Sigrid Dobat - Tauben am Fenster und andere Geschichten

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Tauben am Fenster und andere Geschichten: краткое содержание, описание и аннотация

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Möchten Sie lesen? … von einer Frau, die ihren schlafwandelnden Mann neu entdeckt? … von mystischen Visionen eines Archäologen? … von der Liebe, die in den dunkelsten Ort Deutschlands kommt? … von Steinen, die das Vergessen verhindern? … von Himbeeren, deren Süße den Tod bringt? – Zur Autorin Sigrid Dobat: Nach der Veröffentlichung ihres erfolgreichen Romans »Nenn’ mich Margot«, erscheint jetzt ihre Geschichtensammlung. Sigrid Dobats unerschöpfliches Interesse gilt den Menschen. Akribische Beobachtungen der Lebensfreuden und Lebensmühen der Menschen machen diese Geschichtensammlung zu einem intensiven Leseerlebnis!

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Sie verharrt vor dem Spiegel – sie gefällt sich in Pepita. Die Schuhe tänzeln, Fuß vor Fuß auf hohen Absätzen, vom Flur in die Küche, dort ist es heller. Das Klacken der Absätze auf den Fliesen folgt ihr. Sie hört es gern, dieses Klacken. Im Lichtschein der Deckenlampe wird das Fensterglas zum Spiegel. Sie schreitet zur Wohnzimmertür, der Pepitamantel wippt, sie greift den Wasserbecher, hält ihn wie ein Sektglas, kokett mit abgespreiztem Finger, von der Wohnzimmertür zurück zum Fenster, das jetzt ein Spiegel ist. Her und hin, Fuß vor Fuß. Pepita in der Scheibe.

Sie schreckt auf. Ein Geräusch hinter dem Fenster. Hinter dem spiegelnden Glas erkennt sie Eberhards Gesicht. Pepita auf der Scheibe, darin sein Gesicht – ein Pepitagesicht. Was hat er gesehen? Er soll nichts gesehen haben! Hastig flüchtet sie aus der Küche, schiebt die zierlichen Schuhe mit den hohen Absätzen zurück unter die Garderobe, hängt den Pepitamantel auf den Bügel, wartet atemlos. Hat sie sich getäuscht? Hinter der Haustür dann: „Also doch!“ Stille jetzt. Sie schleicht zur Tür. Durch den Türspion sieht sie Eberhards Gesicht. „Also doch!“ Sein heißer Atem kondensiert, er kommt näher an den Türspion. So nahe, dass die kleine runde Scheibe beschlägt und sie nichts mehr erkennt. „Mach auf!“, bestimmt er.

Dann steht Eberhard in der Küche. „Bürgerlicher geht’s wohl nicht.“ Er sieht sich um, seine Finger trommeln auf dem Küchentisch, er schnauft geräuschvoll durch die Nase, beugt sich vor, schiebt mit der flachen Hand die Bücher vom Tisch, sein Gesicht ist dem ihren ganz nahe, sie riecht den Alkohol: „Spießig!“ Marga weicht zurück, als Eberhard das Wort ausspuckt. Wegen des Geruchs weicht sie zurück und wegen des Klangs in seiner Stimme. Und wegen der Bücher auf dem Küchenboden.

„Sekt aus dem Wasserbecher?“ Er greift nach dem Becher, hält ihn unter seine Nase. „Hätte ich mir doch denken können, Wasser für die Bürgerliche“, sagt er wie zu sich selbst und geht auf den Kühlschrank zu. Er öffnet ihn und zieht eine Flasche Sekt hervor. „Gläser, aber feine Gläser für den Sekt und die Bürger!“ Laut ist seine Stimme. Marga steht auf, zögert, erschrickt, als der Sektkorken mit lautem Knall an die Decke der Küche schießt. „Eberhard“!

„Eberhard, die Kinder!“ Hilflos sieht sie zu, wie er die Wohnzimmertür öffnet, das Licht anschaltet, ihm ein zynisches ‚Ah’ entfährt, er mit zwei Kristallgläsern zurückkommt. Seine Schuhe hat er nicht ausgezogen. Marga fühlt ihre kalten Füße auf dem Fliesenboden der Küche. Sie stellt sich vor, wie er mit seinen Straßenschuhen auf die weichen Teppiche im Wohnzimmer getreten ist.

Sie hört das Sprudeln des Sekts in den Gläsern, und sie hört den Schlüssel in der Haustür.

Marga will nach den Sektgläsern greifen, will sie verstecken, irgendwo in der Küche will sie sie verstecken, sie fallen vom Tisch, der Sekt zischt. Wie Diamanten gleiten die Kristallstückchen glitzernd über die Küchenfliesen.

„Und wer sind Sie?“, die Frage steht im Raum. Eberhard sitzt vorn auf der Stuhlkante, den Oberkörper nach hinten gegen die Lehne geschoben. Ein Bein hat er lässig ausgestreckt, das andere hält ihn auf dem Stuhl. Langsam zieht er den Reißverschluss seines Parkas auf, schiebt ebenso langsam den Parka auseinander, während er unverwandt auf den Mann im Türrahmen der Küche starrt. Marga sieht, wie sein violettes Shirt unter dem Olivgrün des Parkas sichtbar wird, darauf die gelben Buchstaben, einer nach dem anderen, bis der Schriftzug lesbar ist. Der gelbe Schriftzug flirrt auf dem Violett. Alle tragen das Shirt mit der gelben Schrift. „Enteignet Springer!“ Sie kennt diesen Spruch.

