er langsam, »wenn ihr mir verratet …«
Ich versuchte, die Beklemmung abzuschütteln. Wenn man in fremder oder neuartiger Umgebung ein Déjà-vu hat, ist es besonders beunruhigend. Aber allmählich präzisierte sich die Erinnerung.
»In jenem Schiff«, berichtete Jennifer, »das eines Tages im Kleinen Korridor auftauchte, das tot und ausgestorben wirkte, das aber plötzlich zum Leben erwachte, als wir es erkundeten, und das uns direkt nach Sina City entführte – in diesem Schiff gab es ein solches Transportsystem.«
Wir schwiegen und starrten in die vorbeisausenden gelben und blauen Lichtströme.
Reynolds brauchte eine Weile, bis er die Ungeheuerlichkeit rekonstruiert hatte, die für uns in diesem Anblick liegen musste.
»Es glich diesem hier aufs Haar«, fuhr Jennifer fort. »Die gleichen Bögen, die gleichen leeren, weißen Schächte, exakt die gleichen Farben, die die Richtungen der Felder anzeigten.«
Ein Grauen schüttelte mich, als ich mir jene verzweifelten Stunden in Erinnerung rief. Wir hatten das finstere Schiff erkundet. In seinem Inneren war es dunkel gewesen. Mit Leuchtgranaten und mit der Rückstoßfunktion unserer Offizierspistolen hatten wir uns einen Weg durch die kilometerweiten lichten Hallen gebahnt. Seltsame Wesen hatten diese schwebende Ruine erfüllt. Und plötzlich war das Ganze von Licht durchflutet gewesen. Die Farbbögen hatten ihre Arbeit aufgenommen. Das Schiff hatte sich im oszillierenden Warp, den wir dabei zum ersten Mal am eigenen Leib erlebten, in Bewegung gesetzt und uns direkt nach Sina City gebracht, in die Höhle des Löwen.
Reynolds war damals nicht dabei gewesen, denn wir hatten ihn schon vorher im Eschata-Nebel zurückgelassen.
»Es war ein sinesisches Schiff «, wandte Reynolds ein, als Jennifer ihre Erzählung beendet hatte. »Und als Ingenieure der Sineser fungierten die Tloxi. Jetzt arbeiten sie für uns. Aber warum sollten sie nicht dieselben …«
»Eben nicht«, fiel ich ihm ins Wort. »Es war ein fremdes Schiff. Es gehörte einer dritten Zivilisation, war weder menschlich noch sinesisch.«
»Vielleicht war es eine Falle.«
»Es war ganz sicher eine Falle«, meinte Jennifer. »So weit draußen im Kleinen Korridor. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie uns durch Zufall aufgefischt haben, ist praktisch gleich null.«
Ich war da nicht so sicher.
»Sie haben, als das Schiff gelandet war, nicht nach uns gesucht. Es wurde einfach auf diesem gigantischen Ehrenhof abgesetzt, wo sie die Monumente der unterworfenen Kulturen ausstellten. Wenn die ganze Aktion auf uns berechnet gewesen wäre, hätten sie sich anders verhalten …«
Jennifer strich sich durch das kurze Haar.
»Das alles ist Spekulation«, sagte sie. »Und Sina ist nicht mehr.«
»Trotzdem bleibt es merkwürdig«, wandte ich ein. Und an Reynolds gerichtet setzte ich noch hinzu: »Sie können ja Ihre Freunde bei Gelegenheit mal fragen, wo sie das herhaben.«
Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Nuschelnd ratterte er noch ein paar technische Details über die Funktionsweise des Beförderungssystems herunter. Sie konnten uns nichts Neues bieten. Wir kehrten zu unserer Wohnblase zurück.
Der Chronist I
Die Geschichte ist eine Geschichte von Ereignissen, die als Epochenbrüche wirkten, als einschneidende Zäsuren, nach denen – wie es dann in den Chroniken oft hieß – »nichts mehr sein würde wie zuvor.« Und immer wieder ereignete sich dabei das Phänomen, dass die Zeitgenossen, die Zeugen dieser Umstürze waren, sich post festum viel älter als ihre Jahre vorkamen. Die Geschehnisse beanspruchten in aller Regel nicht viel Zeit. Sie gingen in wenigen Jahren, manchmal an einem einzigen Tag über die Bühne. Die großen Entscheidungsschlachten, die Revolutionen und Tyrannenmorde, die Verträge und Inthronisationen: Manchmal genügten ein paar Stunden, um die Weltgeschichte in zwei Hälften zu zersprengen, in ein Vorher und Nachher. Und die Zeitgenossen, die am nächsten Morgen aus den Schützengräben krochen oder sich das Blut abwuschen, die vielleicht auch ahnungslos aufs Forum gingen oder die Zeitung aufschlugen, diese Zeitgenossen begriffen meist nur zögernd und mit innerem Widerstreben, dass sie über Nacht aus einer Ära in die nächste gerutscht, dass sie in einen neuen Äon katapultiert waren, dass im großen schwarzen Folianten der Geschichte wieder einmal ein neues Kapitel aufgeschlagen worden war. So ging es den Veteranen der Perser- und der Punischen Kriege, den Mördern Caesars und Ludwigs XVI., den Heimkehrern der beiden Weltkriege. Hier war etwas geschehen, das nicht mehr ungeschehen zu machen war, vor dem es kein Zurück gab. Ob man hier Zeuge oder Nachgeborener war, entschied darüber, welcher Generation man künftig angehörte. Eltern und ihre Kinder können sich nach einem solchen Umbruch oft über die alltäglichsten und banalsten Dinge kaum noch verständigen. Und selbst Geschwister, die nur für diese wenigen, aber entscheidenden Jahre voneinander getrennt sind, werden sich fremder, als es in ruhigen Zeitaltern die Enkel für die Ururahnen waren.
