Magnus Dellwig - 1918 - Wilhelm und Wilson
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Ich öffne meine Augen nur um die Breite feiner Schlitze. Die Schwester hat soeben mein Kopfkissen aufgeschüttelt, mich neu gebettet. Matratze und Bettzeug meines Krankenhausbettes fühlen sich weich und frisch an und sie duften angenehm nach einem Hauch von Waschmittel. Die Schwester hat nicht bemerkt, dass ich erwacht bin. Mit einem fürsorglichen Lächeln blickt sie ein Mal nach mir, bevor sie das Zimmer verlässt, darum bemüht, die Türe möglichst geräuscharm ins Schloss fallen zu lassen. Ich schließe die Lieder. Sofort formt sich vor meinem inneren Auge das große, längliche Gesicht Woodrow Wilsons, auf dessen Züge sich stets ein verschmitztes Lächeln legte, wenn sein heller Geist einen neuen, bestechenden Gedanken entwickelte. Mein Geist ist plötzlich in einem vertrauensvollen Vier-Augen-Gespräch, das wir beide im frühen Herbst 1918 im Weißen Haus in Washington führten, und in dem er mir mit erählerischer Hingabe davon berichtete, wie seine Idee vom 14-Punkte-Programm aus der Taufe gehoben wurde. - Noch sind wir dabei im Jahr 1917.
Am 30. Dezember sitzt Präsident Wilson um 11 Uhr in seinem Arbeitszimmer und bearbeitet gemeinsam mit seiner Sekretärin und dem Leiter des Präsidentenbüros im Weißen Haus die Post. Woodrow Wilson hat sich über die Weihnachtstage gut erholt, so dass die Flut der noch vor den Feiertagen liegen gebliebenen Briefe seine Stimmung gar nicht zu trüben vermag. Es klingelt das Telefon und seine Sekretärin nimmt ab. Eine Mitarbeiterin des Präsidentenbüros meldet Außenminister Lansing, der in der Leitung warte und gerne den Präsidenten gesprochen habe. Wilson ist nicht sehr überrascht und nimmt das Gespräch an, nachdem er seinen beiden Mitarbeitern bedeutet hat, das Büro bitte kurzzeitig zu verlassen. Robert Lansing ruft aus Boston an, wo er für die Tage zwischen den Jahren verweilt. Nach der Höflichkeitsfrage nach den Familienaktivitäten über Weihnachten fragt er an, ob bei der vom Präsidenten gestern kurzfristig für den 3. Januar anberaumten Kabinettssitzung etwas Besonderes anstehe. „Lieber Woodrow, du hast dir doch bestimmt etwas ausgedacht über die besinnlichen Tage, warum du uns schon vor Heilige Drei Könige nach Washington zurück holst?“
„Natürlich, Bobby. Und ebenso natürlich geht es um den Krieg. Deshalb bist du für mich auch der wichtigste Mann am 3. Januar. Vielleicht erinnerst du dich noch an unser letztes Treffen vor Weihnachten. Ich dachte laut darüber nach, ob es nicht Zeit sei für eine amerikanische Friedensinitiative, weil doch die Deutschen mit den Russen am 15. Dezember einen Waffenstillstand ausgehandelt hatten.“
„Sicher erinnere ich mich. Die Briten sagen uns bei jeder Gelegenheit: Alles nicht so schlimm. Die Russen scheiden nicht aus! Die Bolschewiki sind bald abserviert und dann werden die Menschewiki die Front wieder stabilisieren und weiter kämpfen, weil die Deutschen sonst bald in Petrograd stehen. Lieber Woodrow, mir stellen sich bei diesem Getöse immer die Nackenhaare auf! Optimismus ist gut und schön, reiner Zweckoptimismus ruft dagegen meine Aversion hervor. Was passiert denn, wenn sich Lenin noch hält und dann genau anders herum vorgeht: Frieden schließen, damit es ihm gelingt, im Rest Russlands, das ihm nach allen direkten oder auch verdeckten Annexionen der Kaiserlichen aus Berlin noch bleibt, die Macht zu behaupten?“
„Guter Gedanke, Bobby. Ich saß über Weihnachten am Schreibtisch und grübelte. Da kam mir dieser Gedanke ebenfalls. Ich fand ihn beunruhigend. Ich will verhindern, dass die Deutschen uns im Frühjahr angreifen werden, mit kampfstarken Truppen, die sie im Osten abgezogen haben.“
„Dann musst du ihnen ein Angebot machen, dass sich substanziell von dem rhetorischen Pallawer der letzten Monate seit unserem Kriegseintritt unterscheidet! Es sollte so ausgewogen sein, dass die Deutschen ernsthaft darüber nachdenken, auf der Basis zu verhandeln und unsere Verbündeten gleichzeitig keinen Vorwand geliefert bekommen, ihrerseits das Angebot abzulehnen.“
„Ein wenig einfacher gesagt als getan, Bobby.“
„Ach was, lieber Woodrow, lass nur keine Mutlosigkeit aufkommen. Das ist doch wahrlich nicht deine Art! Du hast seit 1916 schon so viele Anläufe unternommen, dass wir auf das Bewährte in abgewandelter Form zurückgreifen können.“
