Heinrich Bedford-Strohm
in Freundschaft
Cover
Titel
Vorwort Vorwort Diese Vorträge sind rund um das ökumenisch gefeierte Reformationsjahr 2017 gehalten worden. Ich nehme damit die reformerischen Impulse der Reformation von Kirche und Gesellschaft für heute und morgen auf. Es kann doch nicht sein, dass wir ein ganzes Jahr lang „Reformation“ gefeiert haben und das war es dann! Aus der Freude am Evangelium entsteht der Reformwille auf verschiedenen Gebieten. Hoffnung ist die Vorfreude auf das Reich Gottes, seine Gerechtigkeit und seinen Frieden, seine Wahrheit und Schönheit. Ich komme aus der Aufbruchsstimmung der 1960er-Jahre. Wir haben das Zweite Vatikanische Konzil 1962 bis 1965 erlebt und unsere katholischen Freunde darum beneidet. Wir haben im stalinistischen Ostblock den „Sozialismus mit dem menschlichen Gesicht“ gesehen und waren mit seinen tschechischen Vertretern im intensiven Dialog. Wir waren begeistert von der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und dem „dream“ von Martin Luther King in Washington 1963. In der Bundesrepublik Deutschland wollten wir mit Willy Brandt „mehr Demokratie wagen“. Mit meiner Theologie der Hoffnung habe ich 1964 daran teilgenommen. Heute ist diese Aufbruchsbereitschaft dem Verlangen nach Sicherheit gewichen. Wer nach Sicherheit verlangt, ist unsicher und hat Angst. Doch Angst ist kein guter Reformimpuls. Es kann eigentlich „alles nur schlechter werden“, darum erschrecken uns alle die Negativschlagzeilen. Wir sind nicht mehr mit Ernst Bloch ins Gelingen verliebt, sondern starren mehr trübselig in den Niedergang. Die Hoffnung ist kleinlaut geworden. „Geh aus von Deinen Beständen und nicht von dem, was Du nicht bist, aber sein sollst.“ Die Forderungen nach Reformen nützen den Reformen nicht und das Schuldbewusstsein ist kein guter Ratgeber. Die Freude des Glaubens lässt uns die Möglichkeiten zu Reformen erkennen und das Gottvertrauen lässt uns sie ergreifen. Ich habe gelegentliche Wiederholungen stehen gelassen, um den Zusammenhang der einzelnen Beiträge zu bewahren. Ich widme dieses Buch in Freundschaft dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm. Tübingen, im Juli 2018 Jürgen Moltmann
Die unvollendete Reformation
Ungelöste Probleme – ökumenische Antworten
„Lebendiger Gott: Erneure uns!“
Kirche in der Kraft des Geistes
Die versammelte Gemeinde
Ökologie mit Liebe zur Erde
Von der Weltherrschaft zur kosmischen Liebe
Die Zukunft der Theologie
Anmerkungen
Impressum
Autor
Diese Vorträge sind rund um das ökumenisch gefeierte Reformationsjahr 2017 gehalten worden. Ich nehme damit die reformerischen Impulse der Reformation von Kirche und Gesellschaft für heute und morgen auf. Es kann doch nicht sein, dass wir ein ganzes Jahr lang „Reformation“ gefeiert haben und das war es dann! Aus der Freude am Evangelium entsteht der Reformwille auf verschiedenen Gebieten. Hoffnung ist die Vorfreude auf das Reich Gottes, seine Gerechtigkeit und seinen Frieden, seine Wahrheit und Schönheit.
Ich komme aus der Aufbruchsstimmung der 1960er-Jahre. Wir haben das Zweite Vatikanische Konzil 1962 bis 1965 erlebt und unsere katholischen Freunde darum beneidet. Wir haben im stalinistischen Ostblock den „Sozialismus mit dem menschlichen Gesicht“ gesehen und waren mit seinen tschechischen Vertretern im intensiven Dialog. Wir waren begeistert von der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und dem „dream“ von Martin Luther King in Washington 1963. In der Bundesrepublik Deutschland wollten wir mit Willy Brandt „mehr Demokratie wagen“. Mit meiner Theologie der Hoffnung habe ich 1964 daran teilgenommen.
Heute ist diese Aufbruchsbereitschaft dem Verlangen nach Sicherheit gewichen. Wer nach Sicherheit verlangt, ist unsicher und hat Angst. Doch Angst ist kein guter Reformimpuls. Es kann eigentlich „alles nur schlechter werden“, darum erschrecken uns alle die Negativschlagzeilen. Wir sind nicht mehr mit Ernst Bloch ins Gelingen verliebt, sondern starren mehr trübselig in den Niedergang. Die Hoffnung ist kleinlaut geworden.
„Geh aus von Deinen Beständen und nicht von dem, was Du nicht bist, aber sein sollst.“ Die Forderungen nach Reformen nützen den Reformen nicht und das Schuldbewusstsein ist kein guter Ratgeber. Die Freude des Glaubens lässt uns die Möglichkeiten zu Reformen erkennen und das Gottvertrauen lässt uns sie ergreifen.
Ich habe gelegentliche Wiederholungen stehen gelassen, um den Zusammenhang der einzelnen Beiträge zu bewahren.
Ich widme dieses Buch in Freundschaft dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm.
Tübingen, im Juli 2018
Jürgen Moltmann
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