Magnus Dellwig - 1918 - Wilhelm und Wilson

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1918 - Wilhelm und Wilson: краткое содержание, описание и аннотация

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Der Erste Weltkrieg gilt als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Das wurde er vor allem durch sein Ende, das seit 1918 viele neue Konflikte schuf. «1918-Wilhelm und Wilson» spielt in der großen Politik. Es geht um die Fiktion eines Verhandlungsfriedens. Warum erst 1918? Erst dann lagen mit Wilsons 14 Punkte-Programm und dem Ende des Krieges zwischen Deutschland und dem bolschewistischen Russland neue Chancen vor, um die festgefahrenen Kriegsziele von Entente und Mittelmächten zu überwinden.

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Es sei vielleicht ein grober Fehler gewesen, den alten, verdienten Bethmann nach acht Jahren der Kanzlerschaft zurück auf sein Landgut in die Mark Brandenburg zu schiken. So begann mein Vater das Gespräch. Nach langer Zeit der Verlässlichkeit sei nun eine unschöne Bewegung in das Erscheinungsbild der Reichsregierung geraten. Es habe ihn geärgert, Michaelis auch schon wieder nach nur gut drei Monaten entlassen zu müssen. Was sollen nur unsere Feinde, aber ebenso unser eigenes Volk, der einfache Mann auf der Straße, von der Monarchie denken, wenn die Kanzler jetzt beginnen zu wechseln wie die Jahreszeiten.

Ich wurde unruhig. Auch wenn es keinen direkten Vorwurf gab, fühlte ich mich herausgefordert. War ich es doch, der im Juni/Juli des zurückliegenden Jahres voller Unverständnis auf das Taktieren des Kanzlers reagiert, mich mit der OHL wechselseitig aufgepeitscht hatte. Ich hegte unbestreitbar eine nicht nur sachlich, sondern ebenso emotional unterfütterte Abneigung gegen den flauen Theobald. Und dann gingen mit mir die Pferde durch! Jawohl, ich möchte es ihnen gegenüber sehr freimütig zugeben und schildern, lieber Doktor Stresemann, im Vertrauen auf ihre absolute Verschwiegenheit. Ich war dann nicht ganz fair und habe meinen Vater geradezu angegriffen. Es tut mir sogar Leid im Nachhinein. Aber nun ja, es ist geschehen und wird auch nicht wieder rückgängig gemacht. Wir beide sollten nach meiner Schilderung freundschaftlich beraten, welche Folgen der Disput haben könnte.”

Freundschaftlich hat Kronprinz Wilhelm gesagt. Ich fühlte mich geschmeichelt. Ich befürchtete zugleich, dass die angedeuteten Konsequenzen von großer Tragweite für das nun beginnende vierte Kriegsjahr sein würden.

„ `Du bist der Kaiser der Unentschlossenheit! Und statt daran etwas ändern zu wollen, machst du all jenen auch noch Vorwürfe, die den Mut aufbringen, klar in die Zukunft zu schauen, und dir dafür feste Empfehlungen geben. Mache bitte weder die OHL noch mich dafür verantwortlich, wenn Deutschland nach mehr als drei Jahren des Krieges immer noch ohne Sieg dasteht!`

So unvermittelt habe ich meine Erwiderung auf die bisher ja durchaus moderat ausgefallene Eröffnung des Gespräches durch den Kaiser begonnen. Und es geht von meiner Seite genau so weiter, ohne Rücksicht darauf, dass ich mit meinem ehrwürdigen Herrn Papa disputiere.

`Es war nicht zuletzt dein Handeln oder Nicht-Handeln, das die Lage des Reiches seit 1914 immer wieder verschlechtert hat. Daran können wir nicht mehr vorbei sehen, lieber Papa!

Dieses lieber Papa wirkte auf mich selbst wie der reinste Widerspruch zu Inhalt und Tonfall meiner Worte. Vielleicht wollte ich zum Mindesten den kleinsten Versuch unternehmen, eine unnötige Verschärfung der Atmosphäre zu vermeiden. Doch mit einem Mal, lieber Doktor Stresemann, hatte ich mich in den Disput geworfen und es gab kein zurück mehr. Um ehrlich zu sein, nachdem ich die Stimmung gründlich verdorben hatte, wollte ich sogar die Gelegenheit nutzen, um meine Vorstellungen und Wünsche einmal los zu werden. Ich stellte mir vor, wie ich wohl handelte, wäre ich selbst der Kaiser. Während des folgenden Monologs beschlich mich wohl die Einsicht, dass es immer leichter sei, von außen harsches Vorgehen zu fordern, als wenn man selbst die volle und letzte Verantwortung für unser Volk trüge. Doch unbeschadet dessen wählte ich den Parforceritt!”

