Magnus Dellwig - 1918 - Wilhelm und Wilson

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1918 - Wilhelm und Wilson: краткое содержание, описание и аннотация

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Der Erste Weltkrieg gilt als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Das wurde er vor allem durch sein Ende, das seit 1918 viele neue Konflikte schuf. «1918-Wilhelm und Wilson» spielt in der großen Politik. Es geht um die Fiktion eines Verhandlungsfriedens. Warum erst 1918? Erst dann lagen mit Wilsons 14 Punkte-Programm und dem Ende des Krieges zwischen Deutschland und dem bolschewistischen Russland neue Chancen vor, um die festgefahrenen Kriegsziele von Entente und Mittelmächten zu überwinden.

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Wir sollten auf Annexionen am Kanal oder von Lille gänzlich verzichten.

Wir sollten für Belgien eine Lösung finden, die das Land in den mitteleuropäischen Zollbund bringt und seine Außenpolitik unter die Führung des Reiches. Staatliche Selbstständigkeit wird ihm wohl erhalten bleiben müssen.

Wir sollten schließlich unsere territorialen Forderungen an Frankreich auf das Nötigste beschränken. Und das ist für mich das Erzbecken von Longwy / Briey. Zu erreichen sein dürfte selbst dies nur unter günstigsten Bedingungen: einem militärischen Erfolg und zugleich einem politischen Entgegenkommen gegenüber Frankreich in anderen Fragen. Da fallen mir vor allem zwei ein: maßvolle Forderungen in kolonialen Angelegenheiten sowie die weitgehende Anwendung des Selbstbestimmungsrechts der Völker bei der Gestaltung der deutschen Westgrenze.”

„Aber das kann doch nicht sein, lieber Stresemann. Dann wäre Metz verloren!“

Dieser Ausruf des Kronprinzen verlangt mir eine überzeugende Antwort, gleichsam eine kongeniale politisch-diplomatische Lösung ab. Die jedoch habe ich bis heute noch nicht gefunden. Lediglich grobe Züge schweben mir vor.

„Was halten sie denn davon, wir gäben Frankreich eine Hand voll Dörfer im Oberelsass vor der burgundischen Pforte zurück, die tatsächlich französischsprachig sind? Im Gegenzug handeln wir uns große Vorteile ein. Ich meine, wir müssen unseren Teil von Lothringen behalten und das Erzbecken hinzugewinnen. Aber auf dieser Grundlage könnten wir den Franzosen vieles anbieten: die Meistbegünstigung im Handel, vollen Zugang für französisches Kapital in Deutsch-Lothringen und meinetwegen sogar auch noch im Elsass, und ja, darüber grübele ich derweil: Vielleicht sogar die regionale Selbstverwaltung der französischsprachigen Gemeinden in Deutsch-Lothringen.”

„Nein!”

Das ruft Ludendorff voller Entrüstung aus.

„Exzellenz Ludendorff, ich sage doch, mein Vorschlag könnte einen Ausweg weisen. Er würde sogar den Briten und Amerikanern den Wind aus den Segeln nehmen, die inständig das Selbstbestimmungsrecht der Völker einfordern. Warum sollten wir ihnen nicht den Köder hinhalten und für Lothringen das bieten, das wir auch für Polen beabsichtigen: eine fast vollständige innere Autonomie, allerdings im wirtschaftlichen und staatlichen - für Polen auch im dynastischen - Bunde mit uns?”

Es waren eben diese, meine letzten Worte, die wie ein Sakrileg, und dennoch zugleich wie ein Fels in der Brandung, wie ein machtvoller Appell an eine vaterländische Realpolitik im Raume widerhallten. Widerspruchslos im Raume stehen blieben sie an jenem spät gewordenen Nachmittag im Berliner Stadtschloss allerdings nicht. Mit meiner Variation zu einem Frieden im Westen hatte ich eine Grenze überschritten, die der Generalquartiermeister nicht bereit war in Frage zu stellen.

„Sehr verehrter Doktor Stresemann, ich hege erhebliche Zweifel, ob ihre kühnen Pläne für unsere Kriegsziele im Westen von den maßgeblichen Herren ihrer Partei gestützt werden. Ob wohl Herr Bassermann bereit ist, deutsche Dörfer im Elsass aufzugeben? Ob wohl die Herren Hugenberg und Stinnes, Thyssen, Vögler und Reusch - so wie ich vernehme bedeutende Financiers ihrer Wahlkampagnen - daran interessiert sein mögen, ihre Erzminen zukünftig in einer Region zu betreiben, die unter der Selbstverwaltung der dortigen französischsprachigen Bevölkerung steht? Ich kann hier und heute nur für die OHL sprechen. Und ich erkläre hier im Beisein seiner kaiserlichen Hoheit: Die dritte Oberste Heeresleitung wird keinem Frieden zustimmen, in dem Territorium, das heute der uneingeschränkten Souveränität der zivilen Reichsleitung unterliegt, entweder abgetreten oder dem unkontrollierten Einfluss welfscher Separatisten überlassen bliebe. Herr Generalfeldmarschall von Hindenburg und meine Wenigkeit werden kämpfen, solange es nötig ist, um einen solchen Frieden zu verhüten!”

