Gerhard Polzin - Lebensstapfen. Tief ist meiner Heimat Spur

Здесь есть возможность читать онлайн «Gerhard Polzin - Lebensstapfen. Tief ist meiner Heimat Spur» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Lebensstapfen. Tief ist meiner Heimat Spur: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Lebensstapfen. Tief ist meiner Heimat Spur»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

»Gestatten Sie mir den Vermerk, egospektiv wird dieses Werk, dem Titel angemessen, wie mir scheint, Humor und Wissen traut vereint. Zum Schutz von Ort und Mensch und Tier, werd ich fiktiv zuweilen hier. Nichts Unheimliches ist da gemeint, selbst wenn’s manch Unbelesenem so scheint. Ein Wörterbuch sei ihnen Lehre: Man kratzt nie an jemandes Ehre, wenn alles spielt im Irgendwo, mit Menschen namens So-und-so.« – Je älter ich werde, desto früher handeln meine Geschichten. Auch wenn ich nicht jede selbst oder bewusst erlebt habe, so fanden sie doch alle in meiner Kindheit auf meiner Heimatinsel Rügen statt und wurden seither viele Male in mancherlei Varianten mündlich weitergegeben. Die heutige Zuhörer- und Leserschaft kennt zumeist weder die damaligen Menschen noch deren Lebensumstände. Mir wird es deshalb immer wichtiger, da schriftlich Abhilfe zu schaffen, selbst wenn ich in Kauf nehmen muss, diesem und jenem ein wenig auf den Geist zu gehen. So viel kann ich jedoch versprechen: Ihr kriegt es zwar mit Geschichte, aber in Geschichten zu tun! Willst du die Welt verstehen und deinen Teil an ihr bewusst erleben und gestalten, so hör die Botschaft wohl: Ohne Gestern kein Heute und kein Morgen! Im Januar 2014 – der Autor

Lebensstapfen. Tief ist meiner Heimat Spur — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Lebensstapfen. Tief ist meiner Heimat Spur», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Mitte der dreißiger Jahre kam dann auch für sie die Zeit, sich aus der Großfamilie davonzumachen und es mit der Gründung einer eigenen, kleineren zu versuchen. Buchstäblich am anderen Ende der Insel, Stralsund genau gegenüber, fand sie ihr neues Zuhause bei einem jungen Mann, der ein ganz anderes, „supermodernes“ Gewerbe betrieb: Er war Elektriker! Gerade in dieser Zeit sehr gefragt, wurde doch mit Hochdruck an dem Jahrhundertprojekt Rügendamm gearbeitet. Straße und Bahnstrecke sollten ab 1936 die uralte Fährverbindung ablösen. Da galt es für den „Herrn Elektrischen“ bei Wind und Wetter auf dem Sund zu sein. Auch der Stralsunder Hauptbahnhof musste erweitert werden, um den neuen Anforderungen zu genügen. Ein Rügendammbahnhof entstand aus dem Nichts. All das stellte sehr hohe Anforderungen an die Arbeitskraft. Immerhin blieb dem glücklichen Ehemann offenbar noch soviel „Kapazität“, sich seiner jungen Frau zu widmen, denn 1935 und 1936 erblickten zwei neue Erdenbürger das Licht der Welt. Ersterer erbte den vollständigen Namen seines stolzen Papas, und das ist gewissermaßen wörtlich zu nehmen; denn beider Söhne Vater starb nicht lange nach der Einweihung des Rügendammes und der Familiengründung an einem Lungenleiden, das er sich möglicherweise bei dem Jahrhundertwerk geholt hatte.