„Für vier Stunden zwanzig Mark. Verlassen Sie jetzt mein Haus! Beide!“

Sie hätte erklären wollen, die Scherben auffegen, nachsehen, ob seine Schuhe Schmutz auf dem Teppich zurückgelassen hatten, die Fransen kämmen wollen.

Aber sie hebt ihre Bücher von den Fliesen auf und schiebt sie in die Mappe.

Der Mann lächelt, als er ihr den Geldschein entgegenhält.

Marga sucht etwas in diesem Lächeln.

AUTOMATISCH

Eberhard geht durch den Seitenausgang der Villa, der direkt in die Garage führt. Knopfdruck, das Garagentor öffnet. Automatisch. Ebenso das Gartentor.

Der Weg aus der Vorstadt ins Zentrum recht lang, die Freisprechanlage im Auto lässt ihn keine Zeit verlieren. Er greift zur Brusttasche seines Sakkos. Der Terminplaner ist da. Immer schon wollte er sich diesen Terminplaner abgewöhnen. Es gibt schließlich eine Handyfunktion. Aber für heute hat er alles im Kopf, wenige Positionen nur an diesem Tag. Mittags dann die Immobilie am Sonnwiek. Die Verhandlungen waren zäh, jetzt hat er eine überraschende Strategie. Die hat er sich während der Nacht überlegt. Vielleicht erfolgreich. Vorher noch zu Bang und Olufsen, den Bildschirm für das Heimkino bestellen. Wie viel Zoll? Plasma Panel. Pixel? Wo ist der Zettel, den der Sohn ihm auf den Schreibtisch gelegt hat? Er wird ihn anrufen wegen der genauen Angaben. Solche Dinge müssen einfach laufen, damit kann er sich nicht auch noch beschäftigen.

„Vergiss Bang und Olufsen nicht“, hatte seine Frau beim Einschlafen gesagt und ihm den Rücken zugedreht.

Im Büro dann die Erledigungen, Unterschriften, Telefonate, Tägliches. Und dann der Anruf. „Ein gewisser Manni am Telefon, er lässt sich nicht abwimmeln“, hat die Sekretärin gesagt und die Schultern gehoben. So hat er abgenommen. Seine Stimme erkennt er sofort. Manni, von damals. Das Haus an der Bergstraße, das weiße Laken im Fensterkreuz, die anderen. Verrauchte Räume, übermüdete Gesichter und schlagender Puls.

Die Verabredung ist schnell getroffen. Manni ist auf der Durchreise, die Zeit knapp. Die Kneipe an der Bergstraße gibt es nicht mehr, aber oben an der Kreuzung eine. Wegen der alten Zeiten oben an der Kreuzung, klar.

Eberhard zieht die Manschette seines Hemdärmels hoch. Eine halbe Stunde noch. Was essen kann er in der Kneipe, bis zum Immobiliengeschäft noch drei Stunden, das muss reichen. Bang und Olufsen fällt ihm ein, irgendwie muss das auch noch. Er will keinen Ärger haben, das Heimkino soll morgen eröffnet werden. Die Kinder haben Freunde eingeladen. Seiner Frau ist das wichtig. Irgendwie das auch noch.

Manni. Er schaut an sich herunter, ist irritiert. So nicht, nein, so geht das nicht. Die Krawatte, denkt er, öffnet den Knoten und legt sie über die Lehne des Schreibtischstuhls. Er wird sie morgen wieder neu binden. Zögern, dann legt er die Krawatte wohl gefaltet in seine Aktenmappe. Für die Verhandlungen im Sonnwiek wird er sie brauchen. Auch die dunkelblaue Hose, das Sakko. Eine halbe Stunde noch. Erinnerung an Holzlatschen, Lederwesten, Parkas. Alle olivgrün, die Parkas. Jetzt dunkles Blau. Das ist nicht zu ändern so kurzfristig. Aber die Krawatte, wenigstens die Krawatte weg.

Schlechte Parkmöglichkeiten in der Bergstraße, im Parkverbot stehen, das wird kosten, nicht zu ändern. Dann Manni, da ist er, immer noch Bart, immer noch Jeans.

„Mensch Manni!“

Manni steht auf, kommt auf ihn zu. Sie bleiben voreinander stehen, gehen etwas in die Knie, schlagen auf die Oberschenkel, richten sich wieder auf, Schlagen auf die Schultern. So war das, damals.

„Unter den Talaren ist der Muff von 1000 Jahren!“ Manni brüllt, lacht, schlägt sich noch einmal auf die Schenkel.

„Revolution statt Evolution“, Eberhard hat sich erinnert. Seine Stimme ist leiser als Mannis, aber es ist ihm eingefallen.

„Mensch Eberhard! Warte, warte!“ Mannis Handfläche schlägt gegen seine Stirn, als würde der Schlag seine Erinnerungen lockern.

„Wer zwei Mal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment!“

Eberhard spürt etwas, fein wahrgenommen hat er in sich einen kleinen, winzigkleinen Stich. Und er spürt den Zugzwang. Jetzt ist er an der Reihe, er muss mithalten.

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