Der Kronprinz wirkt zwar äußerlich ruhig, doch nicht wirklich innerlich ausgeglichen und auch nicht restlos davon überzeugt, dass die Welt so klar und vermeintlich einfach sei, wie es seiner anschließenden Rede zu entnehmen sein wird. Ich fühle mich ihm in all seinen Zweifeln nahe. In meiner Fraktion gibt es nicht wenige Stimmen, die ähnlich denken und dem Kaiser eine Mitschuld am bisherigen Kriegsverlauf geben, die ihn überdies für schwach halten in personellen Dingen, also bei der Auswahl von Reichskanzlern und Heeresführern sowie bei der Entscheidung über den Zeitpunkt von Wechseln. Vor allem aber stimme ich mit dem Kronprinzen in einer zentralen Beurteilung überein: Seine Majestät ließe sich seit jeher von seinen Beratern, von seinem Hofstab und seinem Zivilkabinett viel zu sehr treiben oder bevormunden! Die Führungsschichten des Reiches haben anders als bis 1913 die Gewissheit verloren, dass ihr Kaiser Herr der Lage sei, um das Reich mit einem klaren und zielstrebigen Plan zum Sieg zu führen. Somit verstehe ich den Ansatz für die Kritik des Kronprinzen nur zu gut. Und ebenfalls empfinde ich seine innere Zerrissenheit mit: Dem eigenen, geschätzten und vielleicht gar geliebten Vater aus Staatsräson persönliche Vorwürfe machen zu müssen, und dann auch noch ausgerechnet am Fest des Friedens und der Familie, zu Weihnachten, kann natürlich keine Freude und innere Zufriedenheit geben! Doch sogleich muss ich mich erneut auf die Worte Wilhelms konzentrieren.

“Ich fing beinahe bei Adam und Eva an, lieber Doktor Stresemann, also im Jahr 1913: ˊLieber Papa, in der Generalität gab es anlässlich des Begräbnisses des großen Schlieffen laute und warnende Stimmen, dass die fortlaufende Veränderung des Planes für den doppelten Krieg gegen Frankreich und Russland Risiken mit sich bringe. Weißt du noch, was Feldmarschall Schlieffen aus seinem Ruhestand immer wieder mahnend forderte: Macht mir den rechten Flügel stark! - Warum wohl? Er kannte die Gefahr, dass mit der russischen Heeresaufstockung immer mehr deutsche Divisionen nach Osten geschickt würden und uns dann fehlen würden, um im Westen Paris einzukreisen und zu nehmen, und gleichzeitig noch eine irgend geartete Front bis zur Kanalküste aufrecht zu erhalten. Schlieffens Plan sah zu Beginn ein Kräfteverhältnis von sieben zu eins vor. Und was machte dieser Moltke daraus? Drei zu eins! Das war doch schon Wahnsinn, als unser Aufmarsch begann!

Du, lieber Papa, hast den jüngeren Moltke gemocht. Ich will gerne zubilligen: Auf mich traf dies anfangs ebenfalls zu. Aber du hast dir das kühle Urteil von der Sympathie verstellen lassen und alle Mahner überhört, die 1913 und 1914 dem Generalstabschef die Fähigkeit absprachen, den großen Krieg so erfolgreich zu gewinnen wie sein Großonkel unser Heer 1866 und 1870 geführt hatte.ˋ

Daraufhin wiegelte der Kaiser mit einer laschen Handbewegung ab und fragte resigniert: “Was sollen denn die ollen Kamellen, mein lieber Willi?” Auf solch eine Antwort hatte ich nur gewartet. Sie signalisierte mir, dass ich in der Vorwärtsbewegung, er aber hoffnungslos in der Defensive war. Also setzte ich nach:

“Moltke hat den fatalen Fehler begangen, ausgerechnet Anfang September, als im Westen die Entscheidung über die Einnahme von Paris fiel, ein ganzes Armeekorps zu Hindenburg nach Ostpreußen zu entsenden. Der Fall liegt doch wohl klar: Moltke verlor die Nerven, genau zu dem Zeitpunkt, als es darauf ankam, ein kaltes Hinterteil zu beweisen. Und was hast du unternommen? Nichts, wenn ich das richtig sehe. Der Kaiser blieb bis auf eine kurze Stippvisite im Hauptquartier in Spa in Berlin und überließ seinem Heeresführer alle Entscheidungen. Papa, ein Friedrich der Große wäre im August nach Spa gereist und hätte seinen Generalstab nicht mehr eine Minute aus den Augen gelassen! Das hätte die Verantwortung vor der Geschichte von dir verlangt!”

Seine Majestät sah mich bei meinem Vortag zuweilen entgeistert, zuweilen auch zu innerem Widerspruch gereizt an. Lieber Stresemann, mir ging es nun darum, in das Jahr 1917 zu springen. Eigentlich wollte ich damit die Welt der Vorhaltungen hinter mir lassen und zur Welt der Zukunft hinüberwechseln. Zu Falkenhayn und der zweiten OHL verlor ich nur einen Satz, nämlich dass der Generalstabschef kein Mittel ersonnen habe, die Front im Westen zu knacken. Immerhin wusste er, wie er sich 1915 an der Somme der gegnerischen Übermacht zu erwehren hatte. Die Einsetzung der dritten OHL bezeichnete ich dann ausdrücklich als richtig, wobei ja eigentlich nicht der alte Hindenburg, sondern der frische Ludendorff der starke Mann sei. Der habe auch den nötigen Machtinstinkt, um sich mit den Größen der Schwerindustrie zu verbünden. Ich sagte dann ein wenig versöhnlich:

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