Klaus Nüchtern - ok ist eh ok

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Der bereits fünfte Band mit ausgewählten Exemplaren der wöchentlich erscheinenden Kolumne «Nüchtern betrachtet» widmet sich einmal mehr dem Wahren, Guten und Schönen.
Nüchtern versuche sich zwischen dem leitartikelnden Gedröhne der Bescheidwisser und dem relativistischen Gefasel postmoderner Weiß-auch-nicht-so-Genaus mit ein bisschen Anmut hindurchzuschlängeln. Als Schmiermittel gelangt dabei unter anderem (Selbst)ironie zum Einsatz, die aber oft missverstanden wird. Nüchterns Ironie ironisiert vielleicht schon wieder die Ironie, indem sie deren zum Zwang und zur Manier gewordene Uneigentlichkeit unterläuft und etwas auch genau so meint, wie's gesagt ist.

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Die selbstgefälligen Gesinnungsproletarier sollen jetzt aber mal selber was hackeln und mich mit Belehrungen verschonen. Ich weiß das alles schon! Und ich weiß, dass die Gesellschaft nicht bloß schlechtrasierte Telekom-CEOs braucht, die den Terror ständiger Erreich- und Verfügbarkeit vorantreiben, sondern auch solche, die Alternativen dazu verkörpern – Typen wie mich. Zugegeben, in Wirklichkeit bin ich einer von denen, die Wein predigen und Wasser trinken, aber das müsste nicht so sein. Ich kann auch gerne täglich bis um elf, na, sagen wir: bis halb neun ratzen und hernach mit einem Baguette unterm Arm durch halb Wien flanieren. „Seht“, würden die Leute ausrufen, „so geht’s also auch!“ Eine Gesellschaft müsste sich so einen doch leisten können! Man gebe mir also Geld dafür, und ich mache das.

Der Traum vom Schlafen

Wenn kurz vor Redaktionsschluss großer Stress herrscht, legt mein Chef seinen Platinkolbenhalter behutsam auf die krokolederne Schreibunterlage und schnürt auf seinen Kreppsohlen lautlos durch die Büros. Manchmal legt er mir kandierte Kirschen aufs Keyboard, massiert mir den Nacken oder onduliert mein Haar. Unlängst ließ er sacht ein Blatt Papier auf meinen Schreibtisch niedergleiten. Der Artikel über das rechtsradikale Potenzial unter den jungen Männern Mecklenburg-Vorpommerns war nur teilweise leserlich, daher dürfte wohl das vollständig kopierte Gedicht von Durs Grünbein die Botschaft dieser unverhofften Sendung gewesen sein. Es trägt den Titel „Exaltation im Schlaf“, beginnt mit den Zeilen „Wie tief man sinken kann, kaum ist das Licht/​Gelöscht und von den Schultern fällt die Schwere“ und endet mit diesen: „Steif auf dem Rücken liegend, überfällt es mich –/​, Ein Tapir war ich, an den Ufern fern des Orinoco.‘“

Na, das ist ja ganz hübsch. Und praktisch obendrein. Denn wenn Durs Grünbein meinen Wappentapir für sein Dichten heranziehen kann, dann darf doch auch ich seinem Gedicht hinterherkolumnieren und mich dem Schlaf widmen, der, so will’s der Grünbein, „von allen Lebenslagen die extremste“ sei. Das ist schön gesagt, aber halt schon auch ein bisschen so dahergedichtet, denn an sich ist der Schlaf ganz alltäglich und sein Ausbleiben in der Regel extremer als sein Eintreten. Man muss natürlich kein großer Freund der Psychoanalyse oder anderer komplizierter Weltanschauungen sein, um zu ahnen, dass während des Schlafs auch ordentlich was los sein kann, aber der Traum vom Schlafen sieht anders aus.

„Der schönste Schlaf ist sanftes Sinken, während deine Füße stinken“, schrieb Grünbein in einem Jugendgedicht anlässlich einer Interrailreise nach Skandinavien; und wieder einmal erweist sich, dass Alter in der Dichtung nichts bedeuten muss, am allerwenigsten Weisheit, Reife und Vollendung. Wenn man nach dreivierteldurchwachten Bahnfahrten durch halb Europa todmüde am Campingplatz ankommt, den Schlafsack aufbreitet und dann in der Sonne eindöst und ein paar Stündchen am Stück selig ratzt – das will ich Schlaf nennen!

Fein sein, zuhause bleibn

Vom vergangenen Sonntag ist zu berichten, dass er vom Bruch zweier Rituale begleitet wurde. Normalerweise umfasst der Sonntag körperliche Ertüchtigung in jahreszeitenabhängigen Formaten, die von der Besteigung des Hohen Lindkogels bis zur Praterrunde reichen können, die traditionsgemäß in der Luftburg endet. Nachdem die Frau an meiner Seite aber aus ungeklärten Gründen unter Magen- und ich aus sehr geklärten Gründen unter Kopfschmerzen litt, wurde vom Verlassen des Hauses abgesehen. Und nachdem die Kopfschmerzen ursächlich damit zusammenhingen, dass Freunde am vorhergehenden Abend gute Laune und Geschenkkörbe vorbeigebracht hatten, fielen auch die traditionsgemäßen Pommes mit Aioli als TV-Dinner zum „Tatort“ aus (ein Gericht, das ich aus Nigel Slaters Kochbuch „Einfach gut essen“ habe – beides, Gericht wie Buch, kann ich sehr empfehlen).

