Otto Sindram - Gesang der Lerchen

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Das Leben hat es schwer in einer Welt voller Mauern – und die Liebe allemal. Mächtige Ideologien bestimmen den Zeitgeist. Mauern, ob real oder in den Köpfen, trennen Menschen, Länder und Kontinente. Und plötzlich ändern sich die Zeiten. Mauern fallen, die Menschen schauen sich in die Augen und versuchen ein Leben mit aufrechtem Gang. Das Buch beschreibt ein lebendiges Stück Zeitgeschichte des zwanzigsten Jahrhunderts. Es erzählt von zwei Liebenden, deren Liebe in Deutschland aussichtslos erscheint, bis sie endlich alt sind: Ihre Zukunft beginnt – und das Leben.

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Christian beendete seinen Bericht und schaute auf den Tisch.

»Bestellt doch noch was!«

Am letzten Tag des Wintersemesters und mit dem Erscheinen des ersten Grüns in der Natur machte die Klasse eine Biologie-Exkursion nach Friedrichshagen in den Berliner Stadtforst. Christian hatte sich unter einem Vorwand abgemeldet.

»Ich muss nicht mitgehen, Gräser zählen und Blümchen pflücken«, hatte er zu Philipp gesagt.

Frau Dr. von Braun, eine etwa fünfzigjährige Westberlinerin, gab sich Mühe. Groß, schlank, mit einem hoheitsvollen Blick und einer festen Stimme, trat sie betont selbstbewusst auf und wurde respektiert bis gefürchtet. Als ehemalige Nationalsozialistin, die in ihrem Unterricht die Rassengesetze der Nazis unterrichtet hatte, war sie nach dem Krieg aus dem Westberliner Schuldienst entlassen worden. Hier in Ostberlin unterrichtete sie Biologie nach dem Biologen und Naturphilosophen Ernst Haeckel, der ein Prediger des Darwinismus war. Die Lehre vom Kampf ums Dasein, von der natürlichen Auslese und dem Recht des Stärkeren wandelte sie ab zum Recht der neuen Klasse. Während der Exkursion dienten ihr alle Knospen und Pflänzchen zur Demonstration ihrer These vom Werden des Neuen und Absterben des Alten.

Auf dem Rückweg zur Bahnstation verstauchte Ruth sich den Fuß und bat Philipp, ihr den Arm zu reichen. So kamen beide nur langsam voran und verloren bald den Anschluss zur Klasse. Als sie endlich die Station Rahnsdorf erreichten, waren die anderen schon abgefahren, auch Sophie. Sie beide fuhren bis Köpenick und gingen in die Gartenlaube. Philipp machte mit den von Christian besorgten Briketts Feuer im Ofen. Ruth zeigte eine ganze Auswahl ebenfalls von Christian stammender Lebensmittel und bat Philipp zu wählen. Gemeinsam machten sie sich Mehlpfannkuchen, die sie sogleich heiß aus der Pfanne aßen. Dazu tranken sie einen von Christian mitgebrachten Wein. Als die Stromsperre begann und das Lampenlicht erlosch, zündete Ruth Kerzen an.

»Wie kommt es nur, dass ihr Freunde seid?«, fragte sie.

Philipp wusste, sie konnte nur Christian meinen.

»Es hat sich so ergeben.«

»So ergeben! Das ist doch keine Antwort! Du musst doch etwas an ihm gut finden.«

Philipp zögerte einen kurzen Moment.

»Er ist gut in Mathe.«

»Warum weichst du mir aus?«

»Dann sag du mir doch mal: Was findest du an ihm?«, fragte Philipp zurück.

»Ich? Ich weiß es nicht − er macht mir Angst.«

Philipp lachte: »Angst? Jetzt übertreibst du. Einer, der so gut Klavier spielen kann, soll Angst machen!?«

»Was hat das Klavierspielen damit zu tun?«

Ruth verstand ihn nicht.

»Man kann doch einen Menschen nicht danach beurteilen, ob er ein Instrument spielt oder nicht. Gibt es denn in deiner Familie niemanden, der musikalisch ist?«

»Doch, mein Vater, wenn er genügend getrunken hat, kann er ganz lustig sein und wunderbar singen.«

Ruth gab sich einen Ruck.

»Schluss damit!«

Sie trank ihr Glas leer, setzte sich auf Philipps Schoß, küsste ihn und knöpfte seine Hosen auf.

Gleich am ersten Morgen des neuen Semesters kam Christian zu spät zum Unterricht. Köhler unterbrach wie üblich, machte seinen Erschießungsgang, und Christian setzte sich.

»Ich muss dich gleich sprechen«, flüsterte Philipp.

»Wegen Ruth?«

»Ja, ich muss dir was beichten.«

»Quatsch beichten! Ruth hat mir schon alles erzählt.«

»Und?«

»Was, und?« Christian tat erstaunt. »Da gibt es doch nichts mehr zu bereden. Alles in Ordnung.«

Sie wandten sich dem Unterricht zu. Nach einigen Minuten wurde ein Zettel von Ruth an Christian weitergereicht. Christian las den Zettel.

»Hast du noch einen anderen Vornamen?«, fragte er Philipp.

