Ernst Künzl - Medica

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Wie alles begann Erst seit etwas mehr als hundert Jahren dürfen in Deutschland Frauen das Fach Medizin studieren. Sie sind inzwischen dabei, die Männer in den Medizinberufen an Zahl zu überflügeln. Doch bereits in der Antike waren Frauen als Ärztinnen tätig. Sie arbeiteten nicht nur als Chirurginnen, Zahnärztinnen, Allgemeinmedizinerinnen, Gynäkologinnen, sondern auch als Hebammen, Pharmazeutinnen und Medizinschriftstellerinnen. Die erste Ärztin der Geschichte praktizierte um 300 v. Chr. in Athen, die erste Gemeinschaftspraxis gab es bereits um 50 v. Chr. in Rom und die erste Chirurgin operierte in Spanien um die Zeitenwende. Im Römischen Reich waren Ärztinnen eine durchaus vertraute Erscheinung. Davon legen Aufzeichnungen antiker Autoren, archäologische Bodenfunde und Inschriftendenkmäler ein beredtes Zeugnis ab. Der Autor zeichnet den ebenso schweren wie selbstverständlichen Weg in einem Berufsfeld, das lange Zeit als reine Männerdomäne galt. Der handliche Band ist durch vielfältige Illustrationen eine anschauliche Gesamtdarstellung der Rolle der Frau in einem der – wissenschaftlich und sozial durch alle Zeiten betrachtet – wichtigsten Berufe für die Menschheit.

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Diese Welt verschwand mit den Jahren um 500, und dies nicht nur im Westen, sondern auch im christlichen Reich Ostroms, in Byzanz. Damit verlieren wir eine Hauptquelle über den Ärztinnenberuf, stammen doch unsere Informationen über die antiken Ärztinnen zuerst aus Inschriften, dann erst aus den archäologischen Grabinventaren und aus den Bemerkungen antiker Autoren.

Im Mittelalter sind wir bei dem Fehlen aller Inschriften und auch aller archäologischen Bodenfunde nur auf die Medizinliteratur angewiesen. Hier begegnen uns freilich heilkundige Frauen in beachtlicher Zahl. Der heutige Leser wird mit dem Begriff Medizin im Mittelalter vermutlich zuerst den Namen Hildegard von Bingen verbinden. Diese Gestalt der Jahre 1098–1179 wurde und wird in jüngster Zeit immer berühmter. Es entstand inzwischen eine regelrechte Hildegard von Bingen-Industrie; gibt man den Namen in die aktuellen Suchmaschinen des Internets ein, bekommt man gut 2 Millionen Zitate. Der rezente Ruhm Hildegards entspricht nicht der Situation im Mittelalter, soweit es um die Medizin geht. In der damaligen altdeutschen medizinischen Literatur spielten Hildegards zwei Schriften (Physica, Causae et curae) anscheinend keine Rolle und werden kaum zitiert.

Das berührt jedoch nicht die Frage der Wertschätzung heilkundiger Frauen. Eine Episode aus der Zeit Hildegards und mit einer vergleichbaren Hauptperson steht in der Reinhardsbrunner Briefsammlung: Mitte des 12. Jh. wendet sich der Abt eines thüringischen Klosters an einen Amtsbruder und bittet um Hilfe bei einer Krankheit; man möge ihm bestimmte Arzneien schicken und man möge sich bei einer heilkundigen, berühmten Frau in Sangershausen genau erkundigen, wieviel und wie man von der Medizin einnehmen müsse. Bei dem Kranken handelte es sich um einen Mönch, was belegt, dass Ärztinnen nicht immer allein Frauen behandelten.

Im medizinischen Alltag des Mittelalters waren Frauen in großer Zahl tätig. Ihr Anteil an der Praxis war sicher größer, als es die medizinischen Schriften vermuten lassen. Frauen waren nach der mittelalterlichen Literatur als Hebammen und Pharmazeutinnen, als medizinische Autorinnen und eben auch als Diagnostikerinnen und Ärztinnen tätig. Freilich ergab sich im Laufe der Zeit die Einschränkung, dass Frauen spätestens seit dem 14. Jh. keinen Zugang mehr zu medizinischen Hochschulen bekamen. Im traditionsreichen Salerno konnten Frauen allerdings noch bis zum 14. Jh. den Grad einer Chirurgin erwerben. Die medizinische Hochschule von Salerno in Süditalien war neben Toledo in Spanien in der Vermittlung medizinischer Texte der Griechen, Römer und Muslime maßgebend. Die Universität Salerno existierte bis 1812, die Blütezeit der Salernitaner Medizinschule des Mittelalters war jedoch das 11. und 12. Jh. Für unser Thema sind die in Salerno tätigen Medizinerinnen hervorzuheben, die Mulieres salernitanae. Man hat sie entweder apodiktisch zu Hebammen erklärt oder erwogen, in ihnen doch auch Ärztinnen erkennen zu dürfen. Mit der Frauenheilkunde ist der Name Trotula verbunden, ein Frauenname, den man als Autorin eines Hauptwerkes der Schule von Salerno annahm, eine Schrift über die Leiden der Frauen oder die Heilmittel für Frauen. Inzwischen nimmt man nicht nur die Existenz einer Salernitaner Ärztin (nicht Hebamme) namens Trota an, man hat auch versucht, ihr schriftstellerisches Werk aus der ersten Hälfte des 12. Jh. in Umrissen zu rekonstruieren.

