Edwin Baumgartner - Wiener Wahn

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Das Wiener Urgestein Edwin Baumgartner, bekannt für seinen humorigen Stil, erzählt in einem fiktiven Kaffeehausgespräch über Persönlichkeiten wie Bruno Kreisky, Helmut Zilk, die Habsburger und natürlich nicht zu vergessen, den Kaiser Franz Joseph und Ferdinand I. und über deren Kuriositäten und Besonderheiten. Natürlich dürfen auch Wolfgang Amadeus Mozart und seine geliebte Constanze nicht fehlen, um die zu betonen, die die Originalität Wiens geprägt haben. So manch schrulliger, aber liebenswerter Sonderling huscht durch die Erzählungen über die Geschichte Wiens. Um es auf wienerisch zu sagen: Es ist eine Wesensart der Wiener, einen Pecker zu haben, ohne Schmäh, denn genau dieser macht die Gemütlichkeit Wiens ja aus.

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Wenn der Herrgott net will, nutzt es gar nix,

sei net bös’, net nervös, denk, es war nix.

Renn’ nur nicht gleich verzweifelt und kopflos herum,

denn der Herrgott weiß immer, warum.

Das ist der Refrain aus einem Wienerlied, das der Hans Moser 8gesungen hat. Wenn der Marc Aurel nicht Kaiser geworden wäre, wäre er vielleicht der erste Wienerlied-Dichter geworden. Das Zeug dazu hätte er gehabt, das Verständnis für die Wiener Seele, meine ich.

Manche Wiener sind nur einen Moment lang spinnert. Das blitzt eine Sekunde lang auf, und schon hat man das Gefühl, das Gegenüber, just wegen seiner Spinnerei, schon eine halbe Ewigkeit zu kennen. Sie wissen schon, was ich meine. Diesen wunderbaren Wiener Spinnern verleiehe ich allen den Adelstitel. Ja, ich kann das, obwohl ich kein Kaiser bin, und obwohl der Adel in Österreich bei Strafe abgeschafft ist. Ja, wirklich, wenn einer unrechtmäßig einen Adelstitel führt, kann das mit einer Geldbuße in der Höhe von 14 Cent geahndet werden. Stellen Sie sich vor, was da auf die Jahrln zusammenkommen kann. 50 Jahre einen Adelstitel führen, kostet glatt 210 Euro. Eigentlich hätt’ ich Lust, mir das zu leisten. Sie auch?

Aber der Adelstitel, den ich verleihe, das ist kein echter, also kein strafbarer, sondern der Volksadelstitel. Der ist kein „von“, kein „Freiher“, kein „Edler“, kein „Graf“ oder sonst was, das ist der bestimmte Artikel vor dem Namen. Dann wird aus Bruno Kreisky „ der Bruno Kreisky“ oder „ der Kreisky“ und aus Kaiser Ferdinand I. wird der Kaiser Ferdinand, wenn man ihn nicht gleich „ der Nandl“ nennt. So ist das mit dem Volksadelstitel, und den verleihe ich gerne – aber nur an die Würdigen, also an die Sonderlinge und die mit einem Pecker.

Apropos Kaiser und Kreisky: Also die früheren Zeiten – ich sage Ihnen …

DIE FRÜHEREN ZEITEN

Jetzt muss ich Ihnen was erzählen, und zwar über die früheren Zeiten.

Die früheren Zeiten, die sind ein Lieblingsthema von den Wienern. Sie hängen gern diesen früheren Zeiten nach. Nur variieren die früheren Zeiten ganz individuell. Der eine meint die Zeiten unter dem Kaiser Franz Joseph, der andere die unter dem Bundeskanzler Bruno Kreisky, der für die Wiener gewissermaßen ein Ersatzkaiser gewesen ist. Davon erzähle ich Ihnen ein bisserl später. Der Wiener beäugt alles Neue misstrauisch, und auch, wenn er es nicht offen sagt, denkt er meistens: „Za wos brauch ma des? 9“ Ich glaube, dass wegen der Einstellung sogar die Revolution im Jahr 1848 weitgehend erfolglos war. Die Revolutionäre mochten schon berechtigte Anliegen gehabt haben, und der Nandl, also der Kaiser Ferdinand, hat nicht so recht gewusst, wie er damit umgehen soll. Das erzähl ich Ihnen auch ein bisserl später, das würde jetzt zu weit führen.

Jedenfalls: Da wird eine Revolution gemacht, aber die Einstellung der Wiener dazu ist wohl gewesen: „Revoetian dan’s? Za wos brauch ma des?“ 10Und schon war es vorbei mit der Revolution. Kein Herrscher konnte sich eines treueren Volkes erfreuen. Nur wie der Kaiser einen Unfried gemacht hat im Ersten Weltkrieg, da war’s halt aus mit der Gutmütigkeit des Volkes. So sind die Österreicher und ganz speziell die Wiener: Die Gemütlichkeit währt lange, das Leben im „Jo, eh“ gar ewig. Aber dann, wenn die Gemütlichkeit endet und mit ihr das „Jo, eh“, dann heißt’s beim Wiener nur noch „drah di ham“ 11. So haben sie’s mit dem Kaisertum und mit dem Adel gehalten, die Wiener.

