Magnus Dellwig - 1918 - Wilhelm und Wilson

Здесь есть возможность читать онлайн «Magnus Dellwig - 1918 - Wilhelm und Wilson» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

1918 - Wilhelm und Wilson: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «1918 - Wilhelm und Wilson»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der Erste Weltkrieg gilt als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Das wurde er vor allem durch sein Ende, das seit 1918 viele neue Konflikte schuf. «1918-Wilhelm und Wilson» spielt in der großen Politik. Es geht um die Fiktion eines Verhandlungsfriedens. Warum erst 1918? Erst dann lagen mit Wilsons 14 Punkte-Programm und dem Ende des Krieges zwischen Deutschland und dem bolschewistischen Russland neue Chancen vor, um die festgefahrenen Kriegsziele von Entente und Mittelmächten zu überwinden.

1918 - Wilhelm und Wilson — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «1918 - Wilhelm und Wilson», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Und was wird sein, wenn die Russen nicht weiter kämpfen? Ich glaube zwar nicht daran, denn Lippmann hat mir ebenfalls beteuert, wie gut die Quellen des britischen Geheimdienstes seien und dass diese einhellig meldeten, Lenin werde die Macht bei den nächsten Wahlen sofort wieder verlieren. Aber nehmen wir einfach mal den unwahrscheinlichen Fall, dass es den Deutschen gelänge, die Russen zum Friedensschluss zu zwingen und anschließend 100 Divisionen nach Frankreich zu verlegen. Dann wären sie vielleicht wirklich in der Lage durchzubrechen, trotz unserer amerikanischen Verstärkungen. Also muss ich eine Initiative starten, die in einer solchen hochgradigen Notlage mir selbst zu einem nicht all zu fernen Zeitpunkt eine neue Chance eröffnete, vor der deutschen Großoffensive - oder auch selbst noch danach - weitere Friedensschritte einzuleiten. Das müsste dann diplomatisch möglich sein, ohne dabei völlig unglaubwürdig zu werden durch eine Kehrtwende, eine Abkehr von meinen eigenen 12 bis maximal 14 Punkten!

Der Präsident grübelt. Gemeinsame Interessen von Großbritannien und Deutschland, und am besten natürlich auch noch Amerika, könnten den feien Welthandel betreffen und zusätzlich einen maßvollen Ausgleich der kolonialen Interessen. Louis ist doch der beste Kenner der weltwirtschaftlichen Verflechtungen in meinem Beraterstab, der soll mir jetzt helfen! Wilson teilt seiner Sekretärin durch das Telefon mit, er wünsche für den 2. Januar ein Gespräch mit Mister Louis Brandeis. Dieser solle hierher ins Weiße Haus kommen. Wilson zögert einen kurzen Moment und fügt gleich an, sie solle möglichst im Anschluss daran Oberst House einbestellen. Der Präsident lehnt sich in seinem Schreibtischsessel selbstzufrieden zurück. Er ist davon überzeugt, jetzt alles Nötige und ihm Menschenmögliche unternommen zu haben, um einen fundierten Textentwurf für seine Friedensinitiative bis zum 3. Januar vorbereiten zu können.

In dieser zuversichtlichen Stimmung greift der Präsident endlich zum Füllfederhalter und notiert in knappen Formulierungen:

„Freier Welthandel,

Freie Weltmeere,

Selbstbestimmung für Polen,

Vollständige Wiederherstellung der belgischen Souveränität (verlangt GB),

Wiedergutmachung des Frankreich angetanen Unrechts mit Elsass-Lothringen (verlangt Frankreich, ist aber weich genug, um in Verhandlungen den Deutschen als Äußerstes eine Volksabstimmung zuzugestehen),

Ungehinderte Entwicklungsmöglichkeiten für Russland - Räumung besetzter russischer Gebiete (Spielraum dazu, was nach Bildung neuer Staaten überhaupt noch Russland ist),

