Matthias Hipler
Für immer?
Ja!
Der kreative Workshop
für Ihre Partnerschaft
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.deabrufbar.
ISBN 9783865065933
© 2013 by Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers
Einbandgestaltung: Brendow Verlag, Moers
Titelfoto: shutterstock
Satz: BrendowPrintMedien, Moers
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2014
www.brendow-verlag.de
Cover
Titel Matthias Hipler Für immer? Ja! Der kreative Workshop für Ihre Partnerschaft
Impressum Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 9783865065933 © 2013 by Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers Einbandgestaltung: Brendow Verlag, Moers Titelfoto: shutterstock Satz: BrendowPrintMedien, Moers 1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2014 www.brendow-verlag.de
Vorwort
Kapitel 1
Reden ist Silber – Verstehen ist Gold
Kommunikation ist alles Kommunikation ist alles! Im Wald geht das Gerücht um, der Bär habe eine Todesliste. Als Erster fasst sich der Hirsch ein Herz, geht zum Bären und fragt ihn: „Bär, stimmt es, dass du eine Todesliste hast?“ „Ja, das ist richtig. Ich habe eine Todesliste!“, antwortet der Bär. „Und stehe ich auch auf deiner Liste?“, fragt der besorgte Hirsch. „Du stehst auch auf meiner Liste“, bekommt er zur Antwort. Verängstigt rennt der Hirsch weg und wird zwei Tage später tot im Wald aufgefunden. Das Wildschwein kommt zum Bären und fragt: „Stehe ich auch auf deiner Todesliste?“ „Du stehst auch darauf“, bestätigt der Bär. Zwei Tage später wird der Keiler tot im Unterholz entdeckt. Der Hase fasst sich ein Herz, hoppelt zum Bären und fragt: „Stimmt das mit der Todesliste?“ „Ja, das stimmt“, antwortet der Bär. „Und stehe ich auch darauf?“, fragt der Hase. „Ja, du stehst auch darauf!“ „Könntest du mich bitte von deiner Liste streichen?“, bittet der Hase. Darauf der Bär: „Na klar, kein Problem!“ Kommunikation ist alles! Es trifft auf alle menschlichen Beziehungen zu: Ohne Kommunikation läuft nichts. Das gilt besonders für Paarbeziehungen. Egal ob wir uns intensiv unterhalten oder in Schweigen hüllen, wir kommunizieren unentwegt. Verbal oder nonverbal, immer reagieren wir aufeinander und teilen uns in Worten, Mimik und Gestik dem anderen mit. Nicht kommunizieren geht gar nicht. Entscheidend ist die Frage, welche Qualität die partnerschaftliche Kommunikation hat.
Praxis-Übung: Hören und verstehen
Allgemeine Erkenntnisse aus der Paarforschung Allgemeine Erkenntnisse aus der Paarforschung Das 5-zu-1-Prinzip: Der amerikanische Paarforscher John Gottman fand heraus, dass Paare, die auf Dauer glücklich zusammenleben, fünfmal mehr positive Kommunikationsanteile gebrauchen als negative. Dieses magische Verhältnis (5 : 1) kennzeichnet die Kommunikation von stabilen Zweierbeziehungen. Die Partner schätzen einander wert, indem sie regelmäßig loben und Komplimente machen. Wenn sie miteinander reden, schauen sie sich dabei an. Sie pflegen einen sachlichen Gedankenaustausch, können aber auch über ihre Gefühle reden. Sie lächeln einander häufiger an und bemühen sich, aktiv zuzuhören. Wenn sie merken, dass ihr Gespräch zunehmend verletzende Züge annimmt, ziehen sie rechtzeitig die Notbremse: „Besser, wir hören jetzt auf, weiterzudiskutieren, sonst verletzen wir uns nur unnötig!