„Aha, was meinst du?“
„Ich würde versuchen, das Selbstbestimmungsrecht der Völker neu zu fassen, nicht mehr mit dem Slogan unterfüttert: Demokratie gegen Autokratie. Sondern du könntest erwähnen, dass es viele von der politischen Kultur jedes Landes geprägte Wege gibt, sein jeweils ganz eigenes Selbstbestimmungsrecht zu verwirklichen und dabei gleichzeitig die innere Stabilität zu bewahren. Tu doch so, als seiest du über die Ereignisse in Russland behutsamer in der Beurteilung des zugleich Wünschenswerten und Erreichbaren geworden: Besser schrittweise mehr Selbstbestimmung als schubweise Chaos und Revolution in halb Europa. Damit meine ich in ganz Europa zwischen Deutschland und Russland.“
Der Präsident lacht in den Hörer. Er bedankt sich aber daraufhin aufrichtig für den Ratschlag seines Außenministers und beendet das Gespräch äußerst nachdenklich. Wie passen Bobbys Einschätzungen zusammen mit den Aussagen von Walter Lippmann? Gestern hatte er mit dem Journalisten lange telefoniert, da eine Reise von Lippmann nach Washington kurzfristig nicht einzurichten war. Lippmann ist für den Präsidenten und seine Chefberater Oberst House sowie Louis Brandeins ein begehrter Experte, wenn es um die Beurteilung der Briten geht. Schließlich unterhält Lippmann hervorragende Kontakte zur Londoner Presse und darüber hinaus zu Zahlreichen der Londoner Banken und Reedereien, die am Finanzplatz New York vertreten sind. Warum ist Lippmann für Wilson in diesen Tagen so wichtig? Weil Woodrow Wilson in seinen Gedanken seit dem zweiten Weihnachtstag immer eindringlicher zu der Erkenntnis gelangt ist, dass er den Frieden nur dann erreichen kann, falls es ihm gelingt, mit seinen Vorschlägen die Briten und die Deutschen in ihren bisherigen Vorstellungen von den unabdingbaren Kriegszielen zu erschüttern. Beziehungsweise geht es doch darum, so ist sich der Präsident seit dem Gespräch mit Lippmann sicher, den beiden größten Mächten der europäischen Kriegskonstellation zu zeigen, dass sie einen gehörigen Teil ihrer Ziele, nämlich die Sicherstellung ihrer Entwicklungsmöglichkeiten in der Zukunft, mit Amerikas Initiative und Hilfe erreichen könnten. Der Präsident weiß sicher, Frankreich ist derart ausgelaugt, dass es sich nicht gegen England wird stellen können! Dasselbe gilt für Österreich-Ungarn in seiner Abhängigkeit vom weit stärkeren Deutschen Reich.
Woodrow Wilson geht bis an die Türe seines Arbeitszimmers, öffnet diese und ruft seiner Sekretärin in knappen Worten zu, die Post müsse jetzt wohl doch bis nach dem Mittag warten. Er benötige jetzt nach dem Telefonat mit dem Außenminister ein wenig Ruhe, um seine Gedanken zu sammeln. Bis 14 Uhr sei er für niemanden zu sprechen. Mit einem freundlichen Lächeln, das zugleich keinen Widerspruch duldet, schließt der Präsident sofort darauf die Türe. Er wendet sich seinem Schreibtisch zu, bleibt aber mitten im Oval Office stehen, atmet tief ein und aus. Von diesem Schreibtisch soll eine Initiative ausgehen, die nicht dasselbe Schicksal erleidet wie die vielen Bemühungen zuvor. Ob der Friedensappell des Papstes, die Friedensresolution des Deutschen Reichstags oder sein eigener Aufruf zu einem Frieden ohne Sieger vom Januar 1917, allen diesen Ansätzen für einen Verhandlungsfrieden mangelt es daran, dass wesentliche Interessengruppen in einem oder gleich mehreren maßgeblichen Ländern eine Diskussion rundweg ablehnten. Wilson erkennt: Nur ein ausgewogenes Paket wird beide Seiten zur ernsthaften Abwägung motivieren. Zugleich werden die Thesen so weich formuliert, ja so diplomatisch, um nicht zu sagen mehrdeutig sein müssen, um in Verhandlungen noch echte Spielräume für beide Seiten zuzulassen. - Der Präsident schreitet in langsamen, gemessenen Schritten zum Schreibtisch und setzt sich. Er blickt dann aus dem Fenster. Ganz leise sinkt schwacher Schneefall vor seinem Fenster auf den Rasen im Garten hernieder. Wilson holt seine Notizen vom 26. Dezember aus der Schreibtischschublade hervor, drapiert daneben weiße Blätter und legt seinen Füllfederhalter dazu. Wieder atmet er tief ein und aus, denkt nochmals nach.
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