Aber was wollte ich Ihnen eigentlich erzählen? – Ach ja, von den früheren Zeiten und den Spinnern und Sonderlingen. Ihnen, den Spinnern und Sonderlingen, ist man damals viel öfter begegnet als heute. Aber nicht weil die Zeiten so gut waren, damit fange ich nicht an, sondern im Gegenteil. Verklären tut man sie heute, die früheren, die alten Zeiten. So gut sind sie gar nicht gewesen.

Natürlich mag der Stadt ein wenig Farbe verloren gegangen sein. Aber viel von dem, was aus den Menschen Sonderlinge gemacht hat, haben die sozialen Zustände verschuldet, und zwar, weil sie damals viel schlechter waren als heute. Wenn Sie mich fragen, ich find’s gut, dass es zum Beispiel die Strottern 12heute nur noch als eine großartige Wienerlied-Gruppe gibt.

Schauen Sie nicht so ungläubig. Wien ist eine großartige Stadt. Allerdings ist nicht alles an Wien immer Sachertorte mit Schlag 13gewesen. Wien hat immer seine salzigen Seiten gehabt – und hat sie bis heute. Die ehemalige Kaiserresidenz ist das Bild, das Wien bis heute von sich bewahren will. Das ist ein bisserl wie bei einer Frau, die nicht mehr ganz jung ist, aber auf Facebook die Fotos von sich als Dreißigjährige hineinstellt, obwohl sie jetzt mit fünfundvierzig oder auch fünfzig noch schöner aussieht, weil jedes Fältchen in ihrem Gesicht eine Kostbarkeit ist. Genau so ist es mit Wien.

Das Wien der Kaiserzeit, das ist die junge Frau, die schön ist, aber auch oberflächlich: Sie sieht nicht das Elend der Zugereisten. Wissen Sie, wieso so viele Wiener tschechische Nachnamen haben? Viele sind Nachfahren der Ziegelbem 14. So hat man die Arbeiter in den Ziegeleien genannt. Diesen Sklavendienst haben zumeist tschechische Einwanderer geleistet. Die sind mit viel Hoffnung gekommen, weil das Leben in den Kronländern für sie noch schlechter gewesen ist. Ein Sprichwort aus dieser Zeit geht so:

Es gibt nua a Kaiserstadt.

Es gibt nua a Wien.

De Wiena san draußn,

de Bem, de san drin.

Wien ist für die Zuwanderer aus allen Teilen der Donaumonarchie die Hoffnung auf ein besseres Leben gewesen. Aber nicht für alle hat sich das Leben verbessert. Nicht nur die Zugereisten, auch gebürtige Wiener haben oft Schiffbruch erlitten. Wer keine Arbeit gefunden hat oder keine mehr leisten hat können, hat als Strotter in den Kanälen der Stadt nach etwas Verwertbarem gefischt.

Auch das ist Wien gewesen – und auch das: Schon die Christlich-Sozialen haben sich in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg um eine Verbesserung der Zustände bemüht. Der Bürgermeister Karl Lueger 15ist zwar ein Antisemit gewesen, aber er hat ein soziales Gewissen gehabt und, neben der Hochquellwasserleitung, Spitäler und Kinderheime bauen lassen, die Gas- und Elektrizitätsversorgung kommunialisiert, womit sich das jeder leisten hat können. Obendrein hat er die Verkehrsinfrastruktur verbessert. Nach dem Ersten Weltkrieg haben die Sozialisten die Stadtregierung übernommen und halten sie bis heute. Nur die nicht demokratischen Zeiten sind eine Unterbrechung gewesen.

Die Sozialisten haben in den Zwanzigerjahren mit ihren Gemeindebauten die Stadt geprägt. Aus der ganzen Welt sind Politiker nach Wien gereist, um sich Anregungen zu holen, wie man das Leben in einer Stadt für alle Bevölkerungsschichten verbessern kann.

Schauen Sie sich einmal dieses andere Wien an, das neben der Habsburgerherrlichkeit besteht. Die großen Höfe sind ja fast Burgen und Schlösser des Proletariats. Ihre Architektur hat bei den Konservativen für Unruhe gesorgt, weil sie in den Bauwerken etwas Militärisches gewittert haben. Wer solche Wohnfestungen baut, plant eine gewalttätige Auseinandersetzung. Die hat es dann ja auch gegeben, aber das ist eine Geschichte – wenn ich Ihnen die erzähle, sitzen wir in einer Woche noch da. Der Karl-Marx-Hof im 19. Bezirk ist solch eine architektonische Meisterleistung. Es gibt eine noch imponierendere Anlage, nämlich den Sandleitenhof in Ottakring. Das ist genau genommen eine Siedlung, von der jeder Teil seinen eigenen Charakter hat, der sich dennoch in das Gesamtbild einfügt.

Und es gibt ein Wiener Geheimnis, das hat nichts mit Bauwerken zu tun, sondern mit dem Charakter der Wiener. Die sind durch Generationen davon geprägt, dass Wien eine Vielvölkerstadt ist. Wien ist vielleicht die erste, sicher aber eine der ersten richtigen Weltstädte gewesen in dem Sinn, dass nicht die Welt in ihr zu Gast gewesen, sondern heimisch geworden ist. Tschechen, Slowaken, Ungarn, Polen, Italiener, Kroaten, Serben und Rumänen – was weiß ich, wer noch aller gekommen ist aus den Kronländern des Habsburgerreichs und natürlich aus den Bundesländern, in der Hoffnung, in Wien Fuß zu fassen.

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