Michael Koch - Hispanien

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Die Iberische Halbinsel gehört spätestens seit den frühesten Metallzeiten vor ca. 6.000 Jahren zu den kulturgeschichtlich faszinierendsten Regionen des europäischen Raumes. Die Geschichte Hispaniens von der Erst-Erwähnung im Alten Testament bis hin zu den frühesten Zeugnissen der arabischen Eroberung zeichnet der vorliegende Band nach. Der Autor richtet seinen Blick auf das Selbstverständnis des Landes und spürt den Langzeit-Phänomenen geophysikalischer und mentalitätsgeschichtlicher Art nach. Mit kritischer und scharfsinniger Analyse wirft er Fragen auf und widerlegt ganz beiläufig manche traditionelle Vorstellung: Sei es der Mythos vom sagenhaften „Dorado“ Tartessos, die Vorstellung von dem lusitanischen Volkshelden Viriatus oder dem römischen Bürgerkriegsflüchtling Sertorius als hispanischem Freiheitshelden. Sozialrevolutionäre Erscheinungen, wie die spätantike Bagaudenbewegung und die häufig wiederkehrenden Allianzen keltischer Stämme im hispanischen Nordwesten und in Südwest-Gallien, sind Teil der Betrachtung, ebenso wie die „keltische Renaissance“ und das unglückliche Gotenreich auf hispanischem Boden. Dem Autor geht es aber auch um hispanische Beiträge zu Politik, Literatur und Geistesleben der Antike: Von Seneca, Lucanus, Martialis bis zu Prudentius, Orosius und Priscillianus sowie von den Cornelii Balbi zu Traianus, Hadrianus und Theodosius – sie alle waren berühmte Hispanier. Für Brisanz und Überraschung ist gesorgt!

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Darüber, was in dem Zeitraum zwischen dem ersten Auftauchen der Phoiniker an den Küsten der Halbinsel, dem Vordringen griechischer Seehändler in den Südwesten und an die Ostküste im Rest des großen Landes geschieht, der immerhin fast 2/​3 des Ganzen beträgt, schweigen die Schriftquellen. Gleichzeitig ist deutlich, dass im 6. Jh. v. Chr. Karthago eine wichtige Rolle auf der Halbinsel zu spielen beginnt und bis in die Zeit des Zweiten Krieges mit Rom den hispanischen Süden, den afrikanischen Nordwesten und auch die hispanische Atlantikküste kontrolliert, wie archäologische Funde, aber auch punisch konnotierte Kultstätten in Küstennähe belegen. Herodotos Hinweis auf Kelten im Westen (2,33,3) bleibt geografisch vage, so sehr sich die Forschung auch bemüht hat, die Stelle „Die Donau kommt aus dem Land der Kelten von der Stadt Pyrene her und fließt mitten durch Europa. Die Kelten wohnen jenseits der Säulen des Herakles und sind Nachbarn der Kynesier, des westlichsten Volkes von allen Europäern“ aus ihrer ex-post-Kenntnis stimmig zu machen. Die Vorstellungen des ‚Vaters der Geschichte‘ vom westlichen Europa sind eine Mischung aus Wissen, Hörensagen und möglicherweise falsch verstandenen Nachrichten aus Seefahrer-Kreisen. Deutlichere geografische Vorstellungen gewinnt man erst im 4. Jh. v. Chr., aber auch sie bleiben oberflächlich und sind ausschließlich aus der Seefahrer-Perspektive gewonnen.

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Abb. 8 Krieger und Pferd von der iberischen Grabanlage Cerrillo Blanco bei Porcuna (Jaén). 5. Jh. v. Chr.

Die ethnografische Karte der gewaltigen Landmasse zwischen der Küstenkordillere im Osten, der Sierra Morena im Süden, den Pyrenäen im Norden und dem atlantischen Ozean im Westen gleicht einem Flickenteppich buntester Art. Die Forschung ist weit davon entfernt, die Gemengelage aus potentiell vorindoeuropäischer Bevölkerung, zahllosen Zuwanderungen aller Art und Quantität (und zu unterschiedlichsten Zeiten), unquantifizierbaren Binnenwanderungen bis weit in römische Zeit sowie die ethnischen Mischzonen an den östlichen und südlichen Rändern durchsichtig gemacht und in eine zuverlässige regionale und zeitliche Ordnung gebracht zu haben. [s. Abb. 2] Die antiken Quellen behalfen sich damit, Phoiniker, Perser, Griechen, Kelten, Punier und Römer hintereinander als Einwanderer aufzuzählen und die Vorzeit sowie mögliche Gleichzeitigkeiten bzw. Überschneidungen auszublenden. So sind wir darauf angewiesen, die Mosaiksteine lokaler und regionaler Forschung so gut wie möglich zusammenzusetzen, um überhaupt ein Bild zu gewinnen.

Nicht zu trennen von den Problemen des ethnografischen Durcheinanders und der immerwährenden Ein- und Binnenwanderungen sind deren geografische Voraussetzungen. Es ist die grobe Dreiteilung des Landes, welche im Großen und Ganzen die Ethnografie der Halbinsel bestimmt: Der Küstenstreifen zwischen dem Mittelmeer im Osten und der westlichen Kordillere, die überwunden werden muss, um die zentralen Hochebenen zu erreichen. Sodann der Süden, der von der sogenannten Sierra Morena gegen das zentrale Hochland abgeschirmt wird sowie das zweigeteilte Hochland – Alt- und Neukastilien –, das die Mitte, den Norden und Westen einnimmt und selbst wieder in kleinere Einheiten zerfällt. Sie freilich spielen in der Ethnografie des antiken Hispanien keine vergleichbar entscheidende Rolle. Diese Räume sind nicht leicht und überall zugänglich. Von Osten aus erschließen die Flusstäler von Ebro, Jalón und Júcar die Meseten, von Süden der Despeñaperros-Pass und die westliche vía de la Plata. Haupt-Einfallwege von Norden sind die wenigen Pyrenäenpässe und die Küstensäume. Alle historisch erwiesenen großen Wanderungsschübe haben auf diesen Zugangswegen ihre Spuren hinterlassen, alle bedeutenden Landnahmen lassen sich mit den bezeichneten Großräumen verbinden – und auch alle großen Eroberungen. In der Völkerwanderungszeit ebenso wie in den napoleonischen Kriegen, ja noch im Bürgerkrieg der 1930er-Jahre spielen die genannten Zugangswege im Norden, Osten und Süden eine entscheidende Rolle.