Die Nachgeborenen zeichnen sich oft durch eine zur Schau getragene Unbekümmertheit aus. Wenn schon in stabilen Phasen der Historie gilt, dass mit jeder neuen Generation die Weltgeschichte von vorne beginnt, so ist den Kindern der »Stunde Null« in ganz besonderem Maße das Bewusstsein zu eigen, dass sich das Zurückschauen nicht lohne, sondern dass nun und mit ihnen erst der eigentliche Anfang zu machen sei. Während die Alten vor der Zeit gealtert – Kriegs- und Ehejahre zählen bekanntlich doppelt – und von der Langeweile jedes Veteranentums umgeben sind, zelebrieren die Jungen ihre Jugend, ihre Unbekümmertheit, ihre ostentative Geschichtsvergessenheit. Die Charleston-Wut der »Goldenen Zwanziger« verhielt sich dabei zum Grauen der Materialschlachten wie der Rock ’n’ Roll der Fünfziger zu Bombenkrieg und Holocaust. Man wollte damit ein für alle Mal nichts mehr zu tun haben. Stattdessen stürzte man sich mit der charakteristischen Lautheit von Leuten, die nicht hören wollen, in die Gegenwart, die »Jetztzeit«, den neuen Aufbruch, von dem aus man die Zukunft für sich pachtete und reklamierte. Nach den Perserkriegen blühten die Künste in ungeahntem Maße auf. Es entstand das perikleische Athen, das für alle Zeiten das uneinholbare Muster zeitloser Klassizität geben sollte. Und auf Sizilien wuchsen die Triumpharchitekturen von Agrigent und Selinunt aus dem roten Boden. Aber in jedem Triumph ist etwas Hohles. Er verführt zur Selbstüberschätzung und zu jener Leichtfertigkeit und Überheblichkeit, für die der Name Alkibiades wie kaum ein zweiter steht. Die nächste Generation zahlt wiederum die Zeche. Das Gefühl der Unbesiegbarkeit, zu dem der eine epochale Sieg verleitete, rächt sich und trägt die Niederlage im kommenden Konflikt schon in sich. Denn es gibt, darauf hat schon der ältere Ash immer wieder hingewiesen, in Wahrheit keine »Stunde Null«. Geschichte ist ein strömendes Kontinuum. Es geht immer weiter. Das Pendel schlägt unerbittlich vor und zurück. Doch davon ahnen die noch nichts, die gerade dem letzten Pendelschlag entronnen sind, die in dem Bewusstsein groß werden, noch einmal davongekommen zu sein, vom Weltgeist begünstigt, der ihnen bei der Stunde ihrer Geburt eine besondere und ungerechtfertigte Gnade zuteil werden ließ. Nach Actium ruft man ein Imperium des Friedens aus, und Octavian läutert sich zu Augustus. Auf dem Wiener Kongress erlebte der Walzer seinen Durchbruch als führender Gesellschaftstanz des ganzen 19. Jahrhunderts. Man glaubte, sich das leisten zu können. Die Schlachten waren geschlagen. Selbst Waterloo wirkte nur noch als lästige und ferne Unterbrechung eines Konferenzwesens, das auf den Kabinettstischen wieder einmal den Kontinent zurechtschnitt. Nebenher wurde getanzt, gekuppelt und verheiratet. Ein Zeitalter der Restauration schien angebrochen, der Sicherheit, des Biedermeier und des Schubertliedes. Aber all diese Feiernden und Tanzenden, die sich auf Überstandenem ausruhen wollen, haben sich getäuscht. Der Weltgeist atmet ein und aus, er legt zuweilen eine Pause ein. Aber er schläft niemals. Und während die Ewigheutigen ihren Zerstreuungen nachgehen, bereitet sich in den Kavernen schon die nächste Revolution vor, der nächste Aufstand oder der nächste große Krieg.
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