Zum ersten Mal an diesem sehr diskussionsfreudigen und lang gewordenen Nachmittag zieht eine, ja ich möchte sagen ein wenig eisige Stimmung in unsere Runde ein. Offenbar ist die alte militärische Elite noch nicht so weit wie ich. Offenbar bedeutet die Metapher vom Verhandlungsfrieden, wenn sie dem Munde des Generalquartiermeisters entweicht, mehr eine Beruhigungspille für die demokratischen Reichstagsfraktionen als dass sie eine gewisse Flexibilität in den Anschauungen, als dass sie Wendigkeit beim Erzielen von Kompromissen einschließen würde. Ich bin ernüchtert, sogar etwas enttäuscht, weil die letzten zwei Stunden in mir die Hoffnung auf größere Gemeinsamkeiten geweckt hatten. Erwidern möchte ich eigentlich nichts. Ich möchte keine Gefahr laufen, die Stimmung weiter zu belasten. Und dennoch, Ludendorff hat mir widersprochen. Ergo ist es an mir, zu antworten.

„Sehr geehrter Herr Generalquartiermeister, ich schätze ihren unermüdlichen Einsatz für die Wehrhaftigkeit unseres Reiches in diesen schweren Zeiten. Ich habe großes Verständnis dafür, dass ein Mann, der solche enorme Verantwortung für eine der größten Nationen der Erde trägt, mit äußerster Wachsamkeit jeder Gefahr begegnet, hier könnten die Interessen des Vaterlandes zu Markte getragen werden. Ich stelle an diesem Punkte fest, dass wir beide keine völlige Übereinstimmung unserer Haltungen zu den möglichen Erfordernissen eines Friedensschlusses erzielen. Ich stelle aber zugleich mit größter Freude fest, in wie vielen unumstößlich bedeutsamen Fragen der Zukunft wir in den zurückliegenden Stunden gemeinsame Anschauungen austauschen konnten. Daher würde ich mich sehr freuen, wenn wir unsere Unterredung zur Frage Frankreichs einmal fortsetzen dürften, nachdem die eben geäußerten Gedankengänge sich bei jedem von uns haben setzen können.”

Der Kronprinz blickte ein weiteres Mal sorgenvoll auf die Uhr, erinnerte an seine bereits wartende Gemahlin und an das in nur gut einer Stunde terminierte Dinné mit dem Kaiser. Auf mich wirkte es sogar befreiend, nicht weiter argumentieren zu brauchen. Ludendorff, Bauer und ich erhoben sich unverzüglich. Wilhelm verabschiedete uns nun endgültig. Wir verließen das Stadtschloss nach einer tiefen Verbeugung vor dem Mann, der in ferner Zukunft nach diesem Kriege wohl unser kaiserlicher Herr werden sollte. Uns vieren war klar, dass dies nicht das letzte Gespräch in diesem Kreise bleiben würde. Doch keines der nachfolgenden Gespräche, die bis in das Frühjahr 1918 folgen sollten, erreichte die Tiefe und Breite des ersten. Kein weiteres Gespräch lockte meine Partner von der Obersten Heeresleitung zumindest zeitweise so weit weg von ihren gewohnten Wegen, Zielen und sogar von ihren Partnern im Bündnis von Junkertum und Industriebaronen.

4 Ein Ball im Herbst

Der Sommer 1917 in Berlin war ereignisreich. Kollege Erzberger brachte Anfang Juli seine Resolution in den Reichstag ein, mit der er beabsichtigte, eine öffentliche Diskussion über die pragmatischen Möglichkeiten zur Einleitung eines Verhandlungsfriedens mit der Entente in Gang zu setzen. Es ging hoch her! Matthias Erzberger verfolgte unbeirrt sein Ziel, die Regierung Bethmann-Hollweg über eine Resolution aus der Mitte des Reichtags gehörig unter Druck zu setzen. Stürzen wollte er den Kanzler ja eigentlich nicht, sondern eher ihn zwingen, zwischen den zunehmend weit auseinander fallenden Positionen der Parlamentsmehrheit auf der einen, der OHL und der Alldeutschen Imperialisten auf der anderen Seite nach Monaten des Zauderns endlich sich zu entscheiden. Bethmann hatte es schon viel zu lange versäumt, Farbe zu bekennen.

Denn am 6. April, ein Tag vor der Osterbotschaft Wilhelms II., hatten die Vereinigten Staaten dem Deutschen Reich den Krieg erklärt. Dazu wäre es kaum gekommen, hätte das Reich nicht am 1. Februar den 1916 eingestellten uneingeschränkten U-Boot-Krieg wieder aufgenommen. Ich sage es heute frei heraus. Auch ich, Gustav Stresemann, war damals ein unbedingter Befürworter dieser Strategie. Wie viele in Deutschland war ich doch so zuversichtlich, dass England kriegswirtschaftlich zusammenbrechen würde, falls es uns gelänge, die Zufuhr von Rohstoffen und amerikanischen Fertigwaren über den Atlantik zu unterbinden. Wie viele schloss auch ich nicht aus, dass die USA als hauptsächlich betroffene neutrale Macht vielleicht gegen die Monarchien in Berlin und Wien später einmal in den Krieg eintreten würden. Schließlich stand die Nation unter der Leitung eines von der missionarischen Sendung zur weltweiten Ausbreitung der Demokratie erfüllten Präsidenten. Und als es dann am 6. April tatsächlich geschah, da beruhigte ich mich wie viele andere mit der trügerischen Gewissheit, es werde Jahre dauern, bis die USA in nennenswertem Umfang Truppen mobilisieren, ausbilden und nach Frankreich schicken könnten. Zu lange würde das auf jeden fall dauern, um noch Einfluss auf den Kriegsausgang im Westen nehmen zu können. Mein Gott, wie hatte ich damals den Parolen anderer leichtfertig glauben geschenkt! Mein Gott, wie hatte ich mich doch geirrt, wenn ich all mein heutiges Wissen um den Verlauf des Jahres 1918 hinzunehme!

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