Magnus Dellwig - 1918 - Wilhelm und Wilson
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Was es auch immer war, das der Kronprinz mit mir erörtern wollte. Als mich die von ihm geschickte Limousine am 3. Januar um 14 Uhr zu Hause abholte, betrachtete ich es als meine heilige vaterländische Pflicht ihm zu helfen so gut es in meinen Möglichkeiten liegen sollte. Auf dem Weg nach Potsdam durchquerten wir Steglitz, Dahlem und Zehlendorf, kamen an immer noch weihnachtlich geschmückten Schaufenstern und hell erleuchteten Gaststätten vorbei. Natürlich reichte die Pracht und Vielfalt der Auslagen nicht an Friedenszeiten heran. Dennoch nahm ich sehr bewusst auf, wie lebenswert Berlin, ja ganz Deutschland trotz aller Not, trotz des Mangels an Lebensmitteln und Brennstoff für die Mehrzahl der einfachen Menschen weiterhin war, selbst im vierten Kriegsjahr geblieben war. Ich als Fraktionsvorsitzender der Nationalliberalen trug eine herausragende Verantwortung dafür, dass die deutsche Politik so umsichtig wie irgend möglich auf Kaiser und Reich einwirkte, für einen Frieden, der unserer Nation und vor allem den einfachen Menschen Glück und Wohlstand, am besten dauerhaften Frieden und Anerkennung in der Welt einbrachte. Einmal mehr musste ich an Albert Ballins Worte gegenüber dem Kohlenbaron Stinnes denken: Deutschland in Europa zu stärken und zu sichern empfanden wir als unsere gemeinsame Aufgabe. Und ich bekam das ungute Gefühl, dass meine Vorstellungen von der Umsetzung dieser hohen Idee mit denselben von Stinnes und Ludendorff, aber womöglich auch des Kaisers und seines Sohnes nicht ganz übereinstimmen mochten. Innerlich aufgewühlt kam ich in Potsdam am Schloss Cecilienhof an. Bereits in der Türe empfing mich seine kaiserliche Hoheit mit weit geöffneten Armen und einem erfrischenden Strahlen in den Gesichtszügen. Ein wenig erleichtert betrat ich mit Kronprinz Wilhelm den großzügigen Salon, den er als Arbeits- und vor allem als Besprechungszimmer nutzte. Eine schwere Garnitur in grünem englischen Leder diente uns als bequeme Sitzgelegenheit. Im Kamin prasselte ein helles Feuer. Dank des trockenen Buchenholzes stieg kaum Rauch auf. Ein Kammerdiener servierte Tee und Kuchen. Der Kronprinz bestellte dazu Kognak und zwei Zigarren. Dann waren wir allein.
Die nun folgende Unterredung brannte sich derart in mein Gedächtnis ein, dass ich sie noch heute Wort für Wort nacherleben kann, ganz so, als säße ich gerade eben wieder mit seiner kaiserlichen Hoheit, meinem inzwischen engen Freund Wilhelm in engster Vertraulichkeit zusammen.
„Lieber Doktor Stresemann, haben sie vielen Dank für diesen schnell vereinbarten Termin. Ich weiß ja selbst, wie viele familiäre Verpflichtungen die Weihnachtstage und Neujahr mit sich bringen. Richten sie bitte ihrer Gemahlin meine herzlichsten Grüße und einen warmherzigen Dank dafür aus, heute auf sie zu verzichten.”
Wilhelm spricht etwas langsamer und auch etwas leiser als bei unseren bisherigen Begegnungen. Es ist womöglich keine Niedergeschlagenheit, die ihn kennzeichnet. Ganz gewiss ist er jedoch nachdenklich und höflich. Ich bin mir sicher, es muss sich etwas ereignet haben, dass ihn tief bewegt.
„Kaiserliche Hoheit, meiner Gattin fiel es nicht schwer, heute auf mich zu verzichten. Sie hat ihre Eltern zu Gast und weiß überdies zu erkennen, wann höhere Staatsgeschäfte über dem Familienleben stehen. Da auch sie heute Nachmittag auf ein Zusammensein mit ihren Liebsten verzichten, obgleich die baldige Rückreise zu ihrer Heeresgruppe an der Somme ansteht, wird es einen wichtigen Grund für unser Treffen geben. Zuallererst möchte ich mich für das Vertrauen bedanken, dass sie mir hiermit entgegenbringen, und ihnen meine vollkommene Verschwiegenheit zusichern.”
„Mein lieber Stresemann, danke dafür. Sie machen es mir leicht, gleich zum Kern der Sache zu kommen. Aber eine Vorbemerkung ist mir wichtig. Sie mögen glauben, ich lüde sie als den Vorsitzenden der Nationalliberalen Reichstagsfraktion ein. Das stimmt und stimmt auch wieder nicht so ganz. Ich möchte mit ihnen sprechen, weil ich in unserem letzten Gespräch im kleinen Kreise mit dem Generalquartiermeister und Oberst Bauer tiefes Vertrauen zu ihnen gefunden habe. Zugleich war ich sehr angenehm berührt von der großen Verantwortung, die sie für die Zukunft unseres Volkes empfinden. Auch wenn wir in einer Frage - nämlich den Erzen von Longwy / Briey - nicht übereinstimmen, betrachte ich dies, vielleicht anders als die Herren Kommerzienräte Hugenberg und Stinnes, als eine Detailfrage.”