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Abb. 9 Das orientalisierte Hispanien in phoinikisch-karthagischer Zeit. 1. Enge Schraffur: TRT/​TRS – Kerngebiet; 2. mittlere Schraffur: Das karthagische Dominium Tarschisch; 3. breite Schraffur: Äußerste Ausdehnung des vom Süden des Landes ausgehenden orientalisierenden Kultureinflusses.

Exkurs 1

Phoiniker und Punier

auf der Iberischen Halbinsel

„Denn eine Tarschisch-Flotte hatte Hiram auf dem Mittelmeer.“

(I Kön. 10.22)

Phoiniker, Karthager, Punier bedeuten nicht wirklich Unterscheidungen, sondern sind Bezeichnungen unterschiedlicher Herkunft zu verschiedenen Zeiten. Die frühen Bewohner der im 8. Jh. v. Chr. gegründeten nordafrikanischen „Neustadt“ Qrt Hadašt sind ebenso Phoiniker wie die ersten Bewohner von HaGadir im Südwesten der Iberischen Halbinsel. Später nennen die Römer, als sie beginnen, über die Grenzen ihres Kleinstaats, dann über diejenigen Italiens hinauszublicken, diese exotischen Seefahrer, die überall im Mittelmeerraum anzutreffen sind, Poeni . Davon kommt „Punier“. Mit der Zeit gewinnen diejenigen Phoiniker, welche sich an fernen Gestaden niederlassen, unterschiedliche Profile. In Verbindung mit den jeweiligen sozialen Kontexten entwickeln sie verschiedene Interessen; manche der Seehändler werden Agrarier, andere geben den ambulanten Handel auf und werden Hersteller von Fertigprodukten: von Purpur, der ,weltweit‘ geschätzten Fischsauce garum , Schmuck, Tongefäßen, Terrakotten und von tausenderlei Materialien des täglichen Bedarfs. Wiederum andere bauen Schiffe, mit denen sie in den atlantischen Ozean vorstoßen und das phoinikische Handelsnetz erweitern. So entstehen an der nordafrikanischen Atlantikküste weitere Faktoreien, von denen wir Mogador und Lixus genauer kennen. Vermutlich fuhren sie noch viel weiter nach Süden. Ob die Goldküste erreicht wurde, wissen wir nicht. Ähnlich verläuft die Entwicklung an der westhispanischen Küste in nördlicher Richtung. Hier war Zinnhandel zumindest ein Ziel. Es ist unklar, ob phoinikische Schiffe Cornwall oder die Bretagne erreichten oder ob Zinnlieferanten ihnen nach Süden entgegenfuhren. Möglich ist, dass einheimischer Zwischenhandel eine Rolle spielte.

So entstehen im Laufe von wenig mehr als 200 Jahren zahllose phoinikische Niederlassungen aller Art: Faktoreien mit Hafenanlagen und Lagerhäusern, Agrarsiedlungen, auch Wohnsiedlungen mit Handwerker-Vierteln. Bei vielen von ihnen fanden sich Bestattungsareale; mancher Grabbau ist von entsprechenden Anlagen im Vorderen Orient kaum zu unterscheiden.

Was durch die Zeit erhalten blieb, war eine enge Bindung dieser westlichen Phoiniker an die ursprüngliche Heimat, besonders in kultisch-religiöser Hinsicht. Zwar erhielt HaGadir früh ein eigenes, noch in der Spätantike nachweisbares Melqart-Heiligtum und scheint damit kultisch autark zu sein. Aber enge Beziehungen zu ihren levantinischen oder cyprischen Ausgangspunkten und Kultstätten sind so lange erkennbar, wie die Phoiniker im Osten politische Selbständigkeit genießen. Kennzeichnend ist, dass sich Karthago, als Alexander von Makedonien Tyros belagert, zur Hilfeleistung aufgerufen fühlt.

Ein westphoinikisches Kolonialreich ist das sich mit der Zeit immer weiter semitisierende Andalusien nicht zu nennen. Der Blick der West-Phoiniker, die nach meiner Interpretation in späteren Verträgen mit Rom immer noch „Tyrier“ heißen (Koch 2000, 170 f.), blieb auf die Mutterstadt Tyros gerichtet. Tyros entwickelte keinerlei ‚kolonialistische‘ Neigungen. Eigene Ambitionen der hispanischen Phoiniker in dieser Richtung lassen sich nicht erkennen und sind auch nicht wahrscheinlich. Es gibt keinerlei Hinweis darauf, dass die frühen phoinikischen Neu-Hispanier Einheimische in irgendeiner Form in politische Abhängigkeit brachten. Im Gegenteil ist zu vermuten, dass phoinikischer Einfluss die einheimischen Herrschaftsverhältnisse – durchweg kleinere und größere chiefdoms – stabilisierte, indem man einheimischen Potentaten „Überbau“-Elemente schmackhaft machte, wofür die Carambolo-Insignien ebenso sprechen wie der Grabturm von Pozomoro und anderes.

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