Klaus Nüchtern - ok ist eh ok

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Der bereits fünfte Band mit ausgewählten Exemplaren der wöchentlich erscheinenden Kolumne «Nüchtern betrachtet» widmet sich einmal mehr dem Wahren, Guten und Schönen.
Nüchtern versuche sich zwischen dem leitartikelnden Gedröhne der Bescheidwisser und dem relativistischen Gefasel postmoderner Weiß-auch-nicht-so-Genaus mit ein bisschen Anmut hindurchzuschlängeln. Als Schmiermittel gelangt dabei unter anderem (Selbst)ironie zum Einsatz, die aber oft missverstanden wird. Nüchterns Ironie ironisiert vielleicht schon wieder die Ironie, indem sie deren zum Zwang und zur Manier gewordene Uneigentlichkeit unterläuft und etwas auch genau so meint, wie's gesagt ist.

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Eh. Irgendwie muss man das alles ertragen, über die Runden kommen, zugleich aber auch aufpassen, dass das Leben nicht zu einem einzigen „Naja, muss ja“ verkommt. Die Zeit eilt im Sauseschritt, und man eilt mit, sollte aber doch unterwegs ein paar Pflöcke einschlagen und ein paar Faxen machen. Das ist auch der Grund, warum nun bereits der fünfte Sammelband mit Kolumnen erscheint: „Naja, muss ja. Und selber?“

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich mach das gerne. Ich muss das nicht machen, aber wenn ich schon mal da bin, kann ich auch gleich jahraus, jahrein Kolumnen schreiben. Und nachdem der Verlag meinen Hinweis, dass es jetzt wieder Zeit wäre, ein Buch draus zu machen, mit einem wohlwollenden „Okaaay“ quittierte, und ich darüber hinaus den Eindruck habe, dass jene Teile der Weltbevölkerung, in die Einblick zu haben ich mir einbilde, diesem Projekt eventuell nicht ganz unfreundlich gegenüberstehen, wird das jetzt eben einfach gemacht.

In einer wohlwollenden und, wie ich finde, klugen Besprechung (und das muss durchaus nicht Hand in Hand gehen) eines meiner ersten Kolumnenbände gefiel es dem Rezensenten, die Regellosigkeit des darin Versammelten und die Einsicht des Autors herauszustreichen, dass Kolumnenschreiben im Grunde vollkommen „pointless“ sei. But is it? Schon klar, das Zeug jener abertausenden Spaßvögel, Edelfedern und Gesinnungsclowns, die das auch machen, ist – von einigen glänzenden Ausnahmen abgesehen – totaler Mist, Müll und Missbrauch von Materie, aber meine Sächelchen sind mitunter doch ganz hübsch.

Es stimmt auch nicht ganz, dass ich damit nichts wollen würde. Es geht mir schon – worum sonst? – ums Gute, Wahre und Schöne. Ich versuche bloß, mich zwischen dem leitartikelnden Gedröhne der Bescheidwisser und dem relativistischen Gefasel postmoderner Weiß-auch-nicht-so-Genaus mit ein bisschen Anmut hindurchzuschlängeln. Als Schmiermittel gelangt dabei unter anderem (Selbst-)Ironie zum Einsatz, die aber oft missverstanden wird. Sie ist nämlich nicht dazu da, um sein Leben ständig in Gänsefüßchen zu setzen und – „kicher, kicher!“ – gegen jedes Ernsthaftigkeitsansinnen und jegliche Kritik zu immunisieren. Eher schon dient sie dazu, ernst sein zu dürfen, ohne Ernst machen zu müssen. Die Ironie, die ich meine, ironisiert vielleicht schon wieder die Ironie, indem sie deren zum Zwang und zur Manier gewordene Uneigentlichkeit unterläuft und etwas auch genau so meint, wie’s gesagt ist. Ich glaube, darüber sollten wir alle gemeinsam ein bisschen nachdenken.