In mittelalterlichen Schriften werden die Mulieres salernitanae des Öfteren zitiert, und das nicht allein bei Problemen der Frauenheilkunde. Eine Ärztin Abella schrieb angeblich ein Werk in Versen (wie es üblich war) über die Schwarze Galle; Rebecca Guarna aus Salerno publizierte medizinische Versgedichte über das Fieber und über den Urin. Andere namentlich genannte Salernitaner Medizinerinnen waren Sigelgaita, Mercurias, Francesca Romano und Constanza Calenda. Eine Ärztin aus Katalonien nannte sich im Jahre 1188 in einem Grundstücksvertrag ganz selbstverständlich „ego Dulcia, medica“ (Ich, Dulcia, Ärztin).

Aus der gleichen Zeit, dem 12. Jh., hören wir nach langen Jahrhunderten wieder etwas von einer Ärztin im griechischen Byzanz: Im Pantokratorspital Konstantinopels hatte man einen Frauenflügel eingerichtet, den zwei Ärzte leiteten, denen eine Ärztin (iátraina) unterstellt war. Die Ärztinnen von Salerno waren in der Welt des Mittelalters nicht allein.

Der Weg zu den Universitäten

Salerno, wo Frauen hatten Medizin studieren können, war auf diesem Gebiet kein Vorbild geworden. Die maßgebenden Hochschulen des späten Mittelalters, angefangen von Bologna und Pavia in Norditalien, über Montpellier in Südfrankreich bis zum einflussreichen Paris, setzten diese Linie nicht fort. Außerhalb der Schulmedizin waren heilkundige Frauen allenthalben im späten Mittelalter und früher Neuzeit tätig. Aber sie waren eben von den Akademien und Zünften ausgeschlossen und es dauerte viele Generationen, bis sich auf diesem Gebiet etwas änderte.

Dies ist der Grund, weshalb der Fall Erxleben bis heute eine so große Beachtung erfuhr. Der harte, doch erfolgreiche Lebensweg der Frau Dr. Dorothea Erxleben, geb. Leporin (1715–1762) hat ein Zeichen gesetzt. Das Fräulein Leporin begann 1741 mit dem Studium der Medizin in Halle/Saale und setzte auch nach ihrer Heirat mit dem Pfarrer Erxleben und der Geburt ihrer vier Kinder das Studium fort. Sie promovierte 1754 im Alter von fast 40 Jahren in Halle mit einer auf Latein verfassten Dissertation; ihre lateinisch gehaltene Dankesrede rühmte der Dekan als einer antiken Römerin würdig. Die ausnahmsweise erteilte Promotionserlaubnis kam direkt vom preußischen König Friedrich II. Frau Dr. Erxleben meisterte danach in Quedlinburg ein Leben als Ärztin, Pfarrersfrau und Mutter von neun Kindern (vier eigenen und fünf Stiefkindern). Die Universität Halle-Wittenberg ehrte sie mit einer bronzenen Bildnisbüste und mit einem seit 1994 vergebenen Dorothea-Erxleben-Preis für hervorragende medizinische Dissertationen oder entsprechende Leistungen (Abb. 1).

Abb 1 Dorothea Christiane Erxleben Bronzebüste Universität HalleWittenberg - фото 3

Abb. 1 Dorothea Christiane Erxleben. Bronzebüste Universität Halle-Wittenberg, von Marianne Traube, 1994. Universitätsklinikum Halle-Kröllwitz, Foyer.

Der Fall Erxleben war ein Monument persönlicher Tüchtigkeit und Integrität. Als Ärztin war sie ein historisches Versprechen an die Frauen der Zukunft, aber kein Zeichen einer konkreten Möglichkeit. Eben weil die Hochschulen den Frauen noch versperrt waren, konnte sie nur durch königliche Förderung ihren Weg finden. Die Ärztinnen des Altertums brauchten keine königlichen oder adeligen Wohltäter, denn sie hatten keine Universitätshürden zu überwinden. Die Hindernisse der Frauen im Altertum lagen in der rechtlich minderen Stellung der Frau allgemein, und an der hat kein Kaiser Roms etwas geändert – Heide oder Christ. Für Frau Dr. Erxleben war die Ausnahmeerlaubnis des Preußenkönigs entscheidend, der dabei die Rolle des fürstlichen Wohltäters spielte. Aber das war nur ein vorläufiges, einsames Zeichen am Himmel. Der nächste wirklich wichtige Schritt war dann der Aufstieg des Dritten Standes nach den Revolutionen zwischen 1789 und 1848, an dem die studierwilligen Frauen allerdings wieder erst mit einiger Verzögerung teilhaben durften.

Der Erfolg moderner Ärztinnen ist umso bemerkenswerter, als man in Deutschland erst seit etwas mehr als hundert Jahren Frauen das Medizinstudium erlaubt. Den Geburtsjahrgängen der Zeit um 1850, die im Zweiten Deutschen Kaiserreich nach 1871 an die Universitäten hätten gehen können, war die medizinische Promotion noch nicht erlaubt. Die beiden deutschen „Fräulein Doctores“, Emilie Lehmus aus Fürth (1841–1932) und Franziska Tiburtius aus Rügen (1843–1927), promovierten 1875 und 1876 an der Universität Zürich, nicht in Deutschland.

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