Mattotaupas nächste Worte klangen ganz anders, als Harka erwartet hatte. »Was glaubst du, Harka Wolfstöter – würde meine Tochter Uinonah bereit sein, zu uns beiden in das Zeltdorf der Siksikau zu kommen?«
»Sie würde bereit sein, Vater. Sie hat gewusst, dass ich zu dir gehe, und sie hat mir geholfen zu fliehen.«
»Harka, seit die Ältesten der Bärenbande mich verurteilt und geächtet haben, sind wir umhergeritten und umhergewandert, und wir konnten nicht ein kleines Mädchen bei uns haben. Das weißt du wohl. Aber jetzt haben wir Zelte gefunden, in denen Uinonah mit uns wohnen könnte. Es ist Frühling. Wir haben den Sommer vor uns und können zum Pferdebach reiten, um meine Tochter, deine Schwester, zu uns zu holen, so wie Tashunka-witko das Dakotamädchen geholt hat. Unser Mut und unsere Klugheit sollen nicht geringer sein!«
»Ja, Vater! Wann reiten wir?«
»Sobald du mit Stark wie ein Hirsch die Antilopen und sobald ich mit dem Häuptling Brennendes Wasser Büffel gejagt habe und das Zelt hier wohlversorgt ist. Ich habe gesprochen, hau!«
Damit endete das Zwiegespräch, das die Schwarzfußfrau und Stark wie ein Hirsch nicht verstanden hatten. Harka legte sich zum Einschlafen zurecht. Ihm war frei und doch noch seltsam zerrissen zumute. Er wollte ein Krieger der Schwarzfüße werden, aber die Aussicht, sein heimatliches Zeltdorf am Pferdebach noch einmal zu sehen und seine Schwester von dort wegzuholen, bewegte ihn zugleich sehr stark. Er fürchtete fast, dass sich sein Angsttraum wiederholen werde, dieser Traum, dass Uinonah ihn um Hilfe rufe, seine Füße aber festgezaubert seien. Zum Glück rührte sich jetzt Stark wie ein Hirsch in seinen Decken. Harka begann diesen Jungen und seine Freundschaft wie einen Schutzgeist zu empfinden. Er streckte sich und schlief ein.
Mattotaupa starrte noch ins Dunkel. Dass die Häuptlinge und Ältesten der Siksikau ihn auch nach seiner Bewährung im Kampf noch nicht ganz als einen der Ihren betrachteten, ihn noch nicht in den Stamm aufnehmen wollten, schmerzte ihn mehr, als er seinem Sohn je eingestanden hätte. Rachewünsche gegen die, die ihn aus den Reihen der Dakota ausgestoßen hatten, schlummerten schon lange in ihm. Aber jetzt begannen sie Gestalt anzunehmen, denn er wollte alle Zungen zum Schweigen bringen, die ihn noch schmähen konnten. Er wollte den Männern der Siksikau nicht nur von seiner Unschuld erzählen. Er wollte seinen untadeligen Ruf mit dem Tod der Beleidiger beweisen. Den Augenblick, in dem ihn Tashunka-witko in Gegenwart des Schwarzfußhäuptlings ungestraft einen Verräter genannt hatte, konnte er nicht mehr vergessen.
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