“ Sie vertagen die Fortsetzung der Unterredung. Diese konstruktiven Kommunikationsstile sind fünfmal häufiger vertreten als destruktive Redeweisen. Aber es darf durchaus auch einmal unfair zugehen. Entscheidend ist, dass vergleichsweise selten Vorwürfe ausgesprochen oder verbale Machtkämpfe ausgefochten werden. Verändert sich das Verhältnis von positiver zu negativer Kommunikation auf 3 : 3, steigt die Trennungswahrscheinlichkeit deutlich an. Die Partner reden zwar noch miteinander, aber es fällt ihnen zunehmend schwerer, Konflikte offen auszutragen und versöhnlich zu lösen. Lob und Komplimente werden seltener. Kritische Bemerkungen und Anklagen werden umso häufiger vorgebracht. Wenn sich das Verhältnis der Kommunikationsstile von 3 : 3 weiter auf 1 : 5 verschlechtert, sind die Partner kaum mehr in der Lage, unbefangen, freundlich und sachlich zu reden. Sie geraten andauernd verbal aneinander. Die Gespräche eskalieren sehr schnell. Jeder fühlt sich andauernd unverstanden. Negative Gedanken und Gefühle machen sich breit und bestimmen die partnerschaftliche Atmosphäre. Geht es mit der Kommunikation bergab, rutscht die gesamte Beziehung in eine tiefe Krise. Jedes Paar kann einer Krise vorbeugen, indem es daran arbeitet, positive und aufbauende Kommunikationsstile zu praktizieren. Grundlage dazu sind die nachfolgenden Sprecher- und Zuhörerregeln.
Die vier Sprecher-Regeln Die vier Sprecher-Regeln 1. Sprich über dich! Formuliere Deine Botschaft in Ich-Form, d. h., berichte Deine Sichtweisen, Deine Gedanken und auch davon, was Dir Probleme bereitet. Wenn Du beispielsweise sagst: „Du bist total egoistisch und denkst immer nur an Dich!“ startest Du einen verbalen Angriff. Dein Partner wird kaum gelassen darauf antworten, sondern sich kritisiert fühlen und entsprechend negativ reagieren. Überlege zuerst, welches Problem Du für Dich selbst siehst. Was geht Dir durch den Kopf? Welche Gefühle nimmst Du bei Dir selbst wahr? Womit kommst Du nicht so gut klar im Verhalten des Partners? Versuche, Dein Erleben in einer Ich-Botschaft auszudrücken. Die könnte lauten: „Mir ist in letzter Zeit klar geworden, dass ich meine Wünsche und Bedürfnisse oft zurückgestellt habe. Ich möchte künftig mehr mit Dir zusammen entscheiden. Ich wünsche mir, dass Du meine Anliegen stärker berücksichtigst.“ Auf diese Weise beziehst Du einen Standpunkt und wünschst Dir eine Verhaltensänderung, ohne deinem Gegenüber eine „Breitseite“ zu verpassen.
Die vier Zuhörer-Regeln Die vier Zuhörer-Regeln 1. Sei ganz Ohr! Signalisiere Deinem Partner verbal und nonverbal, dass Du ganz auf Empfang eingestellt bist. Schau ihm in die Augen und zeige Dein Interesse. Lächle oder nicke zustimmend mit dem Kopf. Du musst Dir bewusst sein, dass Deine Denk- und Zuhörgeschwindigkeit schneller ist als die Sprachgeschwindigkeit des Sprechers. Der Mensch kann dreimal mehr Worte aufnehmen als sprechen. Deshalb ist die Versuchung so groß, dass Du als Zuhörer gedanklich spazieren gehst. Du schweifst innerlich ab und hörst nicht mehr wirklich zu. Möglicherweise hast Du eine Bemerkung gehört, auf die Du am liebsten sofort antworten willst. Jetzt wartest Du nur darauf, dass Du endlich Deine Sichtweise schildern und den Sprecher korrigieren kannst. Und wieder hörst Du nicht mehr aufmerksam zu. Nur wer diese beiden Versuchungen überwindet, ist in der Lage, den Sprecher wirklich zu verstehen und seine Ausführungen stehen zu lassen.
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