Klaus Nüchtern

Ein Vater ringt um Schlaf

Wir haben verschlafen

Als ich unlängst erwachte, lag meine Frau neben mir. Ich erkenne das gleich, weil meine Frau ziemlich groß ist. Das gefällt mir sehr gut, denn eine Frau, bei der man erst zweimal hinschauen muss, damit man sieht, ob sie im Bett liegt, würde ich nicht wollen. Man hätte ständig Angst, sie zu überrollen oder irrtümlich auf ihr einzuschlafen. Wäre man nicht sicher, ob die Frau im Bett liegt, würde man eventuell versucht sein, die Bettdecke wegzureißen, und dann wohl in jedem Falle furchtbar erschrecken – egal, ob die Frau nun drunterliegt oder nicht.

Erschrocken bin ich aber auch, weil: Wenn am Dienstag der kleine Zeiger auf acht und der große auf zwölf steht und meine Frau neben mir liegt, herrscht Ausnahmezustand. Ich also: „Muss Hannah heute erst später in die Schule?“ Und sie: „Wiiiesooo? Wie spät ist es denn??“ Und ich: „Der kleine Zeiger steht auf acht und der gro …“ Und sie: „Uaaaaaah, Apokalypse, zischendes Pech und brennender Bimstein!!“ Und dann auch noch: „Das äst dä Vernächtong! Dä totale Verrrnächtongg!!“ Immer wenn meine Frau ausflippt, beginnt sie zu reden wie ein Hitlerimitator. Es ist dann ganz falsch, gegensteuern und beruhigend auf sie einwirken zu wollen: „Schau, irgendwie ist es auch süß, wenn wir alle verschlafen. Das haben wir noch nie gemacht, und die Welt dreht sich trotzdem weiter …“ Das wäre genau die verkehrte Reaktion gewesen. Daher ich, reaktionsschnell und ganz richtig: „Där Ontergang, där Ontergang. Onsere Tochter soll säch dä Zähne potzen ond do rofst dir einen Bezahlkraftwagen!“ Ich habe dann sehr souverän dafür Sorge getragen, dass unsere Tochter nur die Russischstunde versäumt hat. Ich bitte die Frau Klassenvorstand der 3B, die Verspätung zu entschuldigen. Sollte es notwendig sein, reiche ich gerne eine handschriftlich unterfertigte offizielle Entschuldigung nach, wiewohl es viel offizieller eigentlich nicht mehr geht.

Ansonsten würde ich die Einführung eines Tages des Verschlafens anregen wollen. Das könnte – aus gegebenem Anlass – durchaus der 11. Dezember sein, an dem dann unentschuldigtes Zuspätkommen bis zu maximal zwei Stunden nach dem üblichen Arbeits- oder Schulantritt zulässig wäre, und zwar bis, sagen wir, 14 Uhr. Hernach könnten nur mehr etwaige Schichtarbeitersonderregelungen schlagend gemacht werden. Die Grundversorgung mit medizinischer Akutleistung und aufputschenden Heißgetränken müsste gewahrt bleiben.

Ich bin das Amerika der Tagediebe

Dieses Land ist eine Nation von Frühaufstehern. Und obwohl ich mich schon längst aus den geschützten Gefilden dissidenter Langschläferei verabschiedet und in den Mainstream der Kernaufstehzeit eingeklinkt habe – nur im Schutze eines sorgsam synchronisierten Familienferienrhythmus vermag ich bis in den hellen Vormittag hinein zu schlafen –, ist mir diese morgendliche kollektive Betriebsamkeit unsympathisch. Wenn ich aufstehe, sitzt man visà-vis schon an den Terminals und tätigt Termingeschäfte oder verkauft Heizdecken online, und auf den Dächern der Nachbarschaft, die allesamt ausgebaut werden, um Raum für trainingsjackentragende Enddreißiger zu schaffen, die sich Sorgen um die Kindergartenplätze ihrer ungeborenen Kinder machen, stehen die Bauarbeiter und denken an Poliebe mit Paarhufern. Ich vergönne echt allen alles, aber es wäre doch schön, wenn auch mal eine Ruhe wär.