Ethnisch gerechte Grenzen zwischen Italien und Österreich,

bestmögliches Selbstbestimmungsrecht für die Völker der Donaumonarchie,

Unabhängigkeit für das türkische Volk, aber Trennung der arabischen Völker vom Osmanischen Reich,

Bildung eines weltweiten Bundes der Nationen zum Ausgleich ihrer Interessen,

Großes Fragezeichen: Europäische Zollunion??? (verlangt Deutschland, fürchtet Frankreich, begrenzt vielleicht unseren Einfluss und den der Briten auf dem Kontinent!)“

Woodrow Wilson legt den Füllfederhalter aus der Hand. Dann zählt er die Anzahl seiner Notizen durch und stellt fest, dass er acht bis neun grundlegende Punkte notiert hat. Nun gut, das sind zwar noch kein volles Dutzend, aber es ist ein guter Anfang. Wilson spürt zum ersten Mal seit Weihnachten, dass es möglich sein kann, eine Friedensinitiative zu starten, die seinen eigenen Kriterien, seinen Ansprüchen an sich selbst gerecht wird, nämlich flexibel zu sein und den wichtigen Nationen in Europa ein Eingehen auf Verhandlungen zu erlauben, ohne dass sie im Inneren sogleich als Verlierer dieses mörderischen Völkerringens bezeichnet werden können. Der Präsident denkt wieder einmal an die preußischen Junker, an die Militärs um Ludendorff und Hindenburg und um diesen Imperialisten Admiral Tirpitz mit seinem Flottenverein und den Alldeutschen im Rücken. Er weiß, dass diese Leute keinen Frieden nach seinen Vorstellungen wollen. Umso wichtiger wird es sein, ihnen und ihren Ebenbildern in Frankreichs Armeeführung das Argument aus der Hand zu schlagen, ihr Land werde zum Verlierer erklärt. Doch ebenso wichtig wird es sein, dass in England, Frankreich und Deutschland die friedenswilligen und verständigen Kräfte die Chance erkennen mögen, die von seinem Dutzend an Friedenspunkten ausgehen könnte.

Für heute fühlt sich Wilson ausgelaugt. Seine kreativen Anstrengungen für den Frieden haben ihn ermüdet. Er schraubt den Füllfederhalter genüsslich zu, geht zum Fenster und öffnet es. Leises Vogelzwitschern dringt in das Oval Office. Die Geräusche beruhigen und entspannen den Präsidenten. Er setzt sich in seinen Schreibtischsessel, schließt die Augen und lehnt sich zurück. Für heute soll lediglich noch ein wenig Post kommen, doch die ist so völlig belanglos im Vergleich zu den zwei Seiten handschriftlicher Notizen, die inzwischen wieder in der Schublade seines Schreibtisches verschwunden sind.

Der Jahreswechsel in der amerikanischen Hauptstadt findet etwas zurückhaltender, mit weniger ausladendem Feuerwerk statt als üblich. Es ist schließlich Amerikas erstes Jahr als Krieg führende Macht in Europa. An Silvester empfangen der Präsident und seine Frau im Weißen Haus Repräsentanten von Wohlfahrtsorganisationen. Dieses Mal sind die meisten mit Sammlungen vertreten, um die Familien von Kriegsteilnehmern zu unterstützen. Die im November auf mehrere Tausende angeschwollenen Gefallenenlisten drücken auf die Stimmung. Deshalb bemüht sich Woodrow Wilson in seiner kurzen Ansprache zum neuen Jahr, an der zwei Dutzend hochrangige Journalisten aus dem gesamten Land teilnehmen, welche Zuversicht er in das kommende Jahr lege. Mein Gott! Denkt er. Wie unglaublich wichtig wird 1918 für mich, für die ganze Welt werden! - Weiter wird er sagen: Die wachsende Kriegsmüdigkeit in Russland, Frankreich und Deutschland erhöhe die Aussichten auf einen Friedensschluss. Er selbst bereite dazu einen neuen, fundierten Vorschlag vor. Trotz zahlreicher Nachfragen nach den Inhalten wehrt der Präsident konsequent ab und lässt nur das heraus, was er sich zuvor vorgenommen hat. Zwei Stichworte gehen über seine Lippen: Das Selbstbestimmungsrecht der Völker und ein freier Welthandel werden für die zukünftige Weltordnung unverrückbare Grundlagen sein müssen. Dann beendet Wilson diesen letzten öffentlichen seiner Auftritte des Jahres 1917 und freut sich auf die Silvesterfeier mit seiner Frau, der Familie seiner Schwester und einem Freund von der juristischen Fakultät der Universität von Princeton, an der er vor seiner politischen Karriere als Professor für Politik tätig war, bevor die Hochschule ihn 1902 sogar zu ihrem Präsidenten ernannte.