»Ich? Nein, warum?«

»Hier, lies!«

Und Philipp las: Lieber Christian, verzeih mir, aber es muss vorbei sein mit uns. Ich kann ohne Karl nicht leben. »Das muss ein anderer sein − Karl? Heißt nicht ihr Lehrer-Freund so?«, flüsterte er.

Christian wurde zornig.

»Dann ist das Weib uns untreu geworden, aber das lassen wir uns nicht gefallen!«

Er zerknüllte den Zettel und schlug mit der Faust auf den Tisch, so dass selbst Köhler aufmerksam wurde.

Für Mitte Mai 1949 waren in Ostdeutschland Wahlen zum Volkskongress vorgesehen. Dieser Volkskongress sollte den Volksrat berufen, eine Art Regierung. Einige in der Klasse waren am Tage vor der Wahl und an den beiden Wahltagen zur Wahlwerbung, andere an den Wahltagen als Helfer in den Wahllokalen eingeteilt. Christian und Philipp mussten auf dem Bahnhof Friedrichstraße aus dem Büro des Aufsichtsbeamten über Lautsprecher eine Wahlparole verbreiten. Immer wenn ein Zug abgefertigt und das Mikrofon frei war, durften sie es benutzen. Sie hatten einen Zettel mitbekommen mit der Parole: Wer für die Einheit Deutschlands und einen gerechten Friedensvertrag ist, der stimmt für die Kandidaten zum Deutschen Volkskongress. Stimmen Sie mit ja!

Abwechselnd lasen sie diese Parole, fanden sie aber bald so langweilig, dass sie versuchten, sie immer mehr zu variieren. Bald befanden sie sich in einem Wettbewerb um die beste Variante.

Zwischendurch, und wenn der Aufsichtsbeamte nicht im Büro war, nutzten sie die Zeit, um sich über ihre Erfahrungen mit den Frauen im Allgemeinen auszutauschen und wie man mit ihnen umgehen sollte, damit sie nicht übermütig würden und treu blieben. Als ihr Einsatz beendet war und sie sich von dem Aufsichtsbeamten verabschiedeten, bekamen sie kostenlos − wie er sagte − noch einen Tipp von ihm.

»Wenn ihr nochmal so etwas machen müsst, nicht so nahe ans Mikrofon gehen und nicht so schnell und so laut sprechen, das dröhnt sonst zu sehr und überschlägt sich. Von euren Parolen war nichts zu verstehen. Ihr müsst so normal sprechen wie zwischendurch, als ihr über die Frauen geredet habt, das konnte man gut verstehen.«

»Aber wir haben das Mikrofon doch immer ausgeschaltet!«, warf Philipp ein.

»Das nützt nicht viel, die Schaltung geht nicht mehr richtig. In diesem Laden funktioniert doch nichts. Vielleicht wird der Schalter ja repariert, wenn wir die Einheit Deutschlands und einen gerechten Friedensvertrag haben.«

Nach den beiden Wahltagen wollten einige der Wahlhelfer eine Nachbereitung in der Klasse veranstalten. Seiter opferte dafür einen Teil seiner Physikstunde.

Wilfried als Klassensprecher bat Studiendirektor Reitmann dazu. Reitmann kam und setzte sich gleich.

»Ich kann es mir nicht leisten zu stehen, dazu war ich zu lange im KZ. Nun denn, worum geht’s?«

Wilfried begann damit, dass er zusammenfassend die Erfahrungen − wie er sagte − aller Wahlhelfer der Klasse referierte: Viele Hausgemeinschaften seien geschlossen im Wahllokal erschienen, und für sie hätten die Hauswarte die Stimmzettel in einem Block in die Urnen geworfen; kaum einer sei in die Wahlkabine gegangen. Den Wahlhelfern sei es untersagt worden, die Leute zum Aufsuchen der Kabinen anzuhalten. Als sich bei der Auszählung der Stimmen abzeichnete, dass die Nein-Stimmen überwiegen würden, kam die Anordnung, die Auszählung neu zu beginnen und alle Zettel, bei denen einzelne Kandidaten durchgestrichen oder die Zettel mit Bemerkungen versehen oder gar nicht ausgefüllt waren, als Ja-Stimmen zu zählen.

»Überhaupt«, sagte Wilfried, »die Wahlzettel ließen einem doch keine Wahl. Man konnte nur ein Kreuz in einem Kreis neben einem großen JA oder neben einem ganz klein gedruckten Nein machen. Wenn einem eine Partei oder eine Person nicht gefiel, hatte man keine Möglichkeit, das auch zu äußern. Ist doch klar, dass die Leute da einzelne Kandidaten durchstreichen oder den Zettel mit Bemerkungen versehen.«

Wilfried ereiferte sich. Auf einem Wahlzettel habe groß und gut leserlich der Satz gestanden: Euch Banditen wähle ich nicht. Der Helfer habe den Wahlzettel vorgezeigt und gemeint, das sei ja nun wohl eindeutig eine Ablehnung. Das sei richtig, habe da der Wahlleiter gemeint, es sei eine Ablehnung der westlichen Scheindemokratie, denn mit den Banditen können doch wohl nur die Kriegstreiber aus Westdeutschland gemeint sein. Oder sehe das etwa jemand anders?

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