Andererseits: Wenn Du mit mangelnder Achtung und Wertschätzung Deiner Umwelt gegenübertrittst, kommt auch das zurück: jeden Tag nur Kritik, Zurechtweisungen und Ärger! Es wird Dir keinen Spaß machen, in Deinen Ausbildungsbetrieb zu gehen. Du wirst Dich lustlos zum Kunden schleppen, und entsprechend wird dieser auf Dich reagieren. Dann fehlt Dir Anerkennung und Zuwendung, und Du fühlst Dich vielleicht unwichtig, wertlos und fehl am Platz. Das wäre schade!
Also: Alles in diesem Buch ist für Dich zu Deinem Nutzen geschrieben.
Damit Du Dich in Deinem neuen Begleiter gut und schnell zurechtfindest und besser orientieren kannst, ist sein Inhalt in „Zeitfenster“ eingeteilt, die Du sicher kennst. Diese Zeitfenster orientieren sich danach, wie ein ganz typischer Tag eines Auszubildenden im Handwerk normalerweise abläuft: vom Aufstehen am Morgen bis zur Rückfahrt vom Kundenbesuch am Abend. Du siehst am Kapitelanfang mit einem Blick, was Dich inhaltlich erwartet. So kannst Du, wie Du magst, von vorne nach hinten oder auch kreuz und quer lesen und Dir herauspicken, was Dich besonders interessiert.
Und noch eins: Auch wenn Du meinst, Dein Meister, die Kollegen und Kunden sind keine großen Vorbilder in punkto „Umgang miteinander“ – das soll nicht Dein Thema sein! Sorge für Dich, ergreife (Eigen-)Initiative und kümmere Dich um Dein Verhalten. Dann kommt alles Positive auch zu Dir zurück!
Auf Kundenbesuch … wenn Du als Handwerker beim Kunden arbeitest und somit Gast im Haus des Kunden bist.
Manche Kunden empfinden den Handwerkerbesuch als eine Art „Hausfriedensbruch“ und behalten den Handwerker als unangenehmen „Eindringling“ in Erinnerung, den man nie wieder beauftragt.
Der Kunde erlebt den Handwerkereinsatz ganz anders als Du und Deine Kollegen. Was für Euch die „Baustelle“ ist, ist für den Kunden sein Wohnzimmer, sein Zuhause, das er wie einen Augapfel hütet. Für Euch ist es Handwerker-Alltag, für den Kunden Ausnahmezustand! Du und Dein Team, Ihr bekommt Zutritt zu den persönlichen, privaten Räumen des Kunden. Normalerweise lässt der Kunde da nur gute Freunde, Verwandte, die Familie hinein. Aus Kundensicht bist Du also ein Fremder, und entsprechend vorsichtig und reserviert ist der Kunde dann auch. Damit Du beim Kunden gut ankommst und Dein Arbeitstag angenehm wird, hier einige „Spielregeln“ für Dich als „Gast“ im Haus des Kunden:
Angenehmer äußerer Eindruck (Kleidung, Körperpflege, Körpergeruch, Körpersprache).
Pünktlich beim Kunden erscheinen.
Kundeneigentum schützen, auf Kundeneigentum aufpassen.
Die Privatsphäre des Kunden respektieren.
Dankbar sein, höflich und freundlich sein.
Respektvoll mit Kunden, Kindern, Senioren, Haustieren umgehen.
Hilfsbereit dem Kunden gegenüber sein, mit offenen Augen durch den Tag gehen, sehen, wo Hilfe nötig ist.
Freundlich und hilfsbereit auch gegenüber Meister und Kollegen sein, einen guten Ton im Team wahren.
Sei Dir bewusst, Kunden beurteilen Dich und Dein Team vor allem nach diesen Kriterien:
Freundlichkeit
Fähigkeit, zu kommunizieren
Pünktlichkeit
Umsicht und Respekt
Sauberkeit
Fähigkeit, Probleme im Kundensinne zu lösen
Die handwerklichen Fähigkeiten setzt der Kunde nämlich als selbstverständlich voraus, wenn er einen Meister- oder handwerklichen Fachbetrieb beauftragt!
Übrigens kann dieses Buch auch Dein Meister oder Ausbilder lesen. Sie finden sicher auch Anregungen, wie sie Dich unterstützen können!
Jetzt viel Spaß beim Lesen,
viel Freude beim Lernen,
viel Erfolg in Deiner Ausbildung!
Im Februar 2020
Deine Umberta Andrea Simonis
und Holzmann Medien | Buchverlag
6.30 Uhr Aufwachen und Aufstehen
Gut geschlafen? Bin ich fit?
Meine Einstellung zum Arbeitstag und zum Lernen.
Körperpflege, Berufskleidung, Schuhe.
Du bist gerade aufgewacht und liegst noch in Deinem Bett. Gleich beginnt ein neuer Arbeitstag. Stell Dir diesen Tag vor, wie er für Dich gut und erfolgreich verläuft. Mal Dir – noch im Bett liegend – dazu Bilder in Deinem Kopf aus, wie gut und erfolgreich Du alles schaffen wirst und wie viel Unterstützung Du von Deinem Meister, den Leuten in Deinem Lehrbetrieb und auch von den Kunden erhältst. Ein Tag voller wichtiger Erfahrungen liegt vor Dir, die Dich reicher machen. Nutze Deinen Tag!
Wenn Du nun im Badezimmer stehst, duschst und Dich anziehst, dann denke dran: Dein Äußeres ist ein Spiegel Deines Inneren – wie außen, so innen! Alles hat eben seine Wirkung.
Kommt immer gut!
+ Rechtzeitig aufstehen, ausreichend Zeit für Körperpflege und Frühstück vorsehen.
+ Gepflegte Zähne, angenehmer Geruch.
+ Zahnbürste und Zahnpasta für unterwegs mitnehmen, Zahnputzkaugummi verwenden.
+ Berufskleidung in Ordnung halten.
+ Sich selbst darum kümmern, wenn die Berufskleidung des Lehrbetriebs nicht mehr in Ordnung ist, wegen sauberer und intakter Kleidung beim Chef nachfragen.
Sprich mit Deinem Meister darüber!
+ Saubere, funktionale und der (Außen-)Temperatur angepasste Berufskleidung beim Meister nachfragen, wenn sie nicht gestellt wird.
+ Bei hohen Temperaturen Kleidung zum Wechseln (T-Shirt), Einmal-Waschlappen zum Sich-zwischendurch-Frischmachen und Deo mitnehmen.
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