Der Kronprinz lächelt bei diesen letzten Worten und deutet mir damit an, dass es keine vollständige Übereinstimmung in der Gewichtung der Ziele zwischen ihm und den Ruhrbaronen gibt. Ich könnte vor Freude in die Hände klatschen, so sehr erleichtert mich diese Erkenntnis, die kaum mehr ist als der Ausfluss eines einzigen Nebensatzes und einer winzigen Miene.
„Warum ich sie heute zu mir gebeten habe, hat zunächst gar nichts mit den Herren Hugenberg und Konsorten und auch nicht mit seinen Exzellenzen Hindenburg und Ludendorff zu tun. All diese Personen spielen nur sehr mittelbar hinein. Im Kern der Sache geht es um mein Verhältnis zu meinem Herrn Vater und damit selbstverständlich um die elementaren Interessen des Deutschen Reiches und deren wirkungsvolle Wahrnehmung in der nächsten Zukunft.”
Mir stockt der Atem und mein Puls schnellt in die Höhe. Ich spüre sogar meine rechte Halsschlagader plötzlich heftig pochen. Welch eine Gunst mir der Kronprinz erweist! Er hat eine Meinungsverschiedenheit mit Seiner Majestät und zieht mich zu Rate. Ich bin glücklich, an diesem Nachmittag im Schloss Cecilienhof sitzen zu dürfen.
„Womit fange ich an, lieber Doktor Stresemann? Nachdem wir uns im Mai im Stadtschloss trafen, ist eine Menge passiert. Ich selbst habe im Juli eindeutig für die Entlassung Bethmann-Hollwegs votiert. Anders als sie, der sie klare Ziele für einen großartigen Frieden verfolgen, war Bethmann nur noch passiv, ja ich möchte sogar sagen resignativ. Das galt zuerst für die erzbergersche Friedensresolution, deren Umsetzung dem Reich jede Zukunft nähme. Das gleiche galt für das gleiche Wahlrecht in Preußen schon im Kriege, so dass wir bei einem leichtfertigen Nachgeben jeder Erpressung von SPD und Gewerkschaften hilflos ausgeliefert wären. Deshalb habe ich mich mit Hindenburg und Ludendorff bei meinem Vater für die Entlassung Bethmann-Hollwegs ausgesprochen. Dann hatte ich in der knappen Folgezeit nichts mit der Berufung von Michaelis zu tun. Doch der erwies sich als Bürokrat ohne Phantasie und Fortune. Ich bin froh, dass er inzwischen auch wieder entlassen ist. Und obwohl ich damit nun auch gar nichts zu tun hatte, bildete der doppelte Kanzlerwechsel des zurückliegenden Jahres den Ausgangspunkt eines Streits, den ich mit dem Kaiser hatte.”
Wilhelm macht eine lange Pause. Er schwenkt seinen Kognak, trinkt einen kleinen Schluck, stellt das Glas ab, greift zur Zigarre, die er in aller Seelenruhe anschneidet und sich sodann anzündet. Meine Neugierde wächst. Meine Ungeduld drückt sich in dem Schweiß aus, den ich in meinen Handflächen fühle. Das zwingt mich dazu, ruhig und gleichmäßig einzuatmen und mit scheinbar gelassenem Lächeln um die Lippen abzuwarten. Dann spricht der Kronprinz weiter.
„Es war folgendermaßen: Am ersten Weihnachtstag fand mittags das Zusammentreffen der gesamten kaiserlichen Familie im Stadtschloss statt. Wie stets zu Weihnachten waren die Kinder aufgeregt und warteten ungeduldig auf die Bescherung. Mein Vater brachte größte innere Ruhe zum Ausdruck und wahre Freude über das Wiedersehen mit all seinen Enkeln, die in den letzten Monaten zum Teil auch in Schlesien und Westpreußen ihren Aufenthalt hatten. Nach der Andacht folgte erst die Bescherung, dann das Mittagessen. In gemessenen Worten begrüßte der Kaiser die Schar und gab sich als geselliger Gastgeber. Nach dem Essen wechselten wir in den Musiksalon und hörten ein abwechslungsreiches Konzert der verschiedensten Familienmitglieder, die sich rühmen ein Instrument zu beherrschen. Es begann mit den Kleinsten, denen mein Vater mit größtem Interesse lauschte. Als aber die Enkel ihr Vorspiel beendet hatten, bedeutete er mir, mit ihm den Salon zu verlassen. Er schien zunächst bestens gelaunt und sprach mich auf dem Weg in sein Arbeitszimmer sogar mit Lieber Willi an. Dort angelangt wurde er ernster und forderte mich auf, gemeinsam mit ihm einen Rückblick auf 1917 zu halten. Ich nickte und zögerte zugleich damit, das Gespräch zu beginnen. Zu neugierig war ich darauf, ob mein Vater, den ich Ludendorff gegenüber jüngst reichlich despektierlich noch den Zauderer genannt hatte, denn wohl mit einer pointierten Bewertung starten wolle.
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