Ja, und was nun? Der so „sturmerprobte“ Opa Fleischermeister verlor auch jetzt nicht die Übersicht und meinte, er wisse für die junge Witwe Rat, was ihren künftigen Lebensunterhalt angehe: „Da bau ich dir in einem Inselbadeort ein Pensionshaus. Da kannst du mit den Kindern drin wohnen und die anderen Zimmer an Badegäste vermieten!“

Gesagt, getan! Die Wahl fiel auf Lietzow am „Minirügendamm“, den es immerhin schon seit 1868 als Straße und seit 1891 zusätzlich als Eisenbahnboddenüberquerung gibt. 1939 war alles fertig, und die Umsiedlung aus Altefähr konnte erfolgen.

Im selben Jahr wurde eine Normalspurbahnlinie von Lietzow nach Binz eröffnet, die auch Prora berührte, wo ein riesiges KDF-Bad für zirka 20.000 Urlauber im Bau war. Lietzow erfuhr dadurch vor allem eisenbahnmäßig eine deutliche Aufwertung, was bald auch für die junge Familie praktische Bedeutung erlangen sollte.

In den sogenannten Beamtenhäusern zwischen Bahnhof und Bahnübergang zum Spitzen Ort – einer Halbinsel, die in den Kleinen Jasmunder Bodden ragt – lebte nämlich seit Kurzem ein alter Schrankenwärter mit seiner recht zahlreichen Nachkommenschaft. Er war als zusätzlich notwendig gewordene Arbeitskraft von Pyritz jenseits der Oder hierher versetzt worden. Fünf seiner sechs Söhne zogen nach und nach als Soldaten in den Krieg. Einer aber, der wegen eines Glasauges nicht eingezogen wurde, blieb bei den Eltern. Mit seinen 22 Lenzen war er durchaus eine interessante Person, gab es doch praktisch keine jungen Männer mehr im Dorf. Es dauerte denn auch gar nicht so lange, bis eben dieser und die junge Pensionshausbetreiberin scheinbar ihren gegenseitigen „Nutzen“ erkannten. Sie zählte zwar zehn Jahre mehr als er und hatte zwei kleine Jungs, war offenbar dennoch so attraktiv und – nicht zu vergessen – wohlhabend, dass er sich um sie eifrig bewarb und 1940 Hochzeit gehalten wurde. Dann war es gewissermaßen auch nur noch eine Frage der Zeit, bis im Januar 1941 ein drittes Hähnchen im Nest auftauchte, das, ebenso wie das erste, den kompletten Namen seines Vaters erhielt.

Es wird sicher niemanden überraschen, zu hören, dass kriegsbedingt das KDF-Projekt Prora nicht zu Ende geführt wurde und die Badegäste generell mehr und mehr ausblieben. Letzteres galt natürlich auch für Lietzow. Die Pensionsidee fiel dann schließlich auch dieser Entwicklung zum Opfer, stattdessen siedelten sich Familie Dickow und andere fest im schönen, neuen Hause der dreifachen jungen Mutter an.

Auf Letztere, auf den Vater sowie auf zwei „halbe“ und einen „ganzen“ Bruder traf ich dann im Januar 1945, was nunmehr das Bild komplettiert.

Es sei der Vollständigkeit halber hinzugefügt, welcher traurigen Tatsache ich meinen Namen verdanke: Der jüngste Bruder meines Vaters kehrte nicht aus der unsäglichen Schlacht um Stalingrad zurück. Ihm zum Gedenken wurde ich Gerhard genannt.

So, nun sind hier alle Viere, die „halb“ und „ganz“ nicht unterschieden, versammelt! Henner, Bubi, Berni und mir – wie auch meinen Eltern – werdet ihr in den nachfolgenden Geschichten aus der Kindheit hie und da wiederbegegnen, dazu weiteren bereits erwähnten und natürlich auch bisher unerwähnten „Damaligen“. Heute würdet ihr davon übrigens fast nur noch Bubi und mich antreffen.

Chronistenpflicht gebietet einen kleinen Nachtrag: Die fünfziger Jahre bescherten mir weit in der Ferne noch einmal drei „Halbe“, darunter gar ein „Hühnchen“, mit einer mir fremden Mutter und einem uns längst fremd gewordenen Papa, doch das ist eine ganz andere Geschichte!!