Oberst Edward Mandell House betritt um 9.30 Uhr des 2. Januar 1918 das Weiße Haus, um sich im Oval Office mit dem Präsidenten zu treffen. Seinen Ehrentitel Oberst, den ihm in Texas die Miliz verliehen hat, trägt er mit Stolz. Das gilt umso mehr, seitdem sich die Welt im Krieg befindet und der Titel seine militärische Kompetenz zu verbürgen scheint. Tatsächlich empfindet Edward House eine große Nähe zu allem Militärischen, wohl auch deshalb, weil ihm seine Lebenserfahrung Disziplin und Gehorsam als unverzichtbare Voraussetzungen zur Bewältigung von Notlagen wie zum Beispiel bei Einsätzen der Nationalgarde und der Milizen bei Naturkatastrophen eingeprägt hat. Die Militärs selbst dagegen erscheinen dem äußerst selbstbewussten Spross aus traditionsreichem texanischen Hause meist arrogant und herrisch. Und das gilt für ihn eigentlich über alle nationalen Unterschiede hinweg. Was Präsident Wilson an House am meisten schätzt, ist sein profundes Wissen in Politik, Geschichte und allen Angelegenheiten der Außenpolitik. Somit verwundert es Edward House wenig, dass der Präsident ihn heute, am Tag vor der ersten Kabinettssitzung des Jahres, sprechen möchte. Noch am 23. Dezember hatten beide telefoniert und Wilson erwähnte erst nur beiläufig seinen Austausch mit Lansing. House fasste sogleich nach und erfuhr, dass der Präsident eine Friedensinitiative vorbereitete. Das gefiel House sofort, weil er selbst vielleicht als einziger in Washington den Waffenstillstand zwischen Russland und Deutschland vom 15. Dezember als schlechtes Omen wertete. Der Zweckoptimismus der Briten war ihm beinahe widerlich suspekt. Natürlich hoffte auch er, dass die Menschewiki bald wieder die Macht in Moskau und Petrograd übernähmen und dann weiter kämpften. Aber für ebenso wahrscheinlich hielt er, dass Lenin sprichwörtlich lieber seine Großmutter an die deutsche Oberste Heeresleitung verkaufte, als in Russland auf die Macht zu verzichten. Deshalb hatte House dem Präsidenten am Tag vor Weihnachten beigepflichtet, jetzt sei der absolut richtige Zeitpunkt für Amerika den Frieden zu suchen. Bisher hätten die US-Boys nur unerheblich in die Kämpfe eingegriffen. Noch sei Amerika keine tief in den Krieg verstrickte Partei. Da sei es psychologisch günstig, heute oder zumindest sehr schnell, ohne weitere Belastungen im ohnehin schon schwierigen Verhältnis zum kaiserlichen Deutschland, nach vorne zu gehen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «1918 - Wilhelm und Wilson»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «1918 - Wilhelm und Wilson» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «1918 - Wilhelm und Wilson»

Обсуждение, отзывы о книге «1918 - Wilhelm und Wilson» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x