Neben der breiten Masse der Frühaufsteher gibt es nämlich auch noch ein Netzwerk an Tagedieben, die in erster Linie damit befasst sind, die Nacht zum Tag zu machen. Diese Gemeinschaft akustischer Spontanterroristen funktioniert nach dem Muster von Al-Kaida („jeder kann mitmachen“) und hat sich die Zerrüttung meiner Person zum Ziel gesetzt. Ich bin für die quasi Amerika. Ihr verabscheuungswürdiges Tun ordnen meine Feinde einer perfiden Pragmatik unter: Interne Differenzen, die unter anderen Umständen zum Bürgerkrieg führen würden, werden für die Dauer der Kampfhandlungen völlig ignoriert: Solange es nur gegen mich geht, kommen die verfeindeten Völkerschaften des Balkans ganz prächtig miteinander aus, und auch der Wiener Feinrippnazi geht gerne ein Stück des Weges mit dem jungen Austrotürken, der sich einen Dreck um die „Einhaltung von grundlegenden Wertehaltungen“ (Bundesminister Johannes Hahn) schert und stattdessen nach Mitternacht per Handy lautstark mit irgendeiner blöden Schnitte herumplärrt, weil die ihm die Ficklizenz entzogen hat: „Du bist so behindert!“ Selber behindert, du Arsch!!

Jetzt könnte ich schlafen, würden sich die Südslawen nicht gerade supergut verstehen. Und spätestens zum Morgenrot schnürt wieder der Feinrippnazi durchs Grätzel, um lautstark Bronchialschleim abzuhusten. Sollen doch alle was davon haben! Meinen Feinden ist das natürlich wurscht, die haben sich mittlerweile in den Schlaf gelärmt.

Die Gesellschaft könnte mich brauchen

Obwohl ich keinerlei Ehrgeiz habe, als „Österreichkritiker“ apostrophiert zu werden (wenn schon, dann „Weltkritiker“, eigentlich aber lieber „Vizekonsul des Lichts“), bin ich keineswegs mit allem einverstanden. Ich finde es zum Beispiel – nimm das, Austropurist! – echt ätzend, dass es hierzulande umöglich ist, früh aufzustehen. Unlängst verließ ich um halb sechs das Bett, was doch ziemlich früh ist, auch wenn die selbstgefälligen Gesinnungsproletarier mich jetzt wieder an die alleinerziehenden Mütter erinnern werden, die in den Filialen der Brotbackketten malochen müssen. Hätten sie halt was Gscheites gelernt und den Kindsvater etwas sorgfältiger ausgewählt! Außerdem muss wegen mir niemand in aller Herrgottsfrüh Aufbacksemmeln in den Ofen schieben, ich esse Toast und Schwarzbrot. Was ich eigentlich sagen wollte: Nicht genug, dass das Frühaufstehen aufgrund der neoliberalen Sommerzeit luxmäßig eh keinen Unterschied mehr macht, tun das bis auf ein paar lichtscheue Tunichtgute mittlerweile auch alle. Die Straßen, Straßenbahnen und Airport-Shuttles sind voll von Frühaufstehern, die im Dienste des internationalen Kapitals an der Entregelung der Tageszeiten und Lebensrhythmen arbeiten. Überall Businessdarsteller, die mit schwappschutzdeckelbewehrten Pappbechern oder Edelstahlthermotassen unschön vom Erdenrund abstehen: „Hallöchen im All, wir auf Terra haben keine Zeit, uns daheim ein Käffchen zu brühen. Wir haben Termine, Dates und Ausbildung, damit wir unsere Jobs behalten oder noch geilere kriegen können.“

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