Im Dezember 2013

Stehvermögen

Nicht wenig gibt’s, die Hoffnung hegen,

man schätzt sie schon von Amtes wegen.

Auch Alter, mag so Mancher denken,

muss doch die Ehrfurcht auf mich lenken.

Was wirklich bleibt von deren Traum:

Respekt vielleicht, doch Achtung kaum.

Die zu erringen fordert mehr

als äuß’ren Ruhm und äuß’re Ehr.

Was uns Dein Beispiel hat zu sagen,

ist Mut an nicht so leichten Tagen,

ist, sich nicht unterkriegen lassen,

wenn’s manchmal leichter scheint zu passen.

Dem Tag das Beste abgewinnen

aus eigner Kraft mit allen Sinnen,

dazu Humor und Übersicht,

wer wünschte so zu sein sich nicht!

Meiner längst verstorbenen Mutter voller Bewunderung

Im Juni 1997

Wolfsgeheul

Ziemlich lange habe ich mich bei der Titelwahl für diese Geschichte nicht zwischen „Hundeelend“ und dem nun gewählten entscheiden können. Warum, das wird wohl bei der anschließenden Lektüre bald einleuchten.

„Die Russen kommen!!!“ Dieser Aufschrei riss das Dörfchen am Bodden im Frühsommer 1945 aus seiner – trotz des Krieges – bis dahin recht beschaulichen Ruhe, sah man einmal von den entsetzlichen Nachrichten in Feldpostbriefen an die Familien – vor allem in letzter Zeit – ab. Mit viel Gebrüll und Peitschenknall hielt eine scheinbar wild gewordene, bunt zusammengewürfelte Schar fremdartig klingender und aussehender Soldaten in abgerissenen Uniformen auf teilweise sehr abenteuerlich anmutenden Fuhrwerken aller Art Einzug. Sie verbreiteten unter der Dorfbevölkerung – vornehmlich weiblichen Geschlechts – verständlicherweise Angst und Schrecken. Nichts war vor ihrem Zugriff sicher, um vor allem die eigenen Bäuche und Pferdekoppeln zu füllen. Am meisten wurden sie natürlich von den Müttern gehasst, deren Söhne „sie auf dem Gewissen hatten“. Fragen von politischer Verantwortung, von Recht und Unrecht der einen oder anderen Seite, dieses größten aller Völkermorde spielten dabei für die Hinterbliebenen nicht die geringste Rolle. Jeder einzelne der Besatzer war für die Frauen der Mörder ihrer Kinder. So wurden sie denn nach Möglichkeit auch entsprechend behandelt.

Hörte ich als Kind von diesen Zeiten, so stellte ich mir Menschenfresser vor, Beweise dafür aber wurden nie erbracht. Später wunderte ich mich zudem, dass auch von Übergriffen ernster Art auf die Dorfbewohnerinnen nie berichtet wurde. Entweder waren tatsächlich keine solchen vorgekommen oder man hatte den Mantel beschämten Schweigens darübergebreitet.

Nach und nach bemerkten die verunsicherten Dörfler eine gewisse Ordnung in dem wilden Haufen. So kamen nur die Offiziere mit Forderungen, Anliegen und Wünschen in die Häuser. Erlaubten sich die „Gemeinen“ irgendwelche Übertritte, gab es auf der Stelle unbarmherzige Bestrafungen in Form von Schlägen und Arrest. Die ausgehungerten Dorfkinder kriegten dann und wann sogar Brot von den „Feinden“ zugesteckt, was das Ansehen Letzterer beträchtlich steigerte.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Lebensstapfen. Tief ist meiner Heimat Spur»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Lebensstapfen. Tief ist meiner Heimat Spur» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Lebensstapfen. Tief ist meiner Heimat Spur»

Обсуждение, отзывы о книге «Lebensstapfen. Tief ist meiner Heimat Spur» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x