Normalerweise löst das Stubenhocken bei mir bald einmal Kasernierungsdepressionen aus, aber diesmal vertrug ich es erstaunlich gut. Bekanntlich rührt ja fast alles Unglück des Menschen von dem Umstand her, dass der nicht ruhig in den eigenen vier Wänden auf seinem Hintern sitzen kann. Die wunderbare Schauspielerin Julianne Moore hat vor einiger Zeit in einem Interview gestanden, dass sie nicht gerne ausgehe und nun endlich einen Mann gefunden habe, der ihr darin ein guter Begleiter sei. Mit Julianne Moore würde auch ich jederzeit nicht ausgehen, und vielleicht gelingt es mir ja, sie als Ehrenpräsidentin der soeben von mir gegründeten Society for Staying at Home (SSH) zu gewinnen.

Das Konzept von „Ausgehen“ habe ich übrigens noch nie verstanden. Man geht ins Wirtshaus oder ins Theater, aber man geht doch nicht aus! Ausgehen tut allenfalls das Bier – dann muss man zur Tankstelle. Ausgehen ist so etwas wie eine hypermobile Form von Party. Bei einer Party begibt man sich in gutbeschallte und schlechtgelüftete Räume, um auf Leute zu treffen, neben denen man nicht einmal in der Straßenbahn zu stehen kommen will; und beim Ausgehen sucht man gleich eine ganze Reihe solcher Räumlichkeiten auf: zuerst Happy Hour in der Ballermannbar, dann ab ins Multiplexx mit Nachos und Popcorn, hernach Disco und dann noch zu einer Party, die ein Typ gibt, den keiner kennt, bei der man aber gratis zu Koks und Bumsbekanntschaft zu kommen hofft. Und dann reihert man doch wieder nur aufs Parkett und macht andere uncoole Sachen. Wozu?!

Höhepunkte des Horrors im Haushalt

Vermutlich werde ich es bei den Ausscheidungen für den „Mister Fifty-Fifty“-Award des Frauenministeriums nicht in die letzte Runde schaffen, aber ich gehöre immerhin zu jenen Männern, die sich in Boutiquen wohler fühlen als in Autohäusern und Baumärkten. Wer aus diesem Hinweis darauf schließt, dass ich nur zum Anschauen zu gebrauchen bin, hat eine unschöne Mentalität und ist selber blöd. Es gibt sogar Tätigkeiten im Haushalt, die ich, wenn schon nicht gerne, so doch lieber übernehme als andere. Einkaufen zum Beispiel. Oder Kochen. Oder das Befüllen der Waschmaschine. Es ist erstaunlich, wie sorg- und ahnungslos Frauen dabei verfahren. Gerne vergessen sie nämlich, Papiertaschentücher und anderen Kram aus den Taschen ihrer Hosen zu nehmen, bevor sie diese in die Wäsche werfen, und auch das Auf-links-Drehen wird gerne vernachlässigt. Dass Markenhemden jederzeit mit einer 60-Grad-Abreibung zu rechnen haben oder vorgekrumpelte Designershirts damit, gnadenlos glattgebügelt zu werden, versteht sich von selbst.

Heikel ist aber auch die Handhabung am anderen Ende des Waschvorgangs, vor allem, wenn sich Hemden, Langarmshirts, Strumpfhosen und Schürzen in der Trommel befinden und es dabei so arg treiben, dass man sich an japanische Bondage-Pornos erinnert fühlt. Zieht man dann an einem Ärmel oder einem Stück Küchenschürzengürtel, klatscht unweigerlich ein heillos verwursteltes Wäschegeschlinge wie Nabelschnur plus Nachgeburt auf den Badezimmerfußboden. Es gehört dies zu den größten Vexationen, die die Haushaltsführung zu bieten hat, steigerbar nur durch die Kombination von eingerissenen Fingernägeln und Nylonstrümpfen.

Zu den bevorzugten Aufführungsorten peinigender Insubordination organischer und anorganischer Materie zählen des Weiteren noch Herd, Kühlschrank, Geschirrspüler, alles, was spiegelt, und die Lade – insbesondere dann, wenn sie die Lieblingsnahrung von Speisemotten enthält (Schokolade, Semmelbrösel, Studentenfutter). Einen gefährlich weiten Wutwinkel zwischen den Füßen erzeugen frei flottierende Flüssigkeiten im Frigidaire, die daher rühren, dass eine schlecht veschraubte Flasche leckt, ein Stück Wurstpapier das Kondenswasserabflusslöchlein verlegt hat oder es endlich jemandem gelungen ist, die Tasse mit den seit Wochen aufbewahrten Eiklaren umzukippen. Man kann dann gleich das frischbezogene Bett flächendeckend mit lauwarmer Powidlmarmelade bestreichen.

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